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Komplette Version BSV HWS C5/6

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Ari5050
Hallo liebe Community,
ich war bislang stiller Mitleser, bis ich mich dafür entschied, auch selbst einen Beitrag zu verfassen, da ich auch einen BSV im HSW Bereich habe und eventuelle Fragen. Kurz zu mir ich bin 28 Jahre, männlich, Hauptberuflich Lehrer und habe seit Herbst 2023 leichte Beschwerden ich Rückenbereich gehabt.

Zunächst war es wie eine Verspannung im Rücken, der linke Arm wurde mal Taub aber alles, was sich wirklich im Rahmen hielt. Ich dachte mir, dass ich eventuell schlecht Schlafe oder die Matratze das Problem sein könnte. Dementsprechend habe ich bis vor 2 Wochen auch nichts unternommen, bis ich plötzlich über Nacht heftige Schmerzen im Schulterbereich links verspürte und diese sich auf meinen linken Arm bis zum Zeigefinger und Daumen verbreitete. Es kribbelte und war taub.

Als ich dann beim Orthopäden war, wurde ich geröntgt aber nichts schwerwiegendes festgestellt. Schmerzmittel (diclo 75 und myditin) verschrieben bekommen. Leider Ohne Erfolg. Habe die Woche mit Schmerzen verbracht. Mal mehr, mal weniger. Als ich dann vor circa 2 Wochen Nachts ins Krankenhaus bin wegen den Schmerzen, wurde mir dringend ein MRT geraten, welches im am nächsten Tag dann auch machen lassen habe. Den genauen Befund schreibe ich hier rein:

Keine Spondylolyse. Keine Spondylolisthesis. Es befindet sich bei C5/6 ein deutlicher links dorsaler BSV mit einer sagittalen Ausdehnung von etwa 5mm und deutlicher Pelottierung des linken Recessus sowie auch des linken Neuroforamens. Keine erkennbaren Myelopathiezeichen. Sonst unauffällige Darstellung der übrigen Bandscheibenfächer. Umgebende Weichteile unauffällig. Keine erkennbaren frische knöcherne Verletzung oder suspekte ossäre Läsion.

Seit dem Befund habe ich meinen Orthopäden gewechselt und gehe zur Physiotherapie. Der Orthopäde hat vorerst gemeint, volles Geschütz aufzufahren und mit einer Schmerztherapie das Ganze wieder verheilen lassen. Habe dann. 3 Tage lang jeweils 4-5 Spritzen in die Schulter und in den Hals bekommen. Eine Spritze war immer eine Cortison Spritze und die anderen ein sogenannter Cocktail (zum betäuben?). Seit dem geht es mir wirklich sehr gut. Habe ein ganz leichtes Taubheitsgefühl im linken Arm und ganz selten milde Schmerzen in Oberarm und Unterarm. Kribbeln an Finger etc. ist weg. Nun habe ich eine Cortison Therapie mit Tabletten angefangen, und am Donnerstag bin ich wieder beim Orthopäden. Auch der Physio ist eine enorme Hilfe. Die besuchte ich mind. 1x alle 2 Tage.

Nun stellt sich mir die Frage, inwiefern ich auf eine vollständige Heilung hoffen kann? Wie schlimm ist mein Befund? Ist es eventuell nur eine Vierwölbung und kein BSV? Können die Spritzen nachlassen und der Schmerz wird extrem schlimm? Wie lange dauert im besten Fall so eine Heilung? Werden BSV oft chronisch?


Ich habe sehr viele Fragen und war auf der Suche nach Antworten. Leider ohne Erfolg

Habe auch ein Bild hinzugehängt.

Ich hoffe ich habe euch mein Anliegen und meine Sorgen etwas erklären können. Mir ist bewusst, dass ich nicht der Einzige bin und es natürlich auch schlimmere Diagnosen gibt. Ich wünsche daher allen Betroffenen eine gute Genesung und alles Gute!

Liebe Grüße
Ari
Pauline69
Guten Morgen Ari,

Herzlich willkommen bei uns im Forum!

Dein Befund ist schon relativ ausgeprägt, die deutliche Einengung des Recessus und des Neuroforamen spricht für einen ordentlichen Vorfall.

Natürlich kann man versuchen, und sollte man auch versuchen, dies vorerst konservativ, anzugehen.
Die bereits stattgefundene und aktuelle Therapie macht auf jeden Fall einen guten Eindruck!

Die Cortisonspritzen, die du bekommen hast, haben beim Orthopäden stattgefunden?
Etwas besser wäre es gewesen, man hätte diese Spritzen, Dein Orthopäde hätte diese beim Radiologen durchführen lassen.
Sie nennen sich dann PRT Spritzen und können zielgenau, unter CT, gesetzt werden.
Ziel dieser Spritzen ist es, durch das nahegebrachte Cortison, die angeschwollene Nervenwurzeln zum abschwellen zu bringen.
In der Regel führt man diese Spritzen als Serie durch.
Ich kenne es so, dass es bis zu maximal sechs PRT Spritzen, im jeweiligen Abstand von drei Wochen wären.

Vielleicht solltest du parallel zu der jetzigen Behandlung, noch einen Termin bei einem Neurologen vereinbaren.
Neurologen können ganz gezielt feststellen, ob ein Nerv nur geärgert/bedrängt wird oder sich bereits Auffälligkeiten ergeben haben. Einfach nur, um überprüfen zu lassen, ob noch alles in Ordnung ist.

Eine relative OP Indikation wären ein deutlicher Kraftverlust.
In deinem Fall wäre es eine Bizepsschwäche und eine mögliche Schwäche im Daumen bis Mittelfinger.
Dieser Kraftverlust wird in Kraftgrade eingeteilt, auch dies würde ein Neurologe feststellen und beurteilen.

Du machst eigentlich jetzt schon alles, was richtig ist!
Physiotherapie, insbesondere auch die manuelle Therapie, kann große Hilfe verschaffen.

Vermeide aktuell möglichst schweres Heben und starke, endgradige Kopf Drehungen.
Versuche den Kopf nicht zu viele Stunden am Tag, nach vorne zu beugen. Bei der Laptop Arbeit oder auf das Handy schauen, solltest du versuchen, den Kopf möglichst gerade zu halten.

Alles andere werden dir die kommenden Wochen oder Monate zeigen.

Wünsch dir gute Besserung und viele Grüße,
Pauline
Ari5050
Hallo Pauline,
lieben Dank für deine schnelle Antwort.
Mein Orthopäde hat mir diese Cortisonspritzen verabreicht und bislang kann ich mich nicht beschweren. Auch der Neurologe ist bereits von meinem Orthopäden kontaktiert worden, der sich für ein Termin bei mir melden wird. Momentan habe ich kaum Kraftschwäche oder allgemeine geoße Schwächen im Arm.

Ich hoffe nur, dass das alles soweit reicht? Ich hatte gehofft, dass es eventuell ein etwas kleinerer Vorfall ist.

Bin jetzt die dritte Woche Zuhause. Mein Orthopäde meinte, den Kopf nicht nach hinten zu beugen. Physio hat einige Übungen gezeigt wie die Kopfdrehung zur Seite (links und rechts) sowie das dagegen drücken mit des Kopfes mit der Handfläche.

Leider kann ich hier keine Bilder rein stellen von meinem Befund. Es funktioniert irgendwie nicht.... Ich möchte daran glauben, dass es eventuell schnell verheilt und nicht mehr zurück kommt. Vor allem, weil ich dann doch noch zur jüngeren Gruppe gehöre.

Habe mich wirklich lange einen Kopf gemacht...
Pauline69
Hallo Ari,

das hört sich doch insgesamt alles sehr gut an!
Ist gut organisiert und an alles gedacht!

Den Kopf nicht nach hinten neigen sollst Du (meines Wissens nach) nicht, weil es die Neuroforamen dabei weiter eingeengt werden könnten, den Kopf nach vorne nicht, zu viel und zu lange, zu neigen, soll (meines Wissens nach) die Bandscheibe nicht noch weiter in den Spinalkanal drücken.

Ein Bandscheibenvorfall in der HWS entsteht (häufig) durch eine zu sehr, zu oft und zeitlich zu lange nach vorne, gehaltene Kopfhaltung ( frage mal Deinen Physiotherapeuten danach).
Daher bekommt man von Physiotherapeuten ja auch oft eine Übung gezeigt, bei der man die Rückseite des Hals‘s, gerade stehende mit dem Rücken an der Wand/Türrahmen, an den Türrahmen oder einen Wand drücken soll.

https://postimages.org/

Hier ist ein Link, um Bilder einzustellen!
Du musst die Bilder aber verkleinern (im Programm) 800x600

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du mit dem Weg weiterhin so gut zurechtkommst.

Viele Grüße,
Pauline




Pinguin
Hallo lieber Ari,
Darf ich Dich fragen, ob Du vor dem Ereignis an der HWS einen " Ausgleich " Sport gemacht hast?
Damit meine ich zu Deiner Tätigkeit als Lehrer.
Die Cortisonspritzen bewirken die Abschwellung des entzündlichen Prozesses an der defekten Stelle Deiner HWS.
Den Cocktail kenne ich als " die Bunte", darauf scheinst Du ja gut anzusprechen.
Zu Deinem Wunsch im besten Fall wieder komplett zu genesen, kann ich Dir folgendes sagen:
Wenn es Dir schmerztechnisch soweit gut geht, ist ab jetzt Deine Aufgabe Dir täglich! die Zeit zu nehmen, um die kleine Wirbelsäulennahe Muskulatur zu stärken.
Wenn diese intakt ist besteht sicher die Hoffnung auf ein Beschwerdefreies Leben.
Dazu musst Du in kein Fitnessstudio gehen, sicher hat Dein Physio schon ein Hausübungsprogramm für Dich erstellt.
Denn Du wirst nicht unendlich Rezepte erhalten.
Hinzu kommt dass Du im Alltag auf Rückengerechtes Verhalten achtest, d.h. eben nicht den Kopf bzw
die HwS zu überdehnen. Kopfstand wäre auch kontraproduktiv.
Das Du Dich beim Neurologen vorstellst, ist kein Fehler.
Zumindest kann dieser mit einer Untersuchung feststellen, ob die Nerven in Mitleidenschaft gezogen sind.
Ich denke aber, so wie Du Deinen derzeitigen Zustand beschreibst,liegt noch keine Schädigung vor.
Also mach Dich nicht verrückt.
Ach noch was; Ein Bandscheibenvorfall und das Alter stehen nicht zwingend im Zusammenhang.
Es gibt schon einige die betroffen sind in den zwanziger oder noch jünger.
Der Vorteil ist, die Aussicht auf Genesung liegt in jungen Jahren höher.
Im Gegensatz dazu, gibt es nicht wenige Fälle, die gar nichts von einem pathologischen Befund wissen und es sind eher Zufallsbefunde.
Zum Schluss noch ein Tipp, auch wenn Du nahezu Beschwerdefrei/- arm bist. Die Rückmeldung des BS materials dauert ca. 12 - 15,16,18 Monate.
Jeder Mensch ist einzigartig.....
Und benötigt seine individuelle Zeit.

Wenn Du darauf Wert legst, gebe ich Dir gerne per PN
noch so paar Ideen für den Alltag.
Wie schläfst Du denn? Seite, Rücken, Bauch?
Welches Kopfkissen nutzt Du?
Wie sitzt Du vor Rechner, Laptop und Handy?
Liebe Grüße für heute
Konstanze



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