Liebe Forummitglieder,

ich möchte mich ersteinmal selber vorstellen:

- 32 Jahre
- 90kg
- 201 cm
- ingenieur u volkswirt
- läufer
- liebe motorräder und rennräder
- sitzende Tätigkeiten


Alles fing mit einem leichten Ziehen und Zwicken im Lendenwirbelbereich (Feb. 2012) an. Die Synthome konnte ich mit ABC-Pflaster u/o. einer Wärmflasche bekämpfen.
Drei Monate später wurde es, mit einem Ausflug zu einer MotoCross-Strecke nähe Bremen interessant. Ich fahre seit 10 Jahren MotoCross und habe mich mit Freunden verarbredet, um diesen Hobby nachzugehen. Nach dem ersten Sprung samt Landung zog es in meinem ganzen Körper. Schonhaltung eingenommen und ab ins Krankenhaus.
Nach MRT wurde mir diagnostiziert, dass ich nun mit einer Bandscheibenvorwölbung zu kämpfen hätte (s. Bild). Die Schmerzen ließen nach eingen Stunden nach und nach 3 Tagen war ich fast wieder o.K. (keine Schmerzmittel o. Spritzen).
Ich bekam anschließend Krankengymnastik verordnet, was ua. den Schlingentisch/Massage und eine fachgerechte Anleitung zum Muskelaufbau beinhaltet.

Dies ist nun genau ein Jahr her. Was hat sich geändert?
- treibe viel rückengerechten Sport (an geraden Kalendertagen treibe ich daheim Muskelaufbau (25 min) für den Rücken u Bauch, an ungeraden Kalendertagen gehe ich 3km joggen).
- motocross fahre ich nicht mehr.
- habe dankenswerterweise von meinem arbeitgeber eine elekt. verfahrbaren Schreibtisch bekommen und arbeite seit nunmehr 4 Monaten 9 von 10 Stunden im stehen.
- ich hebe nichts schweres mehr und achte auch beim sitzen auf eine gerade rückenhaltung
- Fahre 1x mal wöchentlich wieder rennrad - manchmal komplette ohne Schmerzen, manchmal mit einem leichten Zwicken

Fragen an Euch:
- Ab wann ist man geheilt? Kann eine Bandscheibenvorwölbung ausheilen?
- Wird aus einer Vorwölbung (immer) ein Vorfall?
- Darf ich auch wieder Sportarten nachgehen, die weniger postiv für den Rücken sind (regelmäßiger Rennrad fahren)
- was kann ich meinem Rücken noch gutes tun?
- treibe ich zuviel Sport für meinen Rücken?


Ich freue mich auf euere Rückmeldungen !

Sonnige grüßen

tomfrombonn

Hallo tomfrombonn,

willkommen im Forum
Du hast ja einiges geändert und bist regelmäßig sportlich aktiv. Alle Achtung ob der Konsequenz!

Schwimmen, Radfahren, Skilanglauf und Nordic Walking sind neben div. Gymnastik- und Muskelaufbauübungen zwar die Klassiker. Aber auch Laufen mit ensprechendem Schuhwerk und auf weichem Untergrund funktioniert bei vielen.

Beim Radfahren ist es so, dass man Sattel+Lenker für eine aufrechtere Sitzposition einstellen muss. Beim Rennrad -vermute ich- geht das nicht so gut und vermutlich hast du dann auch eine schlechtere Kraftübertragung!?

Das Radfahren birgt möglicherweise ein höheres Risiko für Muskelverspannungen oder hilft nicht, verspannte Muskeln zu lockern. Eher Spaziergänge, NW, Laufen... ...so jedenfalls leite ich das aus einem Gespräch mit meinem Physio letzte Woche ab, der sinngemäß sagte, Radfahren helfe bei meiner zwischenzeitlich mal wieder verspannten Rückenmuskulatur nicht.
So wechsele ich jetzt fast täglich zwischen zügigen Spaziergängen und lockerem Radfahren und komme gut damit klar. Als Ergänzung am Wochenende meist 2x NW.

Mein Arbeitgeber bietet wöchentlich Rückengymnastik an. Für mich eine willkommene Abwechslung in der Gruppe zu meinen Übungen Zuhause. Das Angebot gibt es aber auch bei Physios und vielleicht Vereinen. Falls das oder Wassergymnastik mal eine Abwechslung für dich wäre.

Und da ich mit Windsurfen und Ski(alpin) zwei Gelegenheitssportarten mag, die nicht unbedingt auf der Liste der klassisch rückenfreundlichen stehen, hab ich mal den Chef der "Muckibude" in der Reha befragt. Sinngemäß seine Antwort: Muskeln aufbauen und mit Verstand und etwas Vorsicht und Zurückhaltung den Sport ausprobieren.
Das passt auch zu dem, was hier zu lesen und im Bekannten- und Kollegenkreis zu hören ist. Es geht wirklich vieles. Und mit Vorwölbung wohl noch mehr als mit BSV.


Falls du den Leitfaden zum rückengerechten Verhalten noch nicht entdeckt hast, schau mal hier im Forum nach und blättere über die Hinweise zum Post-OP-Verhalten hinweg.

Hallo,


ich mache Sport für meinen Rücken und ich mache auch Sport, den ich mache, weil ich ihn liebe !

Also, für den Rücken gehe ich ins Fitnessstudio und arbeite dort an geräten und mache Yoga. Das Programm an den Geräten wird ab und an geändert, das Yoga-programm hat sich mit der Gelenkigkeit verändert und ist entsprechend anspruchsvoll geworden. Diese Sachen mache ich 4mal pro Woche.

Ansonsten reite ich noch 5mal die Woche. Eigentlich galt das Reiten als nur sehr begrenzt rückenfreundlich. Und ich hatte ausserdem 2009 einen schweren Reitunfall und habe mir dabei 5 Rückenwirbel gebrochen - das schien auch das Ende meiner Reitkarriere. Ich wollte aber das reiten nicht aufgeben und habe es vorsichtig wieder angefangen. Zu meiner eigenen Überraschung klappte es prima. Ich halte aber brav an meinem Rückentrainingsprogramm fest, das scheint mir entscheidend zu dem Erfolg beizutragen.

Also, mach das , wozu Du Lust. Fang vorsichtig an und schau, wie es geht. Und sieh zu, dass Du was für Deinen Rücken tust.

LG

Sabine

Hi Sab,

das klingt sehr ambitioniert - finde ich super!
Ich bin derzeit auf der Suche nach guten Instrukteuren für Rückenübungen. Vorab diese Fragen an dich:

Meidest du beim Yoga Rotationsübungen wegen des Rückens, oder wie gehst du damit um ?
Wie lange bist du da im Fitnessstudio, und welcher Art sind die Übungen? Ist das Programm vielleicht auch breiter bekannt?
Ich möchte gern vermeiden, weiterhin langwiereige Experimente machen zu müssen.
Wenn du mit deinen Programmen sogar Reiten kannst (Respekt!), gehst du auch joggen? Oder wie ist deine Meinung dazu?

Würde mich riesig über eine Antwort freuen.

PS: Ja, ich weiß, dass ich nicht einfach einen anderen 'Fall' kopieren kann, und ich suche auch jetzt gleich nach guter Physiotherapie.
PPS: Hast du auch LWS Bandscheibenvorfall gehabt, oder 'nur' etwas anderes?

viele Grüße und einen tollen Tag

Andre

Hallo,


ich hatte 2009 im Frühjahr einen BSV in der LWS, der konservativ behandelt wurde. Kaum war der einigermassen ausgeheilt, hat mich ein Pferd mit Schwung gegen die Wand geknallt und es ist zu 5 gebrochenen Wirbeln gekommen, die auch konservativ verheilt sind. Meine WS ist seitdem - gut von aussen sichtbar - schief. Die Verletzung war viel, viel schwerwiegender als der BSV, und es war überhaupt nicht klar, ob ich wieder hoch kommen würde.


Ich mache im Studio ein hundsnormales, auf meine Schwächen und Bedürfnisse , abgestelltes programm. Das sind derzeit 4 Geräte plus Hanteln. Die Geräte haben wir im Laufe der Zeit auch gewechselt, ich mache derzeit auch nicht mehr Kraft-Ausdauer sondern Krafttraining. Ich habe davon sehr sichtbar Muckis bekommen. Aber Muckis alleine sind nur die halbe Miete; ich mache in den Yoga-Übungen sehr viel Dehnungen. Ich mache beim Yoga alle Übungen, anfänglich gingen Vorbeugen zum Beispiel nur sehr begrenzt.

Ganz generell finde ich es wichtig, sich bei den Übungen eine gute Anleitung zu holen. Ich gehe z.B. immer wieder in Yoga-Kurse und habe auch immer wieder Einzeltraining. Wichtig ist, dass das Programm die persönlichen Schwächen bekämpft.

Ich bin - aufgrund meiner persönlichen Erfahrung - der Meinung, dass man ganz, ganz viel durch Training an Rückenschmerzen beheben kann. Allerdings muss man dafür wirklich viel und regelmässig trainieren. Und dran bleiben. Mir macht der Sport wirklich Spass, und ich freue mich darüber, dass ich trotz deformierter WS gut durchs Leben komme. Es gibt Einschränkungen in der belastbarkeit aber ich nehme keine Schmerzmittel.

Also, viel Spass beim Sport . Lass Dich beraten und zieh es dann durch.

LG

Sabine