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Komplette Version Neues von der Tiefenmuskulatur

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
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Rike
Hallo Nellie,

Deine Berichte sind echt spannend und interessant, Du scheinst da wirklich an etwas Gutes geraten zu sein.
Vielen Dank für die Infos daumen.gif

Noch eine Anmerkung zum Thema "Knie statt Rücken":
Die Tatsache, das eine trainierte Muskulatur die Gelenke entlastet, gilt natürlich nicht nur für die Wirbelsäule.

Ich versuche auch, meine durch Schonhaltung antrainierte Fehlstellung der LWS durch Mobilisation wieder loszuwerden, aber wenn ich meine Knies belaste, um Druck von der LWS zu nehmen, z.B. beim Heben, tut es den Knien gut, wenn auch dort die Muskulatur ausgebildet ist.

Nur Rückentraining finde ich nicht sinnvoll, eben damit diese Verlagerung der Beschwerden nicht passiert.

Grüße von Rike winke.gif
Löwenmäulchen
Hi,
ganz meine Meinung!
Wir müssen unseren Körper ganzheitlich betrachten.
Nur Rücken trainieren kann nach hinten losgehen.
Bauch und Beine sind ebenso wichtig.
Zudem glaube ich, daß richtiges Dehnen vor allem vor dem Training unbedingt sein muß.
Hatte vor zwei Jahren Beschwerden im Knie.
Laut MRT horizontaler Meniskusriss, wahrscheinlich bei einem Motorradunfall 2008 passiert. Damals wurde nur ein Bänderanriss diagnostiziert.
Wie auch immer, die Ärztin wollte mich operieren smhair2.gif
Zweitmeinung in einer auf Knie spezialisiertem Privatklinik eingeholt.
Ergebnis: Was wollen Sie operieren? Den halben Meniskus rausschneiden? Blödsinn, der Miniskus ist horizontal zwar angerissen, jedoch absolut stabiel.
Die Schmerzen kamen von einer Entzündung verursacht durch Muskelverkürzung widerum verursacht durch plötzlich viel Sport ohne Dehnung.
Bin mit einem Rezept mit 10 x Aufdehnung beim Pysio rausgegangen, statt OP rock.gif
Der hat mich behandelt, zusätzlich beim Sport schön gedehnt ... -> keine Beschwerden mehr.
Leider kam dann halt mein BSV zurück und auch den habe ich nun durch ganzheitliches Krafttraining mit Schwerpunkt Rücken / Bauch offenbar im Griff.
Das was Nellie beschreibt ist meiner Meinung nach absolut wichtig ... lernen sich wieder normal zu bewegen bewußt und rückenschonend, jedoch eben nicht durch Schonhaltung, sondern durch natürliche Haltung.
Bin auch gespannt, wie es bei Nellie weitergeht.
Bitte auf jeden Fall weiterberichten
wink.gif
Nellie
Hallo Leute,

ich berichte mal weiter.
Unsere Gruppe ist aktuell ziemlich...angeschlagen rolleyes.gif jeden Tag fehlt jemand und die meisten haben aktuell deutlich staerkere Schmerzen als zu Beginn des Programms. Jemand hat auch wieder Ausstrahlungsschmerzen. Die Physios und die Aerzte sind jedoch durchaus zufrieden damit, da das ihrer Meinung nach eine normale Reaktion ist.

Was das Krafttraining angeht, LM und Rike, habt Ihr nat. recht und es gibt auch Uebungen fuer die Beine, zb. Beinpresse oder mit einem grossen Ball im Ruecken an der Wand Kniebeugen machen, Hueftsreckung etc. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk in der MTT auf Balance, Stabilisierung und Bewegung der WS in alle Richtungen, meist mit Seilzuegen.

Gleichzeitig ist es so, dass das Training auf die Defizite der einzelnen Personen abgestimmt wird. Der eine Physio hat heute auch nochmal gesagt, dass nicht alle in der Gruppe ein Problem mit der Tiefenmuskulatur haben. Und ueberhaupt kann man das so getrennt voneinander nicht sehen, alles ist wichtig (ich hab naemlich nochmal nachgehakt) also lokale und globale Muskeln, Ausdauertraining, Angst vor Bewegungen, Entspannung, Ueberforderung und Selbstfuersorge etc.

Dieser Punkt ist schon bedeutsam, auch weil hier manchmal recht einseitig zur Kraeftigung aufgerufen wird. Es gilt halt die Person individuell anzusehen. Wer vielleicht ein Couch Potato ist und eher zum herumhaengen/zur Schlaffheit neigt, braucht eben eine andere Therapie als ein ehrgeiziger Leistungssportler mit BSV (die dort auch behandelt werden).

Da wir alle unter mehr oder weniger chronischen Schmerzen leiden, ist das Schmerzgedaechtnis und seine Auswirkungen ganz wichtiger Punkt. Es wird uns beigebracht, dass unsere Schmerzen eigentlich keine Bedeutung mehr haben, dass unser Schmerzsystem ueberempfindlich geworden ist und dass man sie in gewisser Hinsicht ignorieren soll, also das ist halt schwer, aber katastrophisieren sollte man jedenfalls nicht. Leicht gesagt, wenn man seine MRT-Bilder im Kopf hat, und das haben alle ein bisschen. Also so wichtig MRTs sind, um Schaeden festzustellen, so koennen sie halt auch eine Chronifizierung beguenstigen....

Im Uebrigen gibt es keine eingebildeten Schmerzen, das ist Unsinn, sondern es geht dann eben um eine Schmerzkrankheit, die sich verselbstaendigt hat. Fuer mich war hier das Buch "Schmerzen verstehen" (ist auch in der Buecherliste im Forum genannt) sehr aufschlussreich. Dort sind auch Uebungen genannt, mit denen man dem Schmerzgedaechtnis entgegenwirken kann.

Das mit dem Ultraschall war immer noch nicht rolleyes.gif mal schaun ob und wann es kommt...

Ach so und die Tiefenmuskulatur: also nach deren Ansicht ist es so, dass die atrophierte Tiefenmuskulatur durch die Kippel und Wackeluebungen nicht so leicht aktiviert werden kann. Weil die naemlich nicht nur schwach ist, sondern auch nicht mehr angesteuert werden kann. Daher soll man diese bewusst andenken, dies wird erleichtert durch Beruehrung, zb. man fasst selber an den Bauch, der Tennisball, oder auch die Rueckenmuskeln (multifidi) koennen so aktiviert werden, indem ein Therapeut diese anfasst. hmmm, wurde aber bei uns nicht gemacht.

Soviel fuer heute...nun die Entspannung smilie_bank.gif

Nellie
Hi Forum wink.gif ,

ich ergaenze mal ein bisschen.

Nun geht es am Montag in die letzte Woche und alle (bis auf 1) fangen in der Woche danach wieder an zu arbeiten, meist mit dem Hamburger Modell. Obwohl alle momentan eigentlich eher mehr Schmerzen haben...aber hoffentlich tut sich da naechste Woche noch was.

Beim Funktionstraining bin ich jetzt einerseits intensiv mit Buecken (und getraenkekisten rolleyes.gif ) beschaeftigt, wie davor schon, aber es sind noch andere Uebungen hinzugekommen. Da ich ja eigentlich gern Beachvolleyball spielen will (aber ich weiss nicht ob ich mich traue), habe ich noch anderes hinzubekommen. Beispielsweise muss ich auf einen Stepper treten, dann ein Knie ganz hochziehen und die Arme gleichzeitig nach oben, nach rechts und nach links werfen. Dabei den unteren Ruecken ruhig und lang halten.

Von zuviel Spannung sind wir bei mir inzwischen ganz abgekommen, ich muss alles lockerlassen. Sich nur trauen...brrrr...aber es hilft mir so klatsch.gif, habe mich so verkrampft, mich gar nicht mehr getraut zu beugen und zu drehen. Und wisst Ihr, was daran das Krasseste ist? Ich habe nur gemerkt, wie verkrampft alles ist, aber mir war gar nicht bewusst, dass ich das selber mache und auch lassen koennte. Bin oft so schlimm verkrampft aufgewacht, auch das ist schon besser geworden.

Beim Buecken muss man beispielsweise Nupsis aus einer Kiste nehmen, die auf dem Boden steht und diese in ein Brett stecken, was oben aufgehaengt ist. Mit gestreckten Beinen runter, oder auch seitlich runtergreifen. Wenn es gar nicht geht, kann man die Hoehe ein bisschen variieren.

Das Funktionstraining wird an jeder Station immer 3 min durchgefuehrt, insg. 1,5 h, aber nat. mit Pausen dann kommt die naechste. Leute machen je nach ihrem Job verschiedene Uebungen...einer ist zb. Altenpfleger, der muss ordentlich was heben...und dabei drehen usw.

Wenn einer Schmerzen hat, kuemmert sich der Physio sofort um ihn, der kriegt dann gleich MT und so auf der Matte, waehrend wir anderen weitermachen.

Was die Tiefenmuskulatur angeht: der Sportwissenschaftler hat mir ja erklaert, ich soll mich da nicht drauf fixieren. Es geht sowieso nicht darum, nur 1 bestimmte Muskelgruppe zu trainieren, sondern insgesamt alles aufzubauen und alle Muskeln haengen eh zusammen. Hmmm...Also was die Beibehaltung des Trainings angeht, stehen vor allem die bekannten Stabilisierungsuebungen im Raum. Diese werden uns beinahe taeglich eine Stunde eingetrichtert und es wird korrigiert. Dazu benutzen wir auch Hilfsmittel, zb den grossen Gymnastikball, oder den Redondo Ball (nicht ganz aufblasen und unter den Ruecken schieben, gut instabil)

Bei der MTT stehen Uebungen wie Wackelplatte (heisst Posturomed), Kletterwand, Seilzug mit Gewichten und dann drehen, beugen, Seitneigen im Vordergrund. 2 -3 Geraete hat jeder noch im Programm, zb. Rueckenstreckung, Beinpresse...

Mein Thread wurde ja hierhin verschoben, aber ich moechte die Psychologie nicht unerwaehnt lassen. Sehr interessant wurden in der Gruppe eroertert, wie man sich ueber- und unterbelastet, dass die Balance wichtig ist, dass man lernen muss, nein zu sagen und auf seinen Koerper zu hoeren. Man soll im Prinzip aber auf nix verzichten (soll also Volleyball spielen und auch skifahren ph34r.gif ), sondern sich dann vorsichtig herantasten. Immer schoen entspannt.

Noch 1 Woche, dann bin ich wieder auf mich selber gestellt und ich hoffe sehr, dass es mir gelingt, das Gelernte umzusetzen daumen.gif
Harro
Moin moin Nellie,
Zitat
ich hoffe sehr, dass es mir gelingt, das Gelernte umzusetzen

nicht nur umsetzen sondern auch beibehalten heisst die Devise. und wieder auf natürliche Bewegung achten,
im Prinzip wie Kinder die bewegen sich einfach. zwinker.gif

Zitat
der Sportwissenschaftler hat mir ja erklaert,

vernünftiges Kerlchen mit sehr guten Ansätzen, diese Werbung nur mit dieser Muskelgruppe finde ich abartig.
Ist zwar hart gesagt aber es entspricht der Realität, die Werbung spielt ganz gezielt mit unseren Ängsten,
wenn du das nicht machst gehts dir schlechter.
Reine Geschäftemacherei!!

Dire weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße Harro
Nellie
Hi Harro winke.gif ,

da haste vollkommen recht, was meine jetzige Situation angeht. Die starke Verkrampfung und kontrollierte Bewegung hat den Dauerschmerz nur gefoerdert. kinnkratz.gif

Aber ich hatte meinen allerersten Hexenschuss mit 12, den 2. mit 17 und in den 20ern ging es dann nur bergab. Insofern war die Verkrampfung und Kontrolle ja auch eine Reaktion auf meine Ueberbeweglichkeit (wegen des Uebergangswirbels). Also ich hoffe sehr, dass ich jetzt durch das viele Training dann auch irgendwie stabiler bin.

Denn die Angst vor diesen schlimmen Phasen, in denen ich mich ueber Wochen gar nicht aufrichten konnte, sitzt mir schon im Nacken. Aber wir wollen ja positiv denken.

Danke jedenfalls fuer Deine guten Wuensche sonne.gif
Spargel
Hallo Harro


die Übung habe ich letzte Woche ein paar mal täglich gemacht, vor dem Händewaschen, danach und bereits nach wenigen Tagen konnte ich länger so tehen bleiben, bzw wackelte nicht mehr rum...
Es ist gut immer mal wieder abzuwechseln, da war ich froh um den Hinweis...

Gruss

Spargel
Rachel32
Hallo Nelli, hallo an alle,

ich bin momentan ebenfalls in der ambulanten Reha im Rückenzentrum. Nur nicht in Berlin, sondern in Hamburg. Habe dort erstmal mit der normalen Physio angefangen und bin dann für die Reha von meiner KK angemeldet worden. Mache die Reha allerdings nicht in der Vollzeit-Tagesklinik, sondern berufsbegleitend (3-mal wöchentlich, 8 Wochen lang). Auf dem Plan stehen MT, Gerätetraining, psychologische Gespräche, PMR.

Das Thema Tiefenmuskulatur wird dort sehr oft von Physiotherapeuten angesprochen und zieht sich nun durch die ganze Reha-Zeit durch. Ich habe meine Probleme in der HWS, daher werde ich angeleitet, alle Übungen und das Training mit der "aktivierten" Tiefenmuskulatur auszuführen. In der Praxis heißt es für HWS: man stelle sich vor, man hätte eine Achse, die durch beide Ohren führt...man dreht an dieser imaginären Achse etwas, so dass man einen kleinen Doppelkinn bekommt. Nicht zu viel, die vordere Halsmuskulatur darf dabei nicht angespannt sein (am besten mit Händen kontrollieren). Hm...ist schwierig zu erklären. Es werden auch Übungen speziell für die Tiefenmuskulatur erklärt.

LG

Harro
Moin moin Rachel,
Zitat
alle Übungen und das Training mit der "aktivierten" Tiefenmuskulatur auszuführen.

dann frag doch bitte mal deine/n Physiotherapeuten wie man diesen Muskel aktiviert,
so mal eben vernünftig erklärt das es auch ein Laie versteht:
Auf die Antwort bin ich (und andere) doch sehr gespannt
Angeblich lässt sich der/die Muskeln ja willentlich nicht Trainieren, nur über Umwege.

Zitat
Es werden auch Übungen speziell für die Tiefenmuskulatur erklärt.

Kannst du diese für uns Bandis mal näher erläutern? (Nachweis??)

Lieben Dank Harro winke.gif

Nellie
Hi Harro winke.gif ,

jetzt verstehe ich Deine Frage an Rachel nicht. Ich hatte das doch alles schon erklaert und auch einen Link dazu reingesetzt? Fuer die HWS geht das natuerlich auch so, nur anders. Dass wir das nun hier zum Nachmachen erklaeren sollen, das habe ich doch auch schon LM gesagt, das ist zu schwierig, man uebt nicht umsonst wochenlang und jemand guckt zu und fasst Dir an den Bauch (oder den Nacken, vermute ich mal). Da moechte ich jetzt niemandem was erklaeren, was jemand dann falsch nachmacht, das hab ich selber schon ausprobiert und meinen Bauch dadurch zuviel und falsch angespannt.

Das ganze wird uns im Rueckenzentrum so erklaert und ist nicht auf unserem Mist gewachsen. Wir sind einfach Laien, die dieses Forum hier an unseren Erfahrungen mit einer modernen, leitliniengerechten, KK-finanzierten Therapie teilhaben lassen. Insofern finde ich, es gibt auch keinen Grund, dass wir hier jetzt irgendwelche Nachweise erbringen sollen. Ich behaupte nicht, dass das so der einzige, beste oder richtige Weg ist, ich erzaehl es einfach nur.

(Uebrigens: In meinem Lehrbuch: LWS-Erkrankungen von 2011, Autor Anne Eckardt, findet man zb. auf Seite 82 ein Foto, wie der Patient mit Unterstuetzung der Therapeutin, welche ihm an den Bauch fasst, lernt, den M. Transversus abdominis anzuspannen. Auf Seite 81 wird die segmentale Stabilisierung beschrieben und dass dazu die von mir im Thread bereits genannten Muskeln notwendig sind. Wohlgemerkt, ein Lehrbuch...kein aktueller Artikel. Sieht mir eher nach Grundlagen-Physio aus. Ich moechte hier aber wirklich keine wissenschaftliche Diskussion fuehren!)


Schoenen Tag Euch allen

PS hier hab ich noch was gefunden, wo es genau gleich erklaert wird:
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=53305
Seiten: 1, 2, 3, 4, 5
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