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Komplette Version Bandscheibenvorfall c3-c6 und Vorwölbung von l3-s1

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
DauerSchmerz31
Hallo liebe Bandscheiben-Forum Gemeinschaft,

ich bin ein Junger Altenpfleger (M,25) und habe diverse Schmerzbedingte Probleme.
Im HWS Bereich habe ich Vorfälle von c3 bis c6 mit Arthrose, Nervenwurzelkompression und beidseitige subacromiale enge sowieso gelegentlich taube Finger während des Schlafens.
Im LWS Bereich bestehen Protusionen von l3-s1 mit Schmerzausstrahlung in beide Beine.
Es besteht ein höllischer Dauerschmerz in ruhe sowieso bei Belastung den ich mittlerweile überhaupt nicht mehr kontrollieren kann.
Ich habe Bereits mehrere Stationäre Behandlungen mittels Kortison erhalten ohne Erfolg.
NSAR und normale Schmerzmittel sind bereits voll ausgeschöpft und hatten gar keine Wirkung.
im späteren Verlauf habe ich Tilidin 100 mg 2x täglich erhalten und trotzdem Schmerzen.
Nun wurde ich an einen Schmerztherapeuten überwiesen der mit Tamgesic 0,2 sublingual verschrieben hat 3x täglich.
Ich habe total Angst vor der Einnahme da ich nicht süchtig werden möchte und man im Internet viele "böse" Erfahrungsberichte liest.
Laut meinem Orthopäden wäre eine medikamentöse Einstellung auf Opioid-Analgetika in meinem Fall "gerechtfertigt" da ich auf keinen Fall eine Versteifung mit 25 möchte und diese Schmerzproblematik mein ganzes Leben zerstört.
Freizeitaktivitäten kann ich so gut wie gar nicht mehr nachgehen da ich vor Schmerzen immer schlapp bin.
Das nötigste im Haushalt schaffe ich noch alleine, habe jedoch Angst bald überhaupt nichts mehr zu schaffen im Leben da sich die Schmerzen immer verschlimmern mit den Jahren. Nun stehe ich vor der Frage, Medikament einnehmen oder nicht ? ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen!

LG
blumi
Hallo DauerSchmerz 31 und willkommen bei uns wink.gif !

Ich verstehe deine Bedenken bez. der Opioide, aber dein Schmerztherapeut möchte v.a. dafür sorgen, dass sich kein Schmerzgedächtniss ausbildet und du zum chronischen Schmerzpatient wird. Wenn du kontrolliert kurzfristig ein Opioid einnimmst, ist die Suchtgefahr gering. Allerdings musst du es später langsam ausschleichen, wenn du es absetzt. eventuell wäre zusätzlich ein niedrig dosiertes Antidepressivum zu erwägen, da das im Schmerzgedächtnisbereich eingreift und zu einer Schmerzreduktion beiträgt.

Wie hast du dir mit 25 schon so einen Rücken eingefangen ? Deinen Job als Altenpfleger solltest du überdenken, es ist ein Knochenjob, in dem auch immer wieder der Rücken sehr gefordert wird.

Hast du das Kortison als Infusion bekommen oder auch lokal, d.h. PRTs? wenn nicht, sollte das oder auch eine PDA mal versucht werden, damit es zu einer Schmerzunterbrechung kommt.

Ansonsten würde ich einen stationären Aufenthalt in einer Klinik für nichtoperative Orthopädie, manuelle Medizin und Schmerztherapie ins Auge fassen, weil du dort alles lernen kannst, was du für deinen Rücken brauchst und intensive Therapien über 2 - 3 Wochen bekommst.
Du brauchst, wenn die Akutphase vorbei ist und der Rückenschmerz ein wenig gebessert, einen Tiefenmuskulaturaufbau in aller Konsequenz, denn die werden in Zukunft alles halten müssen.

LG, Elke

DauerSchmerz31
Hallo Blumi wink.gif

Das Kortison habe ich als PRT Behandlung bekommen, teils unter Röntgen direkt in die Bandscheibe und teilweise Wirbelsäulennahe injektionen.
Ich habe auch vergessen zu erwähnen das ich für 10 Tage Palexia 50 2x tgl eigenommen habe, was meine Schmerzen von 8-10 auf eine 4-5 Reduziert hat. dort hatte ich das erste mal wieder Freude am Leben und ich konnte Reha bzw. Kräftigungsübugen für den HWS Bereich machen und ich kann den Kopf wieder Bewegen.
Ich habe es abgesetzt da sich direkt unangenehme Nebenwirkungen für Männer entwickelt augenbraue.gif
In der Vergangenheit habe ich für ca. 5 Monate Antidepressiva ausprobiert, Schmerzen waren immer noch da jedoch war ich immer gut gelaunt aber Abgesetzt habe ich sie wegen den Nebenwirkungen
Schmerzproblematik hatte ich bereits immer, hört sich komisch an aber ich habe ständig darunter gelitten aber keiner hat mich damals ernst genommen.
Jeder Arzt hat eine andere Meinung und nach Aussage meiner Hausärztin wäre ich auf dem besten weg ein Junkie zu werden ?
Nach dieser Aussage bin ich bis heute 3 Wochen Medi. frei !
Das Problem ist das sich meine Muskulatur extrem verspannt also einfach gesagt wenn ich 2H am Tag dehne mobilisiere etc fühlt sich alles geschmeidiger an, sobald ich mich hinlege geht die Hölle wieder los. Sauna etc. alles probiert mittlerweile stelle ich es mir einfacher vor zu sterben.
Eine Chronifizierung des Schmerzes liegt bereits vor, im KH ist immer nur die rede von einer Versteifung
blumi
Hallo Dauerschmerz,

So wie du es schilderst brauchst du in jedem Fall eine vernünftige Schmerztherapie.
Ich würde das Temgesic durchaus probieren. Aber auch ein Antidepressivum dazu ergänzen. Es gibt da verschiedene Sorten, und nicht alle haben die gleichen Nebenwirkungen. Da kannst du aber mit einem Schmerztherapeuten besprechen.
Ist dein Hauptproblem zur Zeit HWS oder LWS? Und wo wird dir die Versteifung vorgeschlagen , oben oder Unten?
Hast du eine gute manuelle Therapie? Helfen Dir Muskelrelaxantien?
Hast du schon mal eine Orthese ausprobiert? Hilft dir ganz flach schlafen, also ohne Kissen? Oder ein Nackenkissen?

LG, Elke
DauerSchmerz31
Vielen dank für deine schnellen antworten, die Versteifung wird von c3-c6 vorgeschlagen. die HWS schmerzen sind stärker ausgeprägt. die Lenden machen Hauptsächlich bei stehen und laufen Probleme.
Ruhe finde ich tatsächlich in keiner Position, da alles wehtut und ich mich ständig bewegen muss.
Die einzige Position die mir in der Nacht hilft ist flach auf dem Rücken ohne Kissen mit leicht unterlagerten beinen durch ein Kissen oder der Bettdecke wodurch ich dann 1-2 stunden erholsam Schlafen kann. Mit Orthesen habe ich keine Erfahrung und Muskelrelaxantien wollte man mir nie verschreiben da so etwas in meinem Fall "viel zu viel" wäre und ich mich nicht so anstellen soll
.Sophia_
Hallo,

ich kann deine Bedenken voll und ganz verstehen, da wir mehr oder weniger im selben Boot sitzen.
Ich sehe das mit den Medikamenten mittlerweile recht pragmatisch.
Ich hatte meinen ersten Opioid- Entzug mit 18 und aktuell nehme ich seit meiner zweiten Versteifung (allerdings LWS) seit über 2 Jahren wieder Palexia, Pregabalin und Mirtazapin.
Die Aussage deiner Hausärztin finde ich etwas heftig, sie hat ja gut reden und muss die Schmerzen nicht ertragen.
Eine Medikamentenabhängigkeit ist nie schön, egal in welchem Alter.
Ich persönlich könnte ohne die Medikamente gar nicht am Alltag teilhaben und bin froh, dass ich sie habe und mir somit ein wenig Selbstständigkeit erhalten kann und wesentlich mehr Lebensqualität habe.
Dafür nehme ich auch einen eventuellen Entzug gerne in Kauf. Der geht nämlich irgendwann auch vorüber.
Vor allem sind Langzeitmedikamente und Opioide oft nicht so schädlich für den Körper wie NRSA o.ä. Gesetz dessen, man verträgt sie natürlich.

Ich kann Blumi voll und ganz zustimmen.

Hast du schonmal über die Möglichkeit eines Neurostimulators nachgedacht?

Gute Besserung und LG
Sophia
DauerSchmerz31
Hallo Sophia wink.gif

zu dem Punkt mit dem Alltag nicht bewältigen zu können fühle ich richtig mit dir. Ich glaube ich werde das Medikament ausprobieren und dann mal berichten.
Neurostimulator sagt mir Tatsächlich nichts, ich werde mich jedoch mal schlau machen darüber.
ich bedanke mich für eure Zeit und Antworten und wünsche euch ebenfalls viel Geduld und Gesundheit

LG
blumi
Hallo,

Ich schlaf seit Dezember genauso wie du, nur dass ich zusätzlich noch eine weiche Cervicalorthese benutze und abends ein Muskelrelaxans. Dadurch können sich die Dauerverspannten Muskeln lösen und du kannst besser schlafen. So eine Orthese kannst du dir verordnen lassen, du bekommst sie aber auch so in einem Sanitätshaus.
Ich finde das dreist, was sich deine Ärzte da erlauben, dir Medikamente vorzuenthalten die du gut hättest brauchen können.
Hilft Dir manuelle Therapie?

LG, Elke
DauerSchmerz31
Hallo,

ich bekomme on mass Physiotherapie verschrieben, dort muss der Masseur zum Teil mit seinen Ellenbogen ganz feste reindrücken ansonsten löst sich dort nichts also ein wenig hier und da drücken bringt mir leider nichts bis auf nette Gespräche.
Vor dem Lockdown habe ich wöchentlich Thaimassage Dienstleistungen in Anspruch genommen für jeweils 35 Euro die Stunde, das hat mir mehr geholfen als Physiotherapeuten die mich als Simulanten betitelt haben. Ich frage mich wie diese Verspannungen so schnell zurückkehren trotz tägliches Dehnen, Gymnastikübungen und Faszienrollen wofür ich je nach Motivation und Gemütszustand 30min bis 2 Stunden investiere. Ich habe zum Teil das Gefühl das ich komplett verkümmern werde wenn ich die Übungen nicht mehr Durchführe oder diese vernachlässige.

Anschließend möchte ich Hinzufügen das ich seitdem ich 17 bin so gut wie überhaupt nicht mehr Schlafe und mich wie angefahren fühle. In knapp 3 Wochen werde ich meinen Schmerztherapeuten auf Muskelrelaxantien ansprechen. Der Stress durch den fehlenden Stress äußert sich mit Bluthochdruck, Gereiztheit, Angstzuständen und extremer Müdigkeit in Verbindung mit Konzentrationsmangel ich hoffe irgendwann auf bessere Tage und eine gute Zukunft.

LG
Juergen73
Hallo,

Zitat
ich bekomme on mass Physiotherapie verschrieben, dort muss der Masseur zum Teil mit seinen Ellenbogen ganz feste reindrücken ansonsten löst sich dort nichts also ein wenig hier und da drücken bringt mir leider nichts bis auf nette Gespräche.


mein Physiotherapeut hat bei mir vor der Massage immer eine heiße Rolle auf die behandelnden Stellen gelegt. Dann werden die Stellen weicher.
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