Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Bandscheibenvorfall L5 / S1

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
Vidox
Grüßt euch,

ich habe seit letzten Sommer einen Bandscheibenvorfall L5 / S1 linksseitig mit Affektion der Nervenwurzel. In den ersten Monaten war „sitzen“ kaum möglich, da ausstrahlender Schmerz über die linke Gesäßhälfte ins Bein. Inzwischen geht es mir aber besser.

Seit meinem Bandscheibenvorfall erhalte ich regelmäßig Krankengymnastik. Hier wurden mir u. a. Kräftigungsübungen für den Rücken und Bauchmuskulatur gezeigt. Desweiteren aber auch Rotationsübungen (Beispiel: auf dem Rücken liegend die Beine anstellen, dann die Beine nach rechts auf den Boden senken lassen, zurück in die Ausgangsstellung und dann nach links. Man nennt das wohl auch „Schraube“).

Im März / April war ich in einer orthopädischen Reha Klinik. Die Physiotherapeutin dort wollte wissen, was bislang bei der KG gemacht wurde. Ich erzählte ihr, dass mein Physiotherapeut in der Anfangszeit mit dem Daumen recht starken Druck auf bzw. neben die Wirbel im LWS Bereich ausgeübt hatte (um Blockaden zu lösen, wie er sagte). Davon war sie nun überhaupt nicht überzeugt und meinte, es sei nicht gut an diesen Stellen Druck auszuüben.

Im Augenblick ist mein Physiotherapeut im Urlaub und somit habe ich eine Vertretung. Die widerum erzählt mir nun was völlig anderes und warnte mich zudem vor Rotationsübungen (also wie oben schon beschrieben, die „Schraube“). Ich soll diese Rotationsübungen komplett weglassen. Zudem ist sie auch der Meinung, die Bauchmuskulaturübungen müsse ich für die vordere Muskulatur nicht machen, sondern nur noch für die seitliche Bauchmuskulatur.

3 unterschiedliche Physiotherapeuten und jeder sagt nun was anderes. Inzwischen bin ich total verunsichert, was ist gut und was nicht?

Habt ihr schon mal ähnliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Physiotherapeuten gemacht?

Lieben Gruß von Vidox
Ave
Hallo Vidox

Bei L5/S1 sind Rotationsübungen nicht unbedint der Bringer.
Ich machte 2006 bei meiner Physiotherapeutin einen Nordic-Walking-Kurs, da geht es ja auch um Rumpfrotation.
Anja (meine Therapeutin) übte speziell mit mir, damit meine Bewegungen beim Walken flüssig ineinander übergehen können, aber dass ich eben ja nicht zu stark in die Rotation gehe.
Auch meine KG-Übungen beinhalteten keine Rotationsübungen, weil diese noch mehr Belastung auf die LWS und im Speziellen auf L5/S1 bringen (so wurde mir das erklärt).

Ich denke, die Diskrepanz zwischen den ganzen Therapeuten ist zum einen die Ausbildung - bestimmte Methoden werden in der Ausbildung wohl nur angerissen, will man diese erlernen, muss man sich fortbilden. Natürlich werden die Therapeuten mit jeder Fortbildung auch "wertvoller" - und zum anderen ist es die Erfahrung.
Wobei, wenn ich mich erinnere, dann gab es bei meinen ganzen Physiotherapeuten (gut und gerne an die 10) einen roten Faden: Nämlich keine bzw nur mäßige Rotation bei LWS-Beschwerden.

Hat man Dir explizit erklärt, warum es falsch sei, was die anderen Therapeuten bei Dir gemacht haben, z. B. mit dem Druck neben den Wirbeln, warum der nicht gut sein soll?
Ich würde mich da an Deiner Stelle künftig genau aufklären lassen, warum der oder die der Meinung ist, der Vorgänger habe das falsch gemacht.

Nichtsdestotrotz: Gute Besserung!!!

Lg
Maria
vrori
Hallo,

diese "Schraube" - ist eigentlich ganz gut bei L5/S1 Problemen - sie soll allerdings nur ganz eben angedeutet werden....also die Beine schon geschlossen nach links und rechts, aber von der Mittelposition aus - höchstens 20cm nach links und rechts - niemals ganz bis auf den Boden - das ist zuviel.....auf jeden Fall mache ich die Schraube jeden morgen im Bett und kann dann erst aufstehen - ohne diese Übung komme ich gar nicht aus dem Bett....also leicht die geschlossenen Beine nach li. und nach re./ ca. 20x ---

LG
Vrori
Jürgen73
Hallo,
diese "Schraube" wurde mir in einer Reha auch gezeigt.

Diese mache ich auch öfters.
Am einfachsten geht das in der Sauna bei mir wenn alles schön warm ist.

Zu der Übung strecke ich meine Beine auch noch. Mehrmals mit dem rechten Bein und mehrmals mit dem linken Bein.
falco
Hallo,

diese Übung kenne ich auch, wurde in der AHB und auch hier beim Physio gemacht. Als Ergänzung noch die Übung, bei der man in Rückenlage das Becken vor- u. zurück kippt, also mal die WS auf die Unterlage drückt und dann wieder in die normale Haltung (Lordose).

Lt. Aussage der Physios sollen diese Übungen eigentlich zur Lockerung u. Entspannung dienen, und keinesfalls mit Kraft, sondern langsam u. ohne Schwung ausgeführt werden. Deshalb müssen die Knie auch nicht bis zum Boden, sondern nur soweit, wie es locker und ohne Krafteinwirkung geht. Diese Übungen sollte nur machen, wem sie gut tun, darauf wurde immer hingewiesen.

Mir hilft die Übung genau wie bei Vrori besonders bei "Anlaufschwierigkeiten", am besten gleich morgens im Bett. Dagegen kann ich die Übung mit dem Becken-Kippen gar nicht ab, da haut mir immer einer ein Messer ins Kreuz, die lasse ich weg.

Wenn Du den Eindruck hast, es tut Dir nicht gut, dann mach es auch nicht!

Alles Gute!

vrori
Hallo,

ich möchte die Aussage von Falco komplett unterstreichen - auch die Übung: Beckenkippen....aber drauf achten, das die Übungen immr sanft durchgeführt werden und wirklich bei der Schraube keinesfalls bis auf den Boden kommen - immer nur so weit, wie es gut tut...

wie schon geschrieben -ohne diese morgendlichen Übungen käme ich gar nicht aus dem Bett....

LG
Vrori
Vidox
Grüßt euch,

tausend Dank für eure Antworten.....und SORRY, ich war nun länger nicht online und antworte somit erst heute.

Ich werde die Übung mit der "Schraube" weiterhin machen, vielleicht aber nicht mehr bis die Beine komplett (rechts oder links) auf dem Boden aufkommen, sondern nur die softe Variante und das schön langsam.

Ach ja, mein Neurochirurg empfahl mir Nordic Walking. Hatte jetzt nen Grund - und Einführungskurs von 90 Minuten. Sehr interessant. Und ich denke mal, ich werde das machen. Aber zunächst auch die softe Variante und nicht länger als 30 - 40 Minuten.

Einen Gruß von Vidox

p.s. Und wenn ihr Erfahrungen mit Nordic Walking habt und wie es euch bekommt, dann schreibt doch bitte mal

Ave
Hallo Vidox

Ich habe Erfahrung mit Nordic Walking. Ich habe vor 4 Jahren einen Kurs gemacht - hatte das Glück, das meine damalige Physiotherapeutin den leitete, die kannte natürlich meine Problematik und von daher konnte sie gut auf mich eingehen.
Ich musste durch meine LWS-Problematik aufpassen, nicht zu stark in die Rumpfrotation zu kommen, nach ein paar Stunden Kurs hatte ich das dann auch intus und ich bin so froh, dass ich den Kurs gemacht hab!
Man kann so viel falsch machen beim NW und das schadet dann mehr als es nützt.

Bis zu meiner Versteifung bin ich regelmäßig unterwegs gewesen und mir hat es sehr gut getan.
Da ich leider ohne meine Krücken nicht weit komme, fällt das NW natürlich flach, was ich sehr bedaure, mir fehlt es nämlich sehr.

Wichtig ist, dass Du anfangs wirklich nur kleine Runden machst, denn NW beansprucht den ganzen Körper und da kann man schnell einen Muskelkater bekommen.
Lass Dich auch nicht von irgendwelchen Zeitgenossen belächeln, die NW für blöd halten - die haben keine Ahnung!

Viel Spaß beim Walken!
Gute Besserung

Lg
Maria
Vidox
Grüßt euch,

vielen Dank an euch für die Beiträge. Wünsche allen weiterhin gute Besserung und freue mich natürlich über weiteren Erfahrungsaustausch.

Lieben Gruß von Vidox

Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter