ich habe seit 10 Wochen Rückenschmerzen - mittlerweile weiß ich, dass die Schmerzen von einem "kleinen Bandscheibenvorfall" (Zitat Radiologe und Orthopäde) kommen. Aber von vorne...
Kurz vor Weihnachten begannen die Schmerzen, anfangs dachte ich an einen Hexenschuss.
Sitzen, im Bett umdrehen, aus dem Auto aussteigen, Bremsen / Gas geben, Kopf zur Brust neigen und viele andere Dinge waren mit massiven Schmerzen im Lendwirbelbereich verbunden bzw teilweise nicht möglich. Bei Bewegung ging es halbwegs.
Lähmungen, Taubheit, Kribbeln, etc hatte ich zum Glück nicht.
Anfang Januar ging ich dann zum Orthopäden, das Röntgenbild zeigte "degenerative Veränderungen". Er renkte ein und empfahl Akupunktur. 10 Tage später - Schmerzen noch immer vorhanden - saß ich wieder dort. Diesmal bekam ich eine Verordnung für Physiotherapie und eine Überweisung ins MRT.
Mitte Januar zeigte sich im MRT dann folgender Befund:
Befund:
Man findet eine regelrechte Lordose im Liegen. Die Wirbelkörper sind nach Anzahl, Form und Stellung zueinander regulär. Glatte Begrenzung der artikulierenden Grund- und Deckplatten. Normales Knochenmarksignal und erhaltene Knochenkonturen. Diskrete Endplattenverfettungen L5/S1.
In den Segmenten Th12 - L4 weisen die Disci eine reguläre Signalgebung auf allen Sequenzen auf. T2-W- Signalminderung der Bandscheibenfächer L4 - S1. Mediane bis bimedio-laterale, median betonte Protrusion L4/5 um 5 mm nach dorsal. Mediane bis bilaterale / intraforaminäre, rechts medio-lateral diskret nach caudal umgeschlagene Protrusion L5/S1 um 4 mm nach dorsal und um 2 mm nach caudal mit rechts recessaler Tangierung der rechten S1-Wurzel. Der Spinalkanal sowie die Neuroforamina sind normal weit. Der Conus medullaris und die Cauda equina zeigen keine Pathologie. Bei der Auswertung mit KI keine Auffälligkeiten.
Beurteilung:
Mäßige mediane bis bimedio-laterale, median betonte Protrusion L4/5 bei Chondrose. Mediane bis bilaterale / intraforaminäre Protrusion mit kleinfokaler rechts medio-lateral nach caudal umgeschlagener Protrusionskomponente mit rechts recessaler Tangierung der rechten S1-Wurzel bei initial fettiger Osteochondrose.
Also Bandscheibenvorwölbung mit Beteiligung der S1-Nervenwurzel. Komischerweise zogen bei mir die Schmerzen eher in die linke Seite / Hüfte, obwohl laut MRT ja eher die rechte Seite betroffen ist.
Mittlerweile habe ich nun 14 Akupunktur- und 9 Physio-Termine hinter mir, Dehn- und Kräftigungsübungen mache ich täglich. Mein Hausarzt hat nun noch Reha-Sport verordnet (damit habe ich aber noch nicht angefangen).
Ich war soweit eigentlich schmerzfrei, jedoch konnte ich nach wie vor nicht lange sitzen bzw. kann dann schlecht aufstehen (bin leicht nach vorne gebeugt und habe Schmerzen). Wenn ich ein paar Schritte gelaufen bin, ist es wieder besser.
Bei der Physio fällt immer wieder eine Blockade im ISG auf, am Freitag meinte die Physio das Becken steht schief und hat dieses "gerade" gestellt, die Folge war, dass die Schmerzen im Rücken wieder deutlich stärker sind, teilweise auch bei Bewegungen die vorher schon schmerzfrei waren.
Letzte Woche habe ich nun den Orthopäden gewechselt, dieser empfahl mir auch die Physio zu wechseln, sowie Doloctan forte einzunehmen (gleicher Wirkstoff wie Keltican forte) um die Nervenregeneration zu unterstützen.
Langsam aber sicher bin ich echt verzweifelt.
Die Physio meinte eigentlich sollten die Schmerzen beim Sitzen mittlerweile besser werden, auch im Internet liest man überall nach 6-12 Wochen sollte sich der Bandscheibenvorfall erledigt haben.
Kann mir bitte jemand Mut machen? Wie lange hat es bei euch gedauert? Ich habe wirklich Sorge, dass das nie wieder besser wird - ich bin doch erst 37.
Wer es bis hierhin geschafft hat - danke für's Lesen
