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Komplette Version Fusions OP

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
Feuerfisch
Hallo,

ich hatte jetzt am 19.11.24 eine Fusions-OP in einer Asklepios Klinik in meiner Nähe.
Die OP wurde gemacht, da ich einen zusätzlichen Lendenwirbel habe und L5/L6 und L6/S1 schon Knochen auf Knochen gerieben haben da dort schon sehr viel Abnutzung war.
Der L6 wurde oben und unten so abgetragen damit dazwischen jeweils ein Cage Platz hatte und dann mit 6 Schrauben und 2 Stäben versteift wurde. Die OP dauerte ca. 4 Std.

Seit 25.11.24 bin ich wieder zuhause. Darf jetzt 6 Wochen kein Autofahren und muss für 3 Monate tagsüber ein Medi 4C Korsett tragen bis alles stabil ist. Nach den 3 Monaten kann ich dann noch eine Reha machen
falls ich diese noch benötige.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht bzw. welche Einschränkungen ich habe wenn alles stabil ist. Was kann und kann ich nicht mehr ausüben/machen nach der Versteifung.

Danke und viele Grüße
Gerald

Momentane Schmerzmittel:

Tilidin 1-0-1
Ibu 600 1-1-1
Novalgin 500 1-1-1-1
Pantoprazol 0-0-1
paul42
Hallo Gerald

So wie du schreibst, scheinst du die OP ganz gut überstanden zu haben, wenn du bereits schon weitere Fragen hast.

Sei erst mal froh dass nun die ganzen Ängste vor der OP nun keinen Einfluss mehr haben und du wieder zu Hause bist

Lass dir Zeit und gönne dir Ruhe und halt dich an die Spielregeln zum rückengerechten Verhalten nach der OP.

Bücken, Beugen und Verdrehungen sind im Rahmen der Wundheilung typische Schmerzauslöser, die ganz schnell Verunsicherung
erzeugen kann, wenn man sich zu viel zugetraut hat.

Man achtet besser auf seinen persönlich schmerzarmen Bewegungsradius.

Die ersten 3 Monate giltst die Narbe nicht du zu viel körperliche Aktivität zu stressen.
Mir hat mein Operateur jede Art von Reha damals verboten, damit die eingebrachten Cages und Schrauben stressfrei verknöchern können. Man sagt etwa 2 Jahre bis die Verknöcherung in den den BS- Fächern abgeschlossen ist.

Gleichzeitig muss man auch berücksichtigen, wie stark die neuronale Beteiligung war.
Beteiligte Nerven können sich bei Reizüberlastung durchaus noch mal ziemlich diffus melden.

Ergotherapie und Lymphdrainage für die Beine sind erlaubt.

Es gibt eigentlich keine Übung die den Heilungsverlauf beschleunigt.
Auch wenn sich das im Moment im Rücken stocksteif anfühlt, hat es ohne Komplikation nach Abschluss der Genesung kaum Einfluss auf die Beweglichkeit.

Viele Grüße und gute Erholung

paul42
Lulu
Hallo Gerald,

Lass Dir Zeit. Auch mit der Reha. Alles muss wirklich gut verknöchern.
Liegen und laufen sollte vorerst genügen. Dein Körper meldet sich bei einem Zuviel. .

Ich bin bereits 2x versteift worden. Nach der 1. Spondylodese op gings erst 1 Jahr später zur Reha.
Nach der 2. Hab ich die Reha abgelehnt und mich für intensive Physio vor Ort entschieden. Die begann erst 3 Monate nach der OP.
Du hast nach der OP immer die Wahl zwischen intensive Physio und Reha.
Viele Rehazentren kennen sich mit Spondylodese nicht so aus und du wirst in eine Gruppe geworfen, wo einige Sachen für Dich gar nicht geeignet sind. Das kann ordentlich in die Hose gehen. Schrauben können sich lockern oder auch brechen.


Beste Genesungswünsche und viele Grüße
Lulu
Feuerfisch
Hallo Paul und Lulu,

vielen Dank für euere Beiträge.

An die Spielregeln zum rückengerechten Verhalten nach der OP halte ich mich und Ruhe gönne ich mir auch.
Das mit der Reha spreche ich nochmal bei der Nachuntersuchung Mitte Feb.25 mit meinem Operateur an.

Wie habt ihr eigentlich geschlafen? Nur am Rücken oder auch seitliche Lage. Ich schlafe momentan nur auf den Rücken und das tut natürlich weh, weil da ja genau die Narben sind.
Fäden habe ich die farblosen drin die sich selbst auflösen.
Was ich jetzt merke ist, wenn ich länger Stehe dann wird mein Oberschenkel ein wenig taub und pelzig. Beim hinsetzen verschwindet es aber gleich wieder.

Das sich der Rücken momentan Stocksteif anfühlt (als hätte man eine 30x30cm große Platte drin) ist auch komisch aber das ist normal.

Viele Grüße
Gerald
Lulu
Hallo Gerald,

Ich schlafe nur auf dem Rücken...schon ganz viele Jahre .
Hab ich mir mit lauwarmer Wärmflasche auf d.
Bauch "hart erarbeitet " um nicht nachts seitlich
abzukippen. Klappte auch ganz gut ..
.Nun hab ich durch neue Probleme der isg-gelenke, Hüftaussenseite, Kreuzbein, Beine auch in der Rückenenlage mein Tun.

Jeder entscheidet selbst ... gegen die Reha oder dafür nach einer OP . Ich würde mich immer wieder dagegen entscheiden, weil der andere Weg für mich individueller ist..und war.

Leider kennen sich die meisten Operateure nur auf ihrem Gebiet gut aus...eben die op...und nicht was danach dann gut und wirklich hilfreich ist.

Alles Gute
Lulu
Feuerfisch
Hallo mal wieder,

vor 6 Wochen war ja jetzt die OP. Krusten und Fäden sind jetzt endlich weg von der Wunde.
Habe aber immer noch so ein Gefühl als hätte ich eine Betonplatte im Rücken, aber ich denke das ist normal.

Was ich aber auch noch habe ist, sobald ich z.B. spazieren gehe oder stehe werden meine beiden Oberschenkel (rechts mehr als links) nach 10 min. etwas heiß und taub. Beim stehen zu Hause setze ich mich wieder und es geht wieder vorbei. Beim spazieren gehen kann ich mich ja nicht setzen da muss ich warten bis ich wieder zu Hause bin. Ist das auch noch normal nach so einer OP wegen den Nerven vielleicht?

Viele Grüße

Gerald
paul42
Hallo Gerald

Eigentlich scheint bisher alles normal zu verlaufen, denn deine OP ist noch sehr frisch.

Den Vergleich mit der Betonplatte kenne ich auch.
Das Gefühl wird sich örtlich kontinuierlich erholen, so dass das Fremdkörper Gefühl im Laufe der Wundheilung nachlässt.

Nur weil die Fäden raus sind, ist die Narbe erst nach ca.3 Monaten in tieferen Hautschichten verheilt.

Die Oberschenkel werden bei der OP durch die Körperlagerung ziemlich beansprucht.

Meine Ergo meinte dass die Oberschenkel schnell meckern, weil die Lagerung oft zu kleinen Muskelfaserrissen führen kann.
Man spricht auch von Schraubstockgefühl, oder erhöhten Druckgefühl der Oberschenkel, dabei ist der Muskel überstrapaziert bzw. überdehnt worden.

Besorge dir Mal ambulant Lymphdrainage für die Beine und gehe zu Hause viel ohne Schuhe.

Ausstreichen der Beine in Richtung Fuß aktiviert das Lymphsystem und fördert den Heilungsprozess.

Setzt dich nicht unter Zeitdruck und bewahre dir den Neustart für das nächste Jahr.

Gute Erholung und komm gut ins neue Jahr.
Viele Grüße

paul42
Feuerfisch
Hallo Paul42,

Erstmal ein Gutes Neues Jahr 2025 und danke für deine Antwort.

Dass die Narbe jetzt noch nicht verheilt ist weiß ich, aber es ist besser von den Schmerzen her wenn ich auf den Rücken schlafe wenn keine Krusten und Fäden mehr vorhanden sind.

Das mit der Lymphdrainage werde ich mal bei meinen nächsten Hausarztbesuch fragen. Den Neustart mit Arbeit habe ich mir evtl. im März vorgenommen wenn das nicht zu früh ist. Habe einen Bürojob als technischer Zeichner.

Wie sieht es eigentlich mit Fahrradfahren aus. Wir haben so ein Trimmrad zu Hause, kann ich das schon probieren oder eher nicht?

Danke und viele Grüße
Gerald
paul42
Hallo Gerald

Frohes Neues troet.gif

Ich verstehe dich ja, dass man sich irgendwie schneller erholen möchte.

Wenn du ein Mieder für 3 Monate tragen sollst, möchte der Arzt, dass du Ruhe bewahrst.
2 Jahre entsprechen 730 Tagen, bzw. 104 Wochen und du sollst über 90 Tage erstmal Ruhe bewahren.

Wenn man zu viel macht führt das schnell zu Verunsicherung.
Gleich nächsten Tag stellt man sich die Frage, ob noch alles in Ordnung ist?

Aus meiner Sicht ist Radfahren für dich zum jetzigen Zeitpunkt erstmal tabu.
Man geht mit einer gebrochen Hand schließlich auch nicht auf den Tennisplatz

Selbst wenn das schon funktionieren sollte, ist die Körperhaltung ungeeignet und beim Radeln erwärmt sich das Gewebe im OP Fenster und erweitert die Gefäße.
Theoretisch steigt damit das Risiko von zu viel Narbengewebe oder Schraubenlockerung.

Das allergrößte Risiko ist postoperatives Narbengewebe, was erneut Nerven bedrängt, weil sich das schwer behandeln lässt, da es wieder eine Narbe erzeugt.

Meiner Meinung nach wäre es für dich irgendwie besser, den Erfolg darin zu suchen, die Medikamente zu reduzieren, denn es wird so schnell keine sportlichen Erfolge für dich geben.

Das Tilidin muss auch in Absprache mit dem Arzt entsprechend wieder langsam runter dosiert werden
Ich wurde nur mit IBU 600 entlassen und mir hat damals der Körper ganz schnell gezeigt was geht und was nicht.

Du darfst auch in Rückenlage schlafen wenn es dir von den Beschwerden her angenehmer ist.
Packt dir was unter die Knie.

Ob du im März bereits schon wieder als Zeichner arbeiten kannst, hängt davon ab, wie lange du sitzen kannst, von der Ausstattung des Arbeitsplatzes und dem Verständnis deines Arbeitgebers ab.

Mit der OP hast du Anspruch auf „Feststellung zum Grad der Behinderung“, nach SGB IX durch das zuständige Versorgungsamt.
Gleichzeitig kannst du Antrag auf „Teilhabe am Arbeitsleben“ nach SGB IX bei der Rentenversicherung stellen.
Bei Bewilligung beteiligt sich die DRV bei Ausstattung und zeitlicher Wiedereingliederung.

Gute Besserung und gute Erholung

paul42
Feuerfisch
Hallo Paul42,

OK und vielen Dank für deinen Beitrag.

Die Ibu 600 und eine Novalgin in der Nacht nehme ich schon nicht mehr. Nur noch Tilidin 1-0-1 und Novalgin 1-1-1 und Panto 0-0-1.

Das mit dem Trimmrad fahren war nur ein Gedanke zwecks meinen tauben Oberschenkeln ob es dadurch besser wird.
Mein Korsett trage ich ja rund um die Uhr außer beim Schlafen und Duschen. Schlafen tue ich eh meistens auf den Rücken aber ab und zu drehe ich mich auch zur Seite li.+re.

Wegen dem GdB da habe ich ja schon 30% unbefristet zwecks Wirbelsäulenschäden und meiner Herzklappen-OP. Wegen der Versteifung werde ich noch beantragen aber jetzt noch nicht denn das wird zu früh sein.

Viele Grüße
Gerald

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