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Komplette Version Frage zu meinem Befund / meinen Beschwerden

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Martin39
Hallo Liebe Mitforumler,


ich bin 39 und habe seit fast 15 Jahren Probleme mit der HWS. Schmerzen im Nacken, Hals, ziehen bis in die Schulterblätter. Eigentlich sind leichte Schmerzen am seltensten. Meist sind sie mittel-stark bis stark. Besonders bei schnellen Bewegungen oder solchen mit hohem Winkel sind es stechende / schneidende Schmerzen am Hals und Nacken.


Vor ca einem Jahr wurde ein MRT gemacht und dabei ein Vorfall in Höhe C5/C6 mit einem Grad 1 Ödem und eine Zervikale Chondroseund festgestellt. Dazu eine Vorwölbung in Höhe c3/C4 .


Ich war danach bei mehreren Ärzten und habe Physio, sowie seitdem Eigentraining gemacht. Es gab eine ganz leichte Verbesserung. Seit einiger Zeit wird es aber wieder schlimmer.


Von den Ärzten habe ich von "Das ist nicht so tragisch, Sie können alles machen, was Sie wollen" 
über "Da würde ich schon gut aufpassen, welche Bewegungen ich ausführe"
bis hin zu "Eine OP ist spätestens mittelfristig unumgänglich" gehört.


Was denkt Ihr darüber und was würdet Ihr an meiner Stelle tun?
Kommt eine OP hier schon in Frage?
Ist eine Verschlechterung von diesem Zustand aus vorprogrammiert, oder kann das auch für immer mit konservativer Therapie / Sport gut gehen?


Als erstes füge ich den C5/C6 Querschnitt hinzu.


Schöne Grüße
Martin
Martin39
C3/C4
Martin39
Längst
Elesse
Hallo Martin,

mein Bild auf der Etage C5/C6 sieht sehr ähnlich aus. Ich habe den BSV durch einen blöden Sportunfall im November 2018 "erworben".
Mir wurde sofort zu einer Op geraten (und das von mehreren Nch). Ich habe zuerst sehr ernsthaft darüber nachgedacht, gleichzeitig aber eine Physiotherapie gemacht. Die Beschwerden haben etwas nachgelassen und ich habe gelernt, was ich beim Sport nicht machen darf. Ab und zu kriege ich Verspannungen im Rücken und Nacken sowie auch etwas Kribbeln an diversen Stellen in den Armen. Gelegentlich schlafen die ganzen Arme aber auch manchmal das rechte Bein beim Schlafen ein (das macht mir immer sehr viel Angst).

In Absprache mit meiner Neurologin haben wir eine "abwartende" Vorgehensweise gewählt: wir messen 2x pro Jahr die NLG und lassen 1x pro Jahr eine MRT von der HWS machen, um eine Myelopathie auszuschließen. Bei heftigeren Beschwerden würde sie mich aber auch jederzeit zur MRT schicken.
So sieht es aus....schön ist das nicht...zumal die engste Stelle auf der Etage C5/C6 mit 7mm gemessen wurde. Man sieht aber, dass sich der Liquorraum an der Stelle etwas vergrößert hat. Es gibt also wenigstens etwas mehr Schutz als direkt nach dem Unfall. Ich hoffe sehr, dass es beim nächsten Bild noch besser aussehen wird.

Die Entscheidung für eine Op wird sich nach meinen Symptomen richten. Ich versuche nicht zu oft daran zu denken. Mir wurde allerdings auch gesagt, dass die Op irgenwann unumgänglich wird.

Ich wünsche Dir, dass du das Ganze mit Physiotherapie in den Griff kriegst.


Herzliche Grüße

Elesse
Claudia1981
Hallo Martin,

da du fast genauso alt bist wie ich und fast die gleiche Krankheitsgeschichte hast, will ich mal meine Erfahrung schildern.

Ich hab auch ca schon seit 12-13 Jahre Probleme mit der HWS. Vor 10 Jahren wurde dann ein BSV bei C5/6 festgestellt. Im Bericht stand damals dass das Rückenmark gedrückt wird. Aber der Hausarzt bei dem ich damals war hat gemeint, halb so wild! Ich war dann regelmäßig bei der Physiotherapie (konnte auf meiner Arbeitsstelle (Hotel) jederzeit kostenfrei dahin). Und so ging es noch 4 Jahre gut.

Dann bekam ich rasant schnell Probleme im Arm. Erst kribbeln dann Taubheit und schließlich Lähmung innerhalb von wenigen Tagen!
Daraufhin kam ich ins Krankenhaus und wurde sozusagen notoperiert!!

Bis heute, es wird auch nicht mehr besser, eher schlechter, habe ich schlimme Nervenschmerzen im Arm. Muss stärkste Schmerzmittel nehmen und habe einen Schmerzschrittmacher am Rückenmark!

Bei mir war letztendlich das Problem das der Vorfall verkalkte und Knochenwucherungen entstanden sind, welche sich dann auch nicht mehr zurück bilden!

Niemand kann dir sagen was du tun sollst! Das musst du ganz allein entscheiden aber auch dir auf jeden Fall einen fähigen Neurochirurgen
LG Claudia
Susi1312
Hallo,

Bitte such doch mal einen guten Osteopathen auf, aber einer, der auch gleichzeitig Physiotherapeut ist. Du hast ja noch mehr Baustellen im Körper laut deinem Profil. Wenn du die Beschwerden schon dermaßen lange hast, kann ich mir vorstellen, dass die grundlegende Ursache vielleicht noch eine ganz andere ist und sich dort oben aufgrund dessen nur diese Symptomatik erst entwickelt hat. Was machst du denn beruflich? Hattest du mal einen Unfall? Bei mir sieht es über drei Etagen so aus wie bei dir, ich habe allerdings null Schmerzen, dafür diverse andere Symptomatiken. Bitte nicht gleich auf den OP Tisch legen, auch wenn es erst mal übel aussieht. Du konntest ja schon eine Verbesserung erzielen, vielleicht war es noch nicht so ganz richtig. Daher mein Tipp mit dem Osteopathen.

LG susi1312
Martin39
Ich danke euch drei für eure Erfahrungen.


@Elesse
Deine Text weckt erstmal Hoffnung, dass man das ganze noch eine evtl. längere Zeit ohne OP in den Griff bekommen kann. 
Leider habe ich da keinen so guten Nuerologen gefunden, der ein MRT 1x jährlich akzeptiert.  Meiner will gar kein neues MRT machen und ein NLG oder eine andere Messung auch nicht. 
Die Aussage, dass eine OP irgendwann unumgänglich wird, ist natürlich wieder etwas, was die Hoffnung nimmt. Wenn irgendwann 30 Jahre bedeuten würde, könnte ich damit leichter leben als mit dem Gedanken, dass es in 1-5 Jahren schon soweit sein könnte.
Ich muss mich in Köln nochmal nach einen Besseren Neurologen umsehen, der auch bereit ist, so eine Sache, wie deine Neurologin, engmaschig nachzuverfolgen, um rechtzeitig reagieren zu können. Evtl. hat da jemand einen Tip für mich?


Was die Enge angeht so habe ich mir meine Bilder von 2019 nochmal angeschaut und mit dem Tools im Programm selber nachgemessen. Ich komme da nur auf 6,2mm an einer Stelle sad.gif Ich kann sie mal anfügen, evtl. habe ich auch falsch gemessen.
Laut einer Studie im Internet ist das Myelom  an dieser Stelle aber auch im Schnitt "nur" ca. 8mm breit...


@Claudia
Ich wünsche Dir, dass Du die Schmerzen irgendwie in den Griff bekommst. Deine Geschichte würde ja eher dafür sprechen "vorsorglich" zu Operieren, um  keine Ausfälle zu riskieren. Zum  Glück habe ich bisher ja "nur" die Schmerzen. Obwohl ich auch irgendwie ein komisches Gefühl beim Schlucken habe und Tinitus habe ich auch fast immer.
Ich finde es heftig, dass es bei Dir so schnell zu ausfällen kam. Alle Ärzte sagen mir bisher, das entwickelt sich schleichend und man hat genug Zeit zu reagieren.


@Susi
Ich hatte keinen Unfall. Ich arbeite im Büro / am PC und denke, dass es durch die Fehlhaltung / einseitige Belastung ein schleichender Prozess war. Zudem habe ich auch nicht wirklich Sport gemacht. Da mich als jungen Menschen nie ein Arzt ernst genommen und zum MRT geschickt hat, habe ich die Schmerzen einfach immer ausgehalten.


Darf ich fragen, wie lange Du schon die Beschwerden hast und wann die Vorfälle festgestellt wurden? 


Das mit dem Osteopathen wäre eine gute Idee, denke ich. Ich muss mich mal schlau machen, wo ein guter in der Nähe ist.  
Eine OP würde ich am liebsten soweit es geht vermeiden oder hinauszögern. Am liebsten, bis ich so alt bin, das eine Versteifung keinen großen Unterschied machen würde. Andererseits zeigt die Erfahrung von  Claudia, dass es auch schiefgehen kann...

Martin39
Hier die Messung im Längstschnitt
blumi
Hallo,
Die 6,2 zählen nicht, da es schon um den Durchmesser in der Mitte geht, wenn der Spinalkanal ausgemessen wird. Da musst du also die 7 mm als Maßstab nehmen. Der Recessus, also der seitliche Bereich, ist immer enger. Wenn du den Mittleren Durchmesser im Querbild korrekt einstellst müsstest du auch in etwa au 7 mm kommen.
Auch das ist allerdings wenig.
Allerdings siehst du auf den Bildern noch einen kleinen Liquorsaum, ein kleines bisschen Luft ist aber noch.

Entscheidend sind immer die Symptome in Zusammenschau mit der Bildgebung, und nie das Bild alleine. Insofern kannst du, sofern du keine Lähmungserscheinungen oder Schwächen in Armen oder Beinen hast, Keine Gangunsicherheiten auftreten( Gehen wie auf Eiern)und Wasserlassen und Stuhlgang einwandfrei funktionieren, natürlich konservativ versuchen, der Symptome herr zu werden.

Messung beim Neurologen sichern das Ganze ab, wobei die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit nicht ausreicht, man muss auch die Langen Bahnen mit beurteilen, die bei einer Myelopathie geschädigt werden können, dafür braucht es sensorisch evozierte Potentiale ( SEP), und man sollte die Kennmuskeln der auffälligen Ebene überprüfen, um das vorliegen einer Nervenwurzelschädigung auszuschließen.
Wenn das gewährleistet ist und MRT Kontrollen durchgeführt werden spricht nichts gegen ein konservatives Vorgehen.

Bei Osteopathen musst du Glück In der Klinik für manuelle Medizin und Schmerztherapie habe ich hervorragende Osteopathen kennenlernen dürfen, ambulant war ich jetzt bereits im dritten Versuch gescheitert, die überfordern regelmäßig die Fähigkeiten meines Körpers, was dann zu erneuten längerfristigen Exazerbationen führt. Ich habe jetzt beschlossen keinen weitern Versuch zu starten und bleibe bei meinem guten Physio und habe noch eine gute Taperin, die mir mit den Tapes auch Hilfe leistet.
Allerdings bin ich wegen einer hypermobilen Wirbelsäule auch etwas speziell, das muss nicht für jeden so gelten.

Wichtig ist trotzdem, das Thema Operation nich von dir zu schieben sondern dich mit der Option auseinanderzusetzen, da es im Falle einer Verschlechterung eventuell auch mal schnell gehen muss und es gut ist, wenn du dann weißt, wem du vertraust und wo du hingehen möchtest.

LG, Elke
Martin39
Hallo Elke,


danke für die vielen hilfreichen Tips. Ich bin froh, dass ich wohl zu wenig gemessen habe und nicht umgekehrt. Den Liquorsaum hatte ich bisher, zumindest an der Stelle der Pelottierung, im Querschnitt gar nicht gesehen. Die 7mm sind leider wohl schon wenig. Ich denke, die 10,9mm im Längstschnitt sollten der Normwert als Referenz bei mir im HWS Bereich sein? Zeigen die Bilder denn schon eine Myelopathie oder bin ich noch (kurz) davor? Laut Radiologiebericht soll es keine sein


Als erstes werde ich mir wohl einen guten NC und Neurologen suchen müssen. 
Ich war kurz nach dem Vorfall bei einer Gemeinschaftspraxis. Als gesetzlich Versicherter habe ich aber nicht den erfahrenen Chef, sondern einen sehr jungen Kollegen bekommen. Er hat sich die Querschnittsbilder leider gar nicht angeschaut und damals kannte ich mich auch nicht wirklich aus, sodass ich ihn auch nicht darauf hinweisen konnte. Anhand der Längstschnitte sagte er nur "Das ist noch eine Vorwölbung und kein Vorfall, sie können ganz normal alles machen, was sie wollen. Machen Sie aber Physio und eine Sportart, die Ihnen Spass macht" Das kam mir damals schon Spanisch vor.


Hast Du denn schon mal mitbekommen, das jemand mit meiner Diagnose auf längere Sicht ohne OP ausgekommen ist, oder sich so etwas auch von alleine verbessert hat? Und wie häufig ist so etwas?


Schöne Grüße
Martin

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