Miki73
09 Aug 2024, 18:28
erst einmal Hallo an alle hier im Forum.
ich bin 51 Jahre alt habe schon seit Jahren zunehmend belastungsabhangige Schmerzen im Rücken mit Ausstrahlung in beide Beine, nachdem alle konservativen Möglichkeiten wie Physio, regelmäßiges Schwimmen, eine Reha mit T-Rena Nachsorge leider keine Besserung brachten, meine Gestrecke aufgrund meiner Beschwerden zunehmend beeinträchtigt war habe ich auf anraten meines Orthopäden 3 verschiedene Neurochirurgen aufgesucht.
die Empfehlungen der 3 verschiedenen Neurochirurgen anhand der aktuellen MRT Bilder lauteten:
-Versteifung der Wirbelsäule oder einsetzen eines
Bandscheibenimplantates
- dynamische Versteifung L4/L5
- Spinalkanalstenose L5/1
Letztendlich habe ich für die Spinalkanalstenose-Op entschieden, da aufgrund meiner belastungsabhängigen Beschwerden mir diese Diagnose am plausibelsten erschien.
Nun wurde ich am 23.07. operiert, die OP verlief problemlos ich war noch 4 Tage anschließend im Krankenhaus und wurde am 27.07. wieder nach Hause entlassen.
Nun zu meiner Frage:
Meine Schmerzen beim Gehen und Stehen in den Beinen haben sich bißlang in keinster Weise verändert und sind quasi gleich geblieben wie vor der OP, die Rückenscherzen sind etwas besser wie vor der OP. Der Neurochirurgen meinte "es könne einige Zeit dauern bis sich die Nerven beruhigen" jedoch habe ich schon häufig in verschiedenen Foren gelesen dass die Schmerzen in die Beine direkt nach der OP zumindest besser oder gar weg waren deshalb erscheint mir dies kein gutes Zeichen zu sein.
Vielleicht hat ja jemand im Forum auch schon Erfahrungen mit so einer OP gemacht und kann mir seine Erfahrung schildern, das wäre nett...
paul42
10 Aug 2024, 09:44
Hallo Miki73
Willkommen im Forum
Deine OP ist noch sehr frisch, daher ist die Aussage des Arztes zunächst angemessen.
Du solltest dir zunächst 3 Monate Ruhe und Schonung verordnen und keine schnellen Erfolge erwarten.
Stress die Narbe nicht, damit sich kein wucherndes Narbengewebe bildet.
Deine Frage zum Beinschmerz kann man leider so nicht pauschal beantworten.
Jeder empfindet es anders und man kann Fallakten auch schlecht miteinander vergleichen.
In den meisten Fällen reduziert der neurolgische Schmerz postoperativ
Wenn dein Bauchgefühl sagt, hier stimmt was nicht musst du das kontrollieren lassen.
Ich finde es merkwürdig, dass es so unterschiedliche Meinung/ OP Empfehlungen gegeben hat.
Sei froh, dass du keine BS Prothese erhalten hast.
Eine dynamische Versteifung wird heute nur selten durchgeführt, weil es sich kaum als dauerhaft haltbar bewährt hat.
Man versteift eigentlich immer nur dann, wenn sich ein BS Segment als instabil zeigt.
Nach entfernen der BS wird ein cage als Abstandshalter zweier WBK und einen Schrauben- Stab- System gesetzt.
Mir scheint, die OP war nicht ausreichend, sondern hat nur ein Problem behoben.
Hier hat man zwar den Spinalkanal durch Entfernen von BS Material entlastet.
Die Beinschmerzen kommen meist durch Einengungen der Neurofarmen.
Hast du deinen OP Bericht?
Was stand denn eigentlich in den MRT Befunden?
Hattest du schon Mal zur Feststellung von Instabilität, ein Funktionsröngten?
Viele Grüße
paul42
Miki73
10 Aug 2024, 21:51
Hallo Paul42,
vielen Dank für Deine Antwort
und die ausführlichen Informationen.
im letzten MRT-Bericht stand:
LWK4/5 Dehydierung der höhengeminderten Bandscheibe. Schmaler Riss des Anulus fibrosus links intraforaminal mit einem Flächen intra und extraforaminalem Bandscheibenvorfall mit Tangierung der austretenden L4-Wurzeln. Aktuell kein Hinweis auf einen Sequester.
LWK5/ SWK 1: Aktuell aktivierte Osteochondrosis intervertebral.
Breitbasige dorsal Bandscheibenprotrusion ohneTangierung der Nervenwurzeln.
Beurteilung:
Chondrose LWK4/5 mit einem intra und extraforaminalem Bandscheibenvorfall links mit Tangierung der austretenden L4 Wurzel.
aktivierte Osteochondrosis intervertebralis LWK 5/ S1 mit rückläufigem Knochenmarködem im Bereich der korrespondierenden Abschlussplatten. Breitbasige dorsale Bandscheibe protrusion in diesem Segment ohne Tangierung der Nervenwurzeln. Dissuses Ödeme der autochthonen Rückenmuskulatur LWK 4- SWK2, neu zur Voruntersuchung.
im OP Bericht steht:
Diagnosen:
Spinalkanalstenose im Sinne einer rezessalen Enge
LWK 5/SWK 1 bds.
Therapie:
Spinalkanaldekompression LWK5/SWK 1 von links mit Undercutting zur Gegenseite.
Kurz vor meinem dritten Neurochirurgen-Termin wollte ich eigentlich eine Upright MRT durchführen lassen, dies hätte mein Orthopäde auch befürwortet, nur leider machte die Krankenkasse nicht mit und teilte mir mit dass dies eine Einzelfallentscheidung wäre, dass es bis zu 6 Wochen dauern könnte und dass Sie maximal 130,00 Euro bezahlen würden wenn die Einzelfallentscheidung zu meinen Gunsten ausginge.
Die Kosten hätten sich aber auf 950€ belaufen und nachdem ich dann den Termin hatte beim Neurochirurgen hatte und Er meinte "dass meine Beschwerden von der Spinalkanalstenose kämen" und mir das am plausibelsten war, da ich ja seit Jahren die Beinschmerzen habe beim gehen oder stehen" hab ich das Upright MRT abgesagt und gleich nen OP Termin vereinbart.
Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen da ich bei der Arbeit täglich 8 Stunden auf den Beinen war, viel Laufen muss und auch körperlich arbeiten, hab das nicht mehr geschafft aufgrund der Beinschmerzen und war nun froh dass ich endlich nen OP Termin hatte in der Hoffnung dass alles gut oder zumindest wesentlich besser wird.
Obwohl ich seit Jahren schon bei vielen Ärzten in Behandlung war und man jährlich ein neues MRT gemacht hat ist keiner von denen auf die Idee gekommen mir ein Upright MRT oder zumindest Funktionsaufnahmen durchführen zu lassen und ich wußte bis vor kurzem selbst gar nicht dass es so etwas gibt, obwohl meine Beschwerden ja größtenteils nur unter Belastung sind.
Pauline69
11 Aug 2024, 07:56
Guten Morgen Miki,
Ein Upright MRT in nur in sehr wenigen Fällen wirklich zielführend, und genauer gesagt, es ist auch nicht notwendig.
Eine Segment Instabilität würde man bei einem Funktionsröntgen, einfacher und besser, feststellen können. Die Bilder eines Upright MRT sind recht schlechter Qualität, die Untersuchung teuer und aufwändig, mit sehr mäßigem Ergebnis.
Aus diesem Grund wird sie auch nur extrem selten empfohlen und angeboten und ist eine Selbstzahler/Privat- Leistung.
Zitat (Miki73 @ )
Beurteilung:
Chondrose LWK4/5 mit einem intra und extraforaminalem Bandscheibenvorfall links mit Tangierung der austretenden L4 Wurzel.
aktivierte Osteochondrosis intervertebralis LWK 5/ S1 mit rückläufigem Knochenmarködem im Bereich der korrespondierenden Abschlussplatten. Breitbasige dorsale Bandscheibe protrusion in diesem Segment ohne Tangierung der Nervenwurzeln. Dissuses Ödeme der autochthonen Rückenmuskulatur LWK 4- SWK2, neu zur Voruntersuchung.
Ich denke auch, dass es wirklich noch viel zu früh ist, eine vernünftige Beurteilung, bezüglich des OP Erfolg‘s, geben zu können.
Ja, bei den meisten Patienten ist ein sehr grosser Teil der ausstrahlenden Schmerzen, nach der OP, verschwunden.
Aber bei einem anderen, nicht kleinen Teil, sind die Nervenschmerzen noch eine lange Zeit präsent.
Es ist sogar möglich, dass durch eine OP, weitere, neue Nervenschmerzen auftreten.
Während der Operation werden die Nerven manchmal sehr deutlich strapaziert, auch vorher nicht betroffene Nerven können postoperativ reagieren, Nerven reagieren sehr, sehr empfindlich auf Stress, die kleinste, mechanische Berührung eines Nerv‘s kann sehr ausgeprägte und lang anhaltende Schmerzen auslösen.
Daher denke ich, Du musst noch viel Geduld aufbringen, um zu wissen, ob die OP erfolgreich war oder nicht!
Vielleicht wäre es, in der Tat, besser gewesen, man hätte einen Cage eingebracht und das betroffene Segment fest stabilisiert. Aber das weiß man erst, wenn es auch nach 12 Monaten zu keiner wirklichen Verbesserung gekommen ist.
Insgesamt liest sich die MRT Beurteilung nicht dramatisch, sie spricht allerdings, durch die erwähnten Ödeme, für eine Instabilität in diesem Segment oder eine hohe Belastung, durch nicht vorhandene Muskulatur.
Die Bedrängung der Nervenwurzeln wird als leicht beschrieben (Tangierung), daher eher die Frage, warum Du schon so lange ausstrahlende Schmerzen in die Beine hast (Wirbelgleiten?).
Bleib erst mal noch geduldig und versuche, mit den geeigneten Schmerzmitteln, Mittel gegen Nervenschmerzen, die Anfangszeit zu überbrücken.
Viele Grüße,
Pauline