Hallo Forum,
nun ist eine Woche im Rueckenzentrum rum und ich berichte mal:
Die Behandlung besteht aus Schmerzbewaeltigungsgruppe, Funktionstraining, MTT, Ausdauertraining, Gymnastik, Informationsvermittlung. Alles findet in einer festen Gruppe statt und 2 Physiotherapeuten, 1 Arzt und 1 Psychologe sind uns fest zugeteilt. jeden Tag 5 h.
Man lernt die Tiefenmuskeln bewusst anzuspannen und bei den Uebungen einzusetzen. Also ganz viel fuehlen und spueren, wie halte ich meinen Ruecken ueberhaupt, finde die Mitte. Die Tiefenmuskeln werden uns noch mit Ultraschall auch erfahrbar gemacht, da sieht man dann, ob man es richtig macht.
Das Funktionstraining ist so eine Art Zirkeltraining, Wasserkiste schleppen, Wand malern, Sprossenwand hoch und runterklettern, Kiste ins Regal heben etc. Interessant ist dabei, dass das rueckengerechte Bewegen, so wie man es ja meist mal gelernt hat, sehr in der Kritik steht. Bei mir zb., ich gehe immer mit geradem Ruecken runter, wird nun sehr darauf geachtet, dass ich mich buecken soll und einrollen soll. Die Theorie dahinter ist, dass es sich beim Buecken um eine Funktion der WS handelt und wenn man diese vermeidet ist das nicht gut, so wie wenn man auf ein schmerzhaftes Bein gar nicht mehr auftritt. Dann baut das halt immer weiter ab und verkuemmert, andere Strukturen werden ueberbelastet.
Seit ich vorsichtig einrolle, merke ich schon, wie es besser wird.
Was mich selber angeht, geht es eh schon besser, dank ganz viel bewusster Haltungsaenderung. In der Therapie ist jetzt nochmal deutlich, dass ich nicht gut stabilisieren kann, vor allem rechts, und rechts ist ja auch der Uebergangswirbel und das atypische Facettengelenk. das heisst also, ich kann jetzt ganz spezifisch auf meine Defizite fokussieren.
Man stabilisiert durch Einziehen des Unterbauchs, und Anspannen des beckenbodens, wie wenn man das Wasserlassen unterbrechen moechte. Anspannung aber ganz sanft, nur 20% von dem was moeglich ist. dies setzt man ein, wenn man eine Bewegung macht, die Schmerz provoziert oder prinzipiell mehr belastet. und man trainiert es den ganzen Tag immer wieder auf der Matte, man tastet mit den Haenden, bewegt sich das becken, das darf es nicht...usw.
Fazit: ich kann das echt nur jedem empfehlen, bevor Ihr Euch operieren lasst, versucht sowas, Ihr habt nichts zu verlieren, selbst wenn nachher doch operiert werden muss...(ausser nat. bei dringlicher OP Indikation)