HundKatzeMaus
23 Mär 2025, 20:11
Hallo zusammen,
eigentlich möchte ich mich hier nur mal ausk....n und meinen Frust los lassen.
Ich erwarte nicht, dass irgend jemand mir eine Lösung präsentiert, aber vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Situation hinter sich und kann mir Tipps geben, wie ihr damit umgegangen seid.
Ich bin 2016 an LWK 3/4 versteift worden und jetzt steht die nächste Versteifung von LWK 4/5 im Raum.
Hätte mir Anfang 2024 jemand gesagt, dass ich Ende des Jahres diese Diagnose bekomme, hätte ich ihn/sie für verrückt erklärt.
Ich hatte es im Frühjahr 2024 acht Jahre nach der Versteifungs OP geschafft, meine Schmerzmedikamente (Tramadol) endlich fast komplett abzusetzen. Bei mir hatte sich nach der OP ein chronisches Schmerzsyndrom entwickelt, mit dem ich aber ganz gut leben konnte. Insgesamt hatte sich meine Situation nach der OP so gut verbessert, dass ich wieder eine gute Lebensqualität hatte, vor allem konnte ich wieder längere Strecken mit unseren Hunden laufen.
Ich war Anfang 2024 noch in einer Reha, dir mir sehr gut getan hatte und war danach richtig optimistisch. Vor allem weil auch eine andere Baustelle (mein linkes Sprunggelenk) „renoviert“ war. Nach der Reha konnte ich dann meine Schmerzmedikamente endlich mal reduzieren.
Anfang des Sommers fingen dann die Schmerzen im Rücken und in den Beinen an. Unseren ersten langen Urlaub seit vielen Jahren in Südengland konnte ich nur mit viel Ibuprofen und Novaminsulfon überstehen, Tramadol hatte ich zuwenig eingepackt. Zum Glück hatte ich genügend Tabletten dabei um die 16 Tage so zu überstehen, dass wir auch noch etwas unternehmen konnten. Zu Hause habe ich dann noch das Wohnmobil geputzt und dann bin ich erst mal eine Woche flach gelegen. Ich habe dann kurzfristig einen Termin bei meinem Schmerztherapeuten bekommen, der meine Medikamente (Tramadol) wieder massiv erhöht hat, so dass ich wieder etwas beweglicher wurde und auch wieder arbeiten konnte.
Im August hatte ich dann ein MRT bei dem folgendes heraus kam:
Bandscheiben:
Leichtes Bulging der Bandscheibe LWK 4/5
Spinalkanal:
Spinalkanalstenose LWK 4/5, Duralsackweite 6 x 7 mm, subarachnoideale Räume aufgehoben. Hypertrophie der Ligamenta flava bis 7 mm. Dekompression des Spinalkanals LWK3/4, Duralsackweite 16 x 17 mm, subarachnoidale Räume ausreichend weit. Teilhemilaminektomie LWK3/4 links. V-förmige Taillierung des Spinalkanals LWK 2/3, Duralsackweite 12 x 18 mm, subarachnoidale Räume ausreichend weit.
Myelon:
Keine Myelopathie im thora-lumbalen Übergang.
Neuroforamina:
Keine auffällige Enge der Neuroforamina.
Abschlussspalten:
Keine Sinterung lumbal. Morbus Scheuermann BWK 12 bis LWK 3.
ISG:
Keine Entzündung der ISG.
Facettengelenke:
Fortgeschrittene Arthrose der Facettengelenke LWK 4/5, Synovialzyste von 10 mm Übergang nach extraspinal benachbart zum Facettengelenk LWK 4/5 links Richtung Pedikel. Begleitende Arthrose der Facettengelenke LWK 5/ SWK 1 mit leichter Arthritis rechts. Baastrup Phänomen zwischen den Dornfortsätzen LWK 4/5 mit kleinen Ganglien jeweils lateral des Baastrup Phänomen von 8mm und 7 mm. Instabilität bis Antelisthesis LWK 4/5 Grad 1 nach Meyerding.
Ich hatte im Dezember einen Termin in der Neurochirurgie, dort wurde mir in Aussicht gestellt, dass ich mich mit dem Gedanken anfreunden soll, dass die Versteifung auf LWK 4/5 irgendwann erweitert werden sollte/muss (wahrscheinlich früher als später). Die Neurochirurgin meinte noch, ich sollte nicht zu lange warten, damit meine Nerven in den Beinen nicht zu stark geschädigt werden.
Ich habe jetzt im April eine Serie von CT gesteuerten Infiltrationen und hoffe, dass diese etwas helfen werden. Eine 14 tägige stationäre Schmerztheraphie ist auch beantragt und sollte demnächst starten. Gymnastik mache ich eh schon seit meiner OP 2016 regelmässig und im Anschluss meiner Reha letztes Jahr habe ich jetzt ein Jahr regelmässiges Gerätetraining (T-Rena) hinter mir.
Leider verschlechtert sich mein Zustand ziemlich schnell, innerhalb eines halben Jahres haben sich meine Gehstrecken von 2-3 schmerzfreien Stunden auf 1 Stunde (mit Schmerzen und einem tauben Bein) verringert. Körperliche Tätigkeit wie z. B. Gartenarbeit, aber auch der Haushalt belasten mich so, dass ich Abends starke Schmerzen habe. Im linken Bein machen habe ich Taubheitsgefühle, und beim Laufen habe ich das Gefühl, dass die Kraft in diesem Bein nach ca. einer Stunde nachlässt und ich den Fuss nicht mehr korrekt aufsetzen und abrollen kann. Am meisten ärgert mich, dass ich genau weiß, wenn ich etwas für meine Gesundheit mache (z. B. Pilates), dass ich danach wieder starke Schmerzen habe und ich mich frage, warum ich mir das eigentlich antue. So macht Sport kein Spass, obwohl ich es eigentlich gerne mache.
Bevor ich mich zur OP entschließe, werde ich natürlich auch noch eine Zweitmeinung einholen und auch alle üblichen konventionellen Massnahmen versuchen.
Aktuell bin ich ziemlich gefrustet. Ich war auf einem richtig guten Weg und dann verschlechtert sich mein Gesundheitszustand innerhalb kürzester Zeit. Schwierig ist für mich zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für die OP ist – soll ich warten, bis meine Gehstrecke nur noch kurz ist oder wann sind die Nerven in den Beinen so geschädigt, dass sie sich nach einer OP nicht mehr regenerieren können….
Vielleicht ist ja jemand da, der in einer ähnlichen Situation ist / war und kann mir von seiner /ihrer Erfahrung berichten.
Lieb Grüße, Annette
hans55
24 Mär 2025, 19:50
Hallo Anette,
Ich hatte auch versucht mit Facettengelenksinfiltrationen etwas zu erreichen.
Es wurde eine Serie von 4 spritzen in 4 Wochen gesetzt. Es gab nur eine kurzfristige Besserung von ein paar Tagen und ohne Schmerzmittel. . Damit blieb nur der Weg zur OP.
Bei meiner Frau hat dies die Beschwerden über Jahre beseitigt.
Ich hoffe das es bei dir wirkt.
Hans
Hallo Annette,
ich bin gerade in einer ähnlichen Situation wie du und leide mit dir. Ich bin erst im Sep/2023 versteift worden und habe jetzt schon mit angrenzenden Wirbel Probleme. Ich bin gespannt, ob es Erfahrungen damit gibt.
LG Romè
HundKatzeMaus
27 Mär 2025, 20:36
Hallo zusammen,
Romè - von 2023 bis heute ist nicht lange, da bin ich mit meinen 8 Jahren ja richtig gut dran.
Heute war jetzt die erste Infiltration. Gespritzt wurde beidseitig der Wirbelsäule in Höhe von LWK4/5.
Jetzt heißt es warten, aktuell merke ich noch gar nichts.
LG Annette
Schnütchen
28 Mär 2025, 12:01
Hallo Anette,
Ich wurde 2016 das 2 x versteift, bis L4.
2 Jahre später sollte ich dann schon wieder einer OP zustimmen.
Hab ich aber bis heute nicht gemacht.
Klar ist nicht jeder Tag gut aber man lernt damit umzugehen
Du läufst immer noch 1 Std spazieren. Das finde ich gut.
Jedoch bedenke du bist versteift und dein Zustand wird nicht mehr so, wie er war.
Vielleicht machst du auch zuviel.
Hat man dich schon mal auf PNP untersucht?
Wo wurdest du operiert?
Gruß Ute
HundKatzeMaus
30 Mär 2025, 19:47
Hallo Ute,
operiert wurde ich im Schwarzwald Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen, dort bin ich auch wieder vorstellig geworden.
Ich weiß und spüre auch deutlich, dass ich nie mehr soweit komme, wie vor der ersten OP. Allerdings hat sich mein Zustand seit Juli 2024 bis jetzt rapide verschlechtert. Die Stunde laufen geht auch nur, wenn ich zusätzlich Schmerzmedikamente nehme und danach erst mal auf dem Sofa pausiere. Körperliche Arbeiten gehen auch nur kurze Zeit, z. B. Gartenarbeit oder Haushalt. Meinem Bürojob geht noch ganz gut, da Sitzen nicht so viele Probleme macht und ich zur Zeit eh durch Kurzarbeit eine verkürzte Woche habe....
Auf PNP wurde ich nicht untersucht, in den MRT Bildern ist sie Spinalkanalstenose deutlich erkennbar und die Symptome sind gleich wie 2016. Die Neurochirurgin meinte noch, ich soll mich noch auf Osteoporose untersuchen lassen. Das werde ich noch über meine Hausärztin anstoßen.
So schnell lasse ich mich nicht operieren, ich mache jetzt erst mal die konservativen Sachen durch - PRT Spritzen und eine stationäre Schmerztherapie.
Gruß Annette
paul42
31 Mär 2025, 09:40
Hallo Annette
Sicherlich keine leichte Entscheidung.
Wenn sich deine Beschwerden so rasant verschlechtert haben spricht deinem Befund nach einiges dafür, was die OP begründet.
Dem Befund nach wird Instabilität, bzw. Wirbelgleiten beschrieben, während zusätzlich von Baastrup Syndrom die Rede ist.
Hier sind die hinteren Dornfortsätze der LWK gemeint, die sich berühren oder gegen einander reiben.
Zusätzlich ist L4/5 von fortgeschrittener Arthrose betroffen, die bereits auch im Ansatz L5/S1 sichtbar ist.
Facettengelenkarthrose ist die Folge einer Höhenminderung durch geschwächte BS.
Pilates ist bei Instabilität nur bedingt geeignet, denn Instabilität fördert maximale Bewegung und die Kompression auf die BS und entzieht dieser das eingelagerte Wasser. Man denkt man wäre gut beweglich, dabei ist es Überbeweglichkeit bei ständiger Dehydrierung der BS.
Wann der notwendige Zeitpunkt zur OP ist, hängt davon ab, ob sich Lähmungserscheinungen oder massive Kraftminderung per körperliche Untersuchung feststellen lassen.
Zehen - und Hackenstand sowie der Kraftgrad des Fußes sind entscheidend.
Ich würde aber erstmal das konservative Angebot ausschöpfen, denn man kann immer noch was lernen, was dir nach der OP helfen kann.
Letztlich müssen weitere ärztliche Meinungen darüber entscheiden, ob eine Spondylodese vielleicht sogar bis S1 langfristig notwendig sein könnte.
Aus meiner Einschätzung kann das Segment L5/S1, die gesamte WBS langfristig nicht mehr stabil kompensieren.
Wenn der Arzt Osteoporose angesprochen hat, soll vermutlich festgestellt werden ob die Knochendichte ausreichend Stabilität für Schrauben aufzeigt.
Eigentlich müsste auch eine Pause zwischen Kortision und der OP erfolgen, damit die Knochenbildung nicht gehemmt wird.
Viele Grüße
paul42
HundKatzeMaus
06 Apr 2025, 18:47
Hallo Paul,
vielen Dank für deine Ausführungen.
Ich werde auf jeden Fall alle konservativen Möglichkeiten ausschöpfen. Ich habe in den letzten beiden Wochen CT gesteuerte Infiltrationen bekommen, die bisher aber keinerlei Wirkung zeigen. Geplant sind noch drei weitere Termine, allerdings habe ich keine große Hoffnungen dass die Spritzerei hilft, das war 2015 genauso.
Im Juni habe ich jetzt einen Termin für eine stationäre Schmerztherapie. Erst mal drei Tage, in denen dann entschieden wird, ob ich mich für eine 14 tägige Therapie eigne.
Mit dem Pilates hast du wahrscheinlich recht, ich merke selber bei einigen Übungen, wie die Facettengelenk aneinander reiben. Das ist dann wahrscheinlich suboptimal..... Aufhören werde ich nicht damit, ich bin seit über 10 Jahren in der Pilatesgruppe und möchte diese nicht missen. Allerdings schaue ich, dass ich nicht mehr alle Übungen mitmachen, meine Trainerin weis von meinen Problemen und achtet auch darauf, dass ich nicht alles mitmache bzw. etwas anders ausführe.
Zehen- und Hakenstand funktionieren noch, allerdings merke ich, dass die Kraft im linken Bein nachlässt, vor allem wenn ich längere Strecken laufe oder es mit der Gartenarbeit o. ä. übertreibe.
Die Versteifung bis S1 hatte ich bei der Neurochirurgin angesprochen, sie meinte, aktuell ist es noch nicht notwendig, es kann aber auch irgendwann kommen, auf "Vorrat" wird nicht versteift. Ich werde aber auf jeden Fall noch andere Neurochirurgen aufsuchen.
Eine OP versuche ich so lange wie möglich rauszuschieben, mindestens bis Mitte nächstes Jahr. Dann geht mein Mann in Rente und er hat Zeit mich zu versorgen...

Liebe Grüße,
Annette
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