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Komplette Version Erfahrungen langfristiger Verlauf BSV

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
rekre89
Hallo zusammen

Mein BSV in der HWS ist mittlerweile ein Jahr her. 5 Monate hatte ich ziemlich akut damit zu kämpfen und geholfen hat nichts wirklich (bin nicht operiert).
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass nur die Zeit geholfen hat.
Seit ungefähr Oktober letzten Jahres bin ich grösstenteils schmerzfrei. Das einzige was bis jetzt blieb, zwischendurch ein seltsames Gefühl im Arm (leichte Taubheit) und manchmal Schmerzen im Nackenbereich. Verstärkt werden diese wahrscheinlich durch kälteres Wetter oder gewisse Aktivitäten (lange am PC am Tisch, langes Auto fahren...).

Nun habe ich bereits gehört, dass alles was nach 6-8 Monaten noch da ist, auch bleibt. Könnt ihr das unterschreiben? Was sind da so eure Erfahrungen?
Kann es sich am selben Wirbel auch plötzlich wieder verschlechtern?
Und gibt es Erfahrungswerte wie hoch die Wahrscheinlichkeit auf einen weiteren Vorfall an einem anderen Wirbel ist?
Laut meinem NC steigen ja die Chancen enorm, wenn man bereits einen Vorfall gehabt hat.

Lasst mir doch mal eure Erfahrungen hier, würde mich sehr interessieren smile.gif

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Rekre
Jekyll114
Hallo, hinsichtlich der Nervenbeschwerden kann es bis zu 2 Jahre dauern. Hilfreich ist eine regelmäßige Physio mit Schwerpunkt Neuromobilisation und Eigenübungen. Bei langen Autofahrten helfen mir Novalgontropfen, die ich dann einnehme, wenn die Beschwerden beginnen.
Pauline69
Hallo Rekre,

Nein, das kann ich so nicht unterschreiben!

Ich hatte sehr lange starke Nervenschmerzen im rechten Arm und sehr lange ein starkes Brennen an beiden Handaußenseiten. Ich habe dagegen gut 3 Jahre, mit kurzen Unterbrechungen, Pregabalin und Gabapentin genommen.
Jeder Auslassversuch scheiterte, doch nach 3 Jahren ist es auf einmal gelungen!
Beide Nervenschmerzen sind nicht mehr da.

Auch eine Fußheberparese hat sich bei mir noch im zweiten und dritten Jahr weiter zurück gebildet l

Bei langfristigen Schmerzen bildet sich ein Schmerzgedächnis.
Bei starken Schmerzen, die länger als 6 Monate bestehen, bilden sich, an den betroffenen Stellen, neue Schmerzrezeptoren, diese leiten den Schmerz an das Gehirn weiter.
Das schmerzverarbeitende System des Körpers verändert sich derart, dass es selbst Schmerzsignale erzeugen kann.

Daher ist es so wichtig, starke Schmerzen mit Schmerzmittel zu behandeln!

Viele Grüße
Pauline
rekre89
Hallo ihr Zwei

Danke für eure Erfahrungswerte. Das gibt mir doch ein wenig Hoffnung, dass die Nervenbeschwerden vielleicht noch weggehen.
Gerade die letzten Tage war es eher mühsam.
Schmerzen an sich habe ich aber zum Glück kaum noch.

Danke euch.

Rekre
Pauline69
Hallo rekre,

ich sehe jetzt gerade erst, den zweiten und dritten Teil Deiner Frage schulterzuck.gif

Ja, es kann sich an dem betroffenen Wirbel auch wieder verschlechtern, es kann auch schlechter werden, als es bisher war!

Ob die „Chance“ deutlich erhöht ist, an einem benachbarten Wirbel eine weiteren Bandscheibenvorfall zu bekommen, möchte ich, als Laie und nur Betroffener, nicht so unterschreiben!!
Zumindest NICHT, wenn man nicht operiert worden ist!
Wenn man nicht operiert ist, hat man ja keine Versteifung in der Halswirbelsäule, sodass mir, bis auf eine Veranlagung, keine Gründe einfallen würden, warum das so sein soll.

Mein Orthopäde hat immer zu mir gesagt, ein Bandscheibenvorfall ist eine Bindegewebsschwäche, also Veranlagung.
Jetzt knapp 5 Jahre später, kann ich diese Aussage unterschreiben!
Ich habe vor kurzem erfahren, dass ich, zum Beispiel, an den Händen eine auffällige Laxität der Bänder an allen Fingergrundgelenken habe.
Und dann schloss sich auch der Kreis. Ich habe insgesamt eine hohe Beweglichkeit, also weiche Bänder und Sehnen und auch diese sind Bindegewebe. Weiche Bänder, weiche Sehnen, hohe Beweglichkeit-> schwaches Bindegewebe-> schwache Bandscheiben!

Umso wichtiger ist ein gutes Muskelaufbautraining!!!
Stärkung der gesamten Muskulatur, insbesondere für den Rücken, die Stärkung der kleinen Rückenmuskulatur!!!
Diese trainiert man mit allen Balanceübungen, Wackelbrett, Einbeinstand, Schwingstab usw.

Viele Grüße
Pauline
rekre89
Hallo Pauline

Danke für deine erneute Antwort.

Du machst mir gerade ein wenig Angst bezüglich der Verschlechterung... kommt das denn oft vor und vor allem erst soviel später nach dem Vorfall?
Ich hätte ja vor dem ganzen nie gedacht, das ich mal wegen jedem Zieperchen im Hals/Arm direkt Angst bekomme augenbraue.gif

Das mit den weichen Sehnen/hoher Beweglichkeit macht für mich auch Sinn in meinem Fall, da ich bereits immer sehr beweglich war, dementsprechend trifft das wohl bei mir auch zu. Bezüglich Muskeln bin ich eigentlich bereits gut drin, mache seit einigen Jahren Krafttraining. Mein Osteopath meinte damals auch, die Muskeln seien wohl nicht das Problem schulterzuck.gif wobei er eher von den Schultermuskeln, oberer Rücken geredet hat.

Muss mich mal noch schlau bezüglich Übungen für die kleine Rückenmuskulatur. Danke für den Tipp!

Viele Grüsse
Rebecca

Pauline69
Hallo Rebecca,

Nein, nein, ich möchte Dir keine Angst machen, die brauchst Du auch nicht zu haben!

Nichts passiert so schnell, wie manch ein Neurochirurg einem vermitteln möchte!

Die kleine Rückenmuskulatur kannst Du ganz einfach trainieren.
Zum Beispiel kannst Du Dir eine Decke auf den Fußboden legen und Dich mit Strümpfen oder barfuß daraufstellen.
Dann hebst Du ein Bein und versuchst 30-60 sec. die Balance zu halten. Das machst Du täglich 3x mit jedem Bein.

Beim Zähneputzen könntest Du ebenfalls auf einem Bein stehen, auch das trainiert die kleine Rückenmuskulatur, weil Du auch dabei Balance halten musst.

Im Fitnessstudios ist es das Wackelbrett. Und auch mit dem Schwingstab kannst Du hervorragend die kleine Rückenmuskulatur stabilisieren.

Mach Dir nicht so einen Kopf!
Wie gesagt, so schnell passiert nichts!
Ich hatte kurz nach meiner HWS OP ein neuen MRT. Bei dem sah man dann einen kleinen Vorfall an der Etage drüber. Ich dachte auch erst, na das kann ja heiter weiter.
Aber es blieb dabei! Auch anderthalb Jahre später war es noch beim Gleichen.

Versuche das Ganze ein wenig zu verdrängen! Ich weiß, das sagt sich so leicht, ist aber wirklich das allerbeste! Aber man schafft das.
Bewege Dich ausreichend und mache ein wenig die richtigen Fitnessübungen.
Alles andere, was passieren könnte, kannst Du eh nicht ändern. Lass Dir den Alttag davon nicht vermiesen.

Liebe Grüße
Pauline
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