Cestlavie
02 Apr 2025, 08:41
Hallo in die Runde,
nach meinem Termin zur Befundbesprechung beim Orthopäden blieben bei mir leider mehr Fragen als Antworten..
Ich , weiblich, 34 Jahre, normalgewicht, Bürojob vollzeit mit täglichem Fahrtweg von ca 3 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Leichte Rückenschmerzen habe ich eigentlich fast immer, nachdem ich ein ziehen hinten vom unteren Rücken bis unter das Knie dazu bekam,es 2 Wochen nicht besser wurde und die Schmerzen immer stärker,habe ich einen Orthopäden aufgesucht. Verdacht Bandscheibenvorfall, ab zum MRT. Der Befund ergab folgendes : Median betonter Bandscheibenvorfall mit Anulus Fibrosus Riss in Höhe BWK 11/12 und in Höhe BWK 12/L1 mit linker Betonung. Des Weiteren eine mäßige kaudal betonte dorsale Spondylarthrose mit hyperthropher Facettengelenksarthrose und Ligamenta Flava Hypertrophie.
Mittlerweile wird jede Körperposition sehr unbequem und schmerzhaft.
Die Befundbesprechung dauerte keine 2 Minuten, ich erhielt ein IBU 800 Rezept und eine Verordnung zum Reha Sport mit der Diagnose chronische Lumboischialgie. Als ich nach einer Folge AU Bescheinigung gefragt hatte( bin jetzt die 2.Woche krankgeschrieben) sagte der Arzt, dass er denkt es wird nicht nötig und könnte dann zum Hausarzt.
Ist das so die normale Vorgehensweise oder soll ich mich noch woanders hinwenden?
Ich Danke für jeden Tipp und wünsche beste Gesundheit.
Juergen73
02 Apr 2025, 09:28
Hallo Cestlavie,
willkomen im Fotum.
Bandscheibenvorfälle an der BWS sind relativ selten.
Hattest du mal einen Unfall?
Besorge dir eine Überweisung zu einem Neurochirurgen oder suche dir einen guten Wirbelsäulenspezalisten. Orthopäden sind nicht der richtige Ansprechpartner.
Pauline69
02 Apr 2025, 16:40
Hallo Cestlavie,
Zuerst einmal, herzlich willkommen bei uns im Forum!
Nein, so ganz normal ist die Vorgehensweise des Orthopäden nicht!
Er scheint recht Empathie los zu sein und die gesamte Situation leicht zu verharmlosen.
Ohne jetzt deinen genauen Befund zu kennen, ist es etwas schwierig, etwas dazu zu sagen.
Es gibt vieleBandscheibenvorfälle, die nicht operationswürdig sind.
Jedoch kann man sehr viel konservativ machen, um die Situation grundsätzlich zu verbessern.
Zuerst einmal gilt es mit wirksamen Schmerzmitteln, die Schmerzen unter Kontrolle zu bekommen.
Auch eine Cortisonstoßtherapie wäre unter Umständen angezeigt.
Ist die allererste Akutphase vorüber, sollte man vorsichtig mit Physiotherapie beginnen, manuelle Therapie lockert die stark verspannten Strukturen.
Ist die Akutphase vorüber, sollte man versuchen, ganz vorsichtig und kontrolliert, die Wirbelsäule zu stabilisieren.
Dafür gibt es spezielle Übungen, die dir ein guter Physiotherapeut/Sporttherapeut zeigen kann.
Ich würde mit dem aktuellen MRT noch einmal einen Orthopäden aufsuchen, auch ein Neurochirurg ist grundsätzlich möglich.
Jedoch sind diese, meine persönlichen Erfahrungen damit, eher erst angezeigt, wenn man eine mögliche OP Indikation hat.
Von niedergelassenen Neurochirurgen würde ich abraten.
Große Wirbelsäulenzentren oder große neurochirurgische Kliniken würde ich bevorzugen.
Das könntest du aber, ggf., parallel machen, um eine fundierte Meinung zu erhalten.
Für die konservative Behandlung sehe ich eher den Orthopäden, wenn es der richtige ist, als den besseren Ansprechpartner.
(Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung)
Für den Anfang gilt es auf jeden Fall die Schmerzen gut unter Kontrolle zu bekommen, so viel Schmerzmittel wie nötig, einzunehmen, damit es durch die Schmerzen nicht noch zu einer weiteren Schaltung kommt, die wiederum für weitere Schmerzen verantwortlich sein könnte.
Gute Besserung und viele Grüße,
Pauline