schuki
18 Mai 2011, 21:47
Guten Abend liebe Experten,
es geht um Bandscheibenvorfall bzw. ein großer dorsomedianer Bandscheibenprolaps L5/S1, der nach MRT festgestellt wurde. Ich habe den Befund bekommen. war bei einem Orthopäden, er hat mich zum Neurochirurgen geschickt. Aber Termin erst in 2 Wochen. Meine Frage, ob ich jetzt opereriert werden muss oder gibt es Alternativen? Ich nehme keine Medikamente, habe bisher noch nichts gemacht und keine Physio, Massagen, Akkupunktur etc. bekommen. starke Schmerzen sind nachgelassen, nur ab und zu, ansonsten alles ok.
Befund:
L4/5 mäßige Höhenminderung des Bandscheibenfaches mir zirkulärer Bandscheibenaufwölbung ohne Kompressionseffekt.
L5/S1 Deutliche Höhenminderung des Bandscheibenfaches mitr deutlichen dorsomedianen, teils nach cranial, teil nach caudal umgeschlagenen Bandscheibenvorfall mit Kontakt zur Nervenwurzel S1 beidseits. Die Neuroforamen sind mäßig eingeengt, Der Spinalkanal ist knöchern ausreichen weit und frei. Beginnende degenerative Veränderungen der Facettengelenke.
Beurteilung:
Führender Befund ist ein großer dorsomedianer Bandscheibenprolaps L5/S1 bei deutlicher Chondrose des Segments, begleitet von mäßigen neuroforaminalen Engen und beginnenden Spondylarthrose. Deutliche Chondrose auch L4/5 mit minimalem Bandscheiben-Bulging und beginnenden Spondylarthrose.
Was soll ich jetzt machen, könnt Ihr mir bitte helfen.
Vielen vielen Dank.
Vg Schuki
Hallo Schuki,
es scheint Dir ja wieder ganz gut zu gehen, oder ? Eine OP bei einem BSV ist dann in jedem Falle angesagt, wenn der Nerv so geschädigt ist, dass Lähmungen bestehen. In derartigen Fällen wird in der Regel schnell operiert.
Wenn bei Dir kein Notfall besteht - und so hört es sich an - dann würde ich mich NICHT operieren lassen. Es gibt eine Reihe von konservativen Möglichkeiten, mit denen man BSVs oft gut in den Griff bekommen kann. Ich habe folgendes gemacht : Stufenlagerung, Kälte / Wärmebehandlung , KG und Akupunktur.
Gute Besserung
Sabine
schuki
19 Mai 2011, 10:18
Hallo Sabine,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe Gott sei Dank keine Lähmungen, nur Kribelngefühl und manchmal zieht, aber nicht so stark, dass ich unerträgliche Schmerzen habe. Ich kann sogar auf Zehen stehen und gut bewegen. Aber ab und zu, wenn kalt oder windig ist, und noch am Rücken geschwitzt habe, dann fängt an zu schmerzen.
Ich wollte sofort jetzt mit KG anfangen, aber habe keine gekriegt, der Ortophäde hat mich zum Neurochirurgen geschickt. Ehrlich gesagt, ich habe Angst, wenn er sagt OP. 2 Wochen bis zum Termin zu warten macht mich verrückt, und habe Gedanken, wird man auch psychisch krank.
Ich habe mich trotzdem bei MedX Fitnessstudio (extra für Rücken) angemeldet, versuche da mein Rücken i.O. zu kriegen. Oder besser abzuwarten?
Jetzt habe ich angefangen zu gehen oder wandern mit rückenunterstützende Bandage und halte mein Rücken warm.
Nur Problem ist, dass ich zur Arbeit jeden Tag ca. 1 Std hin und 1 Std. zurück mit dem Auto fahre, anders geht nicht.
Früher viel Fahrrad gefahren, jetzt 1 mal im Monat. Gehe nicht schwimmen. Aber habe ein Gymnastikball und mache ab und zu Übungen.
Bin erst 33, habe kein Übergewicht, aber gesundheitlich wie alte Mann.
Vielen Dank für Tipps.
VG Schuki
schuki
19 Mai 2011, 10:21
Korrektur
vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe Gott sei Dank keine Lähmungen, nur Kribelngefühl und manchmal zieht, aber nicht so stark, dass ich KEINE unerträgliche Schmerzen habe... kann außerdem gut mich bewegen.
violac01
19 Mai 2011, 11:05
Halos Schuki,
nun mal ganz ruhig!!! Klar ist warten blöd...aber phsychisch wirt du da nicht gleich krnak. Was meinst du, was man alles aushalten kann. Ich weiß aber,was du meinst...man denkt man wird verrückt...aber Rat..einfach abschalten, sagen , jetzt ist es so.
Schnell zum Arzt musst du nur, wenn du Lähmungen hast , nicht auf Zehen oder Hacken laufen kannst oder BLasen und Mastdarmstörungen...dann aber wirklich innerhalb weniger Stunden.
Das du nur wenig Schmerzen hast und "nur" Kribbeln ist ein gutes Zeichen. Da würde ich mich erst mal nicht operieren lassen, auch wenn NC dazu rät. Dann 2. Meinung einholen. Ein BSV kann sich zurückbilden /austrocknen...erstmal auf alle Fälle 6 - 12 Wo warten.
Rückenstudio würde ich in Akutphase nicht machen, sonst quackert vielleicht noch mehr raus. Geh spazieren und halte auch Ruhe, öfter mal hinlegen. Den Muskelaufbau kannst du dann später immer noch machen, dann solttest du es aber auch konsequent tut.
Gruß violac
nicomania
19 Mai 2011, 11:30
Ja, ich würde auch mindestens 6-8 Wochen warten. Physiotherapie ist in dieser Phase das richtige Mittel, kombiniert mit Schmerzmitteln, falls dich die Schmerzen in deiner Bewegungsfreiheit einschränken.
Wenn nach 6-8 Wochen keine signifikante Besserung da ist, würde ich mich an deiner Stelle von einem Wirbelsäulenspezialisiten beraten lassen.
Zu der Phase kommt dann auch eine PRT (Spritzenbehandlung) in Frage.
Erst wenn diese Mittel alle nicht helfen, sollte eine OP in Betracht gezpgen werden. Dann möglichst aber minimalinvasiv (endoskopisch).
In diesem Buch sind auch noch mal alle Behandlungs- und Operationsmethoden anschaulich erklärt:
http://www.derbandscheibenvorfall.com/ Gute Besserung!
schuki
19 Mai 2011, 11:55
Hallo violac und nicomania,
vielen Dank für Antwort! psychisch krank werde ich auf keinen Fall, nur unterdrückt das alles meine Laune, ansonsten bin ich immer optimistisch. Ich habe schon vieles hier gelesen, und einige, die über ein OP schreiben, sagen toll andere nicht toll. Ich wollte auch einen 2 Neurochirurgen suchen, aber hier stehen nur wenige, und auch diejenige, die gerne operieren. Was tun?
Ich habe die Schmerzen seit meinem 18.Lebensjahr, aber die kommen und dann verschwinden. Früher einmal im Jahr, wenn ich was schweres gehoben habe, alles auf einmal bis ca. 40 kg, jetzt auch gleiche, wenn ich schweres hebe. Aber ich hatte seit 5 Jahren keine schmerzen und ab letzten 3 Jahre, erst beim Umzug schwere Sachen (Kartons, Kühschrank, Waschmaschine getragen) und dann auch einseitiges Autofahren mit Klima und dann hat richtig angefangen.
Und jetzt 2 oder 3 mal, wenn es kalt ist, oder schweres hebe, kommen die schmerzen wieder.
Vorletztes Mal war eine Blockade, war beim einem Orthopäden, der hat gespritzt und eingerenkt, danach keine schmerzen 3 Monaten und letztes Mal windzug und langes sitzen, kamen schmerzen wieder, dann bin ich wieder zum anderen Orthopäden und der hat mich zu MRT geschickt und dann ist alles rausgekommen.
Vielleicht, wenn ich keine MRT gemacht habe, wüsste ich auch nichts davon und wäre vielleicht einfacher. Aber gut jetzt muss man durch.
Schonen, nichts schweres heben, mehr spazieren gehen, wärmen, mehr liegen und Physio und KG.
Ich will keine OP und dagegen muss man kämpfen und diszipliniert sein. Werden abwarten und mich nicht verrückt machen, das Leben geht weiter.
Werde aber weiterberichten, sobald ich bei Neurochirurgen war.
Vielen Dank Euch
Schuki, lass Dir doch keine OP aufschwatzen, wenn Du gar kein Notfall bist ! Hie rin der BRD ist man leider sehr operierfreudig, aber da profitieren doch in erster Linie nicht die Patienten von ....besorg Dir vernünftige Physiotherapie und lass Dir da Übungen zeigen, die Du brav täglich durchführst. Und Du brauchst wirklich nicht in Panik zu verfallen, nur weil Dein MRT nicht so schön ist...Die bildgebende Technik wird enorm überbewertet, Du kannst auch mit grauenvollen Bildern ein glücklicher Mensch sein, der KEINE Rückenschmerzen hat.
Allerdings man man dafür ein paar "Spielregeln" beachten. Und da gehört für mich shcon ein rückenangepasstes Leben dazu; dann gehts einem auch damit gut.
Gute Besserung und Kopf hoch
LG
Sabine
violac01
20 Mai 2011, 11:25
Hallo,
Zitat
starke Schmerzen sind nachgelassen, nur ab und zu, ansonsten alles ok.
also auch von mir noch mal: ich würde mich da nicht operieren lassen!!!! Mach mal KG und warte ein bischen...dann hoffe ich, dass du auch bald bessere Laune hast (verständlich das die bei Schmerzen nicht so gut ist).
Ja und das MRT: vielleicht ist es manchmal besser nicht so genaus zu wissen,was nicht ganz demOptimum entspricht. behandelt wird aber immer der Mensch und nicht das BIld.
Liebe Grüße violac
loisl61
20 Mai 2011, 12:54
Hallo Schuki,
du solltest dich jetzt nicht verrückt machen, daß dich die Ungewissheit nervt verstehe ich, aber zwei Wochen sind ja doch schnell vorbei und
mit dem Besuch beim Neurochirurgen machst du schließlich auch wieder einen Schritt nach vorn und bist hoffentlich danach ein wenig beruhigter.
Daß dich dein Orthopäde gleich zum Neurochirgen überwiesen hat und dir erst mal keine Krankengymnastik o.ä. verschrieben hat, spricht für ihn
und sein Verantwortungsbewußtsein.
Der NC operiert normalerweise auch nicht, wenn es nicht notwendig ist und falls er dir doch dazu rät, mußt du dich nicht sofort für die OP
entscheiden und kannst dir jederzeit noch eine zweite Meinung einholen.
Ich hätte mehr Angst vor einem evtl. jahrelangen Leidensweg mit ständigen Schmerzen und die vielen starken Medikamente, die begleitend
fast immer eingenommen werden, würden mir auch Angst machen, die Nebenwirkungen sind sicher nicht zu unterschätzen und können
ihrerseits zu Erkrankungen führen.
Ich wurde am 15.04. mikrochirurgisch operiert und inzwischen geht es mir jeden Tag besser, nur manchmal zwickts noch ein bißchen im
Rücken, meist dann, wenn ich zuviel gesessen habe.
Ich wünsche dir, daß du dich bis zum Termin beim NC ein wenig entspannen kannst und Angst mußt du bestimmt nicht davor haben.
Liebe Grüße,
Doris