Hallo zusammen,
ich habe dieses Forum gefunden und würde Euch gern meine aktuelle Geschichte erzählen und Meinungen von Betroffenen hören (sorry, ich muss dazu etwas ausholen).
Kurz zu mir: Ich bin knapp 56 Jahre alt und leider „Bandscheibenprofi“. Erster Vorfall HWS vor 25 Jahren. Danach folgten noch sieben weitere (HWS, BWS und LWS).
Habe mich immer gegen eine OP entschieden (Schmerztherapie, PRT-Spritzen haben zwar nie geholfen, aber die Zeit und viel Physiotherapie hat‘s gebracht).
Diesmal fing es mit einer normalen Erkältung und starkem Husten an, aber am 15.03. ging doch kein Weg mehr am Arzt vorbei, da ich vor Brustkorbschmerzen nicht mehr gerade stehen konnte.
Der Hausarzt schickte mich erstmal zum Röntgen (Lungen-/Rippenfellentzündung?).
Als ich am nächsten Tag telefonisch nach dem Befund fragte, hieß es, dass alles in Ordnung sei.
Die Schmerzen nahmen nicht ab, so dass ich wegen einer erneuten AU hin ging.
Nun schickte er mich erneut zum Röntgen (diesmal knöcherner Thorax).
Wiederum fragte ich am nächsten Tag telefonisch an, wie das Ergebnis wäre. Die Dame am Telefon sagte erneut: „Ohne Befund“.
Nun, dort konnte man mir also nicht helfen, aber die Schmerzen auf der rechten Seite unter der Brust waren heftig. Schmerzmittel (Prednisolon, IBU 800, Naproxen, Diclofenac) hatten keinerlei Wirkung.
Ich ergatterte zufällig einen Termin beim Orthopäden für den nächsten Morgen. Vorher rief ich morgens beim Hausarzt an mit der Bitte, mir die beiden Röntgen-Befunde schnellstmöglich zu faxen. Dies geschah erst, als ich schon beim Orthopäden im Wartezimmer saß, aber vor allem wurde nur der erste Röntgenbefund gefaxt. Naja, der Orthopäde sprach dann von einer BWS-Blockade, renkte mich erstmal kräftig ein (KNACK!), verordnete Ortoton und empfahl mir die „Stimawell“-Behandlung (Elektrostimulation).
Es wurde nicht besser, ich konnte nur sehr flach atmen, kaum schlafen, Husten und Niesen war eine Katastrophe.
Beim zweiten Besuch sagte eine andere Ärztin, ich solle zur Schmerztherapie ins Krankenhaus. Hier könne man nichts mehr machen, wenn keine Schmerztabletten wirken. (O-Ton: „Ich kann Ihnen sonst nur Fentanyl-Pflaster oder Morphium verschreiben.“) Kein MRT (O-Ton: „Was nützt es Ihnen zu wissen, was es ist?“) - Ursache offenbar total unwichtig.
Keine Physiotherapie in diesem Zustand angeraten.
In meiner Verzweiflung ging ich am nächsten Tag zu einer Heilpraktikerin, die mich mit blutigem Schröpfen, manueller Therapie, Biofeedback, Kinesio-Tape und Quellgas-Injektionen versorgte. Keine Besserung.
Ich ging wieder zum Hausarzt, weil ich eine weitere AU brauchte. Dort erfuhr ich ganz zufällig, dass man mir nach dem Röntgen am Telefon leider eine falsche Auskunft gegeben hatte. Meine 5. Rippe rechts war nämlich gebrochen.
Er schickte mich nun zum CT, weil nicht klar war, warum seit einigen Tagen auch die LINKE Seite so verdammt weh tat.
Beim CT stellte sich heraus, dass ich neben der gebrochenen Rippe rechts auch einen Prolaps BWK 7/8 links hatte. Hausarzt verordnete nun 10 x KG.
Ich bin jetzt in Woche 5 und habe immer noch fürchterliche Schmerzen, die sich mit herkömmlichen Schmerzmitteln nur ganz wenig lindern lassen. Ab und zu wird es etwas besser, was mich Hoffnung schöpfen lässt, aber ein paar Stunden später direkt wieder schlimmer.
Ich sitze und liege viel auf meinem Heizkissen, versuche trotzdem immer wieder mich zu bewegen, aber es geht nicht viel. KG ist bei den akuten Schmerzen ziemlich sinnlos; ich kann gar keine Übungen machen.
Was hat Euch geholfen bzw. könnt Ihr einen Rat geben?
Die vergangenen Vorfälle waren durchaus auch schmerzhaft, aber nicht so lange und so dermaßen heftig.
Lieben Dank im Voraus und viele Grüße aus NRW
Michaela