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Komplette Version Forameneinengung HWS

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CaMi72
Guten Abend liebes Forum,

leider muss ich nochmal ein neues Thema eröffnen. Meine Fusions-OP C5-C7 (PEEK-Cages ohne Platte, unterer Cage ventral in die Deckplatte eingesunken) war Mitte Juli 23. Anfang Oktober bekam ich ein Brennen und leichte Taubheitsgefühle in beiden Händen. Mit Ibu und Novalminsulfon
relativ gut beherrschbar. Laut Operateurin kein Grund zur Revisions-OP. Wäre auch bei der Intensität der Beschwerden für mich nicht in Frage
gekommen.
Aufgrund des Brennens wurde die Medikation von einem anderen niedergelassenen Wirbelsäulenchirurg auf Pregabalin (2 × 150mg) umgestellt. Ohne spürbare Veränderung der Symptome.
Seit ca. 14 Tagen haben sich die Beschwerden leider negativ entwickelt. Ich habe jetzt 24/7 ein starkes Brennen/Stechen in beiden Händen.
Die Taubheitsgefühle in den Fingerspitzen sind ebenfalls merklich stärker geworden.

Daraufhin wurde ich zum Neurolgen überwiesen. Verdacht Karpaltunnelsyndrom. Die Messungen (Medianus und SeP) ergaben keine Auffälligkeiten.
Da laut MRT auf den operierten Etagen teilweise(noch) mäßige Forameneinengungen bestehen, hat man mir Physiotherapie empfohlen.

Jetzt meine Frage: Was soll die erreichen? Die Etagen sind doch versteift. Wie soll man denn da ein wenig Platz schaffen?

Hat noch jemand eine Idee, wie ich die Beschwerden in den Griff bekommen kann? Oder hilft da doch nur eine Revisions-OP?

Ich gehe aktuell wirklich ein wenig auf dem Zahnfleisch und bekomme aufgrund der Taubheitsgefühle auch zunehmend Angst.

Kennt vielleicht noch jemand einen guten Wirbelsäulenchirurg/in in NRW/RP, der bzw. die sich auch mit Revisionseingriffen auskennt?

Gruß und guten Wochenstart

Carsten
Pinguin
Hallo Carsten,
Da ich selbst ein gebrantes Kind bin, versuche ich jetzt mal mit Dir in Kontakt zu treten.
Deine Ängste kann ich gut verstehen.
Und ich gebe Dir recht, wenn Du daran zweifelst, dass Physio eine Besserung in Deinem Fall bringen soll.
Grundsätzlich sollte aber Physio, wenn Du einen guten Therapeuten an Deiner Seite hast, kein Fehler sein.
Meine erste Frage wäre, wann wurde das letzte MRT bzw. CT gemacht?
Unter Umständen ist jetzt sogar ein CT mit Kontrastmittel sinnvoll /Myolographie.
Ich denke, irgendetwas wird bei Dir übersehen.
Es macht ziemlich mürbe, wenn man bemerkt, dass die Symptome zunehmen, die Ärzte allerdings aus reinem Stolz ignorant reagieren.
Auf der anderen Seite ist eine Ausschlussdiagnostik auch wichtig.
Wurden Dir denn schon PRT' s vorgeschlagen?
Dann könnte man je nach Wirkungsergebnis entscheiden, ob eine weitere OP Sinn machen würde.
Auf der Suche nach guten Fachärzten in Deiner Region, kann ich Dir leider keine Hilfe anbieten.
Nur soviel: manchmal sollte man sich nicht scheuen auch weitere Fahrten in Betracht zu ziehen.
Auch ich bin bis nach München (600km) gefahren, weil die Ärzte in Görlitz keinen Anlass zur Weiterbehandlung sahen. Was das "tollste" war: jetzt (03.01.24) hat man im Hohwald die " Handschrift " des damaligen (2006) Operateurs erkannt.

Ich kann Dir nur raten, dass Du Dich an einen völlig unabhängigen NC wendest.
Solltest Du aktuelle Aufnahmen MRT und CT besitzen, kannst Du die auch per Mail an einen Arzt Deiner Wahl zur Beurteilung senden. Wenn dieser der Meinung ist eine OP würde keine wesentliche Besserung bringen, kannst Du Dir den Weg dorthin sparen.
Sollte er aber Möglichkeiten sehen, die Deine Situation
verbessern, dann wage diesen Schritt zu einer persönlichen Vorstellung.
Klar geht in jedem Fall wertvolle Zeit ins Land, dass ist leider unser Gesundheitssystem, welches selbst kränkelt.
Man muss es leider so klar sagen.
Solltest Du weitere Fragen haben, immer gerne.
Liebe Grüße Konstanze
CaMi72
Hallo Konstanze,

Du hast ja auch schon einiges an Eingriffen hinter Dir. Meine Güte.....

Das letzte MRT und CT war vor 3 Monaten. Allerdings waren die Beschwerden dort bei weitem nicht so extrem.
Ich befürchte, daß sich etwas zum Negativen verändert hat. Vielleicht ist der untere Cage weiter eingesunken oder der obere hat sich jetzt
auch verschoben.
Mit diesen Aufnahmen war ich dann bei meiner Operateurin. Sie konnte sich die Beschwerden nicht so richtig erklären. Auf C5/C6 besteht
sogar noch eine leichte Reststenose, weil sie einen Teil Bandscheibe nicht entfernen konnte, weil dieser quasi hinter dem Wirbel lag.
Dafür hätte man den Wirbelkörper entfernen müssen. Wie gesagt, sie hat damals keinen Grund zur Revision gesehen. Hätte ich aufgrund
der damaligen Beschwerden auch überhaupt nicht gewollt. Jetzt hat sich das Blatt aber leider gewendet.

PRT's standen bisher nicht im Raum. Da ich ja sowohl links wie rechts Probleme in Daumen, Zeige-und Mittelfinger habe, müssten ja quasi
4 Stück gesetzt werden. Wie soll das funktionieren ?

Das verstehe ich ohnehin nicht. Warum habe ich die Probleme nur in den Händen und nicht im ganzen Arm ? Wenn doch Nerven komprimiert
werden (wodurch auch immer) müsste es doch in den ganzen Arm ausstrahlen.

Ich habe heute morgen online einen Termin für Anfang Februar in der BGU Frankfurt bei Dr. Kandziora gemacht. Der hat wohl einen guten Ruf
und ist spezialisiert auf voroperierte Patienten. Mal sehen, was er sagt.

Die ganze Situation nervt einfach nur. Vor allem, weil es mir nach der OP merklich besser ging.

Gruß Carsten


blumi
Hi Carsten,

BGU Frankfurt ist eine gute Adresse!

Ein EMG wurde bei den Neurologen nicht gemacht, wenn ich das richtig verstehe? Das hätte aber durchaus Sinn ergeben. Vielleicht kann man das noch nachholen.

Du darfst dir das mit den Dermatomen nicht ganz so statisch vorstellen, aus zwei Gründen:

1) sind wir keine Maschinen und jeder Mensch ist ein wenig anders gebaut, auch wenn der grundbauplan meist sehr ähnlich ist

2) gibt es bei den Nervenfasern, die aus den Nervenwurzeln entspringen, durchaus Querverläufe (quasi Vernetzungen), so dass zwar das Hauptinnervierungsgebiet meist dem Dermatom entspricht, aber einzelne Nervenfasern auch andere Gebiete mitversorgen.

D.h., es ist durchaus möglich, dass deine Symptome zwar formal zwei Nervenwurzeln zuzuordnen sind, de fakto aber von einer Etage ausgelöst werden.

Ähnlich kannst du daher auch deine Symptomatik betrachten: es kann, muss aber nicht, immer der gesamte Bereich eines Dermatoms in die Symptomatik mit einbezogen sein. Es ist auch möglich, dass ein Teil der Symptomatik das gesamte Dermatom betrifft und ein anderer Anteil nur einen Bestimmten Bereich. So geht es mir zur Zeit mit meiner L4-Wurzel (aus die wieder eine, zum Glück noch kleine Zste, drückt): Stromschlagähnliche Beschwerden und Taubheit habe ich wenn dann im gesamten Dermatom, brennen und Muskelkrämpfe nur an de Fußinnenkante.

Die PRT kann daher einerseits diagnostisch als auch therapeutisch Aufschlussreich sein: Du kannst dadurch ggf. besser feststellen, wo das Problem liegt, gleichzeitig auch die betroffene Nervenwurzel zum abschwellen bringen was manchmal ausreicht, um dauerhaft Ruhe hinein zu bringen.

Physio kann ich mir nur im Sinne von manueller Therapie und Triggerpunktbehandlung sinnvoll vorstellen, also um die sekundären muskulären Effekte, die sicher auch mitbeteiligt sind, zu behandeln.

LG, Elke
CaMi72
Hallo Elke,

Die Neurologin hat schon einige Messungen gemacht. Mag sein, daß auch EMG dabei war.
Aber definitiv alles unauffällig. Kraft ist sowohl im den Händen als auch in den Armen normal.

Trotzdem ist diese Taubheit und das Brennen einfach nur ätzend. Trotz Mirtazapin 7,5 mg schlafe ich nachts maximal 3-4 Stunden.

Das Schlimme ist daran, daß die Beschwerden wirklich rund um die Uhr präsent sind.
Es gibt keine Position/Haltung, die mir Linderung verschafft. Das kenne ich so nicht und das
beunruhigt mich zunehmend. Da muss doch permanent der Nerv bzw. Die Nerven bedrängt werden.

Wenn ich z.B. LWS-Beschwerden habe, bringt zumindest Stufenlagerung meistens Beschwerdefreiheit.

Vielleicht lasse ich nochmal neue Aufnahmen machen, um zu schauen, ob sich etwas verändert hat.

Ich habe leider Riesenpanik vor PRT an der HWS. Da habe ich erst drei Stück vor 5 Jahren bekommen.
In der LWS waren es in den letzen 25 Jahren bestimmt schon 40-50.
Ich finde die Vorstellung, daß mir eine lange Nadel minutenlang im Hals steckt schon sehr beunruhigend.

Hilft eine PRT denn auch bei Taubheitsgefühlen ?

Vielleicht wäre das der nächste Schritt. Sämtliche Medis (Pregabalin, Ibu, Novalminsulfon und Prednisolon) zeigen leider kaum Wirkung.

LG, Carsten
Pauline69
Hallo Carsten,

Ich habe im November 2018 auch eine HWS OP gehabt
Vor der Operation hatte ich einen ganz deutlichen Kraftverlust, sowohl im Bizeps als im Trizeps mit wohlwollen, gerade mal noch Kraftgrad 3/5, sehr starke, ausstrahlende Schmerzen im linken Arm, zum Schluss einen tauben Zeigefinger und Daumen.

Als ich nach der Operation wach geworden bin, sind alle vorherigen Schmerzen gewesen.
Aber ich hatte ein ganz starkes brennen an beiden Handaußenseiten und meine beiden Finger, linke Hand, Daumen und Zeigefinger, waren an den Fingerkuppen nach wie vor taub. (Die Taubheit war allerdings auch schon vorher)

Ich hatte dann zuerst für vier Tage relativ hoch Cortison bekommen. Doch leider brachte dies keine Verbesserung.
Daraufhin wurde mir das erste Mal Pregabalin verordnet, begonnen mit 2x täglich 75 mg.
3,5 Wochen später ging ich zur Reha, wo man mich sofort von orthopädisch auf neurologisch umstellte, da auch mein Kraftverlust immer noch sehr ausgeprägt war.

Bereits während der Reha wurde das Pregabalin auf 2x täglich 150mg hochgesetzt.
Ich bin sechs Wochen in der Reha gewesen, bei der man mir zum Schluss das Pregabalin auf 200 mg erhöhte.

Lange Rede kurzer Sinn, irgendwann war ich bei einer Pregabalin Dosis von morgens 250 und abends 300 mg, plus 3x täglich 300mg Gabapentin und Duloxetin angekommen.
Diese Dosierungen nahm ich, mit mäßigem Erfolg, knapp 1,5 Jahre.
Die Beschwerden sind schon grundsätzlich alle weniger geworden, man hat sich tatsächlich auch daran gewöhnt, aber sie sind nie ganz weg weggegangen.

Irgendwann überkam es mich, und ich wollte diese ganzen Medikamente einfach nicht mehr nehmen und habe sie von heute auf morgen einfach, ohne Absprache, alle abgesetzt.
Wie zu erwarten, hatte ich natürlich starke Entzugserscheinungen.
Aber, und das war eigentlich das erstaunliche, haben sich meine Beschwerden seitdem auch nicht mehr verstärkt.

Heute habe ich (davon) lediglich noch einen leichten Kraftverlust im linken Trizeps und eine pelzige Zeigefingerkuppe.

Ich habe mich damals an mehreren Stellen mehrmals vorgestellt, unter anderem auch an der Uniklinik Münster, sowohl in der Neurochirurgie als auch in der Neurologie, niemand hatte eine Erklärung dafür, da alle neurologischen Messungen, mehr oder weniger unauffällig waren.

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline






CaMi72
Hallo zusammen,

ich war gestern im CT. Laut Radiologin ist mein unterer Cage weiter eingesunken.
Ventral weiter in die Deckplatte und jetzt auch dorsal in die Grundplatte. Für mich sieht es so aus, daß WBK 6 und WBK 7 fast
aufeinanderliegen. Dann würden ja die C7-Wurzeln ordentlich bedrängt oder ?

Ich versuche mal drei Bilder hochzuladen. Keine Ahnung, ob mir das gelingt.

Falls es klappt, wäre es sehr super, wenn sich jemand zu den Aufnahmen äußern könnte.

Gruß

Carsten

https://postimg.cc/MMvNNJNm


https://postimg.cc/FfS9PwtJ


https://postimg.cc/kV2V7T0n


CaMi72
Hallo liebes Forum,

schade, daß sich niemand zu meinen CT-Bildern geäußert hat bzw. sich äußern konnte.

Ich habe letzte Woche Freitag spontan einen Termin im KKH Kempen bekommen. Dort
praktiziert ein Prof., welcher überwiegend HWS operiert.

Nach Durchsicht der Bilder kam er zu dem Entschluss, daß der eingesunkene Cage in C6/C7
nicht für meine Beschwerden in den Händen verantwortlich sein kann, da die Neuroforamen
nahezu frei sind und die Nerven ausreichend Platz haben. Hingegen ist bei C5/C6 das linke
Foramen höhergradig und das rechte Foramen leicht knöchern verengt.
Das könnte meine Beschwerden (zumindest) links gut erklären. Seiner Meinung nach, versorgt der C6-Nerv Daumen, Zeigefinger und auch einen Teil
des Mittelfingers.
Hat das schon mal jemand von Euch gehört rock.gif Ich dachte immer C6 ist Daumen und C7 Zeige-und Mittelfinger.

Als Therapie schlug er mir PRT-Spritzen an beide C6-Wurzeln vor. Sollte das gar nicht bzw. nur kurzfristig helfen, würde er von hinten
die Foramen erweitern. (Freifräsen). Da die Cages nahezu komplett verknöchert sind, würde er diese nicht anrühren.

Jetzt die Frage zur PRT. An der HWS würde ich die gerne unter CT machen lassen wollen. Finde ich doch etwas sicherer als Röntgendurchleuchtet. Oder?

Kann man in einem Abwasch zwei Nadeln setzen? Wenn ja, hat das schon jemand gemacht bekommen?
Falls das nicht funktioniert, habe ich schon ein wenig Bedenken aufgrund der Strahlenbelastung. Bei drei Injektionen pro Seite
wären das 6 "CT-Durchläufe".

Viele Grüße

Carsten
blumi
Hallo Carsten,

so wie das auf den Bildern aussieht scheint der Cage vorne deutlichstärker eingesunken zu sein als hinten, was erklären würde, warum die Neuroforamen frei sind (was man mal quer sehen müsste). Auch sieht man, dass die Verknöcherung gut voranschreitet..

Zu C6 gehört lt. dermatom immer auch die innere Zeigefinger-Seite. Aber die Fasern überlappen sich durchaus, so dass die Dermatome immer nur einen ungefähren Anhalt bieten, so dass auch der Mittelfinger durchaus noch Probleme bereiten kann.

Die CT-Belastung für eine PRT ist deutlich niedriger als die eines HWS-CT, und auch die hat etwa nur 10 % der Belastung z.B. eines Abdomen-CT. Daher würde ich mir diesbezüglich wenig Sorgen machen. In der Regel möchten Radiologen wegen der Cortisonbelastung keine doppelseitige PRT durchführen, das ist zumindest meine Erfahrung. Allerdings hatte ich Facettengelenksinfiltrationen schon öfter beidseitig, insofern müsste man eigentlich auch PRTs beidseitig machen lassen können, sprich mal mit dem Radiologen.

LG, Elke
CaMi72
Hallo Elke,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich hatte heute meine erste PRT. Laut Arzt könnte man beide Seiten zusammen spritzen, allerdings
müsste man die Kortisonmenge dann reduzieren. Wir machen jetzt alle 3 Tage im Wechsel rechts und links.

Es war meine erste CT-PRT am Hals. Hatte sehr großen Bammel.
War aber komplett schmerzfrei.

Mich hat nur gewundert, daß der Einstich fast mittig im Nacken war. Als ich vor Jahren mal HWS-PRT unter Röntgendurchleuchtung bekomme habe, war der Einstich sehr seitlich am Hals.

Nun ja, die Nadel lag wohl 1a. Jetzt will ich hoffen, daß die Schmerzen und die Taubheit in den
Händen nachlässt bzw. verschwindet.

LG

Carsten
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