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Komplette Version Krankengymnastik/ medizinische Kräftigungstherapie

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
Ebd
Hallo!

Ich habe ein paar Fragen. Wie ihr meiner Krankheitsgeschichte entnehmen könnt habe ich nach anfänglicher Besserung erneut eine medialen Bandscheibenvorfall in den untersten zwei Bandscheiben.

Die Schmerzen sind nicht besonders stark und nicht permanent. Die stärkste Intensität ist auch noch erträglich. Allerdings wird es trotz Krankengymnastik nicht besser, so dass ich mit dem Gedanken spiele einen Teil der Bandscheibe wegoperieren zu lassen (Minimalinvasiv sofern möglich).

1. Frage: Lohnt es sich vor einer OP überhaupt die Tiefe Rückenmuskulatur zu trainieren? Denn sofern die OP nicht minimalinvasiv ist, müsste die Muskulatur doch (um an die Bandscheibe zu gelangen) "entfernt " werden", oder?

2. Frage: Was habt ihr für Erfahrung mit der medizinischen Kräftigungstherapei bei Kieser gemacht (unter Aufsicht eines Arztes)?
Ist da ein grosser Unterschied zu der Krankengymanstik am Gerät (KG aG)? Lohnt es sich erst KG aG udn DANN die Kräftigungstherapie zu machen )??

Vielen Dank und gute bEsserung an alle Mit-Bandis,

Ed

afroatze
Also zu Frage 1:


Ja es lohnt sich die Rückenmuskulatur zu trainieren !!!
Bei einer OP, wird keine Muskulatur weggenommen, ist wird ggf. ein kleiner Schnitt gemacht und die Muskulatur zur Seite gedrängt
( ==> Stumpfe Präperation ).
Natürlich wird ein Schnitt gesetzt, aber der ist sehr klein, die Muskelfunktion geht nicht verloren und das ganze hat den Stellenwert von einem Muskelfaserriss !!!


zu Frage 2:


Kräftigungstherapie ist wichtig, allerdings kannst du dir genug Übungen von einem Physio zeigen lassen und diese selber machen !!!
Ich persönlich halte nicht viel von KIESER TRAINING, aber dass ist meine persönliche Meinung !!!
Einen Arzt siehst du da nur beim Aufnahmecheck und das wars.
Es betreuen dich Fitnesstrainer ...

... mir gefällt das Flair vom KIESER irgendwie net, zudem finde ich die Geräte so unentspannt, du wirst geradezu festgekettet und man trainiert jeden Muskeln des Rückens einzeln.
Ich war mehrere Jahre innem normalen Fitnessstudion und für mich kommt der Sinn von der Rückenkräftigung eher davon, dass die mit Freihanteln trainierst und dein Körper zur Stabilisierung seine Muskeln kräftigt.
Natürlich gehört hierzu auch ein fähiger Trainer, weil du bei unsachgemäßer Ausführung sehr viel kaputt machen kann.


Aber am besten du schaust es dir einfach mal an, KIESER bietet Probetraining an ... kostenlos ....

... oftmals zahlt die Krankenkasse auch einen Teil .... meine leider nicht vogel.gif


Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen .. Gruß Matthias smilie_bank.gif
Harro
Moin ed,
erstmal willkommen bei den Bandis.
Unser Forum hat für fast jeden Bereich ein eigenes Unterforum so auch für KG.

LG Harro winke.gif

PS. Verschoben
Ebd
Hallo Harro,

tut mir leid. das mit den Unterforen hab ich erst gerade gemerkt.

Hallo afroatze,

danke für deine Antwort.

Nur als kleine Erggänzung: ich spreche nicht von Kiesertraining sondern von der medizinischen Kräftigungstherapie: die ist unter Aufsicht eines Arztes an nur einem Gerät: hier ein Link:

Vielleicht kann mir jmd sagen, ob er mit dieser Therapie gute Erfahrungen gemacht hat.

http://www.kieser-training.com/de_deutsch/pages/TH/TH.shtml

und

http://www.gmkt.org/

Vielen Dank schon mal für Tipps und abermals Entschuldigung für das falsche Posten.

Gruss,

Ed
joggeli
Hallo Ed,

das ist kiesertraining!

Es ist nur die ersten zwölf Sitzungen von einem Arzt, bei mir Physio, begleitet und dann wird man ins Eigentraining entlassen.
Es wird vor dem ersten Training die kraft der WS gemessen, nach sechs und nach zwölf Training nochmal.
Und anschliessend muss man dann alleine trainieren.

Es ist auch nicht, so, dass nur an einem gerät trainiert wird, wäre ja auch etwas schwachsinnig, denn es müssen ja alle muskeln trainiert werden. Es wird nur an diesem einen gerät die kraftmessung durchgeführt.

Das ist zumindest in allen Institutionen die diese Kraftmessung durchführen so gewesen und ich hab mir einige angeschaut, bis ich mich für eine entschieden habe.

Frag doch nochmal genau nach.

LG

joggeli sonne.gif
Ebd
Hallo Joggeli,

vielen Dank für deine Antwort. Würdest du denn sagen, dass sich diese Kräftigugnstherapie wesentlich von der KG am Gerät unterscheidet? Macht es Sinn beides gleichzeitig oder nacheinander zu machen?

Viele Grüße,

Ed
joggeli
Hallo Ed,

der Vorteil dieser Geräte und dieser Institutionen ist, dass man speziell am Rückengerät, fixiert wird, so dass die tiefen Muskeln isoliert trainiert werden können.
Und das ist schon sinnvoll.

Wenn Du die Möglichkeit hast, das Training so irgendwo zu machen, würde ich das tun, auch wenn man nach 12 Sitzungen allein trainieren "muss"/darf.

Ich hab das vor vier Jahren gemacht und hab das ganze Training zwei jahre durchgezogen - hatte keine Rückenprobleme ind dieser Zeit - dann meinte ich es geht ohne und jetzt hab ich den Schlamassel stirnklopf.gif

Wenn ich meine Therapie die ich aktuell ambulant in meiner rehaeinrichtung mache abgeschlossen habe, werde ich da wieder hin gehen.

Wenn du so eine Einrichtung in Deiner Nähe hast, probier es aus, ist sicher besser als irgendein Fitnessstudio, wo sie keine Ahnung von Rückenpatienten haben oder nur eingeschränkt Ahnung haben.

Wenn man sich dort anmeldet, werden in den 12 Sitzungen die anzahl der geräte erhöht, Du hast also nicht nur training am Rückengerät sondern, es wird bis auf 12 geräte aufgestockt, so das vom Hals bis zum kleinen Zeh alle Muskeln trainiert werden.
So war das zumindest bei mir.

Hoffe dir damit geholfen zu haben, sonst einfach nochmal nachfragen!

LG

joggeli sonne.gif
Metallicat
Hallo Zusammen! wink.gif
Ich möchte hier ja jetzt keinen Glaubenskrieg vom Zaun brechen, aber ich denke nicht, dass es möglich ist die tiefen Rückenmuskeln alllein durch einspannen in/an ein Gerät zu trainieren. Das widerspricht schon der Natur der sog. autochtonen Muskulatur.
Diese reagiert vorwiegend reflexgesteuert. Im Gegensatz zur Oberflächenmuskulatur, die nur unter besonderen Bedingungen reflexartig reagiert, meist jedoch nur dann aktiv wird, wenn wir sie willentlich einsetzen.
Die Tiefenmuskulatur wird zum Beispiel durch Polstermöbel regelrecht ausgeschaltet. Das heißt, dass die Reize durch die Abfederung der Polster so schwach sind, dass die Reflexe nicht anspringen. Und nun umgekehrt: Alles, was Reflexe rund um die Wirbelsäule provoziert, "stärkt" die Tiefenmuskulatur.
Bei dieser Muskulatur ist jedoch die Stärke weniger wichtig, weshalb auch der Werbespruch falsch ist: "Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz." Entscheidend ist nämlich nicht die Kraft, sondern das koordinative Zusammenspiel der Tiefenmuskulatur. Dies kann man mit den Trainingsgeräten im Fitness-Studio nicht simulieren. Am besten geeignet sind deshalb komplexe Bewegungen, wobei der Körper ausgleichen muss, z. B. knien auf dem Pezziball, Übungen mit Balanceboard, MFT-Brett usw. Viele Kraftübungen im Studio lassen sich auch kombinieren, in dem man eine wackelige Unterlage schafft. Beispielsweise Übungen am Lat-Turm. Auch Flexibar plus wackelige Unterlage ist 'ne gute Sache.

Ich persönlich würde Krankengymnastik am Gerät dem Kiesertraining vorziehen. Kein Physiotherapeut wird einen Patienten einfach so an die Geräte lassen. Propriozeptives Training gehört einfach dazu.

Liebe Grüße
Cat
wulff
Hallo,
da der Thread schon über 2 Monate alt ist, besteht noch Bedarf an Erfahrungsbericht?

Im Großen und Ganzen wird hier alles wesentliche erwähnt, zur 1. Frage kann ich noch ergänzen, daß ein beratender Kieserarzt in seinem recht neuen Buch schreibt, daß Kräftigungstherapie vor einer OP schon deshalb sinnvoll ist, weil erfahrungsgemäß die Rehabilation danach besser verläuft.
Interne Studien (offizielle gibts nicht) belegen auch das eine solche OP oftmals danach garnicht mehr (sofort) nötig ist. Generell hört und liest man ja immer wieder das häufig vorschnell operiert wird und die Beschwerden dann genauso stark oder gar stärker zurückkehren.

Gruß
Wulff
Wirbelsturm
Zitat (Metallicat @ Donnerstag, 02.April 2009, 13:17 Uhr)
Hallo Zusammen!  wink.gif
Ich möchte hier ja jetzt keinen Glaubenskrieg vom Zaun brechen, aber ich denke nicht, dass es möglich ist die tiefen Rückenmuskeln alllein durch einspannen in/an ein Gerät zu trainieren. Das widerspricht schon der Natur der sog. autochtonen Muskulatur.
Diese reagiert vorwiegend reflexgesteuert. Im Gegensatz zur Oberflächenmuskulatur, die nur unter besonderen Bedingungen reflexartig reagiert, meist jedoch nur dann aktiv wird, wenn wir sie willentlich einsetzen.
Die Tiefenmuskulatur wird zum Beispiel durch Polstermöbel regelrecht ausgeschaltet. Das heißt, dass die Reize durch die Abfederung der Polster so schwach sind, dass die Reflexe nicht anspringen. Und nun umgekehrt: Alles, was Reflexe rund um die Wirbelsäule provoziert, "stärkt" die Tiefenmuskulatur.
Bei dieser Muskulatur ist jedoch die Stärke weniger wichtig, weshalb auch der Werbespruch falsch ist: "Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz." Entscheidend ist nämlich nicht die Kraft, sondern das koordinative Zusammenspiel der Tiefenmuskulatur. Dies kann man mit den Trainingsgeräten im Fitness-Studio nicht simulieren. Am besten geeignet sind deshalb komplexe Bewegungen, wobei der Körper ausgleichen muss, z. B. knien auf dem Pezziball, Übungen mit Balanceboard, MFT-Brett usw. Viele Kraftübungen im Studio lassen sich auch kombinieren, in dem man eine wackelige Unterlage schafft.  Beispielsweise Übungen am Lat-Turm. Auch Flexibar plus wackelige Unterlage ist 'ne gute Sache.

Ich persönlich würde Krankengymnastik am Gerät dem Kiesertraining vorziehen. Kein Physiotherapeut wird einen Patienten einfach so an die Geräte lassen. Propriozeptives Training gehört einfach dazu.

Liebe Grüße
Cat


SEHR guter Beitrag, der alles zu dem Thema sagt smilie_up.gif
Ich würde als KIESER-Alternative eher in einem "normalen" Fitness-Studio anheuern und tiefe Kniebeugen ins Programm integrieren, während deren Ausführung die tiefe Rückenmuskulatur - auch auf ebenem, stabilem Boden - permanent "unter Feuer" steht und somit eine erhebliche Stimulation erfährt !

Gruß
Wirbelsturm
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