MichaelDahlke
25 Jul 2023, 13:28
Hallo Liebes Forum,
ich habe mehrere Bandscheibenvorfälle (HWS, LWS und BWS) bei der an mehreren Stellen eine Einengung des Duralschlauches mit nur noch gering abgrenzbaren Liquorsaum hervorrufen wird. Dies ist bei mir mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache für eine schwere Harn- und Stuhlinkontinenz. MRT technisch gibt es (noch) keinen Hinweis auf eine Myelopathie.
Inzwischen denke ich darüber nach einen Schwerbehinderten Ausweis zu beantragen. Mir ist bekannt, das es dabei nicht (nur) um Diagnose sondern in erster Linie um die Beeinträchtigung geht - wie auch immer - ich hätte die folgende Frage:
Ist eine Pelottierung des Duralsacks als Rückenmarksschaden im Sinn der GdB Feststellung zu werten?
Hat da jemand von euch Erfahrungen b.z.w. einen ähnlichen Antrag erfolgreich durchgebracht?
vielen Dank und viele Grüße
Michael
Pauline69
25 Jul 2023, 18:38
Hallo Michael,
eine Pelottierung des Duralsacks ergibt gar keinen GdB.
Wenn dann wäre das Deine Stuhl- und Harninkontinenz, je nach Schweregrad und Nachweis.
Eine Pelottierung des Duralsacks muss auch erst einmal gar keine Probleme bereiten, solange der Spinalkanal noch weit genug ist.
Bist Du an der Bandscheibe/den Bandscheiben operiert?
Wenn ja, auf welchen Höhen?
Was wurde gemacht?
Welche Beeinträchtigungen hast Du zurück behalten?
Viele Grüße
Pauline
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MichaelDahlke
26 Jul 2023, 14:29
Hallo Pauline,
danke für die Antwort. Nein - ich wurde (noch) nicht operiert. Nach Meinung des Neurochirogen währe das eine Option um Schmerzen im HWK Bereich weg zu bekommen - für die Inko würde es vermutlich nichts bringen weil das Problem einfach schon zu lange (rund zwei Jahre) besteht. Außerdem ist leider nicht klar welche der Bandscheiben er da anfassen müsste. Die hauptsächlich Verengungen stellen sich als relative Spinalkanalstenose zwischen HWK 6/7, BWK 1 und und LWK 4/5 mit - zum Teil mit nur noch gering abgrenzbaren Liquorsaum dar.
Da die Muskeln der äußern Extremitäten uneingeschränkt funktionieren und es „nur“ Sensibilitätseinschränkungen gibt lässt sich das mit einem SSEP / EMG wohl auch nicht gut Eingrenzen.
Die ganze Sache hat sich über Jahre entwickelt. Gegen Ende der Corona Zeit hat das dann mit der Inko, Wadenkräpfen und Taubheitsgefühlen an den Beinen wieder angefangen (die Inko war da dann neu).Ich denke mal die Ursache war einfach zu viel am Schreibtisch gesessen und zu wenig bewegt. Der Urologe hatte da zuerst eine andere Theorie (weil er die Vorgeschichte nicht kannte und es neben der Wirbelsäule auch noch eine BPH und eine Diabetes gibt)
Im Grunde bin ich erst drauf gekommen als ich etwas gegoogelt habe weil ich mir die Ursachen die der Urologe nannte nicht vorstellen konnte. Die Diabetes ist nicht entgleist und BPH verursacht eigentlich nicht so heftige Kontinenzprobleme.
Ich hab dann neue MRT‘s machen lassen und versucht das neurourologisch abklären zu lassen. Der Neurourologe sieht nach der Video UD eine klare neurologische Ursache und vermutet die Wirblesäule als Ursache des Problems. Die Stuhlinko ist eigentlich erst richtig aufgefallen als ich mit Tamsulosin wegen der BPH angefangen hatte - ich hab das erst auf das Medikament geschoben und der Proktologe hat ein paar Hämorriden entfernt und Heilerde empfohlen. Als das nicht weg ging hab ich eine ÜB an ein Beckenbodenzentrum bekommen und die haben dann einen verringerten Muskeltonus gemessen - da dann schon lange ohne das Tamsulosin…
Die Beeinträchtigungen sind seit das mit der Inko angfangen hat deutliche heftiger geworden. Neben einer schweren Harn und einer mittelgradigen Stuhlinkontinenz (ich bin auf Hilfsmittel angewiesen und verliere etwa die hälfte der täglichen Harnmenge unkontrolliert, bei Bewegung verliere ich oft kleiner Stuhlmengen und bei Durchfall bleibe ich besser Zuhause…) währen da Schmerzen im oberen Bereich der Wirbelsäule, Kopfschmerzen, daraus resultieren (u.a. auch durch Schlafeinschränkungen) oft starke Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Ich kann nicht mehr lange am Stück sitzen weil mir dann die Lendenwirbelsäule weh tut und habe Probleme an meine Füße zu kommen da ich mich nicht richtig bücken kann. Das erschwert dann logischer weise auch Dinge Nägelschneiden, Füße waschen und im wenn es gerade ganz blöd ist werden auch solche Sachen wie Socken anziehen oder Schuhezubinden zu einer akrobatischen Übung…
Naja - ich will jetzt nicht rumjammern - aber irgendwie bin ich jetzt nach zwei Jahren langsam satt und bin mir nicht so sicher ob ich das noch bis 67 so durchhalte… Daher die Überlegung mit dem GdB.
viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
Mit der Harn- und Stuhlinkontinenz hast du, denke ich, schon ganz gute Chancen auf einen GdB, der dir etwas bringt - auch die Bandshceibenvorfälle auf den verschiedenen Etagen können da etwas bringen.
Eine Pellotierung des Duralsackes oder eine relative Spinalkanalstenose bringt gar nichts, da es beim GdB um die Einscschränkungen geht, die du durch deine erkrankung hast. Da bei beiden letzteren keinerlei Einschränkungen vorliegen müssen wird dies auch nichts bewirken.
Wenn du den Antrag schreibst gilt es ausführlich zu schildern, welche Einschränkungen im Alltag dir deine Erkankungen hervorrufen. wenn du das dann alles noch gut ärztlich belegen kannst ist es sicher einen Versuch wert.
LG, Elke
MichaelDahlke
27 Jul 2023, 17:28
Hallo Elke,
danke für die Antwort! Ich denke ich werde dann mal die ganzen Einschränkungen zusammenschreiben und unter Ärzten verteilen…
mal schauen was bei raus kommt…
viele Grüße
Michael
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