Ein herzliches Hallo an das Forum und alle Mitglieder, sowohl aktive Schreibe und als auch stille Mitleser,
ich möchte euch hier meine Geschichte erzählen und meine positiven Erfahrungen mitteilen, weil ich denke, dass jeder von euch davon profitieren kann.
Vorab ein paar Worte zu meiner Person:
In früheren Jahren habe ich sehr viel Rücken unfreundlichen Sport getrieben: Squash, Snowboarden und Mountainbike. Hin und wieder Wandern und joggen, was schon eher in die Kategorie „Rückenfreundlich“ fällt. Was ich allerdings in der Zeit überhaupt nicht beachtet hatte, war die gesamte Muskulatur von der Hüfte an nach oben, sprich meine Bauchmuskulatur, Rückenmuskulatur und Schultern / Nacken waren überhaupt nicht trainiert. Ich dachte immer, dass durch soviel Sport die Muskulatur schon irgendwie aufgebaut wird….wird sie aber nicht, wenn man diese nicht aktiv trainiert.
Mittlerweile bin ich 41 Jahre alt (im August dann 42) und mein Leidensweg liegt nun gute 3 Jahre zurück. Angefangen hat es 2015. Bei mir war es nicht plötzlich, sondern eher schleichend. Mein linker Arm und Hand waren öfters Taub bzw. kribbelten. Das ging eigentlich immer wieder weg, nur irgendwann kam zu dem Kribbeln auch ein stechender Schmerz in der linken unteren hinteren Schulter dazu. Das war am Anfang auch OK und in der Regel nur beim Radfahren zu merken, eines Tages ging es dann nicht mehr weg und ich mir tat die Schulter dann auch beim sitzen weh. Mit Ibuprofen 600 konnte ich das ganz gut kompensieren. Allerdings war mir da sofort klar, dass Ibuprofen 600 lediglich die Schmerzen unterdrückt, jedoch nicht die Ursache bekämpft.
Ich also zum Orthopäden….MRT… und dann die Nachricht, zwei breitbasige Bandscheibendvorwölbungen (HWK 4/5 und HWK6/7). Da war ich erstmal am Boden zerstört, da ich musste und mir auch die Ärzte gesagt haben, dass sich das zum einen nicht mehr zurückbildet und zum anderen zwei größere Vorfälle sind…
Es begann dann bei mir das klassische Programm, Physio, Osteophatie und eine Infilitrationsspritze hatte ich bekommen. Es wurde besser jedoch nicht so, dass ich sagen konnte, damit kann ich den Rest meines Lebens leben und eine Operation wollte und will ich nicht. Ich habe mir zu mir selber gesagt, solange ich keine motorischen Ausfallerscheinungen habe, werde ich mich nicht operieren lassen. Meine Symptome haben über den gesamten Zeitraum auch gewechselt. Mal ist der linke Arm Taub, mal kribbelt die linke Gesichtshälfte, mal kribbelt es in der linken unteren Wade usw...
Ich habe angefangen mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch, was ich selber machen kann da ich der Meinung bin und auch immer das Gefühl hatte, dass der Orthopäde im Grunde nichts machen kann außer Rezepte verschreiben und Spritzen setzen und beides bekämpfen die Ursache nicht. Es wird zwar gelindert, wenn aber die Wirkung der Spritze nachlässt, sind die Symptome wieder da. Und da war mir klar ich muss anfangen, meine Rumpfmuskulatur aufzubauen, damit die meiste Arbeit die Muskulatur übernimmt und nicht die Bandscheiben. Damit behebt man den Bandscheibenvorfall zwar auch nicht, aber ich kann zumindest damit bewirken, dass es zum einen nicht schlimmer wird und zum anderen das die Symptome sich lindern und die Nervenreizung sich legt.
Also habe ich 2016 angefangen mit Rückengymnastik, Pilates und Yoga und alle meine Sportarten die meinen Rücken belasten ausgemistet. Zu Beginn hat es mir insbesondere bei Squash sehr weh getan, damit aufzuhören, weil ich das sehr sehr gerne gespielt habe. Aber meine Konzentration lag darauf, den Rücken ohne OP wieder in den Griff zu bekommen und mittlerweile konzentriere ich mich fast nur noch auf Yoga.
Yoga ist in meinen Augen keine klassische Sportart sondern eher eine Möglichkeit seine Muskulatur am gesamten Körper aufzubauen und zu dehnen. Mittels Yoga werden Dysbalancen am Körper ausgeglichen und die Wirbelsäule wieder aufgerichtet. Durch die Kombination der verschiedenen Asanas werden zum einen bestimmte Muskelgruppen gestärkt und andere gedehnt.
Und siehe da: über den Zeitraum von zwei Jahren haben sich meine Symptome deutlich verbessert.
Natürlich ist es auch bei mir nicht wieder 100% in Ordnung, das wird es wahrscheinlich auch nie mehr werden, ich möchte hier eher einen Weg aufzeigen den man gehen kann.
Ich praktiziere Yoga mittlerweile 3-4 mal die Woche in verschiedenen Studios (VHS, Turnverein, etc.) und mache an den Tagen an denen ich nicht in einem Studio bin, daheim eine gute halbe Stunde Yoga.
Mir hat Yoga nicht nur geholfen meine Wirbelsäule wieder in den Griff zu bekommen, mir macht Yoga auch noch sehr viel Spaß und es ist immer wieder eine Riesen Freude, wenn man die Fortschritte sieht.
Verlasst euch nicht immer auf die Ärzte, in erster Linie ist es euer Körper und ihr seit dafür verantwortlich ob es dem Körper gut oder schlecht geht und nur ihr alleine könnt entsprechend gegen wirken, wenn es dem Körper schlecht geht.
Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag dem einen oder anderen eine Idee oder Anregung mit auf den Weg geben konnte und wünsche allen weiterhin alles Gute und Gesundheit.
Hier noch ein paar Youtube Kanäle, die ich sehr interessant finde und bei denen ich mir immer wieder frische Anregungen hole:
https://www.youtube.com/channel/UCuuWcQY-OFgVrqGlISK5zqA
Herzliche Grüße aus München
Marco