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Komplette Version LWS Probleme - und keine Abhilfe!

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Rücken-Entzücken
Liebe Community,

ich freu mich unglaublich, dieses Forum gefunden zu haben. Zu wissen, dass man nicht alleine ist, ist zumindest etwas tröstend.


Mein Name ist Martin, ich bin 33 Jahre alt und lebe in Wien. Bis zum Alter von 30 Jahren, habe ich intensiv Kraftsport betrieben und danach, nach Beendigung meines Studiums, sehr viel Zeit mit Arbeit verbracht. Meine Tätigkeit ist zwar überwiegend sitzend, ich bewege mich aber viel und versuche trotz Beschwerden zwischen 7-9.000 Schritte täglich zu gehen.

Momentan ist an Sport nicht zu denken
Wäre ich mal fit genug um regelmäßig Sport zu machen würde ich sofort begeistert damit beginnen.


Ich werde im März 2022 Vater und möchte dass ich ein gesunder Papa bin.... Bitte um Ratschläge!!!!

Ich versuche mich nun kurz zu halten trotz einer recht langen Leidensgeschichte:

Im Dez 2019 spürte ich nach einer 10-stündigen Besprechung nach dem Aufstehen einen immensen stechenden Schmerz (links) Konnte kaum noch stehen. Ein paar Minuten später nochmal. Danach hatte ich immer wieder beim Sitzen Beschwerden und habs beim Training im LWS-Bereich gespürt. Im Lockdown hab ich weiter trainiert, trotz Schmerzen - Rudern und Liegestütz gingen schon gar nicht mehr weil zu schmerzhaft. Nach meinem bislang letzten halbwegs erwähnenswerten Training war ca. ne Stunde später mein kompletter Rückenstrecker rechts verhärtet, so verhärtet, dass ich nicht mal ansatzweise stehen konnte, war total schief und konnte aufgrund der Verkrampfung oft gar nicht mehr aufrecht stehen....beim Sitzen hatte ich fortan Schmerzen im Gesäß. Am heftigsten war aber diese IMMENSE Verhärtung des Rückenstreckers, wie ein Betonpfeiler - der meinen Körper ständig in Schieflage brachte (noch immer bringt).

MRT im Mai 2020 ergab Bandscheibenvorfall L4/5 (andere Ärzte meinten nur ein Einriss des Faserrings und nur eine Vorwölbung) und darüberliegend eine Vorwölbung.

Regelm. Physiotherapie half kaum, war bei mehreren Sportphysios, war bei Massagen, versch. Orthopäden und Schmerztherapeuten, 2 CT-gezielte Injektionen halfen nur kurzfristig, Infusionstherapie (14 Infusionen in 21 Tagen) half kaum.

Nach einem Jahr mit extremen Problemen, in dem kein Sport möglich war, hab ich dann im April 2021 eine Schmerz-Reha gemacht - half mir recht gut und war dann in der Zeit dort und ein paar Wochen danach relativ schmerzfrei.... und nun kommts:

Nachdem ich 3 Wochen von der Reha zu Hause Mitte Juni 2021- völlig schmerzfrei - war, stand ich eines Abends vom Sofa auf (Drehbewegung) und plötzlich fuhr mir ein einschießender Schmerz durch den Rücken (rechts und nicht wie 2019 damals links).Der Schmerz war grauenhaft - konnte mich so ca. 1-2 Min gar nicht bewegen weil ich spürte, dass jede Bewegung den Schmerz nur intensiviert. Der Schmerz war allerdings nur regional im Bereich LWS und drunter (Gesäß) und darüber (die LWS hinauf bis zur BWS). Das war der Beginn der zweiten Odyssee:

Seit Mitte Juni 2021 kämpfe ich nun wöchentlich (manchmal 1-2x die Woche, manchmal 10x die Woche) in völlig unvorhergesehenen Situationen
mit diesem einschießenden, paralysierenden Schmerz. Das kann beim Aussteigen aus der Straßenbahn, beim Ausziehen der Socken, bei ruckartiger Bewegung sein. Autofahren usw alles nicht möglich - da hier jederzeit der Schmerz einschießen könnte und ich somit alle Verkehrsteilnehmer nur gefährden würde... Bin schon zwei Mal in der Straßenbahn auf den Boden gesackt als der Schmerz plötzlich eingefahren ist...Schrecklich.... Nun habe ich nochmal ein Röngten im Aug 2021 und ein MRT (diesmal auch ISG) im Okt 2021 anfertigen lassen.

Das ISG war unauffällig.
Beim MRT LWS sind sich die versch. Ärzte uneinig ob ich ein minimales Wirbelgleiten oder nicht habe (wenn dann ist es aber nur Grad 1, also wohl nicht ursächlich für den Schmerz) ansonsten wurde neben der Bandscheibenvorwölbung, eine Ostechondrose mit Erguss im rechten Facettengelenk festgestellt. Ein Arzt hat mir deshalb vergangene Woche ein Lokal-Änasthetikum mit Cortison in das Facettengelenk gespritzt. Am selben Abend hatte ich wieder den einschießenden Schmerz und heute, 3 Tage später bereits zwei Mal.
War dann noch bei weiteren Orthopäden und bei einem Top Neurochirurgen - alle meinten keine OP Indikation sei gegeben.


Ich weiß echt nicht mehr weiter, tausende Euros liegen bei Privatärzten aber ich weiß immer noch nicht was ich tun soll. Also das Problem mit dem einfahrenden Schmerz habe ich nun knapp 5 Monate, zuvor hatte ich nur einmal im Jahr 2019 - damals auf der linken Seite...In einem Punkt sind sich alle einig: KEINE OP benötigt... nur was ich tun soll außer "Physiotherapie" weiß halt auch niemand.

Hat jemand eine Idee was ich noch machen könnte - oder hatte jemand ev schon Probleme mit ständig wiederkehrenden, unerwartet einschießenden Schmerzen die Bewegung für kurze Zeit unmöglich machten.

Grundsätzlich sei abschließend gesagt: Ich habe teils einige Tage wenig bis kaum Probleme, bin sogar manchmal 4-5 Tage ohne Probleme und plötzlich schießt es mir in den Rücken ein - der Schmerz ist eher lokal und die Wirbelsäule hinauf und im Bereich ISG/Gesäß - in die Beine fährt der Schmerz gar nicht. Neurologische Ausfälle gabs bislang noch gar nicht.

Ich würde mich WIRKLICH über Antworten freuen - wie gesagt in einigen Monaten werde ich Papa und möchte meine Probleme nicht mehr ewig mit mir rumschleppen.
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Rücken-Entzücken
aktuelles MR Bild von 2021 (Anfang Oktober 2021)
Rücken-Entzücken
Ein aktuelles MR Bild von 2021 (Anfang Oktober 2021)
Sonja1407
Hallo Martin...

Erstmal Willkommen hier im Forum!

Dein Leidensweg hört sich nicht gut an - und schmerzhaft! Das mit dem einschiesenden Schmerz, ist das eher im Gesäß oder Rückenbereich? Ich hatte das selbe, sobei es sich bei mir im rechten unteren Rücken wie ein Krampf anfühlte - und ca 5 bis 10 Sekunden dauerte, bis er über das Gesäß bis in die Kniekehle schoss...
Auch hauptsächlich nach dem sitzen! Das war natürlich beim aussteigen aus dem Auto nicht sehr angenehm! Meine damalige Orthopädin meinte es sei das Piriformis-Syndrom! Da hilft nur dehnen und Schmerzmittel! Soweit hab ich mich dann auch im Internet schlau gemacht!

Dein MRT schaut - betonend für mich als fastleihe - meineserachtens gar nicht sooo übel aus - man sieht bei L4/5 eine Vorwölbung, ja. Ob das für die Schmerzen die du beschreibst ursächlich sind, kann ich natürlich nicht beurteilen!

Nachdem wie du schreibst das nichts ins Bein fährt/zieht und du keine neurologischen Ausfälle hast, glaub ich eher nicht an einen Bandscheibenvorfall! Kannst dir gern in meinem Beitrag das MRT von mir ansehen, das war ein massiver Bandscheibenvorfall. (gleiches Forum, paar Beiträge unter deinem)

Was ich dir raten kann, weiterhin Physio, evtl stärkere Schmerzmittel und ggf nochmal eine PRT Behandlung!
Ansonsten such dir einen Neurochirurgen und erkläre ihm auch betont deine Schmerzen! Schreib evtl über ein paar Wochen (evtl bis zum Arzttermin) ein Schmerztagebuch und nehm das mit zum Arzt! Schmerzskala 0/10 bis 10/10

Ich wünsch dir alles Gute und halte uns doch auf dem laufenden... Viele Grüße, Sonja
Rücken-Entzücken
Hallo,

Erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort und dass du dir die Zeit genommen hast!

Also der Schmerz ist bei mir schon eindeutig noch im Rückenbereich,
Am ehesten so l4/l5-s1 eben im Bereich wo da am Mrt die Probleme zu sehen sind. Ich hab davor auch keinen Krampf sondern es "fetzt" unerwartet richtig ein und fühlt sich an wie eine Hinrichtung. Mal ist es stärker mal etwas schwächer. Mal jeden Tag, mal 5 Tage far nicht.

Ja die Bildgebung, so meinen die Ärzte ist nun nicht außergewöhnlich (leichte Ostechondrose, Vorwölbungen, Facettengelenkserguss)

Ich hatte allerdings im Mai 2020 auch ein Mrt, da war bei L4/L5 ein BSV (allerdings ein kleiner BSV) zu sehen. Der hat sich nach 1,5 Jahren nun eben zurückgebildet. Die ursprünglichen Schmerzen hab ich auch gar nicht mehr - sitzen war lange ein großes Problem, das ist heute nicht mehr so oft der Fall.


Es ist jetzt nicht so, dass im Alltag ganz krasse Schmerzen da sind, ich spüre den Rücken - wenn es mir einschießt - immer tagelang. Wenn es mal 5-6 Tage nicht einschießt (was leider selten vorkommt) dann spür ich den Rücken kaum. Dann aus heiterem Himmel passiert es - im Büro, auf der Straße, auf dem Sofa beim Umdrehen, beim einsteigen in die Straßenbahn, beim Gehen am Gehweg) und reißt mich nieder. Mein großes Problem ist die Unvorhersehbarkeit, die Intensität und die Angst "wann kommt es wieder" - die mal stärker mal weniger stark ausgeprägt ist.

Dadurch dass ich ein Leben mit Sport gewohnt bin und nun 20 Monate schon hadere weiß ich einfach nicht mehr wie ichs angehen soll.

Ich denke, dass am Ehesten der Facettengelenkserguss für diese Schmerzen verantwortlich sein könnte, weil der in der Bildgebung neu aufgetaucht ist. Dann müsste ich wohl weitere Infiltrationen probieren, die erste Infiltration hat nichts gebracht (am Abend ist es mir dann gleich eingeschossen) - weiß aber auch nicht ob der behandelnde Arzt da auch wirklich gezielt genug vorging, da er das alleine - in einer Hand ein Mini-Ultraschall-Gerät mit Tablet und mit der anderen injiziert hat (er ist ein erfahrener Anästhesist und meinte er mache das normal ohne dieser Unterstützung, ich wollte es aber nicht daher hat er das dann dazu genommen)


Edit: Grad ist es wieder passiert. Hab mich umgedreht, bin gegangen, Zack stechender, einschießender Schmerz Höhe L4/L5 der nach rechts außen strahlt. Also quasi hin zum Becken od umgekehrt..Das 4te mal in 4 Tagen.
Sonja1407
Hallo Martin...

Ich weiß ja jetzt nicht genau wo du wohnst, glaub du hattest was von Wien geschrieben?

Ich kann dir einen Aufenthalt in einer Schmerzklinik empfehlen! Ich war dort schon 2x, einmal nur akut, einmal akut mit anschließender Reha...

Die Klinik ist in Füssen, Klinik Enzensberg. Mein Hausarzt hat mich dort akut eingewiesen, ich war innerhalb 1 Woche da! Das geht dann ganz schnell...

Ich wollte jetzt aktuell meine ahb auch dort machen, nur haben sie im Reha Bereich erst ab Dezember wieder was frei!
Die Ärzte dort sind spitze und auch die Anwendungen haben mir damals viel gebracht!

Nähere Informationen kannst du dir auch hier im forum unter der Rubrik Rehakliniken erholen oder du gibst direkt Fachklinik Enzensberg in die Suchmaschine ein!

Viel Erfolg...
Rücken-Entzücken
Danke für deine Antwort. Freu mich sehr über alle Meinungen, Gedanken und Ratschläge.

Ich hab heute eine Schmerzklinik in Wien kontaktiert. Hier in Wien gibt's ja, nachdem es ja doch für österreichische Verhältnisse eine Großstadt ist sehr gute medizinische Versorgung.

Zu meinen Mrt Bildern wollt ich noch sagen, man sieht halt schon, dass L4 und L5 nach dem Vorfall von 2020 bzw Vorwölbungen jetzt schon von der Höhe gemindert ist...

blumi
Hallo Martin,

ich würde mir an deiner Stelle die Facetteninfiltration unter CT-Kontrolle machen lassen. Es ist dabei wirklich wichtig dass genau die richtige Stelle getroffen wird. Ich hatte das auch, auch so ähnlcih wie du das beschreibst, 2019, nur nicht ab und an, sondern bei jedem aufstehen aus dem Sitzen, beim Stehen, beim Gehen, und auch mit Facettengelenkserguss (aktivierte Facettengelenksarthrosen) L4/5 bds. am meisten und auch L5/S1 ein wenig. Eine Infiltration L4/5 unter CT-Kontrolle hat super viel gebracht, ich war 24 Stunden schmerzfrei. Daher habe ich mir dann 2 Wochen später die Facetten denervieren lassen und hatte 2 Jahre Ruhe, bis vor 2 -3 Wochen, seitdem beginnt es wieder, aber noch nicht ganz so schlimm.

Hier ist es eigentlich üblich, dass solche Spritzen von radiologien durchgeführt werden, auf Überweisung eines Schmerztherapeuten, und da muss auch nichts dafür bezahlt werden.

Ich weiß nicht wie das bei euch ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass eine geziehlte Infiltration durchaus Aufschluss geben kann.

Eine weitere Klärung wäre noch bezüglich eines fraglichen Wirbelgleitens nötig, sind denn mal Funktionsaufnahmen gemacht worden? Da kann man eigentlich deutlich sehen, wie viel Bewegung da vorhanden ist.

LG, Elke
Rücken-Entzücken
Liebe Elke,

Vielen Dank für deine aufschlussreiche Antwort.
Wirklich ich freue mich so über den Austausch und die Ratschläge. Danke an euch!!!

Ich habe, nach einigen Stunden an Lesen hier, genau vor den von dir besagten Weg zu beschreiten. Einerseits die Infiltration unter CT-Steuerung, wenn nötig gefolgt von Denervierung.

Bezüglich des Wirbelgleitens wurde eine leichte Retrolisthese Grad I festgestellt die aber absolut minimal ist und kaum zu sehen. Ich habe dennoch vom Neurochirurgen die Überweisung zur Funktionsaufnahme der LWS bekommen. Kommenden Montag bin ich beim Röntgen

Meine Frage an dich, hattest du abseits der einschießenden Schmerzen (und dazugehöriger Verspannungen) im Bereich der Facettengelnke auch im Alltag normale Schmerzen (ich meine stechen, pochen, ziehen etc) ohne dass dieser Schmerz auftrat. Oder war dein Problem "lediglich" die vielen Situationen des einschießenden Schmerzes, die dann zu allen möglichen Fehl/Schonhaltungen und Verkampfungen führten?

Vielen Dank und liebe Grüße aus dem herbstlichen Wien
Rücken-Entzücken
Habe nun einige Termine vereinbart.
Neurochirurgische Ambulanz
Schmerz/Orthopädische Ambulanz
Ambulanz für komplexe Wirbelsäulenerkrankungen

Gestern gings OK, heute hab ich wieder totale Verspannungen und es ich quäle mich durch den Tag... Ich hoff das wird bald. So ist es schier unmöglich das Leben zu leben
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter