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Komplette Version BSV L5/S1

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
Felix19
Hallo zusammen,

ich möchte euch einmal meine Situation beschreiben und nachfragen, ob ihr denkt, dass eine OP bei mir sinn macht oder nicht. Also ich habe einen Bandscheibenvorfall in der Höhe L5/S1.

Der genaue Text des Radiologen lautet so.

Die Bandscheibe in Höhe L5/S1 zeigt eine Höhen- und Signalminderung mit einer links
mediolateralen dorsalen Vorwölbung mit Einengung des Spinalkanals.
Der Spinalkanal ist in der gesamten Länge normal weit, eine Einengung des
Lumbalkanals durch ossäre Strukturen liegt nicht vor.
Kleine Wirbelgelenke unauffällig.
Miterfasste Anteile des thorakalen Myelons und der Conus medullaris mit der
Cauda equina kommen unauffällig zur Darstellung.
Unauffälliger MR-Befund der angrenzenden, miterfassten Weichteile.
Die IS-Fugen stellen sich symmetrisch und unauffällig dar, ohne Nachweis von
pathologischen Signalintensitäten.
Beurteilung:
1. Links mediolateraler Bandscheibenprolaps in Höhe L5/S1 mit Einengung
des Spinalkanals.
2. Unauffälliger MR-Befund der übrigen Segmente der LWS.
3. Unauffällige Darstellung der IS-Fugen.


Ich bekomme im Moment Ct gesteuerte PDT Spritzen. Davon habe ich bis jetzt zwei Stück. Diese haben die Muskelatur ziemlich gut entspannt. Was mit etwas sorgen macht ist, dass ich zeitweise ein Kältegefühl in den Beinen habe. Dies ist aber nicht immer durchgängig. Ich gehe viel spaßieren und mache meine Physiotherapeutischen Übungen. Ich gehe am Tag ungefair so 8 Km. Beim gehen merke ich eine leichte Muskelschwäche. Den Zehen und auch Fersengang kann ich ohne Probleme. Schmerzen habe ich sehr wenig bis gar nicht. Ich bin ungefair in der neunten Woche nachdem der Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. Ich mache mir halt große Gedanken vor allem mit dem Kältegühl ob das noch alles im Rahmen ist.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß

Felix
blumi
Hallo Felix,

ich sehe bei dir überhaupt keine Indikation zur OP.

Ein immer mal wiederkehrendes Kältegefüh im Bein kann nach einem BSV vorkommen, ist aber wirklich kein Grund, über eine OP nachzudenken.

Du beschreibst eine leichte Schwäche im Bein, wie macht sich die bemerkbar?

Du schreibst selbst, dass du kaum Schmerzen hast, also auch von daher kein Grund für eine OP.

Und auch die Besserung unter Therapie spricht absolut dagegen.

Auch nach einer OP kann das immer wieder aufkommende Kältegefühl bleiben. Ebenso eine dezente Schwäche. Wichtig ist, dass du dauerhaft deine Tiefenmuskulatur stärkst.

LG, Elke
Felix19
Hallo, danke für die schnelle Antwort. Die leichte Schwäche macht sich beim längeren Gehen bemerkbar. Das gehen fühlt sich nicht so stabil an wie früher und der Quatrizeps fühlt sich schwächer an. Die ist aber eher beim rechten Bein. Beim gehen gibt es leichte Schmerzen ums Knie rum.

Das Kältegefühl kommt meistens im Liegen oder Sitzen. Zeitweise gesellt sich ein Muskelzucken dazu. Ich hatte jetzt nach der zweiten Spritze zwei Wochen Pause bis zur nächsten. In dieser Zeit hat sich die Symptomatik wieder leicht verschlechtert.


Gruß

Felix
Ella
Hallo Felix,

Wenn sich das Gefühl von Kälte beim Liegen und beim Sitzen verstärkt (oder dann erst auftritt) liegt es meiner Meinung nach daran, dass sich in beiden Positionen die Situation im Spinalkanal ungünstiger darstellt, als beim Stehen oder Gehen. Also die Enge und der Druck auf den Nerv werden verstärkt.

Das sind für Dich keine gute Nachrichten, aber ich würde einfach weniger liegen (das gilt auch für das Liegen auf dem Bauch). Vor allen Dingen würde ich das mit dem Sitzen möglichst lassen. Das gilt auch fürs Autofahren.

Sitzen ist auch für nicht rückenkranke Menschen die Sitzposition, die die Bandscheiben am meisten belastet.

Es ist sicher gut, in Bewegung zu bleiben. Leichtes Spazierengehen entspannt ja den Rücken und stärkt ihn gleichzeitig.

Ich hatte nach einer Fußsenkerparese eine Operation an L5/S1 (Depompression). D.h., ich kenne deine Situation ein bisschen.

Alles Gute!
Ella
Pauline69
Hallo Felix,

auch ich sehe in Deinem Befund keine OP Indikation.
Ein Kältegefühl ist ein sensibles Gefühl, welches grundsätzlich keine OP Indikation mit sich bringt.
Bei den Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls wird in 3 Kategorien eingeteilt:
- SCHMERZEN
- SENSIBILTÄT
- MOTOTIK

Ein konservativ behandelter Bandscheibenvorfall benötigt um die 4-6 Monate, ehe sich eine deutliche und spürbare Verbesserung zeigt.
Eine OP Indikation sind ausschließlich deutliche, motorische Auffälligkeiten.
Ein deutlicher Kraftverlust im dazugehörigen Dermatom (L5/S1), also wenn der Zehenstand gar nicht mehr möglich wäre. (Fersengang wäre L4/L5)

Bedeutet aber auch noch nicht, dass eine „grundsätzliche“ OP Indikation, eine Operation unbedingt verlangt.
Sondern, dass alles andere erst einmal gar keine OP Indikation ist.

Da Du kaum Schmerzen hast, ist auch eine ausgeklügelte Schmerztherapie nicht notwendig.

Ganz wichtig ist jetzt die richtige Bewegung, die kleine Rückenmuskulatur zu stärken, durch Tiefentraining der kleinen Rückenmuskulatur! (alle Balance Übungen)
Nicht stundenlanges Sitzen, kein schweres Heben aus dem Rücken!
Spazieren gehen oder Schwimmen gehen sind ebenfalls optimal.

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline
Felix19
Vielen Dank für die Antworten.

Es beruhigt mich schon mal, dass mein Nerv anscheinend nicht völlig am absterben ist. Von der Physio habe ich bis jetzt als Übungen unterschiedliche Plank Varianten bekommen. Seitstütz und auf einem Bein stehen soll ich auch machen. Die Brücke haben sie mir noch gezeigt und Wandsitz.

Darf ich beim Schwimmen auch Brustschwimmen, weil alle anderen Stile kann ich nicht gut.

Gruß

Felix
Pauline69
Hallo Felix,

da es sich bei Dir um die LWS handelt, spricht gar nichts gegen Brustschwimmen.

Ob die vom Physiotherapeuten gezeigten Übungen wirklich sinnvoll sind, kann ich nicht beurteilen, da ich diese Übungen selbst nie gemacht habe.

Im Fitnessstudio sind alle Übungen, die mit Balance zu tun haben, sinnvoll.
Zum Beispiel, der Seilzug, stehend auf einer Rolle, oder, wenn sitzend, die Beine hoch an das Gestell gelehnt, das Wackelbrett, die Schwingstäbe und vor allem auch Bauchmuskelübungen.
Denn die Bauchmuskulatur ist der Gegenspieler zur Rückenmuskulatur! Ist die Bauchmuskulatur schwach, ist es die Rückenmuskulatur auch!!
Um es noch einmal zu betonen, ich spreche immer von der KLEINEN RÜCKENMUSKULATUR!
Nicht die großen Muskeln, die zum Beispiel Bodybuilder trainieren.

Bis ein Nerv „abstirbt“ muss wirklich einiges mehr passieren!
Nerven reagieren sehr sensibel, heißt, auch minimale Berührungen, können einiges an Empfindungen auslösen.
Aber alle sensible Auffälligkeiten sind nicht dramatisch.

Viele Grüße
Pauline
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