andreas33
23 Jan 2005, 11:42
Hallo - nun meine längst fällige Vorstellung. Ich hatte in den letzten Jahren des öfteren Rückenschmerzen oder Hexenschuss. Alles lief danach wieder in geregelten Bahnen. Seit Mai 2004 waren diese Rückenschmerzen permanent und strahlten ziemlich stark in das linke Bein. Nach ca.6 Wochen Vorstellung beim Hausarzt. Dieser verschrieb dann ein Schmerzmittel (Beofenac). Das Zeug half mir zunächst, doch als es alle war, hatte ich die gleichen Symptome. Als nach 2 Wochen keine Besserung eintrat, ging ich wieder zum Hausarzt. Es folgte ein Medikamentenwechsel und die Verschreibung für eine Manuelle Therapie (MT). Diese brachte gar nichts. Nun endlich die Überweisung zum Orthopäden. Nach der ersten Untersuchung wieder eine MT und ein neues Medikament (Ibuflam). Keine Besserung erkennbar. Anfang Dezember 2004 endlich ein MRT mit folgenden Befund:
Steifstellung der LWS, keine Seitenabweichung, geringe Bandscheibenerniedrigung bei L4/5 sowie L5/S1 mit Signalminderung des Bandscheibenmaterials im Sinne einer degenerativen Dehydration. In Höhe L4/5 Nachweis eines kräftigen medio-linkslateralen Bandscheibenprolapses mit infraforaminaler Ausdehnung, Kompression des Duralschlauches sowie der abgehenden Nervenwurzel. Kein Nachweis eines freien Sequesters.
Höhe L5/S1 flache dorsale Bandscheibenprotrusion mit Einriß des Anulus fibrosus, keine Kompression des Duralschlauchs sowie der abgehenden Nervenwurzel.
Weiterhin zu verzeichnen degenerative Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke im Sinne einer Facettengelenkathrose von L3-S1. Spinalkanal allseits normal weit
Leider gehört mein Orthopäde nicht gerade zu denen, die viele Worte verlieren. Er teilte mir kurz mit, dass die ganze Sache einmal in der Neurochirugie vorgestellt werden sollte. Leider bekam ich dann am 1.Weihnachtsfeiertag einen extremen Schmerzanfall. Ich konnte nur noch halbgebückt laufen, nicht sitzen und liegen. Also rein in die Klinik und Aufnahme auf der neurochirugischen Abteilung. Es begann zunächst eine konservative Schmerztherapie. Diese schlug innerhalb der nächsten 3 Tage sehr gut an. Festgestellt wurde auch dort eine Fußhebeschwäche. Aber,alles noch kein Grund für eine OP. Also Entlassung und relativ schmerzfreie 2 Wochen. Nun wollte ich aktiv etwas tun. Rehasport verordnete mir mein Hausarzt und ich fand auch ein gutes Angebot (Kombination Physiotherapie/Gerätetraining). Leider wurde mein Antrag dann aber von der Krankenkasse unglaublicherweise abgelehnt. Nun kommen auch die Schmerzen -trotz rückengerechtem Verhalten- wieder hoch. Bis dato bin ich noch stark genug, die Sache ohne Pharmazeutica zu beherrschen. Aber ich frage mich wirklich, wie dieser schreckliche Kreislauf endlich einmal beendet werden kann. Man hat keine Lebensqualität mehr. Der Winterurlaub fällt flach, man ist nicht belastbar, meine Frau steht mit dem Haushalt und zwei kleinen Kindern oft alleine dar. Soll das jahrelang so weiter gehen ? Ich kenne das Risiko der OP und der eventuellen Spätfolgen. Ich glaube, wenn mir jetzt einer zu einer OP raten würde - ich würde annehmen. Lieber ein Ende mit Schrecken als diese Ungewißheit. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, wie sich so ein "kräftiger" Prolaps je wieder zurückentwickeln kann. Für Therapie- und Klinikempfehlungen für Berlin und Brandenburg wäre ich sehr dankbar !
So das wärs erst einmal. Falls es etwas Neues gibt, würde ich es posten.
licecow
23 Jan 2005, 16:24
Hallo Andreas!
Herzlich Willkommen hier im Forum!
du hast ja eine schlimme Weihnachtszeit gehabt! Bei mir war es so, als ich aus dem Sommerurlaub zurückkam.
QUOTE |
Leider gehört mein Orthopäde nicht gerade zu denen, die viele Worte verlieren. |
... und so einen Orthopäden kenne ich auch und hatte, als ich da war einen Kloß im Hals und konnte auch nichts fragen...
Und bei meinem Hausarzt ging es mir genauso, und dann hatte der wieder die Übergewicht Nummer drauf.
Mein seelisches Gleichgewicht habe ich so langsam wiedergefunden durch die vielen hilfsbereiten Mitbandis hier im Forum, die einem Mut machen und Tipps geben können...
Ich kann dir für deine Region leider keine Tipps geben.
Aber ich wünsche dir gute Besserung und halte uns bitte auf dem Laufenden.
Ich drück dir die Daumen

, daß du noch viele gute Ratschläge für Therapie- und Klinikempfehlungen in Berlin und Brandenburg bekommst. Es kommen ja einige hier aus der Ecke...
Thea
Charly
23 Jan 2005, 23:10
Hallo Andreas,
ein herzliches Willkommen hier im Forum

. Hier ist die 1. die aus Deiner Ecke kommt

. Ich selbst war bereits 3mal im Oberlinhaus in Potsdam und habe dort sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe inzwischen auch einen guten Ortho gefunden, mit dem ich recht zufrieden bin. Wenn Du genaueres wissen möchtest, kannst Du mir auch gerne eine PM schicken, ich bin fast täglich im Forum.
Liebe Grüße
Petra
Hallo Andreas
herzlich Willkommen hier im Forum.
Na da hast Du ja einiges hinter Dir.
Ich die 2. aus Deiner Ecke.
Und kann Dir diese Kliniken empfehlen.
Habe selber keine OP aber diese Kliniken sind sehr bekannt.
Und ich kenne auch Patienten die dort ihre Op hatten.
Campus Virchow Klinikum St. Joseph-KrankenhausSchlosspark-Klinik Gute Besserung wünsche ich Dir.
Renate47
24 Jan 2005, 23:02
Hallo Andreas,
ich komme aus dem Land Brandenburg und kann Dir auch eine gute Klinik empfehlen. Dr. med. Steffen im Humaine-Klinikum Bad Saarow.
Alles Gute für Dich!
LG
Renate
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine Vorstellung und - falls noch nicht geschehen - ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Du klingst schon sehr verzweifelt, aber gib nicht auf! So lange Du keine "größeren" Probleme hast, besteht immer noch Hoffnung. Suche Dir erstmal vernünftige Ärzte, Orthopäden, Neurologen, Neurochirurgen und Schmerztherapeuten und dann sieht man weiter. Ein paar Empfehlungen hast Du ja schon bekommen. Eine OP kann, muß aber nicht unbedingt der Weg sein.
Ich wünsche Dir viel Glück auf der Suche und viel Gesundheit
Liebe Grüße
Ralf
andreas33
21 Feb 2005, 14:04
Hallo allerseits - wie versprochen möchte ich nun im Forum über den Fortgang meiner Geschichte informieren. Vielen Dank an alle für die Klinikempfehlungen !
Ja wie ging es nun weiter. Die Schmerzen blieben jeden Tag. Nur wenn ich meine Dosis Diclofenac hatte, war es erträglich. Ende Januar habe ich mir dann 2 Überweisungen an Neurochirurgen geben lassen. Mit der einen bin ich nach Berlin in das Ärztezentrum Saballus (www.radiologie-neurochirurgie.de) gegangen. Hier ist man spezialisiert insbesondere auf Schmerztherapien bei Bandscheibenschäden. Alles lief sehr zügig. Kurze Befundsichtung, dann ab in den Behandlungsraum und Einspritzen einer Medikamentenlösung unter CT. Diese sollte die Bandscheibe dehydrieren und damit den bedrängten Nerv freigeben. Leider bis heute (ca. 3Wochen später) kein Effekt. Eine zweite Spritze soll dann Anfang März gesetzt werden. Vielleicht zeigt diese ja mehr Wirkung. Mit der zweiten Überweisung bin ich dann in die Klinikambulanz des Rhön Klinikum Markendorf in Frankfurt (Oder) gefahren. Chefarzt Dr. Funk erklärte mir noch einmal ausführlich meinen Befund und ließ keinen Zweifel offen, dass ich nach tapfer durchgestandenen 9 Monaten an einer OP nicht vorbeikomme werde. Insbesondere die leichte Lähmung sei eine dringende Indikation. Ein möglicher OP-Termin wäre Mitte/Ende März.
Ja, nun werde ich also noch meine 2. Spritze abholen, obwohl ich nach der ersten Reaktion wenig Aussicht auf Erfolg sehe. Auch werde ich noch einen dritten Arzt konsultieren (Orthopädie CA im Wilke Stift Guben). Wenn alle keine langfristig erfolgreiche Therapie mir anbieten können, werde ich mich operieren lassen, denn irgendwann muss dieser Zustand ja mal geändert werden.
Bobbylein
21 Feb 2005, 14:11
Hallo Andreas!
Du kämpfst ja an allen Fronten gegen deinen BSV. Würde ich genauso machen.
Manchmal bringen die PRT-Spritzen einfach nichts, das ist bei jeden anders. Freunde dich schon mal mit dem Gedanken an, das du im März operiert wirst. Ist ja wirklich kein Dauerzustand.
Bis dahin wünsche ich dir herzlich wenig Schmerzen.
Bobby
andreas33
16 Apr 2005, 21:24
Ja, wie ging es bei mir weiter ? Da alle eingeschlagenen Alternativwege nichts brachten, entschloß ich mich nun Mitte März zu einer OP. Dann war es soweit -OP im RhönKlinikum Frankfurt (Oder) / Markendorf in der Neurochirurgie. Ein wenig Bammel hat man schon, doch ich wußte, es war der einzig noch offene Weg zur Linderung der Schmerzen. Es lief dann alles relativ komplikationslos. Die OP Dauer betrug nur 50 Minuten (!) unter Vollnarkose. Nach der OP verspürte ich eine leichte Übelkeit, aber ansonsten ging alles gut. Das Personal auf der Station war wirklich Spitze und half einem so gut wie möglich. Insbesondere in der ersten Nacht ist es fast unmöglich selbstständig einmal die Schlafposition zu ändern. Am nächsten Tag hieß es dann gleich aufstehen (natürlich mit schwesterlicher Hilfe). Nach kleinen Kreislaufproblemen gelang auch das. So wurde es eigentlich jeden Tag besser. Am 8.Tag nach der OP wurde ich entlassen. Nach 3 Wochen begann ich nun mit der Physiotherapie. Im Nachhinein bin ich jetzt doch froh, diesen Schritt gemacht zu haben nach Monaten der Quälerei. Ich denke auch, dass bei mir die Sache (bis dato) so komplikationslos gelaufen ist, ist auch ein großes Glück. Ich hoffe nur, dass es auch so bleibt. Zumindest hat man durch die Krankheit gelernt, sich rückengerecht zu verhalten, sich physisch zu stärken und Überlastungen konsequent aus dem Weg zu gehen.
Fazit : Also ich kann zu Thema OP nur Positives verlautbaren. Auch war ich mit der Klinik und dem Personal sehr zufrieden
parvus
17 Apr 2005, 10:23
Fein Andreas, dass es Dir doch recht gut zu gehen scheint und die OP wohl von Erfolg gekrönt war.
Weiterhin eine gute Heilungszeit!

parvus
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