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Komplette Version Beschränkung beim Heben von Gewicht nach OP

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
LiveStrongAT
Liebe Alle,

ich wurde am 08.02.2011 operiert - L5 über 1cm verschoben, Bandscheibe erledigt, Nerv eingeklemmt. Keine besonderen Vorkommnisse, seitdem völlig schmerz-und beschwerdefrei, betreibe seitdem immer noch sehr viel Sport.

Speziell die letzten 2,5 Jahre bin ich dem hochintensiven CrossFit verfallen. Allerdings hat mir mein operierender Chirurg und behandelnder Arzt damals mitgegeben dass ich nicht mehr als 20kg heben soll - um die statistische Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen OP am darüber liegenden Segment so gut wie möglich zu minimieren.

Kennt ihr diese Einschränkung bzw. welche Erfahrungen habt ihr mit dem Heben schwerer Gewichte ? Weightlifting ist nunmal ein wesentlicher Teil von Crossfit und ich würde diese Regel gerne "brechen".

Danke
LG Simon
Stefan77
Hallo Simon,

ich durfte die ersten 6 Monate nur 2,5 kg heben.

Ich kann mir vorstellen wie schwer es für Dich als Sportler und dem jungen Alter ist.

Aber lass Dir von dem Arzt bitte mal erklären was am Schlimmsten passieren kann wenn Du Deine WBS nun falsch oder überbelastest. Hier wird bestimmt nicht von ein paar Schmerzen gesprochen....

Du hast jetzt genau diese eine Chance dass es alles verknöchert und Dein Körper die neue Statik annimmt.

Du musst ihm aber die Zeit und die Möglichkeit geben. Es ist super dass bisher alles so gut klappt bei Dir.

Sei vernünftig und mach langsam. Und einmal Rücken, immer Rücken. Das solltest Du immer im Hinterkopf haben.

Grüße

Stefan
Dede
Servus,

sehe es ähnlich wie mein Vorschreiber. Ich würde alles vermeiden was die Gefahr steigert, dass die nebenliegenden Segmente früher aufgeben als es wahrscheinlich eh schon passiert. Das sind statistisch gesehen so 10 bis 15 Jahre dann gibt die nächste Bandscheiben auf. So habe ich es zumindest gelesen. Du musst dir eigentlich nur vorstellen, Dass jede Erschütterung die deinem Körper den Tag über zugefügt werden, normalerweise durch die Wirbelsäule durchlaufen und sich gleichmäßig verteilen. Mit einer Versteifung ist aber an dem Segment Schluss an dem die Spondy sitzt. Somit bekommen also die BS obendrüber und vor allem untendrunter alles ab. Is dann halt ziemlich mieß wenn du 100 kg liften willst und die in der Endposition von oben auf die Spondy drücken. Und auch beim Kreuzhebem z.b liegt die höchste mechanische Belastung auf L5 an. Selbst bei na sauberen Technik die im Leistungsbereich ja eh meistens eher leidet ;)
Auch keine so gute Idee.

Kann dich aber echt gut verstehen. Hab vorher 5 mal die Woche im Studio meine Zeit verbracht und meine Liebste Übung war das Kreuzheben und die Kniebeuge. Bis ich mir dann in der Beinpresse meinen Bandscheibenring zerschossen hab. Mach mir jeden Tag Vorwürfe weil ich den ganzen Mist selbst zu verantworten hab. Also lass es lieber. Kann verstehen wie schwer es ist. Aber normal laufen zu können ist wertvoller als die Zeit im Gym.

Würde mich aber noch interessieren was du denn aktuell für Sport machst. Und wann du nach der OP wieder angefangen hast intensiver Sport zu machen. Ich mach mittlerweile wieder Reha Sport an Geräten. Nicht das beste aber besser als garnix. Schwere Freihanteln oder die LH sind leider gestorben für mich.

Liebe Grüße

Dede

diebelsalt1980
Moin,

wie schon geschrieben wurde solltest du das echt mit dem Arzt abklären aber ich denke das es absolut nicht zu empfehlen ist. Wenn ich richtig liege ist es das wo du stehst und die Langhantel komplett mit ausgestreckten Armen über den Kopf hebst, richtig?

Wenn das Gewicht nur leicht aus der Balance kommt wirst du versuchen das trotzdem zu halten, da werden wahnsinnige Hebelkräfte an deiner Wirbelsäule ziehen, das würde ich echt nicht machen. Dann drückt noch das eh schon hohe Gewicht auf alle Bandscheiben, das ist auch für nicht Operierte nicht gerade die gesündeste Sportart.

Ich weis was es heißt seinen Sport nach der OP nicht mehr oder nur mit Einschränkungen ausüben zu können. Aber du weißt auch was dir passieren kann und du musst jetzt halt auch an deine Zukunft denken, überlege dir gut was du dir zumutest denn du musst auch noch eine weile mit deinem Rücken leben.

Gruß Andreas
cecile.verne
Hallo Simon

Ich kann mich den Vorschreibern nur anschliessen: wenn überhaupt noch solche Starkbelastungen machbar sind, dann nur mit Einwilligung des Arztes!!!

Du bist so jung und musstest Dich schon einer Spondy unterziehen. Es scheint, dass Dein Rücken schon ordentlich alterungszeichen aufweist (ev. aufgrund Deines Sportes???). Eine Anschlussdegeneration ist auch bei Dir hochwahrscheinlich, irgend wann in Zukunft. Durch korrektes Verhalten und Vermeidung von unnötigen und falschen Belastungen kannst Du sie so lange als möglich hinausziehen. Ein bisschen Schicksal spielt dabei aber auch noch eine Rolle ;)

Ich denke, es ist ganz wichtig, dass Du lernst zu akzeptieren, was Tatsache ist und den bestmöglichen Weg MIT dem Schaden findest. Auch ich (bin zwar viel älter als Du) musste nach 30 Jahren Reitsport, Pferdehaltung zu Hause und Hobbylandwirtschaft alles aufgeben. Es hat dabei keinen Sinn gemacht, zu hadern, den ändern kann man am kaputten Rücken nichts. Ich war extrem gut bemuskelt, hob als Frau auch locker 30kg Futtersäcke... trotzdem hielt der Rücken nicht!

Alles Gute wünscht Dir
cecile.verne
annkatrin
Ich würde mich dem Beitrag von Dede anschließen. Am Ende sollte immer die Vernunft siegen, mehr als die eine Gesundheit hast du nicht und die ist ja bereits "angeschlagen".
Über die Norm oder ärztlichen Empfehlungen hinauszugehen muss ja nicht immer gleich zum Worst Case führen, aber ich würde mich da seeehr langsam rantasten und mir entsprechend viel Zeit lassen.
Es gab schon so viele Fälle, wo durch Willenskraft Grenzen überwunden wurden, die niemand für möglich hält, aber geh es mit Bedacht an.
Alles Gute
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