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Jaquiiee97
Hallo ihr lieben,

ich habe mich soeben hier im Forum angemeldet und hoffe auf etwas Hilfe.
Kurz zu meiner Situation: Ich bin 28 Jahre alt, Erzieherin und wurde dieses Jahr bereits zweimal an der LWS (Höhe LWK5/SWK1) operiert. Am 27.01.2025 erfolgte eine erweiterte interlaminäre Fensterung rechts mit Entfernung des Prolaps und Ausräumung des ZWR, am 28.03.2025 eine mikrochirurgische Sequestrektomie und Nukleotomie mit Narbenablösung sowie Entdachung der L5-Wurzel rechts. Nach der ersten Operation erfolgte eine ambulante Rehabilitation, nach der zweiten eine stationäre Reha.

Das aktuellste MRT zeigte nun eine erhebliche Verziehung des Duralsacks im rechten Recessus auf Höhe LWK5/SWK1 sowie stark kontrastmittelaufnehmendes Gewebe entlang des operativen Zugangswegs, das den S1-Nerven umgibt. Ein erneuter Prolaps konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Neu aufgetreten ist außerdem ein subchondrales Ödem an den Grund- und Deckplatten LWK5/SWK1, rechtsbetont im Sinne einer aktivierten Osteochondrose. Hinweise auf eine Spondylodiszitis ergaben sich nicht.

Die zuletzt gelaufene Myelografie zeigte rechtsseitig eine Unterbrechung der Pars articularis, entsprechend einer Spondylolyse.

Konservative und interventionelle Maßnahmen wurden bereits mehrfach ohne nachhaltigen Erfolg durchgeführt: zwei PRTs ohne Besserung , zwei Facettengelenksinfiltrationen mit kurzzeitiger Besserung (ca 4 Stunden), erfolglose PDA, wiederholte Kortisoninfusionen, verschiedene Schmerzmedikationen, Pregabalin, Physiotherapie, T-Rena-Programm der DRV, Stromtherapie.
Zuletzt war ich für 17 Tage in der Klinik für Manuelle Therapie für ein multimodales Schmerzkonzept, auch dort jedoch ohne nennenswerten oder dauerhaften Erfolg.

Trotz aller oben genannten Maßnahmen leide ich weiterhin unter starken Schmerzen im unteren Rücken zum Teil mit Ausstrahlung (kribbeln, Taubheit) ins rechte Bein. Besonders belastend ist ein ausgeprägtes Gefühl des „Auseinanderbrechens“ im unteren Rücken. Ich bin derzeit nicht in der Lage, längere Gehstrecken zu bewältigen, längere Zeit zu sitzen oder zu stehen, und die Schmerzen nehmen bei Belastung deutlich zu.

Ehrlicherweise weiß ich nicht mehr weiter was ich noch versuchen kann. In dem Krankenhaus wo ich bereits operiert wurde sagte man mir das ich für eine Versteifung zu jung sei, was ja auch prinzipiell stimmt aber es wurde keine alternative Therapie genannt. Fakt ist so kann es ja nicht bleiben. Laufe an Gehhilfen und kann meinen Alltag nicht mehr bezwingen..
Jaquiiee97
Ergänzung: In Myelografie wurde außerdem ein moderat höhenvermindertes Bandscheibenfach, kleine Retrospondylophyten und eine leichte facettengelenksarthrose festgestellt.
rudi15
Hallo Jaquiiee97 wink.gif

Deine Leidensgeschichte liest sich wie ein Horrorroman smhair2.gif

es gibt hier wesentlich kompetenetere Leute als mich, aber ich geb mal meinen Senf dazu:

Ich fasse mal kurz zusammen:
Du wurdes Jan. 25 und März 25 operiert und jeweils wurde sofort eine Raha duchgeführt. Bei der ersten OP wurde BS-Material sowie ein Teil der BS-Faches entfernt. Die zweite OP wurde wohl notwendig, weil weiteres BS-Material nachgerutscht ist. Nachdem die NC´s nicht mehr weiter wussten, war die Schmerztherapie dran.

Meine Einschätzung:
Die erste Reha war viel zu früh, nach so einer OP soll man mindestens 6 Wochen eher drei Monate und länger nur sehr moderat irgend etwas was den Rücken belastet machen, dafür viel spazieren gehen, damit die Wunde Zeit hat auszuheilen und die Narbe gut verwachsen kann. Fängt man zu früh an, lagert sich Wasser in die Narbe, was zu Narbengewebe führt.
Bei der zweiten OP lief es wohl ähnlich
Narbengewebe und Wassereinlagerungen schenen aber nur ein Teil des Problems zu sein...

Ich würde dringend zu einer Zweitmeinung einen NC konsultieren in einer Uniklinik oder Wirbelsäulenzentrum. Wie siehts mit einem Neurologen aus?
Schmerztherapie hattest ja schon; mit welcher Medikation wurdest Du entlassen?

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass Du jetzt viiiiiiiiiiel Geduld brauchst

wünsche trotzdem gute Besserung
Jaquiiee97
Hallöchen.

Ja wie ein Horrorroman fühlt sich mein Leben gerade auch an..

In der Schmerztherapie habe ich ein Antidepressivum bekommen was aber keine nennenswerten Erfolge gebracht hat. Sonst keine Medikation da bisher nichts geholfen hat (Palexia, Tapendadol, Tramadol, Novalgin, Ibu, Paracetamol, Etoricoxib, Pregabalin)

Das Thema Versteifung kam auch hier und da schon mal auf den Tisch aber bisher sagen alle das ich zu jung (28 Jahre) dafür sei - naja aber für die Schmerzen bin ich ja auch zu jung… ?!

Meine Frage ist halt was sind meine Möglichkeiten?
Werde mich auf jeden Fall nochmal in einer Klinik mit Wirbelsäulen Zentrum vorstellen. Alle sagen man bekommt das konservativ wieder hin, geben aber keinen Fahrplan oder aber sagen, dass es „eh schon chronifiziert ist und eine op dann keinen Nutzen bringt“

Fühle mich echt hilflos…
rudi15
Hallo Jaquiiee97

habe ganz vergessen zu fragen wie aktuell dein MRT ist, vor oder nach der zweiten OP?

meine Einschätzung: zuerst sollte man alle konserativen Therapien ausgeschöpfen. 2 PRT´s ist nicht viel, da kann man noch gar nicht sagen ob ein Erfolg möglich gewesen wäre.

Pregabalin und Gabapentin sind Medikamente die man schon über einen längern Zeitraum nehmen muss um überhaupt etwas über die Wirksamkeit sagen zu können. I. d. R. fängt man mit kleiner Dosis an und erhöht schrittweise, bis sich eine Erleichterung einstellt, das kann durchaus bis zur Höchstdosis sein. Das dauert dann entsprechend mehrere Woche und Monate. Vielleicht war es ja bei dir so...

Ob nochmal operiert werden muss und ob eine Versteifung notwendig oder sinnvoll ist, kann nur ein erfahrener NC beurteilen. Darum nochmal der Rat: stell dich einem NC in einer Uniklinik oder Wirbelsäulenzentrum vor, und das möglichst bald.

Und wenn "alle sagen", dass man das konserativ hin bekommt, dann frag nach, was gemacht werden muss bzw. wie so ein Fahrplan aussehen soll.

Ob sich Schmerzen schon chronifiziert haben, ist immer schwer zu beurteilen, weil Menschen unterschiedlich sind und Nerven auch. Zumindest hat man in jungen jahren noch deutlich größere Chancen, dass sich was regeneriert.

Wünsche viel Erfolg und gute Besserung klatsch.gif
paul42
Hallo jaquilee

Wie man einen so jungen Menschen, gleich das gesamte BS Fach ausräumt, verstehe ich nicht.

In dem operierten Segment gibt es postoperativ nun keine Pufferfunktion mehr, was sich an den begleitenden Folgeerkrankungen nun zeigt.

Deine LWS wird durch die Muskeln nicht mehr ausreichend stabilisiert.

Die Schmerzmittel unterdrücken derzeit ein eigentlich ein statisches Problem durch Kontaktschmerz, wobei die Prognose auf Selbstheilung vermutlich niemals durch Medikamente zu lindern ist.

Aus meiner Sicht, kann das nur eine Versteifung langfristig ruhig stellen.

Es gibt leider auch wesentlich jüngere Patienten die bereits im Kindesalter aufgrund von
Instabilität operiert oder sogar versteift werden müssen.

Ich würde an deiner Stelle, also die OP nicht gleich verwerfen, dass eine Versteifung zu früh wäre, denn dafür brauchst du den
fachärztlichen Rat.
Langfristig betrachtet ist das vermutlich wesentlich sicherer, als mit fortschreitenden tagesaktuellen Verschleiß weiter zu planen.

Viele Grüße

paul42
Jaquiiee97
Danke für eure lieben Nachrichten. Ja ich werde mich wohl nochmal in einem Wirbelsäulen Zentrum vorstellen und schauen was der entsprechende Arzt sagt, hab nur Angst abgewiesen zu werden weil in einem Arztbriefen schon steht das von der OP abgesehen wird und das man mich dann vor Ort eben kaum ernst nimmt - leider dieses Jahr schon häufiger erlebt.. 🤦🏽‍♀️ Einen Fahrplan kann mir auch keiner geben - ich meine die OPs sind jetzt 6 bzw 9 Monate her, seit dem ständig irgendwas am ausprobieren was bisher nichts gebracht hat. Außer einer PDA bei der ich für ca 5 Stunden fast beschwerdefrei gewesen bin. Pregabalin habe ich knapp 4 Monate ohne Besserung genommen, Schmerzmittel wirken auch nicht mehr. Habe langsam das Gefühl verrückt zu werden - es ist echt zum Haare raufen …
rudi15
Hallo Jaquiiee97,

Zitat
hab nur Angst abgewiesen zu werden weil in einem Arztbriefen schon steht das von der OP abgesehen wird und das man mich dann vor Ort eben kaum ernst nimmt


Sofern das neueste MRT nach den OP´s gemacht wurde, würde ich nur das zeigen und "berichten" daß dieses Jahr 2x operiert wurde und Du vom "Nutzen" nichts spürst und von all deinen Problemen berichtest (am besten du schreibst all deine damit zusammenhängenden Probleme auf Papier) und nichts vergessen.

Falls der NC an weiteren Unterlagen interessiert ist, kann man die ja dabei haben... zwinker.gif

Zitat
MRT zeigte nun eine erhebliche Verziehung des Duralsacks im rechten Recessus auf Höhe LWK5/SWK1 sowie stark kontrastmittelaufnehmendes Gewebe entlang des operativen Zugangswegs, das den S1-Nerven umgibt. Ein erneuter Prolaps konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Neu aufgetreten ist außerdem ein subchondrales Ödem an den Grund- und Deckplatten LWK5/SWK1, rechtsbetont im Sinne einer aktivierten Osteochondrose. Hinweise auf eine Spondylodiszitis ergaben sich nicht.

Die zuletzt gelaufene Myelografie zeigte rechtsseitig eine Unterbrechung der Pars articularis, entsprechend einer Spondylolyse.


steht das auch so in den Berichten?

Dass Schmerzmittel gar nicht wirken kann ich mir gar nicht vorstellen schulterzuck.gif ; dass sie nicht so wirken wie ICH mir das vorstelle schon.

Bist du denn die ganze Zeit krank geschrieben, oder quälst du dich durch das Arbeitsleben?

Wenn ich die OP´s richtig gelesen habe, wurde bei der ersten OP nicht das ganze Bandscheibenfach ausgeräumt, sonst wäre wohl bei der zweiten OP keine Sequestrektomie notwendig gewesen. Ein Sequester bildet sich doch meist durch "nachrutschen" von BS-Material.
Zitat
Entdachung der L5-Wurzel

was damit genau gemeint ist, kann ich nur erahnen, vermutlich soll das beschreiben, dass Material entfernt wurde, was auf den Nerv drückt, um was es sich da auch immer gehandelt hat... schulterzuck.gif

Ich frage nochmal, von wann ist das neueste MRT und wer hat das in Auftrag gegeben?

Wir sind ja alle nur Laien, meist selbst Betroffene, so kann das hier alles kein Gespräch mit einem Facharzt ersetzen. Wir kennen weder die Bilder noch die Arztberichte, alleine schon deswegen ist "Rat" und Fragen sowie unsere Antworten bestenfalls nur eine Einschätzung.

Ich hoffe wirklich, dass du einen kompetenten NC findest, zu dem du Vertrauen aufbauen kannst.


LG rudi
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