Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bedanke mich für die schnelle Aufnahme :-)
Mein Name ist Anja, ich bin 46 Jahre alt und habe seit meiner Kindheit eine Skoliose (mittlerweile 41 Grad), die mir immer mal Probleme machte.
Dann am 12.2. fuhr mir plötzlich ein Schmerz in den unteren Rücken bei einer ganz alltäglichen rotierenden Bewegung. Ich dachte, wie immer, dass die Muskulatur komplett "zu" ist und ging trotz starker Schmerzen die darauffolgende Woche arbeiten. Mittwochs entschied ich mich für Fango und Massage bei einem unserer Physios. Abends freute ich mich, dass die Muskulatur lockerer war und ich mich besser bewegen konnte. Donnerstags merkte ich plötzlich einen krassen Schmerz in der linken Gesäßhälfte und freitags knickte mich plötzlich das linke Bein weg, als ich eine Stufe runterging. Muskelschwäche im linken Oberschschenkel. Ich wartete das WE ab und ging montags zum Hausarzt. Ich konnte links nicht richtig auf den Zehenspitzen stehen und nicht in die Hocke gehen. Auch der Reflex am Knie zeigte keine Reaktion. Ich sollte sofort in der Neurochirurgie vorstellig werden. Dies hat zum Glück auch 2 Tage später geklappt. Untersuchung, MRT, OP Empfehlung. Ich wurde gleich stationär aufgenommen und am nächsten Tag operiert (24.2.). Die OP verlief gut. Am gleichen Abend konnte ich bereits aufstehen und am nächsten Tag bin ich 2800 Schritte auf dem Flur gelaufen über den Tag verteilt mit genügend Ruhepausen. Natürlich war die Quadrizepsparese nicht weg und auch mein Schienbein war noch taub. Bis sich der Nerv erholt braucht Geduld. Aber immerhin waren die krassen Schmerzen im Gesäß weg. Nach 5 Tagen Krankenhausaufenthalt durfte ich montags (28.2.) das Krankenhaus verlassen. Leider habe ich mich dort mit Corona infiziert und war danach erstmal in Quarantäne. Der Verlauf war leicht - eher wie eine normale Erkältung. Kein Fieber usw. Nach der Quarantäne konnte ich nun endlich raus und ausgiebig spazieren gehen. 10000 Schritte pro Tag sind kein Problem. Soweit bin ich zufrieden. Doch seit ein paar Tagen habe ich krassen Schwindel. Zuerst war es nur im Liegen, dachte an Lagerungsschwindel. Mittlerweile ist mir aber rund um die Uhr schwindelig. Ich habe richtig Angst alleine rauszugehen. Ich muss ja immernoch aufpassen, dass ich mir den Rücken nicht verdrehe und dass mein Bein nicht wegknickt (das passiert aber nur noch sehr selten und nur wenn es steil bergab geht). Und jetzt muss ich auch noch auf den Schwindel aufpassen. Habt ihr sowas auch nach der OP erlebt? Kann es mit der Wirbelsäule zutun haben? Oder mit dem Narkosemittel? Oder vielleicht eine Nachwirkung von Corona?
Seit ein paar Tagen habe ich auch Rückenschmerzen und eine Verspannung am Trapezius.
Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere mir Mut machen könnte mit eigenen Erfahrungen.
Am Montag ist mein Kontrolltermin in der Neurochirurgie. Da werde ich das mit dem Schwindel ansprechen.
Dann zu meiner Wunde/Narbe: bisher dusche ich immernoch mit Duschpflaster und auch so habe ich noch ein Pflaster drauf. Es nässt immernoch. Kann ich trotzdem schon mit der Narbenpflege beginnen?
Viele Grüße,
Anja
Hallo Anja,
erst einmal gut, dass du die OP gut überstanden hast und es dir besser geht.
Das mit dem Schwindel passt für mich nicht zu einer LWS-OP. Da müsste schon die Dura verletzt sein und du Rückenmarksflüssigkeit verlieren, aber dann hättest du auch Kopfschmerzen, die du nicht hast.
Insofern tippe ich auf Corona, meine Jungs machen das auch gerade durch, und der eine hätte heuite wieder zur Schule gedurft, dann war ihm aber auf dem Weg so schwindelig dass er Mühe hatte zurück zu kommen.
Aber sprich es trotzdem mal an. Ansonsten bist du ja schon super gut unterwegs!
Was mich wundert, ist, dass deine Narbe noch suppt. Da muss unbedingt draufgeschaut werden, das ist nicht in Ordnung. Und bitte nicht mit Narbenpflege beginnen, dafür ist erst Zeit, wenn alles trocken und die Krusten abgefallen sind.
LG, Elke
Hallo Elke,
Ich danke dir für deine Antwort.
Gute Besserung an dein Kind, dass der Schwindel schnell wieder verschwindet. Für ein Kind ist sowas bestimmt nochmal bedrohlicher als für uns Erwachsenen. Dennoch beruhigt es mich ein wenig, wenn noch jemand außer mir nach Corona an Schwindel leidet. Wobei ich immernoch hoffe, dass es an meiner Verspannung am oberen Trapezmuskel liegt. Der ist echt angeschwollen und bretthart. Behandle ihn jetzt mit Wärme, dass er sich entspannt.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich viel auf den Beinen bin und obwohl ich fast normal laufe, wohl doch nicht ganz so locker bin und verkrampfe.
Eine weitere Frage an euch wäre, wie sieht es mit Reha aus? Ich bin jetzt heute genau 3 Wochen Post OP, laufe genug, auch Steigungen, Gefälle, Treppen rauf und runter mittlerweile freihändig. Ich kann auch wieder in die Hocke gehen. Allerdings beim Aufstehen muss ich mich festhalten. Die Muskelkraft im Oberschschenkel scheint sich ein wenig erholt zu haben. Macht es da nicht Sinn die Reha jetzt zu beantragen? Und wie lange dauert es erfahrungsgemäß, vom Antrag bis zum Antritt der Reha? Ok, kommt wahrscheinlich drauf an wie flexibel man ist in Bezug auf die Rehaeinrichtung. Am Montag habe ich meinen Kontrolltermin und werde es ansprechen.
Was meine Wunde betrifft, wundert es mich auch, dass sie noch suppt. Es ist nicht viel, nur eine kleine Stelle, das am Pflaster zu sehen ist. Oder Pflaster weglassen? Werde den Arzt draufschauen lassen.
Denn generell scheint es schon wichtig zu sein mit der Narbenpflege wegen Verwachsungen, oder? Klar, natürlich nur bei trockenen, verheilten Wunden.
Was mich auch noch beschäftigt ist, wie wahrscheinlich ist es ein Rezidiv zu erleiden? Da der Faserring ja brüchig ist und nun auch noch dran rumoperiert wurde könnte doch noch mehr vom Gallertkern austreten. Der Faserrung wurde nicht verschlossen, ich hab den Chirurgen gefragt. Aber warum verschließt man ihn nicht, oder geht sowas nicht?
Vielen Dank schonmal und liebe Grüße,
Anja
Hallo Anja,
Es gab schon Versuche, den Faserring mit einsetzen von Materialien zu verschließen, aber die Ergebnisse waren alle nicht so toll, so dass sich das nicht durchgesetzt hat.
Eine Reha wird eigentlich meist direkt in der Klinik beantragt, als Anschlussreha, die dann in der Regel nach vier bis sechs Wochen angetreten wird. Dafür gibt es einen Sozialdienst, der sich um all das kümmert. Aber vielleicht hält dein Operateur ja nichts davon, die Ansichten sind verschieden. Ich hab meine Reha 6 Wochen nach OP angetreten, und sie hat mir gut getan.
LG, Elke
Hallo Anja,
Auf alle Fälle nicht zu früh zur Reha. Es sind nicht wenige, bei denen dort der Schuss nach hinten losging.
Meine Klinik hielt nix davon. Hatte dafür intensive Physiotherapie vor Ort. War für mich super.
Was für ein Schwindel ist das? Drehschwindel? Oder Schwankschwindel?
Ich denke schon, dass bei extrem verspannten Trapezius
Schwindel auftreten kann. ...
Alles Gute für Dich!
Lulu
Hallo Elke,
Mein Chirurg sagte mir auch, dass die Anschlussheilbehandlung direkt vom Sozialdienst in der Klinik beantragt werden muss, aber dass man diese dann innerhalb 14 Tagen antreten muss und dass dies zu früh ist. Deswegen hoffe ich, dass es jetzt nicht zu spät ist, wenn man Rest beantragt, dann auf Genehmigung wartet und dann auch noch ein Platz frei sein muss. Aber auf jeden Fall denke ich auch, dass mir das guttun würde, weil man doch intensiver betreut ist und trainieren kann, als bei der Physio, die man wahrscheinlich nur 2x pro Woche 20min hat. Auch zb Therapie im Wasser fänd ich sehr gut, weil dabei das Verletzingsrisiko sehr gering ist.
Ich warte den Termin beim Neurochirurgen am Montag ab und werde berichten:-)
Danke und liebe Grüße,
Anja
Hallo Lulu,
Danke für deine Antwort.
Ich denke zu früh wird das sowieso nichts mit der Reha. Ich denke eher, dass es vielleicht zu spät werden könnte mit den Wartezeiten. Am Montag habe ich einen Kontrolltermin beim Neurochirurgen und hoffe, dass er die Reha mit mir beantragt. Und evtl kann ich ja schon mit Physio beginnen. Natürlich auch langsam, meinem Genesungszustand entsprechend. Auch das werde ich am Montag ansprechen.
Ob der Schwindel Dreh- oder Schwankschwindel ist, kann ich gar nicht so beurteilen. Eine Mischung aus beidem würde ich sagen. Heute ist es zumindest ein wenig besser als gestern..ich werde den Trapezius weiterhin wärmen und genug trinken, denn auch die Narkose und die Medikamente müssen aus dem Körper raus.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Anja
Hallo,
das mit den 2 Wochen ist so nicht richtig. Es braucht nur eine Begründung warum die Anschlussreha später angetreten werden muss, dann ist das kein Problem. Zumindest bei Bandscheiben- OPs ohne Versteifung, mit ist das mit Reha immer etwas problematisch, weil vieles noch nicht gemacht werden kann solange noch keine Verknöcherung besteht.
Bei meinen Rehas meinten die Therapeuten 6 Wochen sei ideal, weil dann schon ein wenig mehr Belastung möglich ist.
LG, Elke
Hi Elke,
Danke für deine Rückmeldung.
Ja, ich glaube der Arzt hält nicht viel von Reha oder wollte sich nicht kümmern. Ich bleibe dran. Am Montag spreche ich es an und falls er nicht tätig werden möchte, kann ich das bestimmt auch über den Hausarzt laufen lassen, oder?
Ich bin auch der Meinung, dass 6 Wochen Post OP vernünftig klingen. Da ist die äußere Wunde soweit verheilt, dass man auch die Übungen im Schwimmbad machen kann und innerlich hoffentlich auch. Ich kann das garnicht einschätzen, wielange sowas dauert.
Ich las auf der Website meines Krankenhauses was von Barricaid. Das ist so ein Implantat, was man einsetzen kann, um ein Rezidiv zu vermeiden. Eine Freundin von mir hatte vor 10 Jahren einen Bandscheibenvorfall, auch L4/L5, und bekam das Ding eingesetzt. Bisher keinerlei Probleme. Mir haben die beim Aufklärungsgespräch nix darüber erzählt. Leider habe ich es jetzt erst gesehen, dass es sowas gibt. Naja vor der OP hatte ich auch nicht wirklich Zeit mich einzulesen. Es ging ja alles so schnell. Ihr kennt das Ding bestimmt. Was haltet ihr davon? Ich muss den Arzt mal fragen, warum er mir das nicht angeboten hat.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob der Faserring sich mit der Zeit von selbst irgendwie wieder verschließen kann. Ich hoffe, die Frage ist nicht allzu dumm. Aber das Thema ist absolutes Neuland für mich und natürlich habe ich im Moment zu viel Zeit mir Gedanken zu machen.;-)
Vielen Dank und liebe Grüße,
Anja
Hallo Bandis,
Ich nochmal.
Ist es normal, dass nach so einer OP immer mal an beiden Füßen die Fußzehen und Fußsohlen taub werden? Mir ist das jetzt schon öfter passiert, allerdings bisher immer nur an einem Bein/Fuß. Gerade sind es beide Füße gleichzeitig. Wie eingeschlafen und wollen sich nicht wecken lassen. Und als bekäme ich gleich einen Krampf im Fuß. Magnesium nehme ich täglich.
Sonst war es immer, wenn ich auf der Seite gelegen habe, das Bein was oben lag. Da ist das ganze Bein eingeschlafen, aber das ging dann wieder weg, wenn ich die Lage wechselte oder aufstand.
Bedeutet das, dass der Nerv "arbeitet"?
Danke und LG,
Anja
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