Hallo Frauke,
ja, immer wieder wird Rückenpatienten erzählt, sie dürften kein Brustschwimmen mehr machen, sondern nur noch auf dem Rücken schwimmen.
Das ist nicht nur abschreckend, sondern auch falsch!
Abschreckend, weil viele Menschen nicht auf dem Rücken schwimmen können, entweder wegen mangelnder Übung oder aus Angst, und weil man in einem Schwimmbad ständig mit anderen kollidieren würde - man sieht ja nicht, wo man hin schwimmt
Wenn man, wie parvus weiter oben schon sagt, den Kopf unter Wasser lässt, ist Brustschwimmen genauso gut für den Rücken, wie Rückenschwimmen. Im Umkehrschluss ist Rückenschwimmen genauso schädlich wie Brustschwimmen, wenn man den Kopf aus dem Wasser hebt, damit keins in die Ohren läuft oder die Frisur nicht zerstört wird!
Führe ich, egal ob auf dem Rücken oder dem Bauch, den Brustbeinschlag aus, ist es ein hervorragendens Stabilisationstraining für die Wirbelsäule, denn ich habe, ähnlich wie beim Gehen, einen Wechsel zwischen Stauchung und Entlastung. Nur wesentlich abgeschwächter!
Der Kraulschlag kann bei Instabilität zu einer zu starken Rotationsbewegung gerade in der LWS führen, was dann zu vermehrten Schmerzen führt. Nach einigen Wochen Schwimmen sollte der Kraulschlag immer mal wieder angetestet werden, denn er führt auch zu einer guten Stabilisation!
Der Kraulschlag der Arme führt in der Wirbelsäule ebenfalls zu einer großen Rotationsbewegung und sollte anfangs auch gemieden werden. Ebenso wie der Kraulbeischlag sollte aber immer mal wieder getestet werden, ob es geht, um auch dadurch eine vermehrte Stabilisation zu fordern.
Generell sind aber Übungen wie Aqua-Fitness, Aqua-Jogging und ähnliches im Wasser bei Instabilitäten in Gelenken und der Wirbelsäule eher kontraproduktiv, weil a) schnell Ausweich- und/oder Überbewegungen auftreten können und B gerade an der Wirbelsäule die Wirbelsäulenmuskulatur (autochtone), die für die Stabilisierung der Wirbelsäule notwendig ist, zum einen nicht trainiert wird und zum anderen durch das so genannte Muskelkorsett noch weiter geschwächt wird. Das hat zur Folge, dass ich nur Erleichterung habe, wenn ich regelmäßig solche Übungen mache! Höre ich aber irgend wann auf, bekomme ich nicht selten nach kurzer Zeit wieder die gelchen Probleme - oder gar schlimmere!
Es gibt inzwischen einige Ansätze, die eine Stabiliserung durch Übungen, die die autochtine Muskulatur ansprechen, zu erreichen. Eines ist ein Gerät, das mit einer "Rüttelplatte arbeitet, ein weiters Schuhe, die eine Instabile Sohle haben.
Ich selber habe viele Erfolge, sogar bei Wirbelgleiten, mit einem speziellen Bewegungsbad-Konzept gehabt und somit Patienten, u.a. meine 12 jährigen Sohn, vor einer Operation bewahrt!
Scottie