auch wenn es so aussieht, ich bin nicht ganz neu hier. Habe ab 2018 immer mal wieder mitgelesen und die Infos aus dem Forum haben mich 2019 vor eine voreiligen Entscheidung zur OP gerettet. Da ich selbst gerne mehr als nur MRT Befunde lese, hatte ich hier ursprünglich ein bisschen was zu meinem Bandi Werdegang geschrieben. Aber es ist doch ziemlich lang geworden und viell. auch nicht das eigentliche Ziel dieses Forums. Daher direkt zu meiner aktuellen akuten Situation (auch das ist schon lang genug):
Aktuelle Situation:
- Trizeps schwäche links (habe so 20% Kraft im vgl. zum rechten, bin linkshänder)
- Starke Schmerzen, Tilidin100/8 teils ohne Wirkung (liegen hilft)
- Ortho ordnet MRT an, biete aber auch schon PRT an
MRT:
- BSV C5/C6: Absolute Spinalkanalstenose und hochgradige Neuroforamenstenose links, plus erosive osteoch. grad2
(aus 2019, damals PRT und gut)
- BSV C6/C7: Absolute Spinalkanalstenose und mäßiggradige Neuroforamenstenose links, plus erosive osteoch. grad2 (ist neu)
- Neurologe (nach 2 Wochen): Trizeps KG4/5; EMG: „gelichtetes Inteferenzmuster bei noch nicht nachweisbarer akuten Denervierungszeichen“
Die "mäßiggradige" Stenose macht mir also Probleme und sorgt für eine Teillähmung meines Trizeps. Mein Ortho schlägt erstmal ne PRT vor und ist überzeugt, dass diese das Problem in 3-4 Tagen erledigt. Die habe ich bereits machen lassen, die Schmerzspitzen sind auch weg, es ist so gerade ertragbar aber der Trizeps immer noch lahm. Wenn ich mich vorbeuge kriege ich den linken Unterarm auch nicht in die volle Streckung. Nachbesprechung mit Ortho steht noch aus.
War nach zwei Wochen dann bei einem Neurologen. Dieser war erstmal von der absoluten Stenose irritiert und meinte, ich müsste sofort operiert werden. Nach betrachten der Bilder, meinte er „sieht gar nicht so schlimm aus“ und er hat diese völlig subjektiven Krafttests vorgenommen. Für den Trizeps musste ich mit gestrecktem linken Arm nach hinten drücken und es wurde mit KG4/5 bewertet (hier ist der Trizeps meins Wissens marginal beteiligt). Ein EMG hat er ebenfalls gemacht, mir aber vorher schon gesagt, man wird nicht viel feststellen können, weil der Arm erst zwei Wochen lahm ist. Der Prozess kann aber fortgeschrittener sein als das, was seine Messungen zeigen.
In Summe war er eher pro OP und für ihn schien es so, als wäre es kein großes Ding. Meinte auch, ich solle mir überlegen C5/C6 gleich mitzumachen (das Fach sieht echt viel schlimmer aus) und das ich ja nicht jünger werde (weiß nicht, was er damit sagen wollte). Die PRTs vom Ortho konnte er nicht nachvollziehen, aber sollte ruhig eine machen und wenn diese nicht hilft, OP oder weiter konservativ mit dem Risiko das der Arm lahm bleibt. 20% Kraft wären auch sehr sehr wenig, für eine gute Prognose. Wenn OP, solle ich aber nicht mehr lange warten. Ne Klinikempfehlung gabs dann auch noch und ich soll in ein paar Monaten wieder kommen, weils ihn persönlich interessiert wies gelaufen ist und welchen weg ich genommen habe. Der Besuch hat mich eher verwirrt, als erleuchtet. Auch konnte er mir nicht sagen, wie lange ich noch ohne größeres Risiko warten kann.
Mein Ortho ist da entspannter, solange es nur nicht Kraftschwächung ist sieht er keinen Anlass zur Panik. Der Neurol. sagte aber, eine Schwächung ist eine Teillähmung. So könnte einer der drei Trizepsköpfe komplett gelähmt sein. Die Bewegung machen dann die anderen beiden oder nur einer. Verstehe seinen Punkt.
Jetzt bin ich so hin und hergerissen. Trizeps im Alltag, ja merke es (bin wie gesagt Linkshänder) schon aber auch nicht soooo lebensverändernd, Bizeps wäre tragischer. Habe aber auch das Gefühl im Schultergürtel Probleme zu bekommen. Andererseits ist die Gesamtsituation zwar ertragbar, aber viel schlimmer als vorher. Und wenn ich jetzt nichts mache, der Trizeps so bleibt und die Bandscheibe oder Spinalkanalstenose in ein paar Monaten/Jahren so schlimm wird, dass ich doch ne OP brauch, habe ich auch nichts gewonnen. Ihr versteht mein Dilemma…
Mit einem NC habe ich noch gar nicht gesprochen, die werden eh operieren wollen. Wüsste auch gar nicht, wo ich da jetzt anklopfen sollte. Tendiere auch leicht zur OP in der Hoffnung, dass sich dadurch auch meine Gesamtsituation bessert und meine Lebensqualität steigt. Und dann ist da wieder dieser „bloß keine OP“ Gedanke, der Trizeps feuert irgendwann schon wieder (50-70% würden mir reichen). Eine Versteifung in C5-C7 für die nächsten 30-40 Jahre wenn ich Glück habe und in C3/C4 sieht man auch schon ein leichte Protrusion die dadurch bestimmt nicht besser wird, das geht nicht gut. Habe noch nie ein Bericht „20 Jahre nach meiner OP gelesen“ und irgendwie auch Angst zum Schmerzpatient zu werden. Wir haben 8Monate alte Zwillinge die ganz schon fordernd sind, ist jetzt schon kaum zu schaffen und in einer akuten Phase nicht förderlich.
Ich habe hier bereits ein paar Berichte bzgl. Lähmungen gelesen mit unterschiedlichem Ausgang. Bin für jeden Rat bzgl. weiteres Vorgehen Dankbar. Die Entscheidung kann mir letztendlich keiner abnehmen. Wenn es doch nur ein klarere Notfall wäre

LG