Hallo,
seit 5 Jahren quälten mich Probleme mittig in der LWS. Einschießende Schmerzen beim Bücken und insbesondere gleichzeitigem Ziehen (z.B. Strümpfe anziehen). Alles, was ein Minimum an Körperspannung im Rücken erforderte (z.B. freihändiges Händewaschen, Zähneputzen über dem Waschbecken) löste das Gleiche aus. Ging nur bei gleichzeitigem Abstützen mit einer Hand oder zumindest dem Ellenbogen. Jede Erschütterung oder leichter Stoß schmerzte. Ich ging wie ein Roboter und konnte nur mit ganz weichen Schuhen gehen. Die kleinste Unebenheit beim Fahrrad löste Schmerz aus.
Mehrere Bildaufnahmen waren ziemlich unauffällig. Befund: Normale, für mein Alter (67) übliche Verschleißerscheinungen. Zitiere einen Arzt aus einer Bandscheibenklinik: "Mit der Wirbelsäule können Sie 120 Jahre alt werden".
War sportlich immer sehr aktiv, normalgewichtig und habe immer noch sehr hohe Cardiofitness.
2 Orthopäden, 4 Wirbelsäulenspezialisten konnten ebensowenig herlfen wie mehrere Physiotherapien über 4 Jahre bei 4 verschiedenen Therapeuten. Habe wirklich regelmäßig (2 bis 4 x wöchentlich) zu hause meine Übungen sorgfältig gemacht. Am Schluss konnte ich die meisten gar nicht mehr machen, weil sie Schmerzattacken auslösten. An teilnahme bei Kursen/Rückenschule war nicht mehr zu denken.
Ibu wirkte kaum, Muskelrelaxans gar nicht, keine Wirkung verschiedener Schmerzzsalben
Cortison-Stoßtherape oral wirkte gut, Effekt war aber wenigen Tagen wieder weg.
6 Spritzenserien (PRT) a 8 Spritzen mit Cortison + Schmermittel wirkten nur schwach
Facettendenervierung wirkte gar nicht
TENS wirkte eher verschlimmernd
Osteopathie (3 verschiedene Osteopathen), Akupunktur hatte Null-Wirkung
3-wöchiger Klinikaufenthalt mit Elektrostimulation, Wärmeanwednungen, Wassergymnastik, Rückenschule, autogenenes Training usw. hatte Null-Effekt.
Das ist noch nicht alles, was gemacht wurde, aber es war alles wirkungslos, sondern es wurde immer schlimmer. OP stand nie im Raum, weil nichts zu sehen war, was OP-würdig ist.
An ein normales Leben war nicht mehr zu denken. Jede Bewegung erforderte Konzentration ("bloß keine falsche Bewegung!!!"). Spontane unbedachte Bewegungen waren absolut tabu wegen der gefahr einschießender Schmerz.
Ich war verzweifelt und alle Spezialisten letztlich ratlos.
Die Rettung kam Anfang März dieses Jahres dort wo ich sie am wenigsten erwartet hatte - vom Hausarzt. Er sagte "probier mal Gabapentin".
Es war wie ein Wunder. Nach wenigen Tagen gingen die Schmerzen zurück und gleichzeitig kam der Mut zurück, sich wieder zu bewegen. Normales Leben ist wieder möglich und ich mache auch wieder Sport (lange Wanderungen, Fitnessstudio, Mountain-Bike, ..).
Die negativen Erfahrungen sind dermaßen im Kopf eingebrannt, dass ich mich manches noch nict traue, was möglicherweise ging.
Es ist wie eine Erlöung und ein neu geschenktes Leben!
Die ersten 3 Monate nahm ich 3 x 300 mg, ab Anfang Juli 2 x 300 mg. Will mich jetzt in 100er Schritten langsam weiter runtertasten.
Das Medikament wirkt ja gegen neuropathische Schmerzen. Mich schockiert, dass die Lösung vom Hausarzt kam. Keiner der "Spezialisten" hatte die Lösung meines spezifischen Problems auf dem Schirm