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Komplette Version wiederkehrende Ischialgie & Leben mit BSV

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
MasterD
Hallo zusammen,

ich bin neu hier; zu meiner Person - ich bin männlich und 35 Jahre alt. Ich hatte vor einem Jahr einen Bandscheibenvorfall (ob Sequester oder nur Vorwölbung gibt es verschiedene Auffassungen der Ärzte) mit Taubheit und Zehenheberschwäche. Im MRT sieht man nur eine leichte Berührung der Bandscheibe zu den Nerven. Mich lässt das ganze von der Psyche her aber nicht los, dadurch, dass es immer wieder Tage mit Beschwerden gibt und sich diese dann wieder über Monate hinziehen können.

Mit viel Sport (4x pro Woche + tägliche Dehn- und Kräftigungsübungen zuhause) konnte ich bisher eine OP vermeiden.


Sind Wiederkehrende Ischialgien normal und wie handelt man diese am besten? Gibt es Erfahrungen, wann es sinn macht zum Arzt zu gehen (außer es gibt wieder Lähmungen / Taubheit). Aktuell ist es so, dass ich nur ein leichtes Ziehen habe und vielleicht ein gewisses Unsicherheitsgefühl, was aber bisher nur ein Gefühl ist und sich anderweitig nicht motorisch zeigt.

Ab und zu habe ich kurz einstechende Schmerzen im LWS-Bereich - hier kann ich dies aber nicht an bestimmten Bewegungen fest machen, was sowohl die Ursache, als auch das Vermeiden dieser schwer macht.

Gibt es Erfahrungen inwiefern diese Schmerzen und Wiederkehrende Ischialgien "normal" sind?

Dadurch, dass erneute Probleme nicht einzelnen Aktivitäten zugeordnet werden können und im Nachgang zu teilweise monatelangen Problemen führen, habe ich Probleme mit dem ganzen abzuschließen. Gibt es hier Best Pratices man die Krankheit hinter einen lassen kann.

Eine OP möchte ich weiterhin unbedingt vermeiden smile.gif

Vielen Dank für euer Feedback!
Pauline69
Hallo MasterD,

Herzlich Willkommen bei uns im Forum!

Ist es möglich, dass Du da etwas durcheinander bringst?
Eine Vorwölbung oder ein Sequester? Meinst Du eventuell eine Vorwölbung oder einen Vorfall!

Ein sequestrierter Bandscheibenvorfall (Sequester) entsteht, wenn der weiche Kern der Bandscheibe sich von der Bandscheibe löst. Eine Verbindung zwischen der Bandscheibe und dem abgescherten Vorfall besteht dann nicht mehr.
Das wäre schon ein erheblicher Unterschied zu einer Bandscheibenvorwölbung.

Leider ist es so, das wiederkehrende Probleme, an der Problemstelle der Wirbelsäule, normal sind.
Ist erst einmal eine Schwachstelle vorhanden, wird es immer einer Schwachstelle bleiben.
Du kannst nur mit sehr viel Disziplin versuchen, einen stabileren Zustand zu erreichen, durch die richtige Physiotherapie, mit den richtigen Eigenübungen (Stabilisation durch eine Kräftigung der kleinen Rückenmuskulatur - ganz wichtig), kein Übergewicht und eine gute Haltung beim Sitzen, bzw. möglichst wenig Sitzen, insbesondere kein krummes Sitzen.

Auch eine operierte Wirbelsäule wird immer eine operierte Wirbelsäule bleiben, sie wird für immer anfälliger sein, insbesondere um die operierte Stelle herum.
Leider ist es nicht selten, dass nach einer ersten Operation weitere folgen könnte.
Entfernt man nur das herausgetretene Material, was im ersten Schritt normal wäre, kann es jederzeit zum Nachrutschen von weiterem Bandscheibenmaterial kommen.

Dein Kopf wird „lernen“ müssen, mit der Situation zurechtzukommen, am besten gelingt das, wenn man sich nicht verrückt macht und die immer mal wieder auftretenden Beschwerden akzeptiert.
Solange es zu keinen wirklich starken Schmerzen kommt, sie nicht dauerhaft vorhanden sind, die Schmerzen mit herkömmlichen Schmerzmitteln, wie Ibuprofen oder Novalgin gut behandelbar sind und es, vor allem, keinen deutlichen Kraftverlust gibt, ist es keine beunruhigende Situation.

Es bestünde noch die Möglichkeit, es mit PRT Spritzen zu versuchen, dabei wird unter CT, zuerst ein Kontrastmittel und dann eine Gemisch aus einem Lokalanästhetikum und einem Kortison, direkt an die Nervenwurzel gespritzt, die vermutlich für Deine Beschwerden verantwortlich sind.
Durch das Kortison soll die gereizte Nervenwurzel zum abschwellen gebracht werden.
PRT Spritzen werden meist als Serie verordnet, 4-6 Stück, im Abstand von 1-3 Wochen (da oft nicht gleich die erste Spritze eine anhaltende Wirkung zeigt).

Viele Grüße,
Pauline
MasterD
Danke für deine Nachricht.
Dann arbeite ich mal weiter daran mit wiederkehrenden Probemen zu Leben. Wie lange hat es denn bei dir gedauert, bis du ein Gefühl hattest, was selbst zu kurieren ist und was einen Arzt benötigt?

Die Zehenheberschwäche und Taubheit waren für mich ein einschneidendes Erlebnis, weswegen ich aktuell wahrscheinlich noch extrem sensibel damit umgehe und nicht den richtigen Zeitpunkt zur Behandlung verpassen möchte...
Pauline69
Hallo MasterD,

es gab bei mir unterschiedliche Situationen, die beiden Situationen an der Halswirbelsäule wurden letztendlich operiert. Vor der ersten Operation hatte ich 2 sehr große Bandscheibenvorfälle mit ausgeprägtem Kraftverlust, bei der zweiten Operation der Halswirbelsäule eine beginnende Myelopathie.

Bei der LWS kam es, trotz Fußheberschwäche und Großzehenparese, zu keiner OP Indikation. Nachdem das endgültig feststand, habe ich den Zustand einfach ignoriert und hingenommen.
Ich habe ganz regelmäßig Physiotherapie gemacht und bin zusätzlich 3x die Woche zum Sport (medizinische Trainigstherapie) gegangen. Ich hatte beim Sport, für einige Monate, am betroffenen Bein, eine Orthese, die den Fuß ausreichend hochgezogen hat.
Es hat ungefähr 1.5 - 2 Jahre gedauert, bis die Parese größtenteils unbemerkt war.
Meinen Orthopäden habe ich, während dieser Zeit, diesbezüglich gar nicht mehr aufgesucht.

Solange es zu keiner deutlichen Verschlechterung kommt, keine auffallende neue Parese oder wieder aufkommende, starke Schmerzen, ist kein Besuch beim Orthopäden/Neurochirurg notwendig, anders sieht es aus, wenn es zu wiederkehrenden, starken Schmerzen kommt oder sich die Parese wieder deutlich zeigt.
Einen Hausarzt halte ich (persönlich), bei diesen Belangen, eh nicht für zielführend.

Viele Grüße,
Pauline
MasterD
Da hat es dich ja ordentlich erwischt. Dir weiterhin alles Gute smile.gif

Scheinbar ist es einfach so, dass man sich dann irgendwann seinem Schicksal fügt. Bin auch mal gespannt inwiefern man mit rückengerechtem Verhalten und Sport weitere Bandscheibenvorfälle vermeiden. Aber das wird die Zukunft dann zeigen.

Danke nochmal für deine Nachrichten!
Der Franke
Guten Abend
Ich möchte Ihnen hier Mut machen da es viel leichter geht wieder Schmerzfrei zu werden als die Meisten hier Denken

Kurz zu meiner Krankengeschichte, diese begann bereits im Alter von 25 Jahren, ich hatte ein bis zweimal im Jahr einen Hexenschuss.
1. Orthopäte Einrenken, Beckenschiefstand, Absatzerhöhungen auf den Schuhen 0,5 cm, 1,00 cm, 1,50 cm.
2. Orthopäte 1 bis 2 Spritzen pro Hexenschuss.
Mit 41 Jahren Bandscheibenvorfall Gerissene Bandscheibe mit Ausfall Erscheinungen in der Ferse und in den Zehen.
3. Orthopäte wollte Akkupunktur verkaufen.
Da ich es vor lauter Schmerzen nicht mehr Aushalten konnte war ich beim Notdienst, und es hatte zufällig ein Neurologe Notdienst.
Neurologe Juni 2007 Es besteht eine relativ OP-Indikation
MR der LWS Juni 2007
Beurteilung: Bandscheibenprolaps mit Sequesterbildung im Segment L4L5, der Sequester reicht re. In den Recessus lateralis , komprimiert die re. Nervenwurzel L5 und drängt diese auch ab.
Im Segment L5 / S1 auch recht deutliche Osteochondrose.
Neurologe August 2007 keine sensiblien Ausfälle mehr.

Ich hatte bis heute keine Operation an der Wirbelsäule und keinen Hexenschuss mehr

Ich bin Schmerzfrei und betreibe alles, ich werde in ein Paar Tagen 59 Jahre alt.

Da ich immer Neugierig bin und auch viel ausprobiere, gibt es ein Mrt
nach 9 Jahren nach meinen Bandscheibenvorfall
und ein ganz neues nach 17,5 Jahren nach meinen Bandscheibenvorfall.

MFG

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