Maja48
09 Apr 2023, 17:28
Hallo an alle,
Ich hätte gerne eine Einschätzung von euch, da mich mein Hausarzt sehr verunsichert hat und mich sofort ins Krankenhaus schicken wollte. Ich hatte vor 4 Wochen einen Nackenschmerz bei ruckartiger Verdrehbewegung.
Ich habe folgenden MRT Befund:
HWK 4/5 geringe breitflächige Prolabierung der Bandscheibe mit Tangierung des Myelons, leichte linksseitige und mäßige rechtsseitige Neuroforamenstenose mit V.a. leichte Kompression Wurzel C5 re.
HWK 5/6 leichte Prolabierung zusätzlich kleiner li dorsaler subligamentärer Bandscheibensequester und resultierend Tangierung Myelon li sowie Rezessusstenose li mit diskreter Affektion C7 Wurzel im Spinalkanal, keine wesentl. Neuroforamenstenose.
HWK 6/7 dorsal beginnende Prolabierung ohne Myelonkompression, keine Neuroforamenstenose.
Keine Myelopathie.
Meine Beschwerden sind links Schmerzen neben dem Schulterblatt, Nacken
, wechselnde Taubheitsgefühle und brennen in der linken Hand ,krampfartige Schmerzen li Hand, Schulter, Finger die zeitweise verschwinden und wiederkommen, leichte Armschwäche links ist wieder verschwunden. Extreme Verspannung Schulter-Nacken ich kann nicht locker lassen.
Rechts krampfartige dumpfe Schmerzen Daumen Zeigefinger aber nur wenig intensiv stört nicht.
Seit 1 Woche krampfartige Muskelschmerzen im linken Bein vom hinterem Oberschenkel nach vorne über das Knie ziehend in die Fußsohle oder Fußrücken ziehend begleitet von Kribbeln , leichtes Schwächegefühl.
Insgesamt baue ich körperlich ab obwohl ich mich versuche viel zu bewegen, die Schmerzen sind am besten in Bewegung und im Liegen auszuhalten.
Verbesserung nach 2 Wochen:
schlafen schmerzfrei wieder möglich
Hatte bisher 2 mal Physio danach jeweils für 4 Stunden schmerzfrei.
Physio kann sich die Beinsymptomatik nicht mit HWS erklären.
Nachdem der Hausarzt letzte Woche den Befund hatte empfahl er eine Vorstellung in der Notaufnahme aufgrund der Arm und Beinsymptome. Ich habe das abgelehnt und mir für nächste Woche einen Termin beim Neurochirurgen besorgt. Mir wurde gesagt bei Lähmungserschrinungen Arm oder Bein sofort ins Krankenhaus zu gehen daran halte ich mich natürlich.
Jetzt zu meiner Frage, für mich liest sich der Befund eigentlich nicht so akut OP bedürftig ich hoffe auf konservative Behandlung, bin mir aber aufgrund fehlender Kenntnisse sehr unsicher, deshalb würde ich mich freuen wenn mir von euch jemand sagen könnte wie schlimm ist es? Evtl ähnlicher Befund Erfahrungen?
Passt das linke Bein dazu?
Vielen Dank schon mal Vorab an alle die sich Zeit zum Lesen nehmen
Viele Grüße Maja48
Hallo Maja48,
Ich denke, dass du richtig liegst. Zwei Nervenwurzeln werden bei dir geärgert, C5 und C 7. Das erklärt deine Arm- und Nackenbeschwerden.
Dein Rückenmark wird zwar tangiert, also berührt, von dem Material, aber noch eingeengt und es gibt auch keine Anzeichen für eine Rückenmarksschädigung.
Solange du keinen deutlichen Kraftverlust im Arm hast oder die Schmerzen unerträglich sind, ist die Notaufnahme somit der falsche Weg.
Die Problematik im Bein lässt sich durch den Befund nicht erklären. Entweder hast du da eine zweite Baustelle, z.B. in der LWS, oder der Radiologe hat etwas übersehen, was ich erstmal nicht erwarten würde.
Der Neurochirurg wird sich die Bilder noch Mal anschauen und sie mit deinen Befunden abgleichen. Danach wird ein Therapievorschlag gegeben, der je nach Symptomen konservativ oder operativ sein kann. Gegebenfalls brauchst du auch neurologische Messungen, um das genaue Ausmaß der Nervenbeeinträchtigungen abzuschätzen.
LG, Elke
Pauline69
09 Apr 2023, 18:55
Hallo Maja,
ich sehe das wie Elke!
Ich hatte im Jahr 2018 eine sehr ähnliche Symptomatik.
Starke Nackenschmerzen, starke Schmerzen oberhalb des eines Schulterblatts, ausstrahlende Schmerzen in den linken Arm und einen deutlichen Kraftverlust, sowohl im Bizeps, als auch im Trizeps.
MRT: zwei ordentliche Bandscheibenvorfälle bei C5/C6 und C6/C7, der untere sehr, sehr groß unter anderem mit einer absoluten Spinalkanalstenose (6mm Platz).
Vorstellung Neurochirurgie (Klinik), keine OP Indikation, dazu wenig Schmerzen vorhanden und der Kraftverlust nicht stark genug.
Behandlung konservativ mit allem, was so geht!
Kortisoninfusionen, PRT Infiltrationen, KG, Schmerzmittel.
Nach 6 Monaten leider eine Verschlechterung, plötzlich unerträglich Schmerzen, sehr deutlichen Kraftverlust, Arm konnte nicht mehr angehoben werden, daher dann OP.
Deine Beinsymptomatik kann in keinem Zusammenhang mit der HWS stehen ( es sei denn, Du hättest eine Myelopathie).
Hausärzte kenne sich in der Regel nicht wirklich gut mit Bandscheibenvorfällen aus, daher vermute ich, den etwas überzogenen Ansatz, Dich am besten gleich in die Notaufnahme zu schicken.
Ein Fall für die Notaufnahme bist mit einem Harnverlust/Harnverhalt oder Stuhlabgang ( LWS).
Im Falle eines Kraftverlustes im Arm bist Du erst einmal ein Fall für einen Neurologen. Da Neurologen längere Vorlaufzeiten haben, gerade bei Neupatienten, würde ich mir jetzt schon mal einen Termin machen!
Der kann nicht schaden, auch nicht, wenn es zu keiner Verschlechterung kommen sollte.
Dieser kann messen, ob die Nerven bedrängt werden oder Auffälligkeiten zeigen.
Der Neurologe würde dann auch eine eventuelle oder relative OP Indikation stellen.
Dann würde es zum Neurochirurgen gehen. Am besten aber keinen Niedergelassenen, sondern besser in die Ambulanz einer großen Klinik!
Gute Besserung und viele Grüße
Pauline
Maja48
09 Apr 2023, 19:23
Hallo Elke, Hallo Pauline
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Eure Antworten haben mich doch erstmal etwas beruhigt.
Ich kann jetzt erstmal weniger aufgeregt den Termin nächste Woche abwarten. Der Tipp mit dem Neurologentermin ist gut, ich werde da prophylaktisch schon einen Termin sichern. Ich hoffe das mit dem Bein ist vielleicht nur Verkrampfungsbedingt, man ist ja durch die Schmerzen doch überall sehr angespannt.
Ich wünsche noch einen schönen Abend
Viele Grüße Maja48
CaMi72
09 Apr 2023, 22:09
Hallo Maja,
ich beschreibe mal meine Situation. Habe BSV's in Höhe C5/6 und C 6/7 mit Pelottierung des Rückenmarks (ohne Myelopathiesignal).
Ich habe keine Schmerzen, allerdings nächtlich einschlafende Hände/Arme, Schwindel und Sensibilätsstörungen in beiden Füßen.
Mein erfahrener Neurochirurg hat mir erzählt, daß eine Beinproplematik durchaus von der HWS kommen kann.
Ich habe verstanden, daß durch Bedrängung des Rückenmarks die langen Nervenbahnen, welche die Beine versorgen, geschädigt sein
können.
Hoffentlich bist Du nach Deinem Besuch beim Neurochirurgen schlauer, was die Beine angeht.
Viele Grüße
Carsten
Maja48
10 Apr 2023, 09:37
Hallo Carsten,
Danke für deine Antwort. Ich hoffe ich weiß nach dem Termin beim Neurochirurgen etwas mehr.
Viele Grüße
Maja48
Maja48
11 Apr 2023, 11:41
Hallo
hier ein kleines Update
Er hat sich die Bilder angesehen,
keine Op nötig, weiter konservativ und ich bekomme eine PRT.
Die Beinsymptomatik hat er Hws- technisch ausgeschlossen .
Will er sich aber wenn keine Besserung erfolgt gesondert ansehen.
Ich bin jedenfalls sehr beruhigt und habe jetzt nur Angst vor der PRT.
Viele Grüße Maja48
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