Moguai
18 Mai 2010, 11:33
Hallo Bandis,
bei mir wurde nach dem Befund BSV L5/S1 Krankengymnastik angeordnet mit dem Text: Streckung, Förderung der Beweglichkeit.
Der Physiotherapeut machte daraufhin Rotationsbewegungen und die Schmerzen wurden kurzfristig besser, anschließend aber immer schlimmer, so dass ich nach ca.1,5 Wochenvor Schmerzen ins Krankenhaus eingewiesen worden bin.
Seit dem liege ich fast den ganzen tag zum schonen im Bett, und in der jetzigen KG wird nur ganz leicht gelockert, sobald ich aber so 500m spazieren gehe, fangt es wieder an im Po und am Knie und in der Wade zu ziehen.
Ist es irgendjemandm ähnlich ergangen?
Die neurochirurgen schrieben BSV L5/S1 extra- und intraforaminal.
Vielan Dank für Eure antworten!
Nicoletta74
26 Mai 2010, 10:11
Hallo Moguai,
ich habe auch keine guten Erfahrungen mit KG gemacht, allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt noch gar keine richtige Diagnose, weil meine Orthopädin eine MRT nicht für erforderlich hielt. Einen Tag nach der ersten KG hatte ich höllische Schmerzen im Bein und vor allem in der Wade und konnte nicht mehr richtig laufen und nachts nicht mehr schlafen. Mein Bein wurde in der KG stark gedehnt und ich machte Bauchübungen und auch Rotationsbewegungen - im Akutzustand sicher nicht gut.
Schliesslich schickte mich der Neurologe zum MRT und ich hatte dann doch einen grossen BSV L5/S1 mit Lähmungserscheinungen.
Ich habe auch das Gefühl, dass das Ganze durch falsche Übungen eher schlimmer gemacht wurde. Nach 3x KG wurde ich dann operiert.
wie geht es dir inzwischen?
Grüsse von Nicole
Hallo
Es kommt nicht selten vor, dass sich Schmerzen bei Beginn von KG verschlimmern. Es geht meist nicht nur um den BSV alleine, sondern oft spielen Muskelverspannungen und Muskeldysbalancen mit rein.
Wichtig ist, dass man dem Therapeuten mitteilt, was einem genau weh getan hat nach der Anwendung.
@Moguai - bekommst Du Schmerzmittel? Es ist nämlich ganz wichtig, dass der Arzt bei vorhandenen Schmerzen Medikamente zur Schmerzlinderung verordnet. Zum einen, eben um den Schmerzkreislauf zu unterdrücken und zum anderen, dass der Patient die notwendige KG machen kann.
Eine OP sollte immer die letzte Möglichkeit sein, denn auch eine OP birgt Risiken und ist kein Garant für Beschwerdebesserung.
Deshalb sollte eine OP immer erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn alles andere nichts bringt oder wenn sich neurologische Ausfälle oder Lähmungen zeigen - das sind dann eindeutige OP-Indikationen.
Du schreibst, dass es am Po, am Knie und in der Wade zieht - das deutet auf Nervenschmerzen hin, vermutlich drückt Dein BSV auf einen Nerv. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit von PRT (Infiltrationen an die betroffenen Nervenwurzel unter Bildkontrolle) oder Akupunktur.
Ebenso gibt es spezielle Medikamente gegen Nervenschmerzen.
Krankengymnastik bringt nur langfristig etwas und auch nur, wenn man zuhause täglich konsequent die Übungen weiterführt.
Selbst nach einer OP ist tägliche KG Pflichtprogramm - das liegt in der Eigenverantwortung des Patienten. Nicht nur der Arzt muss seinen Beitrag leisten, auch der Patient.
In Deinem Fall Moguai denke ich, dass noch nicht alle Therapien ausgeschöpft werden, nur KG ist mir zu monoton.
Du solltest Deinen NCH fragen, ob es noch andere Möglichkeiten für Dich gibt. Sieht Dein NCH keine anderen Therapieformen, dann solltest Du den Arzt wechseln und zwar schleunigst!
Du bist ein "relativ frischer" Bandi, je früher Du das volle Therapiespektrum in Anspruch nehmen kannst, desto größer sind Deine Chancen.
Wie lange es dauert, bis Du beschwerdefrei bist, kann leider niemand sagen. Ein BSV dauert so lange wie er dauert...
Aber je besser der Patient "erstversorgt" wird, desto größer sind die Chancen, aus der Nummer wieder rauszukommen.
Es liegt an Dir - wartest Du einfach ab, was die Ärzte machen oder nicht, dann vergeht wertvolle Zeit.
Wirst Du selbst aktiv und suchst Dir Ärzte, wo Du das volle Programm (inkl Schmerzmedis) bekommst - umso besser.
Warum ich davon anfange? Ganz einfach: Je länger Dein Schmerz unbehandelt bleibt, desto größer wird das Risiko einer Schmerzchronifizierung (hier wird der Schmerz zu einer eigenständigen Krankheit, weil der Körper ein Schmerzgedächtnis entwickelt).
Man spricht von 6 Monaten (andere Quellen sogar nur von 3 Monaten) anhaltendem Schmerz, dann geht man davon aus, dass der Schmerz schon chronisch sein könnte.
Und chronischer Schmerz ist nichts, was man haben will, lass Dir das von einer Betroffenen sagen!
Also - NIMM es SELBST in die Hand! DU hast jetzt noch alle Möglichkeiten, also nutz sie und lass Dich von den Ärzten nicht abwimmeln!
Gute Besserung
Lg
Maria
Hallo Moguai

Mir ist es änlich ergangen. KG hat bei mir die Schmerzen verschlimmert. Das Problem ist zum Beispiel, dass man nur kleine Fehler bei den Übungen machen muss und schon wird es schlimmer. Das nächste Probleme war bei mir beim Dehnen. Mir wurde gesagt ich solle umbedingt meine Beine Dehnen (zu kurze Sehnen), aber das reizt den Nerv.
Tut mir echt leid, dass du auch diese bittere Erfahrung machen musstest.
Wir Bandis müssen selbst immer ganz genau darauf achten, was uns gut tut und was nicht und auch wenn es schwer fällt, Behandlungen ablehenen.
Mein Tipp: Achte darauf wovon dein BSV gekommmen ist (bei mir war es zu viel Sitzen und falsches Dehnen), also vermeide ich alles was in diese Richtung geht. Das ist bei dir dann genau so.
Gute Besserung wünsch ich dir!