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Komplette Version Bandscheibe HWS und Karpaltunnel

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edd
Hallo

Ich wende mich an euch um von euren Erfahrungen zu profitieren. Obwohl ich als Krankenpfleger "vom Fach bin" fühle ich mich überfordert.
Ich bin 55 Jahre alt. Habe meinen Hausarzt aufgesucht wg. Kribbeln und Taubheitsgefühl im Ringfinger re Innenseite, je länger das Kribbeln anhält, geht das über die weiteren Finger weiter bis zum Daumen. Das ganze kommt und geht.

Ich hatte eine Nerbenleitgeschwindigkeitsmessung (NLG +SEP) da kam raus das ein Karpaltunnelsyndrom rechts besteht:
links 4,0 rechts 4,9 > also deutlich verlangsamt.
Durch die SEP konnte das ganze Eindeutig differnziert der Hand zugeordnet werden. Von der HWS käme das nicht, laut Neurologen.

Da ich vor 10 Jahen bereits einen BS- Vorfall in der HWS hatte > höhe 5/6, bekam ich anschließend noch ein MRT mit folgendem Ergebnis:

Klinische Angaben: V.a. Progress bei bekannten Bandscheibenvorfall zervikal C5/6,
Radikulopathie der rechten Hand.

Keine Fraktur. Kein Wirbelgleiten. Kein ‚bone-bruise‘. Keine auffälligen ossären
Läsionen. Keine auffälligen intraspinalen Raumforderungen. Kein Myelopathiesignal.
Multisegmentale degenerative HWS-Veränderungen im Sinne einer Osteochondrosis
intervertebralis, Bandscheibenprotrusion sowie Unkovertebralgelenk Arthrose, die wichtigsten
wie folgt:

HWK 4/5: Links paramedian betonte Bandscheibenprotrusion (Serie 4/Bild 55) mit
mittelgradiger neuroforaminaler Enge links. Fragliche Tangierung des Myelons.

HWK 5/6: Rechts paramedian betonte, breitbasige Bandscheibenprotrusion (Sequenz
4/Bild 39) mit Kontakt zur Nervenwurzel im Recessus rechts sowie hochgradige
neuroforaminale Enge rechts (Sequenz 6/Bild 5)

HWK 6/7: Breitbasige, leicht rechts betonte, bis biforaminal reichende Bandscheiben-
protrusion. Bilaterale mittelgradige neuroforaminale Enge.

Beurteilung: Anamnestisch bekannte hochgradige neuroforaminale Enge HWK 8/6 rechts.
Weitere mindestens mittelgradige neuroforaminale Engen in HWK 4/5 und HWK 6/7.
Osteochondrose. Unkovertebralgelenksarthrose

Darauf suchte ich einen Neurochirurgen auf. Dieser empfahl mir eine OP der Bandscheibe 5/6 und 6/7.
Beim betrachten der Bilder entdeckte er eine rechts massiv vergrößerte Schilddrüse, die die Luftröhre so auf die Seite schiebt, das eine OP der HWS erst machbar ist, wenn die Schilddrüse entfernt wird. Er rezeptierte mir eine Schiene fürs Handgelenk, die ich nachts tragen soll. Damit will er sehen ob die Beschwerden zusätzlich oder alleine vom Karpaltunnel kommen. Parallel soll die Schilddrüse abgeklärt werden. Die Schiene trage ich jetzt 4 Tage, bisher keine Verbesserung.

Denke es könnte so laufen:
2 Wochen Schiene tragen, schauen ob es besser wird. Falls nicht > OP Karpaltunnel. Falls noch Beschwerden > konservativer Versuch mit Physio. Parallel zweite Meinung einholen. Falls keine Besserung > Op HWS nach Behandlung der Schilddrüse.

Was denkt Ihr ?

VG und Danke schon mal für alle Antworten



paul42
Hallo edd

Ich finde, du solltest den Rat vom NC zunächst befolgen und deine Schilddrüse erstmal abklären lassen.

Deine HWS hat durch Beruf sicherlich ordentlich gelitten, aber die Schilddrüse ist wichtiger.

Bei deinem empfohlenen, bzw. geplanten OP- Programm, ist Karpaltunnel sicherlich zunächst noch das kleinste Übel.
Sicherlich kann man dann, nach der geplanten HWS OP auch dann das Restleistungsvermögen besser beurteilen.

Möglicherweise hat es auch noch einen Effekt, ob deine HWS tatsächlich schon operiert werden sollte.

Viele Grüße

paul42
blumi
Hi Edd,

da ich auch sowohl eine Karpaltunnelsyndrom hatte sowie eine leichtes noch auf der Gegeseite habe, sowie einen BSV der HWS hatte, würde ich aus der Erinnerung folgendes dazu sagen:

das sich ausbreitende Taubheitsgefühl der Handinnenseite ist bei mir im Rahmen des Karpaltunnelsydroms aufgetreten. Besonders ausgeprägt war es immer bei statischen Belastungen, was bei mir vor allem Operationen waren, so dass ich nach kurzer Zeit alles, was länger als 10 Minuten dauerte, nicht mehr durchführen konnte, da ich kein Gefühl mehr in der rechten Hand hatte. Ohne Belastung ging das noch ganz gut, eine Schiene brachte keine Besserung, ich habe mir daher recht schnell den Karpaltunnel operieren lassen, da ich sonst nicht mehr hätte arbeiten können.

Die Beschwerden bezüglich der HWS waren anders, eher immer wieder einschießend wie Stromschläge, manchmal auch wie ein kaltes Brennen, Kribbeln in den Fingern auf dem Handrücken, nicht an der Innenfläche, Taubheit schon aber nicht so total, sondern eher wie eine verminderte Wahrnehmung bei Berührung.

Wenn man Beides hat kann dann durchaus eine Mischung beider Symptomatiken auftreten, so ging es mir bei meinem BSV 2018 der sich nach links ausbreitete , wo ich auch ein ganz leichtes Karpaltunnelsyndrom habe (ich brauche gelegentlich mal für ein paar Wochen eine Schiene Nachts, das reicht). Eine Schiene braucht aber meist ein paar Wochen, bis sich eine Besserung zeigt. Eine Neurologin schob dann, bei leicht verminderter Nervenleitgeschwindigkeit, alles auf das Karpaltunnelsyndrom und weigerte sich, weitere Diagnostik durchzuführen, obwohl ich ihr versuchte deutlich zu machen, dass diese dezente Veränderung schon seit 15 Jahren bekannt ist und mich nicht weiter belastet und die neue Symptomatik eine ganz andere sei.

Ich würde an deine Stelle daher, wie Paul auch schreibt, auch zunächst das Thema Karpaltunnel und Schilddrüse angehen. Ggf. kann man zur Klärung auch eine diagnostische PRT an die Nervenwurzel C6 setzen, sollte das deutlich, ggf. auch nur kurzfristige, Besserung bringen, liegen hier die größeren Probleme.

LG, Elke
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