Guten Tag allen Geplagten!
Ich wäre für jeden hilfreichen Tip so dankbar ...
Seit genau 1 Woche leide ich Höllenschmerzen. LWS L5 mit leichter Verkalkung (CT - Befund vorgestern).
Meine Geschichte ist echt heftig, deshalb wünsche ich mir "nur" einen Notfallplan für den akuten Schmerzanfall.
Bin jetzt 56, w.
Ich war bis vor 6 Wochen Läuferin (2x9km 1x 15 km / Woche) ohne Beschwerden. Schon lebenslang immer in Bewegung, wenig- Sitzerin, aktiv etc. pp. ... kein Übergewicht.
Das CT von vor 5 Wochen hat übrigens den selben Befund gezeigt, da war ich völlig schmerzfrei. D.H. der Vorfall selber hat das alles akut nicht ausgelöst !

Ich bin aber an Krebs erkrankt und seit dem in Behandlung. D.H. radikaler Sport- Stop von 100 auf 0.
Hatte vorher keine Beschwerden bis auf ein, zweimal minimalen "Druck" bei dem langen Lauf am Ende bei Kälte.
Ohne weitere Folgen ...

Jetzt ist es so, dass ich maximal 100 m vorsichtig Gehen kann, dann spüre ich im Hüftgelenk einen Druck der sich meist wie ein "Infarkt" ins Gesäß und auch bis Richtung Knie ausbreitet. Nicht aufzuhalten, egal ob ich mich sofort in eine Entlastungsposition bringe. Oft kommt das schon nach 20 m - keine Ahnung warum ... Die Schmerzen sind so heftig dass ich schon mehrfach einen Kreislaufkollaps hatte.
Ich habe sonst keine Schmerzen, auch nicht in der Nacht, bin beweglich wie eh und je, nur nach ein paar Metern Gehen geht die Schmerzexplosion los- und selten wenn ich lange im KH auf hartem Stuhl sitzend warten muss.

Ich habe zwar Phsysiotherapie verschrieben bekommen, aber ich weiss nicht ob ich das jetzt angehen kann da ich durch die Radiochemo ziemlich neben der Rolle bin. Wärmebehandlung ist ausgeschlossen, das beisst sich mit der Bestrahlung (Hautprobleme).

Kaum zu glauben, aber dieser blöde Krebs interessiert mich momentan weniger als die Höllenschmerzen der Bandscheibe ! Ich nehme Ibu400 er (wirken gut, keine Kollapse mehr) - habe aber auch Nebenwirkungen.
Die mich grad kaum jucken da ich sowieso megabreit bin durch die Chemo.

Hat jemand einen Tip, wie ich diese Schmerzexplosion akut stoppen kann ? Ich fühle es ja genau vorher, ein kleiner Druck im Hintern ...
Soll ich nur herumliegen (da tut nix weh)? Minimale Übungen habe ich versucht, aber die scheinen eher Schmerzen auszulösen als zu helfen ...
Oder doch immer wieder Schmerzen in Kauf nehmen um iwi voran zu kommen ?
Ich bin ziemlich ratlos wie ich das angehen soll. Und ich mag nicht vom Krebs geheilt sein hinterher, dafür aber einbeinig durchs Leben krepeln ...
Über Ideen was ich jetzt machen kann würde ich mich sehr freuen

Hallo Ina,

so wie du dass beschreibst, hört sich das nach üblen Nervenschmerzen an.

Wäre eine lokale Cortisonspritze an die Nervenwurzel machbar? Das müsstest du mit den Onkologen absprechen, vermutlich liesse sich das machen sobald das Blutbild das hergibt, und es ist auch weniger beanspruchend für den gesamten Körper weil das Meiste davon wirklich lokal wirkt. Ansonsten ist Ibu 400 noch ziemlich wenig, vielleicht wären bei dir Opioide angezeigt, wenn die nicht die Übelkeit im Zusammenhang mit der Chemo zu sehr beeinflussen (also Tramal oder Tilidin, erst einmal).

Du solltest versuchen langsam zu gehen, nur Liegen hat auf die Dauer mehr Probleme als in Bewegung zu bleiben. Kannst du denn nach der Schmerzattacke weiterlaufen, oder hält die dann so lange an, dass du dich garnicht mehr bewegen kannst? Hast du mal versucht statt zu Laufen zu Schwimmen? Also entlastete Bewegungen? Geht so etwas?

Wird es denn besser wenn du dich nach Vorne beugst oder wenn du dich hinlegst? Hast du dabei ein Durchbrechgefühl? Sind die Schmerzen einseitig oder beidseitig?
Ich überlege halt, ob dir ggf. eine Orthese, also eine Art stabiler Stützgürtel, helfen kann, damit du ein bischen besser in Bewegung bleiben kannst.
Und Physio würde ich machen, zunächst nicht aktiv, sondern manuelle Therapie. Das kann dir weiterhelfen.

LG, Elke