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Komplette Version BSV LW5/S1 Vorstellung und Bitte um Einschätzung

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Franz99
Hallo zusammen,

ich würde mich zunächst gerne vorstellen und meinen Befund schildern. Anschließend hätte ich ein paar Fragen an die Community.

Ich bin 22 Jahre alt, 1,78 m groß und wiege ca. 71 KG; von "Beruf" bin ich noch Student smile.gif
Ich würde mich als durchaus sportlich bezeichnen und hatte bisher noch nie Problem mit meinem Rücken.

Vor zwei Monaten startete alles mit der Diagnose Oberschenkelzerrung. Nach zwei Wochen trat jedoch keine Besserung ein und an einem bestimmten Abend wäre ich fast nicht mehr von der Couch gekommen vor Rückenschmerzen.
Der Gang zum Orthopäden mit anschließender Überweisung zum MRT brachte folgenden Befund:

Ausgehend von einer fünfgliedrigen LWS findet sich ein erheblicher, sequestrierter Bandscheibenvorfall bei LWK 5/SWK 1 rechts, der die Hinterkante bis zu 1,5 cm überragt und hierdurch zu einer Recessusstenose bzw. präforaminalen Neuroforamenstenose der Nervenwurzel S1 rechts führt.
Geringe Neuroforamenstenose bei L5 beidseits, wobei das physiologische periradikuläre Fettsignal erhalten ist.
Kleine Bandscheibenprotrusion bei LWK 4/5 mit geringer Neuroforamenstenose der Nervenwurzel L4 beidseits.
Zwischen BWK 12 und LWK 4 finden sich unauffällige Bandscheibenverhältnisse.

Im anschließenden Gespräch mit dem Neurochirurg wurde mir eine OP empfohlen. Ich lehnte ab und bekam Physiotherapie.
In den folgenden Wochen trat rasche Besserung ein und ich hatte keine Schmerzen mehr. Lediglich die Muskulatur des rechten Beines war noch stark verkürzt.

Seit gut einer Woche habe ich nun wieder leichtes Kribbeln in der rechten Fußsohle, sowie teils starke Schmerzen im rechten hinteren Oberschenkel bis in die Kniekehle.

Meine Fragen nun:
- Meint Ihr, dass es sich überhaupt um einen Sequester handelt? (Bild ist im Anhang) Der Physiotherapeut war sich nämlich nicht sicher.
- Könnte, wenn es damals noch kein Sequester war mittlerweile einer sein?
- Sollte ich in meinem Alter eher versuchen um eine OP herumzukommen?

Ich freue mich auf Eure Antworten/Input. Verzeiht mir meine möglicherweise schlampige Ausdrucksweise, da ich bisher noch keinen wesentlichen Kontakt mit Medizin hatte.
Vielen Dank 🙏

Gruß Franz
user3648
hi,

ja könnte schon ein sequestierter Vorfall sein, der aber wohl noch marginal mit der Bandscheibe verbunden ist.

Ob OP oder nicht, musst du selber entscheiden. So wie du schreibst, hast du keine Lähmung oder Taubheit.. also keine direkte OP Indikation... da musst du halt gucken, wie lange deine Psyche die Bewegungseinschränkungen und Schmerzen mitmacht. Das kann sich Wochen bis Jahre hinziehen und immer mal wieder akut werden. Jedoch ist eine OP natürlich mit gewissen Risiken verbunden.

Teilweise ist man bei Ärzten relativ schnell austherapiert, wodurch dann eben die OP vorgeschlagen wird.

Ein Sequester hat immer gute Chancen sich aufzulösen, meiner Kenntnis nach auch schneller als ein normaler Bandscheibenvorfall, da kein eigener Flüssigkeitshaushalt.
Problem könnte halt sein, dass sich das Teil ganz ablöst und dann "frei" rumwandert...

Sind das aktuelle Bilder oder sind die schon Monate alt ?
Ggf. hat sich das Teil schon verkleinert ..

Da du eben auch noch andere Baustellen hast (Vorwölbung, Verengung) , könnten deine Probleme auch daher kommen.

Hattest du schon PRT Spritzen oder ausschließlich Physiotherapie?

Grüße
Nanu
Hallo Franz,

klar, kann sich das in der Zwischenzeit verändert haben. Ob sequester oder nicht mag ich nicht beurteilen.
Das können andere hier sehr viel besser, aber vermutlich bräuchte es auch eher Querschnitte dafür. Aber es scheint durchaus eng zu sein, weshalb die Beschwerden erklärbar und passend sind.

Nimmst du Schmerzmittel? Wie eingeschränkt fühlst du dich?
So lang es "nur" Kribbeln und Schmerzen sind, würde ich vermutlich versuchen weiter Konservativ zu verfahren. Wenn es mit Physio besser wurde, auf jedenfall dauerhaft dran bleiben. Und das mit der PRT wäre auch noch auszuprobieren, bevor man eine OP angeht.
Klar ist, es ist und bleibt eine Baustelle, für den Rest deines Lebens, ganz unanbhängig, davon, ob du eine Op machen lässt oder nicht.

Die Frage mit dem Alter ist tatsächlich so ne Sache für sich. Wie pflegte mein Ws Chirurg zu sagen: Die einzige Op die man wirklich (zumindest meistens) verhindern kann, ist die erste. Und...wir operieren Menschen und keine Bilder. Daher würde ich versuchen, eine Op zu umgehen, sofern, es dein Leidensdruck zulässt. Wenn es sich verschlechtert oder nicht bessert, besteht die Option ja weiterhin. Eine Op bringt halt leider auch Risiken mit sich. Gerade durch das junge Alter, wird auf Jahre/Jahrzehnte weiterer Verschleiß dazu kommen, was durch eine Op beschleunigt werden kann.

Vielleicht holst du dir noch eine weitere Meinung ein? Das kann durchaus bei der Entscheidungsfindung sicherheit geben.
Sollten sich Blasen/Darmprobleme einstellen, bitte sofort ins Krankenhaus.

Liebe Grüße
Nanu

Franz99
Zunächst mal herzlichen Dank für eure Antworten.

Alleine schon das Lesen nimmt etwas Belastung von mir, da ich etwas panisch geworden bin als es wieder schlechter wurde.

Seit zwei Tagen nehme ich am Tag ca. 1000 mg IBU. Davor habe ich komplett auf Schmerzmittel verzichten können.
Tatsächlich war ich bis jetzt nur beim Physiotherapeuten. Anderweitige Bahandlungen wurden noch nicht durchgeführt.

Meinen Alltag kann ich aktuell sehr gut meistern. Nächste Woche geht mein letztes Semester im Bachelor los und das würde mit Sicherheit viel Sitzen bedeuten was wahrscheinlich nicht so gut wäre in meiner Situation. Aktuell mache ich mir auch viele Gedanken darum, wie ich das Studium weiterführen werde.

Am Freitag bin ich wieder beim Neurochirurgen. Diesen werde ich mal befragen, ob eine PRT vielleicht Sinnvoll wäre in meiner aktuellen Situation.

Die Bilder des MRTs sind ca. 6 Wochen alt. Ich versuche mal weitere Bilder hochzuladen.

Freue mich von euch zu hören.

Gruß Franz
Franz99
2. Bild
blumi
Hallo Franz,

Auf dem oberen Bild sieht es schon so aus, als sei ein Teil des Vorfalls Sequestriert, unten hat man den Eindruck, dass noch eine Verbindung besteht.
Wie auch immer ist es ein sehr großer Vorfall, der Dir beeindruckend wenig Beschwerden bereitet.

Wichtig ist, dass die Motorik funktioniert. Du solltest am besten täglich schauen, ob Zehengang und Fersengang geht, wenn da Probleme entstehen, sollte das nicht zu lange bestehen bleiben, also entweder PRTs die zügig anschlagen oder doch eine OP.
Solange deine Motorik nicht beeinträchtigt ist kannst du bei deinem geringen Schmerzmittelbedarf durchaus noch konservativ weiter behandeln. Es kommt nicht auf die Größe des Vorfalls an sondern auf die Beschwerden.

LG, Elke
Hanshans
Hallo. Ich hatte ähnliche Schmerzen im hinteren Bein und ein kribbeln im Fuß. Bei mir wurde es aber immer schlimmer. Das war 2006. Damals wurde ich operiert und es ging mir danach super bis heute. Ich konnte wieder Fußball spielen und hätte mich schon früher operieren lassen sollen.
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