Hallo,
ich bräuchte mal euren Rat, da mich ein Arzt sehr verunsichert hat.
Ich bin Mitte 50, sitze beruflich sehr viel, habe aber auch immer viel Sport gemacht (Krafttraining, Yoga, Pilates, Rennrad). Seit drei Jahren fast gar nichts mehr, da ich meine Eltern gepflegt habe und mir die Zeit fehlte. Vor genau neun Wochen habe ich mich gebückt und mir ist so ein heftiger Schmerz in den Rücken geschossen, dass ich ohnmächtig wurde. Notarzt, Krankenhaus. Dort wurde geröngt, ich bekam Schmerzmittel und wurde mit der Diagnose Lumbago, also Hexenschuss wieder nach Hause geschickt. Ich habe dann leichte Rückengymnastik und Dehnübungen gemacht um die verspannte Muskulatur zu lösen. Mit Po auf Igelball gerollert wl ich dachte, es wären die Muskeln.
Das war wohl ein Fehler, nach zwei Tagen ging gar nix mehr: mein rechtes Bein schmerzte vom Rücken über die rechte Pobacke, Oberschenkel bis in die Fußsohle. Außenseite des Fußes taub, kleiner Zeh auch. Treppensteigen ging gar nicht mehr. Ich konnte nicht sitzen und nur noch ganz kurze Strecken laufen. Zehenstand nicht möglich, keine Kraft im rechten Bein.
Zwei Wochen später MRT: >Medio rechts lateraler teils intraforminärer, nach kranial umgeschlagener Bandscheibenvorfall L5/S1 mit Kontakt zur rechts intraforminären Nervenwurzel, Duralsackimpression und Kontakt zum S1 Nervenwurzelabgang. Kein Nachweis einer Nervenwurzelschwellung.
Seitdem hat sich vieles wieder gebessert: Die Kraft im Bein ist fast vollständig wieder da. Ich kann auch wieder eine große Hunderunde laufen. Keine Rückenschmerzen mehr, Schmerzausstrahlung b. Sitzen gering. Nur wenn ich aufstehe schmerzen die ersten Schritte. Fußsohle nur noch ganz leicht taub. Treppensteigen, Zehenstand wieder problemlos möglich. War der Schmerz am Anfang auf einer Skala 10/10 hätte ich ganz klar gesagt eine 9-10. Und jetzt vl. noch 2. Es wird in kleinen Schritte jeden Tag besser.
Diese Woche hatte ich nun einen Termin b. Neurochirurgen. Er hat sich meine inzwischen 6 Woche alten MRT-Bilder angeschaut und gemeint, man müsste sofort operieren. Und dass es mir wieder viel besser gehe, wäre in meinem Fall eher schlecht...das wäre ein Zeichen, dass sich der Nerv verabschiedet hat. Es könne sein, dass sich der Nerv nach der OP wieder erholt, das wäre aber eher unwahrscheinlich. Ob denn die Narben nach der OP nicht auch auf den Nerv drücken würden? - "Nein".
Fragen zur OP wurden nicht beantwortet, es sei ein Routineeingriff. Ich solle mir den Laufzettel durchlesen. OP ist in drei Tagen. Das war's - nach 5 Minuten war ich wieder draußen.
Jetzt bin ich total verunsichert. Wenn ich die OP nicht mache - stirbt dann der Nerv ab, wie er sagte. Mir geht es doch schon wieder viel, viel besser. Nach einer schlaflosen Nacht habe ich die OP abgesagt. Ich werde ein zweites MRT machen lassen und eine Zweitmeinung einholen. Aber das dauert natürlich. Was, wenn es dann doch zu spät ist?
Ich habe das Gefühl, dass ich hier zu einer vlt. unnötigen OP genötigt werden soll.