Fupsen85
17 Nov 2025, 20:53
Hallo an alle 🙂
Ich bin mittlerweile 40 Jahre, und vor 1,5 Jahren wurden bei mir eine Osteochondrose an der LWS feststgestellt, welche sich über die letzten Monate sehr verschlimmert hat.
Ich war bisher bei 3 Fachärzten, aber jeder einzelne hat bisher von einer Operation aufgrund meines alters abgeraten. Auser 3x Physiotherapie, einer Orthese und seit 2 Wochen ein Stendgerät is leider noch nichts rumgekommen.
Meine schmerzen sich tagesformabhängig, bzw hab ich auch Stunden dabei wo ich GAR NICHTS merke. Nur um einige Zeit danach wieder ein unerträgliches drücken im unteren Rücken zu haben. Seit 1 Woche mache ich täglich 20 Minuten "balance board" übungen, aber habe das Gefühl des wird danach nur schlimmer. Manchmal habe ich auch das Gefühl dass nach dem urinieren ich fanach noch minimal was in die Hose geht, was ich nicht beeinflussen kann. Das Gefühl habe ich such so ab und an. Aber auser mal ein "tropfen oder zwei" is nix passiert.
Würde gerne mal meine MRT Diagnose mit anhängen irgendwie, und freue mich auf einen Austausch. Vielen Dank im voraus.
Fupsen85
17 Nov 2025, 20:55
Mrt bericht
Hallo Fupsen,
Ich bin selber Rückengeschädigt und kein Experte. Aber mir fallen spontan viele Sachen ein, die dir helfen könnten. Meines Wissens nach ist Osteochondrose ein Knochenumbau durch Verschleiß. Da kann man nichts operieren. Es findet eine natürliche Versteifung statt, die sehr schmerzhaft ist und lange andauern kann. Operiert wird erst, wenn es zur Instabilität und Ausfällen führt.
Was kannst du machen?
- Reha beantragen, um gezielte Behandlungen zu finden, die dir helfen
- Rehasport für den Rücken, um die Rückenmuskulatur zu stärken. Das gibt deinem Rücken Haltunterstützung
- Akkupunktur für Schmerzlinderung
- Einnahme von Enzymen zur Entzündungshemmung
- Massage für Muskelentspannung
- Sport, jedoch keine harten Sportarten, zB Laufen - aber kein Joggen, Schwimmen - aber kein Volleyball
- Tensgerät für Muskelaufbau oder Entspannung
- Ruhepausen mit Stufenlagerung
Gruß Romé
rudi15
18 Nov 2025, 11:41
Hallo Fupsen85,
erst mal ein herzliches Willkommen von mir
Die Allermeisten hier sind nur Laien und keine Fachleute, wenn es um "Rücken" geht. Aber alle sind "Betroffene" in irgend einer Art.
Romé hat das ja schon geschrieben, daß Osteochondrose verschleißbedingt ist, das kann durch Alterung, Überbelastung oder Fehlbelastung (ev. was vergessen...?) kommen
Solange keine Ausfälle der Muskelansteuerung bzw. Blasen und Darmfunktion vorliegt, sondern "nur" Schmerze wird ein seriöser NCH nicht operieren, denn nach einer OP ist es keinesfalls so, daß man beschwerdefrei leben wird (falls man überhaupt operieren kann)
Wie viele MRT´s CT´s wurden denn schon gemacht? und was steht in den Berichten
Was seht in den Berichten von den Fachärtzen?
Das wäre wichtig zu wissen, sonst gibt man dir vielleicht falsche Tipp´s.
In dem Sinne hoffen wir auf weiterewn "Input"
Fupsen85
18 Nov 2025, 20:52
Servus zusammen 🙋♂️
Danke für eure schnellen Antworten. Ich werde morgen mal meinen MRT Bericht abtippen, bin nur aktuell nicht zuhause.
Reha ist bereits beantragt und das Tensgerät benutze ich auch 3x täglich seit knapp 2 Wochen, aber eine spürbare Verbesserung merke ich bisher dadurch nicht. Es fühlt sich an als wäre ein Nerv beschädigt/komprimiert, denn seit einigen Wochen zuckt auch meine rechte Wade 24/7. Ich stelle morgen mal meinen Bericht rein. Danke und bis dann 😉
Edit: Welche Enzyme würdest du mir da empfehlen?
Fupsen85
19 Nov 2025, 08:24
Befund vom 30.10.2025:
Abgeflachte Lordosierung, skoliotische Fehlhaltung, linkskonvex ausgerichtet, bei 5 gliedriger LWS.
Bis einschließlich Segment LWK 3/ LWK 4 schließen die Bandscheiben dorsal bündig mit den Wirbwökörperhinterkanten ab. Im Segment LWK 4/ LWK 5 Dehydration der Bandscheibe mit Protusionen, betont links. Beteiligung des Recessus bei ungehinderter neuroforaminaler Passage. Einriss des Annulus begleitend.
Im Segment LWK5/ SWK1 beinahe komplette Aufhebung des Bandscheibenfaches. Nachweis einer subligamenrären Bandscheibenhernierung mit Bulging nach kranial und kaudal, betont links, Zeichen der beginnenden Sequestrierung (Serie 10/IMA 32, Serie 7/IMA 9), kleiner Einriss des Annulus begleitend.
Wurzelkontakt S1 links. Nachweis eines zarten Knochenödems, betont links insbesondere Beteiligung der Grundplatte LWK 5. Regelhafter paravertebraler Raum. Fettmarkskonversion, auch Z.n. ausgeprägter Aktivierung, aktuell Reizzustand.
Multisegmental zeigen sich die Facettengelenke hypertrophiert mit Einlagerung von Exsudate, insbesondere im Segment LWK1/LWK2 sowie im Segment LWK2/LWK3, Exsudate auch im Segment LWK 4/ LWK5 sowie lumbosakral.
Kein Nachweis einer spinalen Beengung, unauffällige Kaudafasern. Deutlische Muskelatrophie der autochthonen Rückenmuskulatur. Reizlose Iliosakralgelenke.
Fupsen85
19 Nov 2025, 08:34
Beurteilung:
Fortgeschrittene Bandscheibenschäden den Segmenten LWK4-SWK1.
Im Segment LWK 4/LWK5 Bandscheibenprotrusion , betont links, Anuluseinriss. Keine höhergradige Beengung der recessalen oder neuroforaminalen Passage, kein Wurzeldruck.
Erheblicher Bandscheibenschaden lumbosakral mit subligamentärer Bandscheibenverwölbung unter Beteiligung des linksseitigen Recessus, zarter Wurzelkontakt S1, Befund in Sequestierung begriffen, gegebenfalls Anulusreinriss. Moderat knochenentzündliche Veränderungen, betont links. In erster Linie auch Z.n. ausgebrannter, vormals mutmaßlich erheblich aktivierter Ostechondrose.
Multisegmentale Facettensyndrom, Ausschluss einer spinalen Stenose.
Regelhafte Iliisakralgelenke, Muskelatrophie der autochthonen Rückenmuakulatur Typ 2-3 nach Kalichmann.
Fupsen85
22 Nov 2025, 14:42
Was mich am meisten interessieren würde:
Es ist ja von einem "aktuellen Reizzustand" die rede.
Geht dieser Zustand auch mal wieder vorbei?
Ich quäle mich seit mehr oder weniger Anfang September durch den Tag (mal mehr, mal weniger). Normale Schmerzmittel helfen sowieso gar nichts und mein Facharzt erklärt mir leider auch nicht wirklich was Sache ist. Auser einem Rehaantrag und einem Tensgerät habe ich von ihm nichts weiter bekommen, auch keine weiteren Auskünfte.
Mehr wie leichtes Muskelaufbautraining machen und Enzyme nehmen kann ich im Moment eh nicht machen, oder? Und halt abwarten.
Liebe Grüsse
Pauline69
25 Nov 2025, 08:48
Hallo Fupsen,
Nach meiner Einschätzung liegt dein Hauptproblem in dem untersten Teil der Lendenwirbelsäule, bei L5/S.1.
Dort wird von einer beinahe, kompletten Aufhebung des Bandscheibenfaches gesprochen, das bedeutet, dass fast keine Bandscheibe mehr zwischen den Wirbelkörpern, also innerhalb des Bandscheibenfaches, vorhanden ist.
Natürlich kommt es dadurch zu erheblichen Reizungen der umliegenden Knochen, Knorpel und Gewebe.
Man beschreibt bereits moderat Knochenentzündliche Veränderungen, welche mit großer Sicherheit dem oben stehenden Problem geschuldet sind.
Eine akut aktivierte Arthrose entsteht durch eine chronische und ständige Reizung der Knochen.
Dadurch dass dein Bandscheibenfach bei L5/S1 nahezu aufgebraucht ist, kommt es zu dieser chronischen Reizung.
Nach meinem persönlichen Laienverständnis ist hier eine Versteifung der unteren Wirbelsäule fast unumgänglich, zumindest irgendwann.
Ich vermute, anders wirst du kaum Ruhe in dieses Segment bekommen.
Was man vorab noch versuchen könnte, wäre eine gezielte, unter fachmännischer sporttherapeutischer Betreuung, eine erhebliche Stärkung der unteren Rückenmuskulatur, insbesondere der kleinen Rückenmuskulatur.
Ob damit allerdings noch etwas zu retten ist, vermag ich nicht zu sagen.
Eine Reha ist auf jeden Fall eine sehr gute Wahl, denn in dieser lernst du sehr viel über den Aufbau der Wirbelsäule, die Schmerzverarbeitung und den Umgang mit deinem aktuellen Problem.
Durch das Training in der medizinischen Trainingstherapie (MTT), in der ein persönlicher Trainingsplan für dich erstellt wird, kannst du versuchen, eine OP noch etwas heraus zu zögern.
Es bleibt vielleicht noch eine kleine Hoffnung, das ganze konservativ unter Kontrolle zu bekommen.
Aber ich denke, das werde nur die kommenden Monate zeigen, was du aber auf jeden Fall brauchen wirst, ist Geduld!
Zeit bedeutet bei Bandscheibenproblemen mindestens 4-6 Monate.
Sollte sich nach sechs Monaten keine Verbesserung eingestellt bleiben, wäre, meines Erachtens, spätestens dann der Zeitpunkt erreicht, erneut einen wirklich guten Klinik-Neurochirurgen aufzusuchen.
Viele Grüße,
Pauline
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte
hier klicken .