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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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igel
Hallo
nachdem ich im Forum etwas geschnuppert habe, stelle ich mich mal hier vor. Vielleicht kann ich noch Tips und Anregungen bekommen.
Als 57 jährige, Dez. 2002, auf dem Weg zur Arbeit einen unverschuldeten Frontalaufprall erlebt. Die Aufprallgeschwindigkeit soll ca. 45 km/std. gewesen sein und zwar auf einen querstehenden PKW. Danach ging es mir nicht übermäßig schlecht. Ich fühlte allgemeine Nacken- ein paar Stunden später auch Kopfschmerzen. Die Beweglichkeit war deutlich in allen Beweg.ebenen eingeschränkt.
Der D.-Arzt hat keinen richtigen Befund erstellt, sondern mich abgefragt im Empfangsbereich. Er bescheinigte mir die Arbeitsunfähigkeit und bot mir Paracetamol an, was ich aber ablehnte. Der Hausarzt sollte die weitere Betreuung übernehmen.
Das war mir auch alles so recht. Denn ich meinte, daß ich als langgediente Krankengymnastin einen ausreichenden Überblick haben kann. Ich glaubte, daß es sich nur um eine Bagatelle, ein Schleudertrauma handeln würde.
Am nächsten Morgen stellte ich mich meinem Hausarzt (Internist) vor, weil es mir so allgemein und diffus schlecht ging. Kopfschmerzen, keine ausreichend entspannte Lage im Bett, also sehr wenig geschlafen, Atmung nur oberflächig möglich(Brustkorbprellung vom Sicherheitsgurt), gefühlte Steifigkeit von Brustkorb, Schultergürtel u. HWS
Ich bekam die berühmte Schanz`sche Halskrawatte, Tetrazepam, Ibuprofen, Tramadol.

In den nächsten Nächten hatte ich ein Taubheitsgefühl in den rechten Fingern 1 - 3 Ich bin davon ausgegangen, daß es von verspannten Muskeln des Schultergürtels kommt. Erst als ich 1 - 2 Wo. dieses auch am Tag spürte, es kamen zuerst leichte, dann aber immer intensivere h e l l e Schmerzen im Bereich re. Unterarm und re. Schulterblatt hinzu, sprach ich mit meinem Hausarzt darüber - ohne Reaktion seinerseits. Vor Weihnachten hatte ich schon leichte tonische Muskelkrämpfe. Auffällig war mir selbst der Bewegungsdrang, um Linderung zu bekommen. (tonischer Muskelkrampf ist z.B. der bekannte Wadenkrampf, also keine willkürliche Muskelanspannung)
Ich sagte meinem Hausarzt, daß ich mir eine Arbeitsaufnahme nicht vorstellen könne. Er appelierte an mein Gewissen, ich solle in mich gehen. Ich war so perplex, ja mundtot (das ist sehr selten bei mir der Fall). Das wollte ich mir nicht noch einmal sagen lassen. Also habe ich vom 27.12.02 bis 3.1.03 ( mit 4 freien Tagen dabei) gearbeitet. Es wurde so heftig, daß ich mich erneut beim Hausarzt am 3.1.03 meldete. Seine einzige Aussage,(für mich Wertung): "das dauert aber ungewöhnlich lange"

Von da wurde ich zum D-Arzt, Orthop. überwiesen. Es wurde HWS- Röntgenaufnahme und HWS-MRT gemacht: ( 6 Wo. nach Unfall)
deutl. fortgeschrittene Osteochondrosis intervertebralis C 5/6, mäßig auch C 6/7
deutl. retroostoische Knochenkantenreaktion im Bereich von C 5, die den vorderen Subarachnoidalraum median/paramedian einengen

deutl. bilat. BSV C 5/6 mit intraforaminaler Komponente
ähnlich ausgeprägter re.-lat. BSV c 6/7.

mäßig degenerat. Fettmarkbildung im abschlußkantennahen Knochenmark von C 5 u. C 6.
kein mit einer frischen Läsion zu vereinbarendes Knochenmark- oder Weichteilödem.
keine deutl. Gefügestörung.
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Meine Klagen, daß ich Muskelkrämpfe im Unterarm, re. Schulterblatt hätte,wurden immer vom Tisch gefegt mit den Worten: "Quatsch, das kann gar nicht sein. Ihr Beschwerdebild paßt nicht zum Befund". Es folgten Verordnungen von Opioide u. zum Schluß Akupunktur. Da riß mein Geduldsfaden und ich bestand auf die Überweisung zu einem Neurochirurgen.
Der Neurochirurg überwies mich aus seiner Praxis, nach einem CT, in`s Krankenhaus auf die Warteschleife zur OP.
Es wurde 1 BSV C5/6 im Febr. 03 op. ein halbes Jahr später der zweite BSV C6/7. Der hatte sich während des halben Jahres mit Arbeitsaufnahme verstärkt.

Inzwischen bin ich berufsunfähig anerkannt von der privaten Berufsunfähigkeitsvers. und der BfA, allerdings erst nach meinem Widerspruch. Aber auch diesem Bescheid habe ich widersprochen, weil ich das posit. Leistungsbild nicht akzeptiere. Da heißt es: "es ist leichte Bürotätigkeit möglich". Das hat bei mir wie ein Blitz mit Donner eingeschlagen. Ich glaube, hier ist eine weitere Erklärung meinerseits überflüssig.

Die BG hat bis jetzt nur ein Schleudertrauma anerkannt. Ich befinde mich seit dem
03.03.2004 im Widerspruchsverfahren. Darin konnte ich das Zusammenhangsgutachten völlig kippen. Es wird eine neue Begutachtung vorgenommen. (darauf warte ich)

Die gegnerische KFZ-Haftpflicht bietet max. etwa 8.000,00 Euro Schmerzensgeld.
Ein von mir beauftragte RA ist damit nicht weitergekommen. Er will von mir Beweise, daß die BSV auch tatsächlich beim Unfall geschehen sind. Die kann ich nicht bringen. Tatsache ist aber auch, vor dem Unfall war ich volllzeitig im Beruf als Krankengymnastin tätig (das war oft ein Knochenjob, mit viel Heben der bettlägerigen Patienten) und als Hobbygärtnerin in jeder freien Minute in unserem großen Garten beim Gestalten.

Ich glaube, mein ellenlanger Text ist für jeden eine Zumutung. Dann wirf ihn einfach in den Mülleimer. Für mich ist es wahrscheinlich Therapie. Denn diese Odyssee nach dem Unfall bis zum Neurochirurgen ist vielfach stärker bei mir eingebrannt, als der Unfall selber.
Zum Schluß aber eine Frage an die HWS-Betroffenen. Ist es normal, daß ich trotz umfassender Therapie so starke, schmerzhafte Muskelverspannungen vom Schultergürtel aufwärtz bis zum Schädelansatz spüre? Als könnte ich den Kopf nicht mehr halten? Bereits nach 10 Min. z.B. fernsehen muß ich zwingend den Kopf ablegen. Konzerte, Vorträge kann ich aus diesem Grund nicht mehr wahrnehmen.

Für Eure Stellungnahme, Rückmeldung allgemein wäre ich echt dankbar. Ich kämpfe im Moment mit einer Antriebsschwäche.
Wenn ich von anderen Patienten ähnliches oder vergleichbares gehört habe, habe ich wirklich angenommen, so etwas kann mir nicht passieren. Ich habe ja schließlich den Überblick. Aber haste auch nur gedacht. Es war alles ganz anders.

Ich habe von Forum-Teilnehmer gelesen, daß sie weitaus schlechter dran sind als ich. Das ist mir sehr bewußt, aber sorry......

Freundliche Grüße
igel (der sich manchmal einigelt)
Harro
Moin moin Igel,
herzlich willkommen und danke für deine Vorstellung. Und zu lang war er auch nicht. tongue.gif
Es ist immer wieder erstaunlich festzustellen wie sich die Schicksale gleichen.
QUOTE
Zum Schluß aber eine Frage an die HWS-Betroffenen. Ist es normal, daß ich trotz umfassender Therapie so starke, schmerzhafte Muskelverspannungen vom Schultergürtel aufwärtz bis zum Schädelansatz spüre? Als könnte ich den Kopf nicht mehr halten? Bereits nach 10 Min. z.B. fernsehen muß ich zwingend den Kopf ablegen. K

Ein eindeutiges ja, ist zwar immer wieder unterschiedlich, je nach Tagesform.
Mir wurde gesagt ich muss damit Leben und habe mein Leben dementsprechend darauf eingerichtet.

Trotzdem einen schönen Sonntag

wünscht Harro smokin.gif
Wallaby
Hallo igel,

ich hab zwar eine gänzlich andere Geschichte, aber das soll mich nicht daran hindern, Dich willkommen zu heißen! smilie_up.gif


Viele Grüße, gute Besserung und auch viel Erfolg bei der Durchsetzung Deiner Ansprüche!
Wallaby winke.gif
Sandoma
Hallo Igel,
herzlich willkommen im Forum.
Als hwslerin kann ich dir nur sagen: Alles normal. Ich weiß, dass dich das nicht tröstet, aber alles was du geschildert hast, kenne ich auch. Besonders die Muskelverkrampfungen nach jeder Art von Belastung.
Mein Krankengymnast hts mir logich erklärt und arbeitet dem entgegen - mit mehr oder weniger erfolg.
Soforthilfe bringt mir dann oft "Eismassage".
Liebe Grüße
Silke
traudel
Hallo Igel!

Als HWSlerin kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
Manchmal hat man das Gefühl, als wäre der Kopf ein Fremdkörper. Mir hilft dann meistens mein heißgeliebtes Körnerkissen. Die Wärme tut mir gut und gleichzeitig hält es meinen Kopf. Diese Muskelkrämpfe kenne ich auch und momentan sind die Schmerzen und die Stiche in den Schulterblättern und den Oberarmen besonders schlimm.

Mein HWS-Schaden stammt aus einem Einrenk-Manöver, deshalb lass Dich nicht verunsichern und kämpfe weiter.

Alles Gute für Dich und liebe Grüße

Traudel winke.gif
Strubbel
Hallo Igel,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum smile.gif

Das mir der Kopf mal zu schwer wird - das kenne ich auch und habe dann das ganz dringende Verlangen, jemand würde ihn mir festhalten.

Es wird vermutlich schwer bis fast unmöglich sein die Kausalität von den BSV zum Unfall herzustellen. Man kann es sich sehr schwer vorstellen - die BSV können durchaus schon vorher bestanden haben und erscheinen mir als Folge Deines Berufes (aber auch durch Dein Hobby) durchaus vorstellbar. Nicht immer machen diese Vorfälle Beschwerden - durch ein Schleudertrauma kommen die Spannungsverhältnisse jedoch aus dem Lot, die Muskulatur hat Hochkunjunktur und stützen nimmer so, wie sie sollen, schmerzen, da verkrampft, etc..

Bei der Bemessung des Schmerzensgeldes spielen Art, Schwere und Umfang der tatsächlichen unfallursächlichen Beschwerden eine Rolle. Richtungsgebende Werte sind die Dauer der AU, die Diagnose, erfolgte Behandlungen, KG, etc.
Wenn Du Dir wirklich sicher sein kannst, dass Du vor dem Unfall eine in keinster Weise vorgeschädigte HWS hattest, dann könntest Du über Deinen Anwalt auch ein sogenanntes Unfallanalytisches Gutachten gegenüber der Versicherung ansprechen, welches die Versicherungen in der Regel solange kostenmäßig übernehmen, wie eine Kausalität vorhanden ist - sollte bei solch einem Gutachten etwas anderes herauskommen, dann werden diese Kosten von Dir zurückverlangt.
Wenn solch ein (unabhängiges Gutachten) für Dich negativ laufen sollte kann es jedoch auch durchaus passieren, dass das Schmerzensgeld reduziert wird.
Weise an dieser Stelle darauf hin, dass es sich hierbei nicht um eine Rechtsberatung handelt, sondern lediglich um Hinweise bzw. Einblick in die gängige Regulierungspraxis
Was sagt denn Dein Anwalt zur Höhe des Schmerzensgeldes? Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen, dass mit diesem Betrag schon im geeigneten Maße Deinen Beschwerden genüge getragen wird.
Jetzt aber genug zum Versicherungskrempel.

Und noch einen ganz kleinen Hinweis an dieser Stelle:
Hier gibt es kein besser oder schlechter dran sein, wir sind alle in irgendeiner Weise Betroffene und keiner ist betroffener als der andere. Wie schwer das jeweilige Säcklein ist was mit sich rumgetragen wird kann immer nur alleine der-/diejenige entscheiden, der es zu tragen hat.
Von daher sollte sich keiner dafür entschuldigen, wenn er/sie seine Sorgen, Nöte, Schmerzen und Beschwerden schildert. Jeder hier ist wichtig - und jedem wird gerne geholfen, durch Erfahrungsaustausch und durch Zuspruch.

Ich wünsche Dir weitere viele hilfreiche Antworten und viel Spaß hier im Forum. Hoffe, Du igelst Dich aber nicht zu oft und zu viel ein und wir können Dich hier ein wenig aufrollen wink.gif

Viele Grüße
igel
Hallo Strubbel

vielen Dank für Deine Hinweise. Natürlich hatte ich zum Zeitpunkt des Unfalles eine sogenannte vorgeschädigte HWS. Aber bis zum Unfall war ich voll belastbar. Nach dem Unfall bin ich berufsunfähig, und auch außerhalb des Berufes nur noch gering belastbar. Ich war selbständig und wollte bis zum 70. Lebensjahr arbeiten, ehrlich - das war mein Beruf.
Bis auf die betroffenen Segmente der HWS zeigt meine gesamte übrige WS keine nennenswerte Degenerationen auf. Bei meiner Körpergröße, 160 cm und viel Heben, Widerstand geben, durchaus sehr oft in meiner Schulterhöhe, möchte ich fast auf eine berufsabhängige Degeneration kommen.
So weit mir bekannt ist, sind die BSV bei der HWS nur bei Fleischer anerkannt, die regelmäßig ein halbes Schwein auf der Schulter getragen haben.
Ich hätte große Lust, die Anerkennung der Berufskrankheit zu erwirken.
Hätte dafür jemand eine Strategie, wie anzufangen?

Ich bin leider nicht Deiner Meinung, daß 8000,00 Euro Schmerzensgeld ausreichend sind für ein vorzeitigen Ausscheiden aus der Berufstätigkeit u.s.w.
Aber, wir leben halt nicht in den USA.

Danke an alle, für Eure Beteiligung.

igel
congailona
Hallo und herzlich Willkommen, igel,
auch ich bin HWSlerin. Ausgelöst wurden meine Beschwerden durch einen Autounfall. Mir ist jemand hinten drauf gefahren, so mit ca. 30 KMH. Nach dem Unfall zum Unfall-Chirurg, der hat durch Röntgenaufnahme festgestellt, dass meine HWS geschädigt ist bzw. eine Vorwölbung C5/6 besteht. Nun ja und das berühmte Schleudertrauma natürlich. 1 1/2 Wochen war ich krank geschrieben, dann wollte ich wieder arbeiten, aus Angst vor Arbeitsplatzverlust. Ging aber nur mit Schmerztabletten. 1 1/2 Monate später wars endgültig vorbei. Ich hatte tierische Schmerzen und es wurde ein MRT vom Unfall-Chirurg angeordnet. Die Vorwölbung wurde bestätigt, nur konnte man nicht feststellen, ob die schon vor dem Unfall bestand. Aber auch ich hatte vorher keinerlei Beschwerden dort gehabt, außer den berühmten Sekretärinnen-Nacken.
Der Unfall passierte im Juni letzen Jahres und morgen fahre ich ins Kh, zur OP. Aber von der Versicherung des Unfallgegners, der die Schuld auch gleich zugegeben hatte, habe ich bisher nur 500,00 Euro bekommen. Ich lass es auch alles über Anwalt laufen. Nun ja, bin gespannt, wie es weiter geht.

Ich wünsche Dir, dass Deine Schmerzen sehr bald der Vergangenheit angehören und drücke Dir die Daumen für Deine weiteren Schritte.

Liebe Grüße
Ilona winke.gif
Strubbel
Huhu Igel,

für ein höheres Schmerzensgeld müßtest Du der Versicherung des Unfallgegners nachweisen, dass die nachfolgende Berufsunfähigkeit allein aus dem Unfall resultiert.

Gleichzeitig strebst Du an, dass Deine Krankheit als Berufskrankheit anerkannt wird.

Ähm, was denn nun, Unfallfolge oder Berufskrankheit kinnkratz.gif

Viele Grüße
focki
Hallo Igel winke.gif
auch ich möchte Dich hier im Forum herzlich Willkommen heissen.
Da hast Du ja schon eine ganze Menge mitgemacht.
Du wirst hier bestimmt einige Ratschläge erhalten.
Ich wünsche Dir alles Gute.
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter