Hallo liebe Forengemeinde,

nachdem ich bewegungstechnisch immer noch "unrund" laufe und ich immer noch auf der Suche nach DEM Sport für mich nach dem Bandscheibenvorfall (L4/L5) bin (früher jahrelang Yoga gemacht), bin ich nun auf Bouldern gekommen. Hab vor Jahren mal einen Kletterkurs gemacht, bin dann aber nie wieder geklettert.

Gibt es hier im Forum Leute, die bouldern gehen und mir sagen können, ob das gut oder schlecht für die Bandscheiben ist? Wie ist man beim Bouldern gesichert? Toprope? Stürze stell ich mir jetzt nicht so prickelnd für die Bandscheiben vor...

Derzeit mache ich die Physiotherapie-Übungen, gehe schwimmen, viel spazieren - doch irgendwie reicht mir das nicht... im Fitness-Studio bekomme ich jetzt ein Personal Training, das ist aber mehr oder weniger Physiotherapie. Ich mag endlich wieder was "gescheites" machen

Vielen Dank schon mal im voraus,

liebe Grüße
Minerva

Hi,
keine Lust, mit Yoga wieder anzufangen? - Taichi? Qigong?

Bouldern - Klettern in Absprunghöhe (so Wikip...), ohne Sicherung. Ich würde eher einen Sport wählen, bei dem Du nicht mal eben aus einigen Metern Höhe abspringst oder ggf. abfallen musst. Wäre mir zu gefährlich. Normales Klettern mit Sicherung (Trapezgurt? Beckenhaltegurt - ich hab da keine Ahnung) würde ich persönlich auch eher nicht machen, da ich nicht bei einem Fall in den Gurt oder einem möglichen leichten Absturz erhebliche Kräfte auf Becken und LWS einwirken haben möchte.

Ist aber wie immer eine Frage der eigenen Konstitution und der eigenen Risikoneigung. Andere würden nie Motorrad fahren - für mich ist das Entspannung, wenn auch kein Sport.

Gruß
Barbara

hallo minerva,
ich hatte im jänner einen sequester l5/s1. bin begeisterte boulderin und fast eingegangen, als ich nicht gehen konnte. zwischenzeitlich hat sich alles soweit eingerenkt, dass ich mit ärztlicher erlaubnis wieder klettern/bouldern darf, aber halt kein vorstiegs-klettern (laaaaaangweilig!) und beim bouldern eher nicht abspringen sollte, besser ist abklettern.
angeblich soll das ja ein recht gesunder sport sein für die ws, gute technik ist halt wichtig. ich werde die letzten zwei, drei einheiten meiner physio-bewilligung daher auch in einen klettertherapeuten investieren, der einerseits mit mir rumpfkräftigung machen soll und sich hoffentlich auch professionell anschaut, welche bewegungsfehler ich ev mach und in zukunft meiden soll.

lg u viel erfolg!
la ceja

ps: ruhiges, genussvolles hatha-yoga als ausgleich ist trotzdem empfehlenswert! grade um muskelverkürzungen vorzubeugen, beim bouldern werden sehr schnell muskeln aufgebaut, da brauchts eine gute dehnung!

Hi

Bouldern ist mE absolutes Gift - solange man mir erzählte, ich solle meine Baiuchmuskelns stärken, bin ich verstärkt Bouldern gegangen. Hat Spaß gemacht - aber bei jedem Absprung gabs einen Schuss in den Rücken. Sogar ich hab das also relativ schnell begriffen

Ich war aber von anfang an nicht willens (L5), das Klettern (am Seil) ernsthaft einzustellen. Mein erster Physiotherapeut war auch Kletterer, und logischerweise sind die allermeisten Dinge beim Klettern nicht problematisch für den Rücken, sondern eher gut. Folgende Dinge habe ich besonders beachtet:

+ Besondere Vorsicht bei Sicherung eines schwereren Partners, evtl nicht über den Körper sichern
+ Vorstieg erstmal nicht an der Sturzgrenze (das habe ich aber nicht lange durchgehalten ;) )
+ dabei sicherstellen, dass jemand Erfahrenes dich sichert. plötzlichen Ruck-belastungen vermeiden
+ ich bin recht schnell auch wieder (in der Halle) ambitioniert vorgestiegen - wichtig auch hier: weiches Sichern. Dann passiert selbst beim Stürzen nichts. Du solltest in dem Moment möglichst trotzdem noch eine gewisse Kontrolle haben und nicht ins Hohlkreuz geraten..


Die Vorteile liegen ja klar auf der Hand: komplette Bewegung und Kräftigung des Körpers ohne einseitige Belastungen. Mit gesundem Menschenverstand sehr gut möglich. Ich wiederhole nochmal: das gilt fürs Klettern am Seil. Wenn jemand nach BSV LWS wieder Bouldern gehen kann, dann hätt ich gerne das Rezept !!

schönen Abend

Lion

Hallo ,

momentan hat sich das Thema für mich sowieso erübrigt, da ich vor 3 Wochen an der BS operiert wurde und somit Bouldern/Klettern in weiter Ferne liegt. Schade. Hab aber damals auch nicht die Trainingsfreigabe von der Physio bekommen.

Vielleicht probier ich mal - wenn alles ausgeheilt ist - das therapeutische Klettern aus und dann kann man ja immer noch weitersehen. Vorerst werde ich halt dann eher Nordic Walking oder so machen und alles, was ich bis jetzt geliebt habe (Laufen und Yoga) einstellen.

Liebe Grüße
Minerva