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Komplette Version 2. Rezidiv nach 2 Bandscheibenoperationen

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
Jesch
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe auf einen Austausch vielleicht ebenfalls Betroffener.
Im August 24 habe ich starke Rückenschmerzen, Taubheit und Kraftverlust im Bein und Fuß bekommen. Das MRT ergab einen Bandscheibenvorfall in L5/S1 mit Sequester. Nach 3 Wochen kam es zur kompletten Parese im Fuß und dadurch zur Operation. Die Heilung verlief nicht so gut. Ich habe eine AHB angetreten. Nach 6 Wochen verstärkten sich die Symptome wieder. Ein erneutes MRT ergab einen Rezidiv. Wir haben dieses mit Physio, PRT und Cortisonstoßtherapie versucht zu behandeln. Da aber die Ausfälle im Fuß erheblich waren und ich nur noch humpelnd laufen konnte, wurde ich erneut Anfang Dezember operiert.

Soweit so gut. Dieses Mal habe ich mich 6 Wochen komplett geschont. Die Funktion des Fußes hat sich stark verbessert und es verblieb nur noch ein leichtes Ziehen im Rücken.

Vor zwei Wochen erkrankte ich an der Grippe und nach Ende des Fiebers bemerkte ich starke einseitige Rückenschmerzen, Taubheit im Fuß und kraftverlust im Fuß/Bein. Gestern war ich erneut im MRT mit folgendem Befund : narbiges Gewebe mit Kontrastmittel Anreicherungen Granulat Gewebe zunehmend im Vergleich zum Oktober 2024 breitbasige Bandscheibenprotrusion in Höhe LWK fünf SWK eins rechts intraforaminal betont. Bedrängung der rechten L5 Nervenwurzel intraforaminal ( rezidiv), geringe mediale Bandscheibenprotrusion in Höhe LWK 4,5 unverändert zur Voruntersuchung. Geringe Flüssigkeit in den Facettengelenken des lumbosakralen Übergangs (Facetten Syndrom.)
. Hat jemand Erfahrungen mit so einer Situation ? Was sind die möglichen Behandlungen? In der kommenden Woche kann ich mich in der Klinik vorstellen. Liebe Grüße
paul42
Hallo Jesch

Willkommen im Forum

Schwer zu sagen was dir nächste Woche mitgeteilt wird.
Die Reha nach der ersten OP war sicherlich viel zu früh.

Wir empfehlen zunächst 3 Monate Schonung.

Auf jeden Fall solltest du nach konservatieven Möglichkeiten fragen, denn das Granulationsgewebe kann zu einem großem Problem werden.

Das passiert leider immer dann, wenn man zu früh die Narbe durch Aktivität stesst.
Butgefäße erweitern sich und lagern in in das neue Gewebe Firbin ein.
Firbrin ist auf oberflächen Wunden mit Schorf zu vergleichen.

In deinem Befund, beschreibt der Radiologe, dass es zugenommen hat, jedoch drückt erneut eine BS Vorwöldung die rechte Nervenwurzel L5.

Vielleicht hilft jetzt die Behandlung mit PRT.

Zwischen L5/ S1 wird ein Facettensyndrom beschrieben was auf Höhenminderung im BS Fach hindeutet.

Bei weiterer Verschlechterung raten die Ärzte dann zu operativen Versteifung mit BS Ersatz.

Denk bitte dran, dass dir zur jeder OP Empfehlung das Recht auf eine zweite Meinung eingeräumt werden muss.

Viele Grüße

paul42
Jesch
Hallo Paul,
ich danke dir für deine Antwort.

Ich kann jetzt schon morgen in die Klinik und hoffe auf einen guten Plan.
Derzeit erhalte ich 3 x pro Woche Physio und mache 2x täglich meine Stromtherapie gegen die Fußheberschwäche. Ich wäre offen für die PRT.

Eine Versteifung möchte ich um jeden Preis vermeiden, bin aber mittlerweile wirklich verzweifelt. Ich bin kaum arbeitsfähig und das mit Mitte 30.

Gibt es außerhalb der genannten Behandlungen noch konservative Wege ?

Liebe Grüße

Jesch
Heike B
Hallo Paul,

was konkret bedeutet Schonung?
Mir wurde auch eine Reha nach 6 Wochen empfohlen, meine OP (2 Stenosen und eine Squesterentfernung) ist eine Woche her.
Darüber hinaus soll ich 6 Wochen eine Orthrese tragen.

VG
paul42
Hallo ihr beiden.

Jesch brauch erstmal den Termin um eine Therapie zu erörtern, während Heike nach OP erstmal Ruhe brauch.

Ich hab seit meiner Aktivitiv im Forum leider schon zu viele Fälle gelesen, wo die zeitnahe Reha leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat,

Die stationäre Reha ist oftmals viel zu anstrengend, wobei der frisch operierte Patient/in voller Ehrgeiz ran geht.
Da bleibt das Thema Schonung und Ruhezeit/ Entspannung deutlich zurück.

Man sollte sich aus meiner Sicht, die möglichen Anwendungen besser ambulant und vor allem nach individuellen Bedürfnissen organisieren.

Es gibt so viele Möglichkeiten, um für sich da sich das richtige zu finden.
Da Sitzen nach LWS Oprationen, meist zu Anfang sehr beschwerlich ist, gilt es um kurzen Haltungswechsel.
Schonung ist die Kunst sich nicht mit Erwartung zu stressen, sondern Schmerz auch immer als Zeichen des Körpers zu deuten, der dann sagt, dass es derzeit nicht gefällt.

Insbesondere die ersten 3 Monate gilt es, die Narbe nicht zu stressen.

Wenn immer sich was ungbehaglich anfüllt, solte man einen kurzen Haltungswechsel durchführen.

Die zeitnahe Orthese ist ein gutes konservatives Hilfsmittel, weil diese vor extremen Bewegungen hemmt und dem unteren Rücken Stabilität verleiht, während die Muskulatur noch Zeit brauch um sich zu erholen.
Nachteil ist, das ständiges Tragen die ruhig gestellte Mukulator von Aktivität langfristig mindert, so dass die Orthese auch nach Heilungsverlauf erst wieder langsam abtrainiert werden muss.
Je langsamer man vorgeht, desto sicherer kann man sich nach der erfolgreichen OP erholen.

Viele Grüße
paul42
Jesch
Hallo zusammen,

hier ein kurzes Update zum meinem Termin.

Wir versuchen nun 3 Tage eine Cortisonstoßtherapie. Falls diese nicht hilft, erhalte ich eine PRT. Falls diese auch nicht hilft, bleibt nur die Versteifung.

Die Stelle, an der der L5 Nerv abgedrückt wird, ist mit der bisherigen OP Methode nicht zu erreichen, daher hoffen wir sehr, dass die konservative Therapie anschlägt.

Liebe Grüße
Heike B
Hallo Jesch, Hallo Paul,

ich finde es erschreckend, dass wir einerseits die Menschen an der Wirbelsäule operieren und andererseits dann bei dem Heilungsprozess gelinde gesagt miese Qualität haben. Warum gibt es nicht klare Vorgaben? Warum schickt man die Leute 6 Wochen nach der OP zur Reha, wenn das kontraproduktiv ist? Die Reha nach 6 Wochen hat mein NC gesagt und das so an den Sozialdienst weiter gegeben. Ich als Patient muss doch darauf vertrauen können, dass dies so passt.
Insofern danke ich dir für deine Rückmeldung und werde es beherzigen und schauen, dass ich davon was umsetzen kann.
Ich bin halt sehr unsicher, was kann und darf ich und was nicht. Aktuell liege ich mindestens 50 Prozent am Tag und das obwohl es mir gelinde gesagt Sau gut geht. Ich hatte nach der OP 2 Tage große Schmerzen, die kamen aber von der Drainage, nach dem ziehen ging's mir richtig gut. Ich hatte vor der OP nur moderate Schmerzen, mein Problem war die Gehfähigkeit. Seit der OP ist die Schwere in den Beinen weg, weit gelaufen bin ich allerdings noch nicht. Immer nur paar Schritte durch den Garten hin und her (vielleicht am Ende 70m). Ich bin so unsicher und möchte nichts falsch machen.

LG und ein schönes Wochenende
I
StevenV
Hallo,

ich muss gestehen ich bin nur selten im Forum.
Aber bei den angesprochenen Punkten vorab möchte ich zumindest "berichten".

Meine Wirbelsäule wurde zweimal operiert, 1994 und 2006. 1994 L5 / S1 und 2006 L4 / L5.
Seit 1994 "arbeiten" die Wirbel im Bereich L5 / S1 direkt aufeinander, bei L4 / L5 ist zumindest noch etwas Bandscheibe geblieben.

Was möchte ich ansprechen?

Beide OPs wurden innerhalb einer Neurochirurgie durchgeführt.
Und beide Male gab es folgende Empfehlung die eingehalten wurde:

"Ihnen stehen Rehamaßnahmen zu, ja. Nehmen sie diese bitte im ersten Jahr nach einer OP nicht wahr. Wir haben zu viele Rückläufer".
Das erste Viertel Jahr habe ich "fast nichts gemacht". Auf Empfehlung bin ich jeden Tag strammen Schrittest "extern" gelaufen (auch Stichwörter wie Vernarbungen).
Danach ging es dann ganz langsam Richtung "medizinischer" Muckibude. Das hat ganz gut funktioniert.

Auch heute ist es so dass es immer ein Abwägen ist zwischen "Hau rein" und "halt mal den Ball flach".

Vermutlich erzähle ich nichts Neues ......

Gruß Stephan
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