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Komplette Version Training nach OP bei Spinalkanalstenose

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
Catwoman90
Hallo zusammen,

zuerst einmal: ich bin neu hier und hoffe das ich mein Thema an der richtigen Stelle eröffnet hab. smile.gif Ich hab auch schon über die Suche gestöbert aber noch nicht die Antwort gefunden, die ich gesucht hab... Dabei habe ich eine Frage zu einem Bekannten von mir, der vor ca. 2 Jahren am Wirbelkanal aufgrund einer Spinalkanalstenose operiert wurde.

Ich hatte gehofft, in diesem Forum ein paar Erfahrungen und Tipps von Leidengenossen zu bekommen da mein Bekannter die Hoffnung auf Heilung oder wenigstens Besserung seiner Situation immer mehr aufzugeben scheint.
Damit ihr die Umstände kennt, erzähle ich euch kurz seine Geschichte (die genauen Details sind mir allerdings nicht ganz bekannt):

- Angefangen ca. im Jahr 2010, Probleme beim Laufen
- Diagnose des Arztes lautete daraufhin Spinalkanalstenose
- Im Jahr 2011 Operation an der LWS
- Nach der OP nun Probleme mit den Nerven bzw. deren Reizleitung in den Beinen und entsprechende Einschränkung beim Laufen. Wahrscheinlich wurde ein Nerv bei der OP verletzt, es bestand allerdings die Gefahr das er gar nicht mehr hätte laufen können.

Es folgte bereits 1 Jahr nach der OP ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik für 3 Wochen. Dabei wurden die typischen Therapien wie Reizstrom, Training an der Beinpresse oder Übungen mit dem Medizinball durchgeführt.
Laut eigener Aussage hat die Reha nicht groß zur Verbesserung beigetragen. Deshalb wurde die Reha auch nicht mehr verlängert.
Zuhause hat er seitdem aber ebenfalls ein Reizstromgerät zur Selbsttherapie und ein Ergometer. Beides wird allerdings nicht täglich benutzt.

Er trägt außerdem am rechten Sprunggelenk eine Schiene zur Stabilisierung, da die allgemeine (Muskel-)Kraft in diesem Bein etwas fehlt. Des Weiteren spürt er in beiden Fußsohlen ab und zu eine Art "brennen", außerdem schlafen ihm die Beine bei längerem Sitzen ein.

Eine komplette Heilung scheint 1 Jahr nach der OP fast ausgeschlossen (bitte korrigiert mich gerne bei dieser Aussage falls ihr andere Erfahrungen gemacht habt) allerdings kann und will ich nicht akzeptieren, dass es keine Möglichkeiten gibt, die momentane Situation zu verbessern und für ihn angenehmer zu machen.
Eine weitere OP an der LWS scheidet für ihn aus, da das Risiko gar nicht mehr Laufen zu können, zu groß ist.
Genau genommen ist er recht wenig sportlich aktiv (evtl auch aufgrund der auftretenden Schmerzen), aber ich könnte mir vorstellen das es dort noch Potenzial gibt. Speziell denke ich an gezieltes Krafttraining also Übungen mit Gewichten, mit Konzentration auf die Gesäß-, Oberschenkel- und Wadenmuskeln.

Ich finde es schade zu sehen das er selbst die Hoffnung schon so ziemlich aufgeben hat... zumal er mit 25 noch sehr jung für das Ganze ist und ihn dieser Gedanke zusätzlich belastet.

Deshalb nun die Frage: Wer von euch hat Erfahrung mit Nervenleiden und weiß guten Rat zu Training und Übungen um diese einigermaßen in den Griff zu bekommen? Erzählt mir einfach davon. Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Grüße
Catwoman

paul42
Hallo Catwoman

Willkommen im Forum wink.gif

Lobenswert das du versuchst deinen Bekannten auf diese Weise zu unterstützen.

Es gibt leider keine Übungen um geschädigte Nerven direkt zu trainieren. Eine Regeneration des Nerven verläuft nur sehr langsam.

Wenn man sich aber nicht durch regelmäßiges Training drum kümmert, ist eine Verbesserung kaum zu erwarten. Es badarf der regelmäßigen Stimulation damit der Nerv wieder lernt was seine Funktion betrifft.

Ihr solltet weiterhin versuchen durch gerade gerichtete Bewegungen die Muskulatur anzusteuern.
Wenn es keinen Ehrgeiz und keine Hoffnung gibt geht auch nichts voran.
Ein ungenutzes Ergometer in der Ecke erfüllt leider keinen Zweck.

So wie sich deine Darstellung liest ist eine operativ bedingte Verletzung diagnostisch nicht belegt.
Vielleicht gibt es im OP-Bericht Hinweise die Rückschlüsse dazu zulassen.

Aus meiner Sicht wäre zum derzeitigen Zeitpunkt eine neurologische Untersucherung (EMG) notwendig die das momentane Restleistungsvermögen beschreibt.

Auch ein neues MRT könnte Aufschluss geben um die derzeitige Situation aktuell zu bewerten.

mfg
paul42
violac01
Hi,

Zitat
Genau genommen ist er recht wenig sportlich aktiv (evtl auch aufgrund der auftretenden Schmerzen), aber ich könnte mir vorstellen das es dort noch Potenzial gibt.


Leider ist das oft das Problem. Habe auch im eigenen Bekanntenkreis eine Freundin, die sagt: "hat mir damals nicht gut getan" und nun versucht sie es nicht mal mehr, wird immer inaktiver und "jammert" über ihre Schmerzen. Dabei ändert sich ja in einem Jahr viel. und "Rücken" ist nun mal ein großes Stück Eigenvernatwortung, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen.

Ob du ihn akitvieren kannst kinnkratz.gif Aber das ist eben eine große Chanche, durch gezielten Aufbau der Muskeln seine Probleme in den Griff zu bekommen.

Denn neben dem Poblem mit dem Nerv, sind es ja auch oft die Musklen die zus chach sind, daher überlastet sind und schmerzen. Durch nichsttun bilden sich diese leider immer mehr zurück.
Bei mir hat es funktioniert, gehe aber auch 3 x die Woche (bin schmerzfrei; hatte allerdings keine Versteifung.... vielleicht meldet sich da noch einer, der spezifsche Tipps geben kann).

Wie er vielleicht anfangen könnte, wäre über ein KG Rezept, damit er erst mal ganz gezielt Übungen gezeigt bekommt und langsam anfängt.

Und toll, dass dein Freund so einen guten Freund hat!!!! smilie_up.gif
Catwoman90
Hallo ihr beiden,

erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass er seit Ende der Reha nun Rezepte für Physiotherapie bekommt. Die Termine nimmt er auch wahr; das sind aber max. 2 Termine pro Woche mit einer Dauer von je 30 Minuten.
Weiß allerdings nicht ob das so erfolgreich ist... bin da selbst ein bisschen skeptisch. Verbinde mit dem Wort Physio eher Massagen, also "Streicheleinheiten" rock.gif
Er selber sagt auf jeden Fall das er das Gefühl hat, als würde Reha und Physio das ganze Problem mit den Beinen eher rauszögern - aber nicht lindern oder bessern.

Eigentlich hätte er schon gute Voraussetzungen da ich angehende Fitnesstrainerin bin smile.gif und da würde ich ihn gerne unterstützen. Aber jeder Trainingserfolg ist halt von der eigenen Einstellung und Motivation abhängig. Und ihn davon zu überzeugen wird viel Arbeit, denn er muss es von sich aus wollen.

Und bevor ich damit auf meinen Freund zugehe wollte ich erst einmal Meinungen von Menschen, die sich mit dem Thema bereits auskennen, einholen. Vielleicht hat jemand noch weitere Tipps dazu, ich wäre auf jeden Fall dankbar dafür smile.gif

Viele Grüße und danke,
Cat
violac01
Hi,

o.k... dann erzähl ihm mal, dass ich in meiner Reha jemanden einen jungen Mann kennengelernt habe, der kurz nach seiner OP (BS) zu uns kam und bei dem beide Beine gelähmt waren. So etwas gibt es ja leider auch.... der war aber so was von optimistisch drauf, weil ihm die Ärzte gesagt hatten es hängt von ihm selbst ab....

als ich nach 5 Wo ging, konnte der schon wieder laufen, allerdings noch mit einer Schiene am Bein.

Wie Paul aber schon schrieb, hängt das auch davon ab, ob der Nerv einen Dauerschaden hat.. dies kann ein Neurologe messen. Vielleicht motiviert es ihn ja, wenn da raus kommt, dass der Nerv noch nicht tot komplett tot ist. Dann kann sich wirklich noch viel tun in Richtung Besserung.

Einer anderen Frau hatten sie gesagt: naja nach 3 Jahren tut sich nichts mehr (wird allgemein auch so gesagt.. bis zu 2 Jahre).. und dann bekam die einen anderen Therapeuten, der irgendwie viel Dehnübungen und andere Dinge mit ihr gemacht hat und die war selbst erstaunt und begeistert, wie sich alles verbessert hat.

Physiotherapie ist nicht nur streicheln nein.gif ... vielleicht machen die da auch Übungen mit ihm. Was sagt er denn.. erzählt er nichts?
Aber du als angehende Fitnesstrainerin weist sicher auch, dass 2 x 30 min die Wo doch nur echt der Einstieg in ein Hausübungprogramm sein kann. Er muss intensiv, täglich auch zu Hause üben. Aber wahrscheinlich ist es eher ein phsychisches Problem und das ist sicher schwer zu knacken.

Auf alle Fälle stimmt wirklich: ein Nerv kann sich noch lange erholen, er muss nur aktiviert werden. Aber das müssen hm doch die Ärzte gesagt haben? rock.gif
snowflake
Hallo Catwoman,

auch ich bin beeindruckt, wie du dich für deinen Freund/Bekannten/... engagierst daumen.gif
Und wenn's nicht schon geschrieben worden wäre, hatte ich das mit dem täglichen Üben
und der "Eigenverantwortung" auch gesagt.

Zitat (violac @ )
Aber du als angehende Fitnesstrainerin weist sicher auch, dass 2 x 30 min die Wo doch nur echt der Einstieg in ein Hausübungprogramm sein kann. Er muss intensiv, täglich auch zu Hause üben. Aber wahrscheinlich ist es eher ein phsychisches Problem und das ist sicher schwer zu knacken.

Denke auch, dass da Motivationsarbeit zu leisten ist. Was schonmal gut ist, dass er regelmäßig zur Physio geht. Nun sind die natürlich alle unterschiedlich. Der/Die eine "streichelt" mehr und der/die andere versucht gezielt vorhandene Probleme anzugehen....

Bei mir hatte sich zufällig ein Wechsel des Physio wg. Urlaubs ergeben. Der neue kannte mich nicht und nahm mich erstmal in Augenschein um zu sehen, welche Probleme ich denn so mit und neben meinem BSV habe. Das war für mich ein Glücksgriff. Und jetzt gebe ich ihm jeweils beim nächsten Termin Feedback, wie seine Behandlung gewirkt hat, welche Probleme noch bestehen, welche neu hinzugekommen sind.
OK, der Patient = dein Bekannter muss dabei natürlich mitspielen. Aber vielleicht ist ein Wechsel zu einem anerkannt guten Physio doch noch recht einfach zu bewirken zwinker.gif

Und wenn du so sehr ein Auge drauf hast, vielleicht kannst du auch kleine Fortschritte beobachten. Das wäre natürlich perfekt, wenn es die gäbe. Weil darüber könntest du ihm zeigen, dass sich bestimmte Dinge lohnen, und vielleicht mehr Fortschritte durch eigene Aktivität erreichen lassen....

Vielleicht gibt es diese Fortschritte sogar schon, wenn du mal genau fragst wie es nach der Reha war und wie es jetzt nach den Physios ist..... Natürlich muss man erstmal auch ganz kleine Veränderungen als Fortschritt erkennen und bewerten. Also ein paar Minuten länger sitzen können, wenn man alle 10 Minuten mal kurz aufsteht, am Tag nach der KG später Schmerzen am Tag als ohne KG....... nur so als Beispiel für die ganz feine Skala der Messlatte. Erfolge sichtbar machen!!!

Catwoman90

Zu der Antwort von Violac:
Leider kenne ich noch nicht seine ganze Geschichte… Liegt aber auch daran, das ich bisher immer das Gefühl hatte als würde er nicht so gerne darüber reden wollen weil es ihn innerlich sehr belastet. An so einer Stelle hört man dann auch mal auf nachzufragen. Deshalb weiß ich auch nicht wie die Ärzte seinen Zustand einschätzen.

Als er auf Reha war hat er vom dortigen Arzt auf jeden Fall zu hören bekommen das er sich nicht viel Hoffnung auf Heilung machen soll ohmy.gif Und das hat ihn nicht besonders motiviert. Ich erinner mich noch gut wie niedergeschlagen er nach der Aussage war und wie unwohl er sich dann in der Reha gefühlt hat.

Soweit ich weiß gibt’s in der Physio auch ein Ergometer und Übungen mit dem Pezzi Ball; wie gesagt, er redet da (von allein) nicht so offen darüber.


Zu der Antwort von Snowflake:
Erst einmal lieben Dank dafür smile.gif ich finde es sehr interessant wie du dich mit deinem Therapeuten unterhälst und wie das mit dem Feedback so abläuft. Werde mir das mal im Hinterkopf behalten und meinem Freund vorschlagen das genauso zu machen.

Wegen den Fortschritten, da bin ich ganz auf deiner Seite. So kleine Erfolgserlebnisse bräuchte er halt unbedingt… vielleicht erhofft er sich auch zu viel und sieht die kleinen Fortschritte deshalb nicht?!


Auf jeden Fall werde ich mal das Gespräch mit ihm suchen. Wahrscheinlich seh ich ihn am Wochenende wieder und bis dahin überleg ich mir mal wie ich das Thema am besten angehen kann. kinnkratz.gif
Olline
Hallo Catwouman 90

ich hatte 2004 auch eine Spinalkanal OP, die mir leider nur ein halbes Jahr Schmerzfreiheit gebracht hat.
2007 bin ich in Schmerztherapie gegangen und bekam diversen Opiate die mir etwas Linderung verschafften.
Physiotherapie außerhalb des Regelfalles habe ich auch hinter mir... mit wenig Erfolg.

Im vergangenen Jahr musste ich wegen einer andren Sache zum Orthopäden ... der fragte mich was denn mein Rücken so macht... meine Antwort nichts gutes.
Durch das ständige abquetschen der Nerven hatte ich jetzt auch noch Polyneuropathie in beiden Beinen. weinen.gif

Der Orthopäde verordnete mir 120 Einheiten Rehasport..Den mache ich heute in einem Studio die auch Geräte anbieten.
Es wurde ein Trainingsplan auf meine Bedürfnisse erstellt und ich gehe 3 mal die Woche dort hin.
Durch dieses Training habe ich wieder viel mehr Kraft in meinen Beinen...brauche keinen Rollator mehr und meine Medis werden jetzt nach und nach reduziert. sonne.gif


Hallo lieber Unbekannter ich bin 69 Jahre und du 25 Jahre... ich glaube es lohnt sich was für sich zu tun.
Neben den Erfolg lernt du auch noch nette Menschen kennen die, die gleichen Probleme haben wie du..also komm in die Puschen und raff dich auf... es lohnt sich.

LG Olline winke.gif
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