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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Sus_anne
Hallo zusammen wink.gif,

ich bitte um euren Rat, da ich selbst mittlerweile wirklich ratlos bin.

Kurze zu mir:

- 34 Jahre alt, Wirtschaftsinformatikerin

- Bandscheibenprolaps L5/S1 seit 2006 --> bis 2020 keinerlei größeren Probleme

- Seit Oktober 2020: große Probleme (Zitat MRT: "medialer bis rechts mediolateraler Bandscheibenvorfall im Segment LWK 4/5. Hier ist ein Nervenwurzelreiz L5 rechts erklärbar. Medialer Bandscheibenvorfall im Segment LWK 5/SWK1. Hier ist ein Nervenwurzelreiz S1 beidseits erklärbar).

- Bislang ergriffene konservative Maßnahmen: Physiotherapie, (sanfte) manuelle Therapie, Krafttraining, caudale Überflutung, Spritzen in die Facettengelenke, Infrarotlicht, Schröpfen, Fango, Osteopathie, Heilpraktiker --> gebracht hat leider alles nichts.

- Medikation: Ibuprofen 600 mg (nach Bedarf)

- Beschwerden: ich kann nicht mehr sitzen, Ausstrahlung in beide große Zehen, starkes Brennen im Gesäß und in beiden Oberschenkeln, (auf den Fersen und auf Zehenspitzen kann ich problemlos gehen)

- September 2021: Aufsuchen eines Neurochirurgen, der mir zur caualen Überflutung riet, die aber nichts gebracht hat.

- Dezember 2021: Aufgrund großer Schmerzen erneutes Aufsuchen des Neurochirurgen, der ratlos war, was er mit mir machen soll. Schlussendlich meinte er den Bandscheibenvorfall könne man nicht operieren. Zwischen den Feiertagen sind meine Schmerzen so groß geworden, dass ich zu einem Kollegen (in der gleichen Praxis) von Ihm gegangen bin. Der meinte, natürlich könne man operieren. Er würde mir auf jeden Fall dazu raten. Weiter meinte er, mein Problem ist auch nicht der Bandscheibenvorfall, sondern eine Spinalkanalstenose. Jetzt frage ich mich, was denn nun?
Einen Termin bei einer anderen Praxis für eine Zweitmeinung habe ich bereits für nächste Woche vereinbart... OP-Termin wäre der 20. Januar.

Meine Fragen daher sind:

- Ist auf dem MRT-Bild eine Spinalkanalstenose ersichtlich?
- Habe ich jetzt 2 Bandscheibenvorfälle oder ist das bei L4/5 nur eine Protrusion?
- Würdet ihr euch unter diesen Umständen operieren lassen?

Ich grüße euch herzlich
Susanne
blumi
Hallo Susanne, und willkommen im Forum!

Das sieht auf den ersten Blick schon nach zwei Vorfällen aus, wenn du die queren Bilder von L4/5 und L5/S1 zeigen könntest kann man das besser erkennen.

Natürlich kann man das operieren, aber da du keine Lähmungen oder Kraftverlust hast wäre ich da etwas zurückhaltend.

Was mich wundert ist deine bisherige Therapie:
Du hast ja eindeutig Nervenschmerzen durch die Wurzelreizung, die auch in dem Radiologiebefund bestätigt wird.

Wenn du das konservativ Therapieren willst ist Ibuprofen sinnlos.

Du hättest folgende Optionen: PRTs an die betroffenen Nervenwurzeln können diese zum abschwellen bringen, so dass die Beschwerden nachlassen.

Wenn Schmerzmittel dann in Kombination mit einem speziellen Medikament gegen Nervenschmerzen ( Gabapentin oder Pregabalin), eventuell einem Antidepressivum und Opioiden (kurzfristig kein Problem) , und auch nicht bei Bedarf sondern fest verordnet.

Wenn die Schmerzen nachlassen ist dann auch an einen Aufbau der Tiefenmuskulatur zu denken.

Sitzen solltest du möglicst wenig, eine Stufenbettlagerung zur Entlastung ist sinnvoll.

Meiner Meinung nach bist du bisher nicht sinnvoll Therapiert worden.
Vielleicht solltest du Mal in einem Wirbelsäulenzentrum vorstellig werden.

LG, Elke
Sus_anne
Hallo Elke,

vielen Dank für deine rasche Antwort.

Was sind denn die queren Bilder von L5/S1 und L4/L5? Ich habe jetzt nochmal ein anderes MRT-Bild angehängt. Vermute aber irgendwie, dass es das falsche ist.
schulterzuck.gif

Habe gestern auch nochmal die Bilder von 2012 rausgekramt. Selbst da kann ich keinen großen Unterschied zum aktuellen MRT erkennen.

Ich bin aktuell schon in Behandlung in einem Wirbelsäulenzentrum. Mein Vertrauen ist aber irgendwie komplett dahin. Vor allem 2 Ärzte (Neurochirurgen) und 2 vollkommen unterschiedliche Meinungen. Der eine bietet die Fortführung der caudalen Überflutung, der andere die OP...

Ich bin bislang davon ausgegangen, dass eine PRT eine Facettengelenksinfiltration ist. Ist dem nicht so?
Facettengelenksinfiltrationen hatte ich gleich zu Beginn der Schmerzen im Q4/2020 und hatte leider nicht geholfen.

Eine andere Medikation, außer Ibuprofen 600 mg wurde mir die ganze Zeit über nicht angeboten. Unglaublich...

Meine große Hoffnung liegt dann jetzt wohl bei der Drittmeinung am kommenden Dienstag..

Liebe Grüße und nochmal vielen lieben Dank für deine Antwort!

Susanne
blumi
Hallo,

Das Bild ist schon Mal ganz gut. Es sieht hier eher wie eine Vorwölbung aus, was man aber ganz gut sieht ist, dass deine Nervenwurzeln ziemlich eingeengt sind.
Fehlt noch ein Querbild der anderen betroffenen Etagen.

Nein, Facetteninfiltrationen und PRTs sind zwei verschiedene Dinge.
Bei der Facetteninfiltration spritzt du Betäubungsmittel und Cortison in die Wirbelsäulengelenke, damit dort Schmerzen und Entzündungen zurück gehen.

Bei der PRT ( periradikulaere Therapie) spritzt du selbiges unter CT- Kontrolle direkt in den Bereich um die Nervenwurzel, so dass diese sich wieder beruhigen können. Im Prinzip das gezielt was man bei der Sakralen Überflutung ungezielt macht. Aber es könnte nochmal die entscheidende Option sein.

LG, Elke
Sus_anne
Hallo Elke,

und nochmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Ich verstehe leider immer noch nicht so ganz was du mit Querbild der anderen betroffenen Etagen meinst. Kenne mich da leider 0 aus. Ich hab jetzt nochmal ein Bild angehängt, in der Hoffnung, dass da das Richtige drauf ist?

Die caudale Überflutung war unter Bildwandlerkontrolle. Habe extra nochmal nachgelesen. Interessant finde ich, dass in der Einverständniserklärung noch darauf hingewiesen wird, dass es sich dabei um einen "off label use" handelt. Ich frage mich, wieso man dann nicht einfach von Anfang an die ganz "normale" PRT gemacht hat. Am Dienstag müsste mir die PRT ja dann wohl schon zwangsläufig angeboten werden...


Liebe Grüße
Susanne
Sus_anne
Zur Sicherheit noch ein weiteres Bild :-)
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