Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Versteifung L4/5 bei Sakralisation L5 10.2.23

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
Seiten: 1, 2
Thea
Hallo zusammen, wink.gif
meine Name ist Thea, mein 2.Vorname Ungeduld, ich wurde am 10.2.23 versteift.

Zunächst einmal möchte ich allen hier im Forum ein großes Dankeschön aussprechen, klatsch.gif ich verfolge das Forum seit kurz vor meiner OP – Ihr alle gebt mir immer wieder Energie, Geduld & Demut zu empfinden, wenn beide mal wieder abtrünnig geworden sind arschtritt.gif

Nach jahrzehntelangen Zurechtkommen mit Bandscheibenvorfall (1. 1998) & Wirbelgleiten/ Meyerding II.
2021 blockierte dann das ISG, danach ging es mit der Degeneration rascher voran.
Bis 2022 hatte ich ganz gut mit Physio die Schmerzen in Schach gehalten. Mein Orthopäde hatte schon vor einigen Jahren geäußert, dass irgendwann eine OP fällig wird. Da ich aber höllisch Angst vor der OP hatte, traurig2.gif
ertrug ich lange Jahre Schmerzen, war auch öfter fast schmerzfrei….
Ende 2022 schleppte ich mich dann zu meinem Orthopäden, da ich schon über Monate das Ziehen in die Beine spürte, und dann kamen auch noch Parese links und rechts ab und zu beim Spazierengehen mit dem Hund dazu.
Die Parese machte mir Angst. Orthopäde schickte mich ins MRT. Die Bilder waren eindeutig – ich konnte selbst gut erkennen: die komplette Bandscheibe L4/5 weggescheuert & die Wirbel waren schon abgeschmirgelt; die Nervenenden stark verdickt & eingeklemmt.

Wegen meiner großen Sorge googlete ich nach Wirbelsäulenexperten.
Erst nach dem dritten unabhängigen Gutachten von WBS Chirurgen füllte ich mich gut aufgeklärt & bereit für eine Versteifungsoperation.

Diagnose:
Lumbosakrale Übergangsstörung mit Sakralisation L5
Lytische Spondylolisthese L4/5 Gleitweg 44% hochgradie Foramenstenose beidseits und beidseitiger Kompression der Nervenwurzeln L4
Balanciertes sagittales Profil LWS Pelvic Incidence 64° & lumbarer Lordose 62°

4h OP:
PLIF & TLIF:
Spondylodese L4&5 Pedikel-Stabsystem, Ventrales Release L4/5, 2 TLIF Cages + Eigenknochen
Dorsale Dekompression L4/5, Laminektomie L4, Undercutting L3, Foraminotomie L4/5 beidseits mit Dekompression der Nervenwurzeln L4 beidseits
Ventrales Release L4/5, Reposition L4/5

Die komplizierte OP (n. Aussagen Operateur) verlief komplikationslos; aber ich verlor viel Blut.
Daher war ich am OP Tag nicht zu gebrauchen: OP startete um 08:00, um 15.00 war ich wach, benebelt, schwach, mir war unwohl von der Narkose, trotz Mittel dagegen, laut Anästesist.
Am Abend war ich müde & schwach, aber zufrieden, denn ich konnte beide Füße und alle Zehen bewegen – davor hatte ich am meisten Angst gehabt, dass das nicht gut geht…. Essen ging noch nicht wegen starker Übelkeit & Erbrechen.
Da mein HB auf 8 gefallen war, konnte ich erst am 3 Tag nach der OP alleine aufstehen, davor war es mit 2 Drainagen auch immer etwas nervig.
Ich hatte vermutlich normalen Wundschmerz unter 2x Tilidin 100, 3x Novalgin, 3x IBU600. Mir taten mehr die Oberschenkelseiten weh – das waren dann wohl die in die Länge gestreckten Muskeln/Sehnen/Nerven alle zusammen.
Ich vertrug die Schmerzmittel sehr schlecht, trotz Panto Magenschutz…. Daher liess ich nach 4 Tagen eine Novalgin weg, dann 1 IBU.
Am 4 Tag ging der Physiotherapeut mit mir den Gang auf & ab & ich durfte auch schon 1 paar Treppen steigen, danach war ich aber geschafft, da HB immer noch bei 8,5….

Bei Entlassung am 16.2. hatte ich noch 2x Tilidin 100/8 & 3x IBU600.


Mein Operateur war zufrieden, mahnt mich aber eindringlich um Ruhe & Geduld, verschrieb mir gleich eine Greifhilfe, damit ich mich nicht Bücken muss, ein Keilkissen, und eine Toilettensitzerhöhung.
Er sprach sehr ernst & erklärte, dass es durchaus in meinem Alter (51) und bei meiner Knochensubstanz (Osteopenie 1,9) zu Lockerung der Schrauben kommen kann und ich soll den Wirbeln vor allem Ruhe gönnen. (Ja Ihr habt alle Recht.. daumen.gif )

Also in der 2.Woche pOP habe ich fast nur brav gelegen, mich en block gedreht / aufgestanden, und konnte ca. 5min entweder Sitzen, oder Stehen oder 10min Gehen.
Da ich die Medis nicht gut vertragen habe nach Rücksprache mit meinem Hausarzt, der nach 13 Tagen die Fäden gezogen hatte, die Medis ausgeschlichen (Stichwort Magen-Darm, Schweißausbrüche, Unruhe, Schlaflosigkeit),
KW3: habe ich noch 2x IBU600, 1x Tilidin 50/4 abends eingenommen.
4.Woche 10min Sitzen, 15min Stehen, 15min Spazierengehen
4.Woche Entzug Tilidin – war echt ätzend und ging bis KW6.
6.Woche 15min Sitzen, 30min Stehen, 30min Spazieren Gehen.
Mittlerweile nehme ich keine Medikamente mehr ein & habe, wenn ich braver Patient bin, keinerlei Beschwerden, nur bisschen Druck im unteren Rücken beim Stehen, keine Schmerzen, ausser das Ziehen in den Oberschenkeln seitlich, links mehr als rechts, ist noch relativ stark, wenn auch schon viel viel besser.
Wie einige andere hier im Forum, habe ich auch vorallem in den Beinen oft das Gefühl ich habe heftigen Muskelkater, wie nach dem Marathon, das scheint aber normal zu sein, wenn die Nerven/Sehnen/Muskeln um ca 7mm (Cagehöhe lt Implantatpaß) gedehnt worden sind.

6. Woche war ich zur Röntgenkontrolle, mein WBS Operateur hatte wohl Angst, ich übertreibe es und war wohl besorgt ob meiner Osteopenie – aber – Kontrolle war unauffällig, Narbe (1x 10cm mittig, 2x 5cm li & re) auch schon relativ hell & flach
Und man konnte schon einen Hauch von Kallus um L4 & 5 sehen – herrlich.

Nun sind 8 Wochen nach OP geschafft & ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich mehr machen möchte, aber vorsichtig bin. hammer.gif
Aktuell liege ich immer noch viel – habe auch ein schlechtes Gewissen meiner Firma gegenüber – ABER weiss – auch dank Eures Forums – Übermut tut selten gut – bei LWS Versteifung ist WENIGER MEHR.

Wiedervorstellung beim Operateur am 8.5. ich bin gespannt wie ein Flitzebogen!!!
Wenn die 12 Wochenkontrolle gut ist, soll ich auf REHA – na ich bin gespannt, ob ich dann gleich einen Platz bekomme, die warten ja nicht auf mich, seufz….

Nach der Reha, so im Juni23 darf ich dann wohl wieder arbeiten – bin mal gespannt,
aktuell kann ich immer noch nicht länger als 15min Sitzen,
ca 1h Stehen,
ca 45min Spazieren gehen, denke aber das ist so – wie Ihr hier berichtet – und die Ärzte auch sagen – vollkommen im Rahmen.

Eins noch – nächste Woche wird noch mein Stoffwechsel überprüft – Blutbild, da ich Osteopenie habe, OBWOHL ich seit Jahren Calcium und D3 supplementiere und IMMER Ausdauersport gemacht habe!
Da ich Hashimoto habe & eine Frau in den Wechseljahren – kann da ja der ganze Hormonhaushalt, TSH, T3/4, usw auch alles den Stoffwechsel & damit die Aufnahme des Calciums beeinflussen…..

Herzlichen Dank,
dass ich meine Erfahrungen hier teilen darf, hoffe, dass es für jemanden hilfreich ist.

LG Thea wink.gif
Pauline69
Hallo Thea,

sehr schön, dass alles so gut verlaufen ist!

Für eine Versteifung an der Lendenwirbelsäule sind 12 Wochen noch gar nichts!
Und gerade, wenn Du schreibst, dass Du eine Osteopenie hast.
Du solltest einige Wochen mehr dazurechnen.

Ich würde an Deiner Stelle wirklich, so gut wie möglich, auf Nummer sicher gehen!
Dazu gehören meines Erachtens mindestens 6 Monate!

Auch liest man hier von Betroffenen immer wieder, dass man eine Reha, bei dieser OP, allerfrühestens nach 6, besser erst nach 9-12 Monaten machen sollte.

Allerdings, da Deine Reha sowieso nicht mehr als Anschlussheilbehandlung (AHB) gilt ( dafür muss sie spätestens innerhalb der ersten 6 Wochen nach OP angetreten werden), dauert die Beantragung mehrere Wochen.
Du musst einen Rehaantrag ausfüllen, Dein Arzt den ärztlichen Teil, beides zusammen geht dann entweder zuerst zur Krankenkasse und von der Krankenkasse aus zur Rentenversicherung oder direkt an die Rentenversicherung.
Die Krankenkassen haben es gerne, wenn sie den Antrag weiterleiten, weil sie dann über alles informiert sind.

Dann dauert es ca. 3-4 Wochen bis Du einen Bescheid bekommst.
Und dann muss Dir von der Reha Einrichtung ein Aufnahmetermin mitgeteilt werden.
Ich könnte mir vorstellen, das mit allem locker 2-3 Monate vergehen.
Antrag stellen Mitte Mai (wenn Du schnell bist), Mitte Juni Bescheid erhalten, Mitte Juli Termin für die die Reha, 3-4 Wochen Reha, also frühestens arbeitsfähig Mitte August.
( normalerweise wird man aus der Reha AU entlassen, wenn man die Reha auch AU begonnen hat)
Aber das ist natürlich alles eine Absprache mit dem Reha-Arzt.
Danach, in Absprache mit Dir, wird eine Wiedereingliederung angestrebt.

Und das würde ich auch als „gut so!“ ansehen.

Weiterhin alles Gute und viele Grüße
Pauline
Thea
Hallo liebe Pauline,

Vielen lieben Dank!

Antrag Reha habe ich online gemacht, nächste Woche bekomme ich hoffentlich den Arztbefund für die DRV.

Ja, ich hab schon ziemlich Respekt vor der Heilung...
6Monate,da freut sich mein Chef vogel.gif

Hast Du Erfahrung mit Osteopenie und Versteifung?

LG Thea
Pauline69
Hallo Thea,

Nein, habe ich nicht!

Aber man sagt, bei einer „normalen“ Versteifung in der LWS sollte man mindestens 6 Monate keine Bewegungen machen, die eine Drehung der unteren Wirbelsäule veranlassen und kein Gewicht heben..
Bei einer Osteopenie daher, ziemlich sicher, besser noch mehr.

Du wirst sicherlich noch einige Hinweise mehr, von persönlich Betroffenen, hier erhalten.

Viele Grüße
Pauline
rudi15
Hallo Thea,

hört sich doch gut an bei dir.
Wenn ich überlege, mein Operateur bei erster und zweiter OP hat gesagt: "Sie können wieder alles machen, was Sie wollen, keine Einschränkungen"
Von Ruhe war da nie die Rede.
Und der zweite Operateur bei der Versteifung L4/S1 hat auch nix von Ruhe gesagt, 6 Wochen nach der Op war ich bereits in Reha; von langsam angehen hat zu mir nie ein Arzt was gesagt, auch nicht auf der Reha.
Wenn ich das mit den Aussagen von hier vergleiche, ich bei mir so ziemlich alles falsch gelaufen...

Um so besser, wenn es bei anderen gut läuft! klatsch.gif
Thea
Vielen Dank Rudi,

wie evtl bei vielen wächst nämlich langsam zwinker.gif der Druck in meinem Umfeld, na das kann doch nicht so lange dauern, und ich habe bei dem ersten WBS Chirurgen, den ich um eine Einschätzung gebeten habe, auch sagen hören,
nach 8 Wochen können Sie alles wieder machen auch Joggen (was ich im übrigen sehr sehr gern mache) und es hat mich sehr belastet (belastet mich immer noch) das mein aktueller Operateur gesagt hat " wenn Sie wieder joggen, sehen wir uns wieder".

will sagen, es gibt so viele Stimmen, die einen gern den Eindruck vermitteln, dass es doch jetzt mal langsam gut ist, und weniger Stimmen, die mich quasi bremsen, und da ich ja von Natur aus ungeduldig bin, höre ich auch ganz gern die motivierenden Stimmen,
die sagen, na das geht jetzt bestimmt ganz schnell, seufz.

Danke für die Rückmeldung - das hilft mir sehr!

LG Thea
blumi
Hallo Thea,

versuche, dich nicht davon beeindrucken zu lassen, was andere Menschen dazu sagen, auch wenn es schwer ist. Ich hatte auch so einen Kollegen, der 1 Woche nach einer bandscheiben-OP wieder auf der Matte stand und mich als faul hinstellte und Kollegenschwein, weil ich das nicht getan habe (und auch gar nicht hätte tun können).

Selten geht so etwas gut. Und wenn bei dir alles gut einheilt durch die Schonung jetzt haben langfristig auch deine Kollegen etwas davon.

LG, Elke
Lulu
Hallo Thea,

Willkommen im Forum.
Na recht hat Dein Operateur! Es kann schnell mal brechen und die Gefahr einer Anschlussinstabilität ist immer gegeben....und es ist und bleibt bei Dir eine Schwachstelle im Körper.


Ich bin bereits 2x lws versteift und hatte eine hws OP mit Cage .
Zur Reha nach der OP war ich nur nach der 1. OP .und zwar 1 Jahr danach.
Die letzten beiden Male wurde mir gesagt, dass ich die Wahl zwischen intensiver Physiotherapie am Heimatort oder Reha habe. Ich habe mich für letzteres entschieden. Die Physiotherapie begann 4 Monate nach der OP. ..zusätzlich bin ich täglich gelaufen und die Strecke wurde nach und nach länger. Es war für mich die richtige Entscheidung.
Joggen würde ich seinlassen. Walken ist m.M. die bessere Wahl.

Oftmals kennen sich die Reha Einrichtungen gar nicht so mit dem Thema "Spondylodese" aus....und man ist als Patient dann fix überfordert.

Lass Dein Umfeld reden was sie wollen...letzendlich entscheidet das Dein Körper ..und auf den zu hören, lohnt sich immer.

Alles Gute für Dich und bleib vorsichtig!
Lulu
rudi15
Servus miteinander,

kann nur beipflichten; sich wirklich Zeit lassen, auch wenn es Monate oder Jahre dauert, da muss man durch!
Meine erste OP ist bereits gut 3 Jahre her, die letzte 2 1/2 Jahre und ich habe immer noch große Probleme. Wenn ich langsamer gemacht hätte wäre alles vielleicht anders gelaufen. Nun muss ich damit leben, bzw. weitere Ärzte aufsuchen, die die Probleme lokalisieren können...

Deshalb kann ich mir nur allen anschließen: GEDULD!

Unsere jüngste Tochter hatte vor 1 1/2 Jahren zwei BSV in der LWS, die monatelang nicht diagnistiziert wurden, weil keiner glauben wollte, daß man mit knapp über 20 schon BSV haben kann...
Nun sitzt sie seither zu Hause, und es wird langsam besser...
Thea
Vielen herzlichen Dank,

Elke,
Lulu
Rudi.

Danke. Ja theoretisch weiss ich schon, dass Geduld gut ist,
Und ich mich nicht um andere Leute und deren Meinung kümmern sollte.

Aber es ist schwer. Ja eine meiner Schwächen. rolleyes.gif
Bin eben geübt in Optimierung von Dingen und Abläufen und mir selbst.
180 Grad Kehrtwende muss das Gehirn erst einmal akzeptieren....

Und natürlich bin ich meinem Operateur und dem Universum sehr dankbar, dass ich fast keine Schmerzen habe, da ist die Versuchung manchmal so groß angel.gif , doch ein bißchen mehr zu machen......

Dankeschön LG Thea
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter