Hallo liebe Mitglieder,
ich lese schon eine Weile bei euch mit und habe mich heute registriert. Heute habe ich mich bei einer Neurochirurgin in der Tabea Klinik Hamburg vorgestellt. Aber erstmal schildere ich euch meinen Werdegang.
Ich komme aus Hamburg, bin 49 Jahre alt und arbeite als staatlich geprüfter Bautechniker bei der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas gGmbh. Rückenschmerzen fingen im Allgemeinen so vor 25 Jahren an. Da war immer so ein Auf und Ab. Nichts Dramatisches.
2008 kam ich eines Morgens nicht mehr aufrecht aus dem Bett. Konnte mich nur noch auf allen Vieren fortbewegen. War 14 Tage Zuhause. Habe mir schmerzgeplagt beim Arzt um die Ecke Spritzen geben lassen. Nach 14 Tagen bin ich dann langsam zu einer Schmerztherapeutin mit anschließender Aufnahme im Rückenzentrum am Michel in Hamburg. Diagnose war glaube ich auch eine Stenose. Habe den Befund leider nicht mehr. Ging aber aber schon um Verschleiß/Bandscheibe. Jedenfalls hatte ich die Schmerzen und Beweglichkeit nach der Rückenschule wieder im Griff. Seiher habe ich immer mal wieder Schmerzen im Rücken gehabt, besonders nach Belastungen (z.B. schweres Tragen usw.).
Bin sehr sportlich. Habe bis vor zwei Jahren regelmäßig gerudert, was ich wegen meinem linken Arm aufgeben musste. Seither fahre ich sehr viel Fahrrad bzw. spinne auch Zuhause. Im Mai 2020 hatte ich wieder Probleme mit Ausstrahlungen ins Bein (Kribbeln usw.) und leichten Schmerzen im Gesäß. Damals sagte der behandelnde Orthopäde "das sollten Sie umgehend operieren lassen". Dem widersprach ich und habe mich sportlich dagegen gewehrt. Was auch zur Besserung verhalf. Seitdem immer mal wieder leichtes Kribbeln, Schmerzen im unteren usw. Konnte damit aber soweit gut umgehen. Den Befund von 2020 und den aktuellen habe ich angehängt. Bilder vom aktuellen Befund habe ich Online runtergeladen. Sind aber viele und insgesamt 13 MB groß.
Seit Mitte letztem Jahr hatte ich ab und zu Schmerzen im linken Gesäß. Habe mich dann immer auf einem Faszien Ball gesetzt. Ging dann soweit auch. Bin fast täglich Fahrrad gefahren oder Zuhause auf meinem Indoor Speed Bike. Pro Woche ca. 200 km. Dazu Hanteln und Situps.
Anfang März dieses Jahrs hatte ich beim Dehnen des linken Beines auf einmal einen heftigen Schmerz. Fühlte sich an wie ein Schlag oder als ob was gerissen wäre. Kurze Zeit danach ging es wieder. Vor 3 Wochen wurden die Schmerzen im linken Gesäß stärker, Kribbeln und Taubheit gesellten sich auch dazu. Dann wurde der Schmerz immer schlimmer und dann konnte ich nicht mal mehr richtig gehen bzw. nach ´kurzer Strecke musste ich mich bücken. MRT zeigte dann eine hochgradige Neuroforamenstenose L5/S! li. Musste dann letzte Freitag mit Tramadol anfangen, da die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren. Letzte Woche Donnerstag hatte ich eine PRT, die mir überhaupt nicht geholfen hatte. Das Schlimmste an der PRT waren die Schmerzen von auf dem Bauch liegen. Das geht überhaupt nicht.
Heute hatte ich eine Besprechung in der Tabea Klinik Hamburg. Die Neurochururgin hatte mir soweit alles erklärt, was ich schon in den Vorwegen z.B. durch eure Kommentare, Infos im Netz, wusste. Wo ich sie fragte, wie würden sie sich entscheiden, sagte sie, "wenn es mein Rücken wäre würde ich konservativ alles ausschöpfen. Bezüglich einer OP: In meinem Fall würde nur eine Versteifung sinnvoll sein, da die Bandscheibe ziemlich platt und der Nerv sehr eingeengt ist. Eine Mikro-OP würde ggf. eine Instabilität mit sich bringen, was mir auf Dauer nicht helfen würde. Die Versteifung würde durch den Bauch stattfinden, da man die Bandscheibe komplett gegen eine Cage austauschen könnte und die Rückenmuskulatur dadurch nicht anfassen müsste. Sie überlies mir die Entscheidung. Ich sollte erstmal darüber schlafen bzw. könnte sie einen OP-Termin als Platzhalter setzen, den ich auch noch absagen könnte. Also zumindest habe ich kein Gefühl, dass es hier um Geldmacherei geht. Sondern eher auf das Gefühl des Patienten eingegangen wird. Ich bat um einen OP-Termin, da ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, ob ich es diesmal auch durch Sport/Übungen schaffe. Am Montag kommenden Montag habe ich einen Termin zur zweiten PRT. Mir graut es aber ehrlich gesagt schon vor dem auf dem Bauch liegen. Das sind höllische Schmerzen.
Die Neurochirurgin meinte auch, wenn die zweite PRT überhaupt nichts bringt, sollte ich eine weitere unterlassen. Gibt es überhaupt eine reelle Chance den Nerv zum Abklingen zu bringen? Physiotherapie findet unregelmäßig statt, da die Praxen alle randvoll sind. Die einzige sportliche Bewegung die geht, ist auf meinem Indoor Bike eine Stunde zu fahren. Im Liegen mache ich Hantel Training für die Brust. Also keine unmittelbare Belastung für die LWS. Meine Rumpfmuskeln sollen auch sehr ausgeprägt sein, was ja eigentlich zusätzliche Stabilität geben sollte. Nun gut, habe schon so viel geschrieben.
Vielleicht könnte ihr mir Ratschläge geben. Soll ich in meinem Fall die OP machen lassen oder mich versuchen durchzubeißen (bei reellen Chancen). Da ich immer sportlich aktiv war, kennt man seinen Körper ganz gut. Eins noch, die Neurochirurgin meinte, dass nach einer Versteifung die Etagen darüber/darunter im Laufe der Zeit auch verschleißen können und sich dadurch weitere Probleme ergeben könnten. Aktuell sehen die Bandscheiben ganz gut aus. Bin wirklich in einer Zwickmühle, was euch sicherlich bekannt vorkommt.
Liebe Grüße
Björn