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Komplette Version Bandscheibenprothese L5/S1 ja oder nein?

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
MarionRie
Hallo zusammen. Marion hier.

Ich hin 29 Jahre und habe seit fast 10 Jahren Problemen mit der bandscheibe L5/S1. Habe schon alles versucht, Spritzen, Injektionen, Blockaden, Physio.. Mein letzter Befund ist zwei Monate her, bandscheibemprotrusion.

Ich war daraufhin bei einem Arzt, der mit versicherte, dass ich eine "kleine OP" brauche, um diesen Vorfall wegzumachen. Er hat mir dann auch ans Herz gelegt, mir Gedanken zu machen über eine Bandscheibenprothese oder Versteifung. Daraufhin war ich bei einem anderen Arzt, der von dem ersten nichts wusste und hatte mir das gleiche geraten und lustigerweise sogar zu dem Arzt verwiesen, bei dem ich zuvor war. Der zweite meinte jedoch, dass ich nicht sofort die "große OP" machen soll, sondern nur fürs erste mal den Vorfall wegmachen. Ich bin leider in der Situation (dumm gewesen einfach), dass ich letztes Jahr meine Zusatzversicherung gekündigt habe und diese mit 31.10. Ausläuft. Rückzug der Kündigung habe ich schon angefragt, aber für den Fall dass das ohne erneute Gesundheitsfragebogen nicht möglich ist (wodurch die LWS nicht mehr in den Leistungen mitinbegriffen wäre), möchte ich auf alle Eventualitäten so schnell und viel wie möglich vorbereitet sein.

Ich überlege, sollte das mit der Versicherung nichts mehr werden, mir die Prothese noch diesen Sommer einsetzen zu lassen. (die OP könnte ich mir selbst nach 5 Jahren nicht leisten) Natürlich habe ich große Angst und Bedenken. Man liest im Internet ständig nur von schlechten Erfahrungen und niemals von guten Erfahrungen, klar über die guten Erfahrungen redet man auch seltener. Ich wollte einfach ein paar reale Situationen hören, wie das Leben danach ist. Macht es Sinn? Ist man beschwerdefrei oder zumindest annähernd beschwerdefrei? Worauf ist zu achten? Gibt es hier im Forum vielleicht auch Leute mit guten Erfahrungen? Ich habe Angst, dass ich den größten Fehler meines Lebens damit mache und danach noch größere Probleme habe als jetzt schon sad.gif
Ich habe mittlerweile fast täglich Schmerzen, ich lebe mit denen und wie jeder habe auch ich Techniken und Verhaltensweisen entwickelt, um damit umzugehen. Ich habe vorwiegend Ausstrahlung in das Bein und starken lokalen Schmerz. Von den Schmerzen muss ich vermutlich nicht viel erzählen, die kennt hier bestimmt jeder.
Ich bitte um Hilfe.
paul42
Hallo MarionRie

Willkommen im Forum

Zunächst suggeriert eine Prothese mehr Lebensqualität, wobei sich viel zu oft zeigt, das Prothesen aus Materialversagen zu erheblichen Komplikationen führen können.
Mit der Zeit können diese auch verknöchern.

Hat dir schon jemand erklärt, dass Prothesen in diesem LWS Segememt über den operativen Zugang durch den Bauchraum durchgeführt werden.

Hinterher Hilfe bei Komplikation zu erhalten ist doppelt schwer, weil sich niemand mehr verantwortlich fühlt.

Gleichzeitig sollte man sich jetzt deinen MRT Befund Befund genauer anschauen, denn es gibt auch Diagnosen die absolut dagegen sprechen.
Was steht bei dir alles drin, denn bei 10 Jahren Rückenproblemen gibt es sicherlich auch Begleiterkrankungen durch degenerative BS Veränderung ?

Warum ist bereits jetzt in deinem jungen Alter schon die Rede von BS Ersatz?
Besteht Instabilität?

Die alternativ vorgeschlagene Versteifung, wenn überhaupt schon notwendig, ist langfristig die sichere Wahl, wobei es diese med. Verfahren schon sehr viel länger gibt, als dynamische Systeme.

Das Risiko für Folgekosten steigt, bei der Prothese, wobei die Lebensqualität zunehmend schwindet.

In wieweit deine Versicherungen da zuständig sind kann ich leider nicht beurteilen.

Viele Grüße

paul42
Anne45
Hallo Marion,

Ich kann Deine Ängste verstehen, habe mich auch jahrelang mit Schmerzen herumgequält, und mich erst, als ich keine andere Wahl mehr hatte, zur Op entschieden. Es war für mich die richtige Entscheidung.

Und ja, es gibt sie , die gut ausgehenden Fälle. Es wird nur zu wenig darüber berichtet. Aber schau Dich mal hier um, dann wirst Du sie finden.

Ich bin so ein Beispiel. 2014 wurde ich von S1 - L3 versteift , und habe diesen Schritt nicht bereut. Seit gut 10 Jahren habe ich keine Schmerzmittel mehr nehmen müssen, muss aber gut auf meine WS achten, Drehungen und Belastungen vermeiden.
Nun gut, ich bin fast 80, da lässt die Mobilität sowieso nach. smile.gif

Aber ich möchte Dir Mut machen. Orientiere Dich nicht an den schlechten Beispielen, such Dir einen Arzt ,dem Du vertraust. Nimm Dir hier soviel Tipps mit, wie möglich. Gut informierte Patienten haben es leichter, auch nach einer Op.

Ich wünsche Dir alles Gute , egal wie Du Dich entscheidest.


Pauline69
Liebe Marion,

Zuerst einmal herzlich Willkommen bei uns im Forum!

Zu Punkt Zusatzversicherung, eine Bandscheiben Operation wird voll und ganz von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, die Zusatzversicherung würdest Du nur für die Chefarzt Behandlung und das Zwei- oder Einbett-Zimmer benötigen, nicht für die reguläre Krankenhausbehandlung und auch nicht für die Operationen selbst.

Somit lass Dich nicht treiben, bewahre Ruhe und hole Dir eine weitere Meinung in einer großen neurochirurgischen Klinik, einer Klinik der Maximalversorgung oder einer Uniklinik ein.
Es kommt mir „leicht spanisch“ vor, dass man Dir, in Deinem Alter, so schnell eine solch große Operation nahelegt, das wäre der reinste Wahnsinn!

Wenn überhaupt, würde ich, zum jetzigen Zeitpunkt lediglich der Entfernung des herausgetretenen Bandscheibenmaterials zustimmen und in Erwägung ziehen.
Von einem Bandscheibenersatz würde ich noch ganz lange Abstand nehmen.

Ist eine Wirbelsäule erst einmal operiert, bleibt sie für immer und ewig eine Schwachstelle in Deinem Körper.
Daher sollte man, ehe man eine Operation in Erwägung zieht, mindestens 4-6 Monate den konservativen Weg versuchen.
Ausnahmen: sehr deutlicher Kraftverlust im dazugehörigen Dermatom, Probleme beim Stuhlganz oder beim Wasser lassen oder unerträglich, starke Schmerzen, die auf herkömmliche Schmerzmittel nicht oder nicht ausreichend ansprechen.

Je jünger man ist, desto besser kann ein Körper Schwachstellen selbst regulieren, daher gehe behutsam mit einer OP Empfehlung um und lass Dich lieber einmal mehr, als einmal zu wenig beraten.

Grundsätzlich sind Prothesen mit absoluter Vorsicht zu genießen!
Sie haben ein sehr großen Potential für postoperative Beschwerden verantwortlich zu sein.
Sollte ein Bandscheibenersatz notwendig sein, wäre meine Empfehlung, immer einen Cage zu wählen.

Du bist noch sehr jung, daher könnte, zum notwendigen Zeitpunkt, unter gewissen Voraussetzungen, eine Prothese in Betracht gezogen werden, jedoch sollte sich die Wirbelsäule dafür, abseits des Bandscheibenvorfalls, in fast perfektem Zustand befinden.

Und bitte, auf gar keinen Fall eine unnötige oder noch nicht dringend notwendige OP durchführen lassen, der Schuss geht nach hinten los - egal, ob die OP gut läuft oder nicht.
Einmal Bandscheiben-Patient, immer Bandscheiben-Patient -> nach erfolgter Operation.

Viele Grüße,
Pauline



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