steve256
21 Mär 2022, 20:46
Hallo,
ich habe einen Vorfall (Rezidiv) L5S1, der vom Neurochirurgen als "sehr klein" bezeichnet wurde. Die selbe Bandscheibe wurde vor 3 Jahren bereits operiert, da der Fersenheber nicht mehr funktionierte , was dann wieder ging. Ich hatte zwischendurch immer mal wieder Probleme mit Missempfindungen im Fuß (diese Bandscheibe hatte dann auch wieder eine Vorwölbung), was mit Physio und auch tendenziell bei besserem Wetter in den Griff zu kriegen war.
Nun bei diesem aktuellen Vorfall stehen Schmerzen nicht im Vordergrund, sondern ein ekliges Taubheitsgefühl in der Aussenkante des Fußes, was bei längerem Laufen dann leider irgendwann auch sehr schmerzhaft wird und u.a.Krämpfe in Fußmitte auslöst. Das Taubheitsgefühl ist in etwa das, was vorher auch hin und wieder aufgetreten ist, nur diesmal scheint es dauerhaft da zu sein, ich wache bereits morgens mit einem komischen Gefühl im Fuß auf. Was auch auffällig ist, dass im Unterschenkel in Ruhe dauerhaft Faszikulationen (Muskelzuckungen) auftreten. Genau diese Stelle zwischen Wade und Fuß war auch einige Zeit nachts gerne krampfanfällig. Zumindest die nächtlichen Krämpfe hatte ich nun 3 Wochen nicht mehr, nachdem mir der Neurochirurg Kortison-Tabletten für 5 Tage verschrieben hat.
Ein bisschen Hoffnung gibt mir die Tatsache, dass es in den nun 7 Wochen zwischendurch mal besser war und wenn ich z.B. abends vorm Schlafengehen einen Muskelentspanner (Tizanidin) nehme, ist morgens das Taubheitsgefühl komplett weg und kommt dann nach dem Aufstehen nach einer Zeit wieder. Das würde ja dann doch für eine muskuläre Geschichte sprechen, oder?
Ich muss noch dazu sagen, dass ich in den 7 Wochen bisher nur 3 Termine Krankengymnastik hatte (schwierig Termine zu bekommen), aber habe gelesen, dass die Probleme zum Großteil eigentlich nahc 6 Wochen von alleine verschwinden müssten.
Ist das noch normal, dass ich beim längeren Laufen immer noch so große Probleme bekomme und dass das Taubheitsgefühl nicht weg zu gehen scheint? Sämtliche Ischias-Dehnübungen fruchten hier nicht und ich habe sogar das Gefühl, dass die Schmerzen beim Laufen nach den Übungen schlimmer werden. Ich bin 34 und habe Angst, dauerhaft gehgeschädigt zu sein.
steve256
21 Mär 2022, 21:07
Hier noch ein Bild zu meinem Elend
Wie zu sehen ist, sind auch die beiden Bandscheiben darüber vorgewölbt und laut Radiologin hat auch LWK 3/4 oben Kontakt zu L4-Wurzel rechts, aber ohne Kompression im Vergleich zu L5/S1... rechts merke ich tatsächlich auch gar nichts
steve256
21 Mär 2022, 21:10

So, hier noch mal in anständiger Größe, sorry
Hallo Steve,
die Größe des Vorfalls ist nicht so entscheidend, es kommt darauf an, wie und wo er Ärger macht. kannst du noch mal ein queres Bild reinstellen auf der Ebene des Vorfalls, dann kann ,man das besser sehen. So wie du das beschreibst kann das schon ein Wurzelreizsyndrom S1 sein, und die gute Reaktion auf Cortison spricht ja auch dafür.
Ischias-Dehnübungen würde ich sein lassen, lass dir lieber deine Waden und Füße lockern bei der Physio und deinen Rücken mit manueller Therapie behandeln. Es kann nicht sinnvoll sein einen gereizten nerven immer wieder zu strapazieren.
Ggf. könnte dir noch eine gezielte PRT an die Nervenwurzel helfen. Das mit denm 6 Wochen kannst du vergessen; jeder ist anders, bei dem einen dauert es einige Wochen, bei dem anderen einige Monate, wir sind Menschen und keine Maschinen.
Solange du keine Lähmungen hast, kannst du getrost weiter konservativ behandeln, ein Wechsel aus Spaziergängen und Ruhen, vielleicht auch gerne in Stufenbettlagerung wenn dir das gut tut, sist sicher förderlich, ansonsten brauchst du vor allem Geduld.
LG, Elke
steve256
27 Mär 2022, 21:05
Der Nerv wurde vermutlich schon vorher durch die Vorbwölbung bei L5S1 immer ein wenig gereizt, da ich die jetztgen Symptome in schwacher Form hin und wieder hatte und jetzt seit dem Vorfall ist das mit dem Taubheitgefühl ja dauerhaft (Es ist keine "richtige" Taubheit, da ich die enstsprechenden Hautbereiche ja noch spüre, wenn ich mit dem Finger drüber fahre).
Meine Angst ist, dass die Reizung des Nervs zu lange ist und diese Gefühle womöglich für IMMER da sind. Ist das möglich? Gerade vorhin hat so ein Fitness-Studio-Experte zu mir gesagt, dass beim Bandscheibenvorfall in der Regel weg ist, was weg ist.
Aber wenn die Ärzte das nicht als OP-Indikation sehen, dann kann doch diese Taubheistgefühl auch wieder verschwinden, oder?
Powerstar
27 Mär 2022, 21:53
Zitat (steve256 @ )
Der Nerv wurde vermutlich schon vorher durch die Vorbwölbung bei L5S1 immer ein wenig gereizt, da ich die jetztgen Symptome in schwacher Form hin und wieder hatte und jetzt seit dem Vorfall ist das mit dem Taubheitgefühl ja dauerhaft (Es ist keine "richtige" Taubheit, da ich die enstsprechenden Hautbereiche ja noch spüre, wenn ich mit dem Finger drüber fahre).
Meine Angst ist, dass die Reizung des Nervs zu lange ist und diese Gefühle womöglich für IMMER da sind. Ist das möglich? Gerade vorhin hat so ein Fitness-Studio-Experte zu mir gesagt, dass beim Bandscheibenvorfall in der Regel weg ist, was weg ist.
Aber wenn die Ärzte das nicht als OP-Indikation sehen, dann kann doch diese Taubheistgefühl auch wieder verschwinden, oder?
Ich habe das gleiche Problem wie du. Besonders nach dem Aufstehen frühmorgens. Je mehr ich mich bewege desto besser (auch wenn nicht gut) wird es. Verkrampfe aber irgendwie auch in der Fussmitte. Das war allerdings schon vor der OP so. Mein Hausarzt meinte mal, dass ich mein Laufverhalten testen lassen soll, da er von einem Plattfuss ausgeht. Eine passende Einlage für die Schuhe könnte Besserung schaffen.
Was dein „Taubheitsgefühl“ angeht kann halt keiner eine Prognose machen. Mir hat mein Neurochirurg ganz klar gesagt, dass das durchaus für immer so bleiben könnte. Da muss man halt nicht drum herum reden und der Tatsache ins Auge sehn. Die Nerven spinnen gerne mal. Wäre jetzt in erster Linie froh, dass keine OP Indikation vorhanden ist und würde die Fehlbelastung untersuchen lassen. Und nur so: nur weil es laut Ärzten keine OP-Indikation ist, heisst das nicht, dass es sich bessert. Es ist halt einfach ein zu banales Problem als das sich ein weiterer Eingriff rechtfertigen würde..
Lieber Gruss
Thomas
steve256
27 Mär 2022, 22:30
Jetzt machst du mir schon ein wenig Angst. Also Einlagen sollen in meinem Fall wohl nichts bringen, das habe ich mal angefragt.
Dieses Taubheitsgefühl ist halt etwas sehr Dynamisches. Manchmal ist es morgens komplett weg, dann äußert es sich manchmal nur in Schmerzen unterhalb des kleinen Zehs, dann als "Dicker-Fuß-Gefühl" und manchnal wie als würde Strom durchgehen.
Ätzend ist halt diese Kombination mit Schmerzen beim Laufen, meine Physios meinen das würde weggehen, aber da es jetzt schon so lange andauert (mittlerweile 8 Wochen), mache ich mir meine Gedanken.
Wollte mal hören ob es hier Leute gibt, die ähnliche Probleme so lange nach einem Vorfall hatten und ob es dann verschwunden ist
Hallo Steve,
Da deine Probleme nicht kontinuierlich sind, also schwanken und auch mal weggehen, sehe ich gute Chancen dass sie sich wieder bessern können. Und selbst wenn es nicht so ist:
Ja, es ist unangenehm, aber es ist etwas, mit dem du zurecht kommen solltest. Allenfalls könntest du, wenn es dich zu sehr stört und nicht von alleine weggeht, es mal mit lokalem Cortison ( also eine PRT) versuchen, das kann den Nerven etwas zur Ruhe bringen.
LG, Elke
Powerstar
28 Mär 2022, 08:12
Zitat (steve256 @ )
Jetzt machst du mir schon ein wenig Angst. Also Einlagen sollen in meinem Fall wohl nichts bringen, das habe ich mal angefragt.
Dieses Taubheitsgefühl ist halt etwas sehr Dynamisches. Manchmal ist es morgens komplett weg, dann äußert es sich manchmal nur in Schmerzen unterhalb des kleinen Zehs, dann als "Dicker-Fuß-Gefühl" und manchnal wie als würde Strom durchgehen.
Ätzend ist halt diese Kombination mit Schmerzen beim Laufen, meine Physios meinen das würde weggehen, aber da es jetzt schon so lange andauert (mittlerweile 8 Wochen), mache ich mir meine Gedanken.
Wollte mal hören ob es hier Leute gibt, die ähnliche Probleme so lange nach einem Vorfall hatten und ob es dann verschwunden ist
Bei den Einlagen geht Probieren über Studieren, das gilt logischerweise nur für Dinge, die das Problem mit Sicherheit nicht verschlechtern.
So dynamisch wie es du beschreibst, scheint der Nerv tatsächlich gereizt zu sein, was zumindest heisst, dass er intakt ist. Bei mir ist es 24/7 „Dicker-Fuss-Gefühl“. Ich werde diesbezügluch auf Rat von einem Bandi die Nerven neurologisch testen lassen (um zu sehen, ob sie abgestorben sind). Das allerdings zu einem späteren Zeitpunkt, da es sich m. E. stark schleppend verbessert.
Wie blumi schon sagte käme eine PRT in Frage, das kann dann erfahrungsgemäss kurzfristig allerdings weitere Beschwerden verursachen. Ansonsten kannst du es mit Doloctan Forte oder Keltican Forte versuchen, das scheint zumindest mir einbisschen zu helfen.