Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version OP mit Peek-Imtlantat C6/7

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Seiten: 1, 2
manfred c67
Hallo Ihr Lieben,

bin neu hier. Ich möchte den Initiatoren dieser Seiten ein großes Lob aussprechen. Es sind sehr gute Informationen und die Berichte von Leidensgenossen zu lesen, erleichtert ungemein.

Wer an meiner Geschichte nicht interessiert ist, bitte Absatz überspringen und weiterlesen.

Zu meiner aktuellen Geschichte ( habe schonmal einen BSV im LW 4/5 gehabt, aber davon später). Am 25.01.05 fing alles an. Erst ein leichter Schmerz zwischen der Wirbelsäule und dem rechten Schulterblatt. Ich dachte das geht mit Wärme weg, ist nur ein verspannter Muskel. Aber wie schon im LW Bereich wurde alles stärker und richtig heftig. Der Schmerz war im gesamten rechten Schulterbereich. Nachts war es die Hölle und absolut nervig. Immer wenn ich dachte eine schmerzfreie Position gefunden zu haben, fing dann erst der Schmerz an. Also weiter drehen. Im Vergleich zum LW-Bereich, hatte ich da kaum Schmerzen in einer statischen Position. Auf jeden Fall ging ich zum Orthopäden, so wie tausende Witze anfangen (Geht n Mann zum Arzt....). Der stellte eine teiweise Lähmug im Trizeps fest. Nach CT, MRT und zwei Neurochirurgen, habe ich einen BSV im HWS zwischen C6/7. Der erste Neurochirurg wollte mich direkt operieren, erst von vorne, und nach dem MRT meinte er es wird nur eine kleiner Eingriff von hinten, dabei wird nur das Bandscheibengewebe entfernt und die Nervenwurzel freigelegt. (Zur Info: Der Arzt hat ein Institut, also Firmeninhaber und umsatzpflichtig). Der zweite und meiner Meinung nach kompetentere, riet mir auch zu einer OP, allerdings von vorne. Das schockte mich zuerst. Aber er erklärte mir nachvollziehbar, dass eine OP von hinten ein größeres Risiko mit sich bringt, weil man um das Knochenmark herum operieren müßte. Außerdem würde wesentlich mehr an Muskeln verletzt. Nur das wegschneiden der Bandscheibenmasse würde er auch nicht empfehlen, weil es später weitere Komplikationen gäbe. Die Stabilität der Wirbel wäre nicht gegeben. Also riet er mir zu einem Implantat aus Peek oder Titan. Er empfahl mir Peek.

Wer kann mir eventuell mit Rat zur Seite stehen ?

Halten Peek Implantate wircklich ein Leben lang (so der Chirurg) ?
Wenn ich mich hier informiere, so werden mit diesem Peek-Cage doch die Wirbel verteift. Der Chirurg sagte mir, dass alles frei beweglich bleibt. rock.gif
Wer hat schon Erfahrung mit Peek im HWS Bereich ?

Werde mich operieren lassen, aber es ist mir noch einiges unklar. Auf jeden Fall fällt es mir schwer, sich an den Gedanken eines Fremdkörpers zu gewöhnen. Es widerstrebt meinen Prinzipien. Ich vertraue aber dem zweiten Chirurgen, es klang alles sehr glaubhaft.

Vielen Dank für eure Bemühungen. Wir werden bestimmt noch viel Spaß haben.

Manfred


Morbus
Hallo Manfred, winke.gif

erstmal herzlich Willkommen hier in diesem Forum. Toll, daß Du den Weg zu uns gefunden hast, "hier werden Sie geholfen".

HWS ist nicht so mein Ding, bin LWS-Geschädigter, aber wir haben hier eine Menge an kompetenten Leuten, die Dein Schicksal mit Dir teilen. Also noch ein wenig Geduld, dann werden die ersten Fragen wohl beantwortet.

Daß wir noch viel Spaß haben werden, wie Du ja schreibst, freut mich ungemein. Der triste Bandialltag kann das immer gebrauchen.

Liebe Grüße

Morbus zwinkert.gif
Conny7
winke.gif Hallo Manfred,
kommt mir alles ein bischen bekannt vor. Bei mir wurde nach 1,5 Jahren, vollgestopft mit allen erdenklichen Therapien, im Juni 2005 der Bandscheibenvorfall C5/6 minimalinvasiv von vorne operiert. Dabei wurde auch nur der Vorfall weggenommen und jetzt ist die Etage instabil und macht fast dieselben Probleme.
Vorgeschlagen wurde mir, von 3 verschiedenen Neurochirurgieen, eine offenen OP von vorne, d.h. Fusion C5/6 mittels Peek oder Titan Cage. stirnklopf.gif
Diese dienen als Platzhalter und Ziel ist es, dass der Knochen drumrum zusammenwächst. Lt. Aussage der Ärtzte, ist diese Etage dann versteift und nicht mehr beweglich. Ich wüßte auch nicht, wie sich der zusammengewachsene Knochen noch bewegen lassen sollte.
Eine andere Möglichkeit wäre eine Prothese (z.B. Bryan), denn dadurch bleibt die volle Beweglichkeit erhalten. Steckt noch ein bischen in den Kinderschuhen, bzw. es gibt keine Langzeiterfahrungen. Außerdem ist sie bei einer gewissen Instabilität kontraindiziert (hab leider da Pech). Aber vielleicht kommt so etwas bei dir in Frage.
Über die Haltbarkeit eines Cages würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Das Problem steckt eher in der Belastung der benachbarten Etagen. Meine Protrusion am 6/7, läßt mich die Fusion am 5/6 immer wieder aufschieben.
Ich denke, viele HWS`ler mit Fusion werden dir noch schreiben.
Liebe Grüße. Kornelia
Bobbylein
hallo manfred!

ich habe den bsv auch auf c6/7, bei mir wird aber keine op gemacht, denn ich habe die beschwerden mit konversativen methoden in den griff bekommen.

geh doch mal in die forumssuche, oben rechts mit der lupe, stichwort eingeben und dann kannst du alle berichte lesen.

wenn zwei neurochirugen unabhängig voneinander sagen, das eine op nötig ist, wirst du wohl nicht drumherum kommen.

lieben gruß von bobby
igel
Hallo Manfred,

Im Jahr 2003 hatte ich 2 BSV-OP`s in Höhe C5/6 und später in Höhe C6/7 in der Neurochirurgie Bielefeld, Gilead-Krankenhaus. Da operieren 3 OP-Teams täglich parallel . Ich will sagen, es ist eins der führenden Lehrkrankenhäuser in OWL.

Man hatte mir eine Palacos- Füllung (Implantat) mit Dübelverankerung empfohlen. Ich wollte die bestmögliche Versorgung und hätte privat dazugezahlt (bin Kassenpat.)
Zum Titan sagt man mir, der Vorteil liege im Ansehen eines "edlen Röntgenbildes" nach OP.
Mit der Palacosfüllung (auch Knochenzement, damit fixiert man auch künstliche Hüftgelenke im Knochenschaft des Oberschenkels) habe man gute Erfahrungen gemacht.
Mit der Prothese hat man noch nicht viel Erfahrung, kann bei Mißlingen eine Querschnittslähmung auslösen, nämlich dann, wenn die Prothese sich lockert und ihre Lage verändert. Es wird nur in wenigen Häusern angeboten, weil noch nicht ausgereift.

Mir persönlich war das Risiko zu hoch, ich habe mal 2 Jahre im Querschniittszentrum als Therap. gearbeitet. Ich will aber nicht den Teufel an die Wand malen.

Auf das edle Röntgenbild kann ich gut verzichten, deshalb entschied ich mich für die Palacos-Füllung.

Der OP-Zugang von vorn hat große Vorteile. Es wird kein Muskelzug scharf durchtrennt, sondern man rafft (stumpf) die Muskulatur wie eine Gardine zur Seite. Das bietet sich an, weil die Muskulatur in Längsrichtung angelegt ist. Der einzelne Muskel ist umgeben mit einer dünnen Haut (Facie), und so kann der Chirurg ohne Gerät, mit den Fingern die Muskelzüge nach rechts und nach links wegschieben, ohne nennenswerte Verletzung, bis an die Bandscheibe. Auf die trifft er direkt .

Der OP-Weg von der Rückseite, würde die gesamte Instabilität der HWS beeinträchtigen. Da sind sehr viele kleine und kleinste Muskelstrukturen, die für die Stabilität sorgen und die müßten durchtrennt werden. Das spätere Narbengewebe kann keine Muskelarbeit leisten. Zusätzlich, wie schon andere Teilnehmer berichtet haben, müßte der OP-Weg an den ganz sensiblen Stellen der Nervenwurzeln (Vom Rückenmark) vorbeigeführt werden. Das ist zu vergleichen mit einer Umgehungsstraße, wie im Bogen um ein Zentrum geführt. Zu bedenken sind die normal auftretenen Blutergüsse und Schwellungen, die Wochen brauchen um ganz abzuklingen.
Also, das Risiko wäre viel zu groß
Die Sachlage schreit förmlich nach einem Eingriff von vorn.

Ich versuche meiner Instabilität entgegenzuwirken, indem ich die Beweglichkeit n i c h t forciere, ich vermeide Bewegungen bis in die Endstellung. Ich kann gar nicht wirklich kontrollieren, ab wann ich die Nachbarsegmente überfordere.

Irgenwo in diesem Forum habe ich über dieses Thema vor wenigen Tagen berichtet. Bei Interesse bitte dort nachlesen.

ich wünsche Euch allen eine Schmerzfreiheit

igel
ischias
Mahlzeit!

Op von hinten (dorsale Foraminotomie) ist die ältere und früher gebräuchliche Methode für seitliche Vorfälle, d.h. für solche, die seitlich des Rückenmarks liegen und den dort austretenden Nerven ärgern.
Op von vorn (ventrale Discektomie mit anschließender Fusion) ist mittlerweile auch etabliert, die WS-/Neurochirurgen haben die Angst davor verloren. Mit diesem Zugang lassen sich sowohl seitliche als auch mittig gelegene Vorfälle gut entfernen.

-> Wenn also ein Vorfall mittig liegt, d.h. nur von vorne erreicht werden kann, bietet die Foraminotomie keineswegs eine Alternative sondern ist eher kontraindiziert. Irgendwas mit um das Rückenmark herum operieren, Umgehungsstrasse oder ähnlichen Metaphern ist also Kapppes!
-> Die dorsale Foraminotomie wird heute nur noch von relativ wenigen Operateuren sicher beherrscht (zumindest in Deutschland), deswegen würde ich mal meinen, daß wenn sich tatsächlich beide Zugänge als gleichwertig anbieten, die Entscheidung gegen die Foraminotomie auch etwas mit der Erfahrung des Operateurs mit diesem Verfahren zu tun hat...

Risiko: Das mit dem "Vorhang" den man beim Zugang von vorne rafft, ist nicht ganz verkehrt. Nicht unerwähnt sollte jedoch bleiben, woraus dieser Vorhang besteht; Luft- und Speiseröhre, Schilddrüse, Stimmbandnerven, Halsschlagadern (Arterie und Vene) zu/aus dem Kopf, der Große "Eingeweidenerv" /N.vagus). Und da hat man gerade erst die Halswirbelsäule erreicht!! Bei der immer notwendigen Entfernung der betreffenden Bandscheibe werden immer auch knöcherne Anbauten entfernt und man hat stets das Rückenmark vor Augen (Oops, da ist mit grad die Fasszange abgerutscht!). Wenn zu viel Knochen entfernt wird, kann das Implantat später in den Knochen einbrechen, die Neuroforamen werden enger und da ist er wieder der Nervenschmerz im Arm, den im Nacken kann es dann natürlich genauso geben.

Beim Zugang von hinten werden je nach Statur der Patienten über 10 (!!) cm Muskulatur von ihren Ansatzstellen an der Wirbelsäule abgelöst. So richtig funktionell erholen tut sich dieser Muskel tatsächlich eher selten. Wahrscheinlich hat auch die hintere Muskulatur mehr stabilisierende Wirkung auf die HWS, als die Bandscheibe. Zumindest bleibt diese aber beim Eingriff von hinten erhalten!! Und ähnlich gravierende Risiken wie bei der ventralen Op fallen mir im Moment nicht ein.

Trotzdem ist der Eingriff von vorne in der Regel ziemlich komplikationsarm, trotz der Panikmache weiter oben ;-) Und die dorsale Foraminotomie schneidet in mehreren Studien, was die Langzeitergebnisse angeht sicherlich schlechter ab!
Wie auch immer, ein Vorfall z.B. bei HW7/Th1 kann häufig gar nicht von vorne erreicht werden ohne das Brustbein zu spalten, ein Stiernacken bietet sich nicht zur Op von hinten an.


PEEK vs. Titan vs. Palacos;
Palacos ist wohl mittlerweile genauso alt (und obsolet), wie die Foraminotomie. Genauso, wie die Op kann es natürlich noch Situationen geben, wo dieses Material indiziert ist, so z.B. im Rahmen von Wirbelkörperentfernungen bei Krebsbefall. Palacos kann -wenn auch selten- vom Körper vollständig resorbiert werden und ist im Vergleich zu zeitgemäßen Verfahren relativ aufwendig zu handhaben. Allerdings ist es um ein vielfaches billiger, und das ist wohl der einzige Grund, warum es in der WS-Chirurgie noch eingesetzt wird.
PEEK ist ein Kunststoff (Polyetheretherketon) und soll gewisse elastische Eigenschaften haben, die dem Titan als bio-inertem Metall fehlen. Inwieweit bei PEEK der Knochen in das Implantat einwächst, wie es bei Titan behauptet wird weiß ich allerdings nicht.

Ich wünsche ein gutes Händchen bei der Entscheidung (die letztendlich immer der Operateur stellen sollte). Das wichtigste jedoch zum Gelingen einer Op, egal wie und womit ist die korrekte Indikationsstellung und natürlich die fachgerechte Durchführung.

"schlaumeiermodus off"

ischias

manfred c67
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Beiträge. Es hat mir sehr geholfen. Am Dienstag den 22.02.05 gehe ich ins Krankenhaus und werde nochmal untersucht. Am Mittwoch ist dann die OP. Drückt mir die Daumen, dass alles gut verläuft. Der Termin kam sehr schnell zustande, weil ich teilweise Lähmungen im rechten Arm habe, und weil ich seit Anfang Februar eine neue Arbeitsstelle habe. Normalerweise wären die OP-Termine erst wieder im August. Irgendwie Glück gehabt smilie_up.gif . Die umfangreiche Information hier auf den Pages hat mich nachdenklich gemacht. Ich sehe jetzt einige Fehler in meiner Motorik, die mir bisher nicht bewußt waren. Ich habe meine Bandscheiben eindeutig überlastet, und dass ohne es zu wollen. Es sind anerlernte Verhaltensmuster, die sich in der Motorik wiederspiegeln. Aber ich verspreche meinen Bandscheiben mich zu bessern. Seitdem ich bewußt auf meine Bewegung und der Belastung auf meine Bandscheiben achte, das ist jetzt 3 Tage her, spüre ich eine Besserung im LW und im HWS Bereich. Sobald man aber nachlässig wird, kommen die alten Muster wieder zum Vorschein. Es ist wirklich harte Arbeit. Jede Bewegung ist bewußt, wie im Tai Chi. Aber die Bandscheibe ist defekt, und ich glaube es ist der richtige Weg. Ich werde euch weiter berichten, wie es mir ergangen ist. Vielleicht habe ich noch den einen oder anderen Tip für euch.

Vielen Dank für jede Anwort.

Manfred
Angel56
Hallo Manfred

Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem schmerzfreiheit bei deiner OP.

Zu dem Peekimplantat kann ich dir leider garnichts sagen, da ich selber auch mit einem Pallakoskos Dübel versteift bin.

Liebe Grüße
Angelika winke.gif
Conny7
Hallo Manfred,
ich drücke dir die Daumen für deine OP und brenne auf neue Berichte.
Toi,toi,toi.
Kornelia
Bobbylein
Hallo Manfred!

Meine persönliche Meinung: Ich würde mich nicht operieren lassen, denn die bewußte Haltungsänderung hat schon Schmerzverbesserung gezeigt. Vielleicht bist du noch nicht austherapiert?
Was hast du denn bisher gegen den BSV getan? Was nimmst du zur Zeit an Medikamenten?

Trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg bei der OP! laß uns wissen, wie es dir ergangen ist.

Gruß Bobby
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter