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Komplette Version Zwei BSV und Entzündung im Facettengelenk

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
schubi91
Hallo zusammen,
Ich hatte mich vor ein paar Wochen schon mal kurz vorgestellt und Fragen zu Übungen trotz Schmerzen gestellt. Ich wiederhole hier vielleicht einfach noch mal meine Geschichte. (Sorry, es wird sehr lang, vielleicht liest es deswegen auch keiner..)
ABER: ich bin momentan extremst verzweifelt und möchte eigentlich langsam nicht mehr. sad.gif Dass ich das mal schreiben würde, hätte ich nie für möglich gehalten.

Zu mir: ich bin 28 Jahre jung, seit Mai Referendarin und habe schon extrem lange Rückenschmerzen (seit der Pubertät mindestens)
Leichte Skoliose wurde damals bereits festgestellt, wobei wohl vor allem die Torsion das Problem ist.
Leichten Beckenschiefstand und die üblichen Dinge habe ich natürlich auch.. Der Orthopäde sagte meiner Mutter wohl damals "Das kann mal ganz übel enden". Und genau da bin ich jetzt wohl angekommen. heul.gif

Ich habe in der Zeit meines Studiums fast jedes Wochenende Ausflüge mit meinem schweren Wanderrucksack gemacht und da natürlich auch immer mehr Probleme bekommen. Der untere Rücken tat so weh, dass ich bei längerem Stehen immer mehr Probleme hatte, das überhaupt auszuhalten.
Immer wieder wurde auch von muskulären Dysbalancen gesprochen, wobei ich mich mittlerweile frage, was davon jetzt Huhn oder Ei ist: haben meine Muskeln rechts, dort wo die meisten Schmerzen auftraten, sich immer schon zusammengezogen, als Schutzspannung quasi.. Oder sind die Dysbalancen Ursache dafür, dass ich jetzt mittlerweile zwei BSV in der LWS habe? Ich kann es mir immer noch nicht genau erklären.

Richtig schlimm wurde es Anfang dieses Jahres dann dadurch, dass ich meine Masterarbeit geschrieben und im Lockdown für meine Verhältnisse plötzlich sehr viel Sport gemacht habe. (bin übrigens 1,74 und wiege um die 60kg) ich habe jeden Tag ein für mich heftiges Workout über YouTube gemacht, war abwechselnd mit inlinern unterwegs und joggen) ich dachte, ich würde mir damit etwas Gutes tun und gegen den Schmerz arbeiten. Aber Pustekuchen. Es wurde immer schlimmer, ich dachte aber: ach, das ist mein Körper nicht gewöhnt. Möglicherweise die größte Dummheit meines Lebens. Ich habe bspw. situps gemacht, und zwar vermutlich nicht so gerade, wie man das sollte. Da hat wieder der starke Muskel gezogen, die Spannung wurde größer.. So erkläre ich es mir jedenfalls laienhaft.. Ob es stimmt, weiß ich nicht..

Die Diagnose kam dann im Mai oder Juni, weil ich die Untersuchung wegen eines Wechsels in die private Krankenversicherung aufgeschoben habe. BSV L4/L5, darüber, L1/L2 ist auch noch einer, den hat mir der Orthopäde zu dem Zeitpunkt aber noch unterschlagen. Ich bekam Einlagen für die Schuhe nach Wirbelsäulenvermessung und Laufanalyse , KG, und direkt auch 3 PRT.

Der Orthopädieschuhmacger stellte fest, dass irgendwas in meinem großen Zeh (eine Sehne?! Oder so? Ich weiß es nicht) angeblich irgendwie so schräg verläuft, dass letztlich alles irgendwie schräg bei der Hüfte ankommt.. Ich hab ihm gespannt gelauscht, gemerkt habe ich es mir in der Langversion leider nicht. Er sagte, mit den Einlagen würde ich wahrscheinlich schon nach 10 Tagen eine Verbesserung feststellen können. Die trat tatsächlich auch ein! Allerdings ziemlich sicher wegen der PRT.. Das war mir in dem Moment nur leider nicht klar. Ich bin wegen des Referendariats leider auch noch umgezogen und habe mich natürlich mehr belastet, als ich das hätte machen dürfen. Aber ich dachte ja: "die Einlagen rücken ja gerade alles an die richtige Stelle, der Orthopäde hat gesagt, ich darf ruhig helfen".
Ich wusste nicht, dass so viel Naivität in mir steckt..

Nach den Sommerferien kamen dann schleichend ALLE Beschwerden zurück, ich hatte nun aber teilweise auch das Gefühl, links wurde es nun auch weh tun.. es war ein furchtbares Gefühl und mir dämmerte, dass es also die Spritzen gewesen waren, die halfen. Ich arbeitete weiter in der Schule, hatte aber quasi jeden Tag sehr starke Schmerzen. Ich bekam ibu600 und Novalgin, sollte die aber jeweils nur eine Woche morgens und abends testen. Ich bekam erneut KG und Osteopathie verschrieben, gleichzeitig sagte der Orthopäde aber auch, man müsse über eine OP nachdenken, wenn weiterhin nichts hilft. Leider hatte ich bis dahin keine Ahnung, dass der Neurochirurg zumindest zusätzlich sowieso meine erste Anlaufstelle hätte sein sollen. So wie der Orthopäde es mir erklärte, verstand ich das aber auch nicht und dachte, es ginge dort quasi immer und ausschließlich um Operationen. Deswegen blockte ich ab, machte keinen Termin und probierte weiter mein Glück. Bei der Physiotherapie wurde ich bis dato nur massiert, weil die Verspannungen auch in oberen Rücken zunahmen.. Die Osteopathie brachte beim ersten und zweiten Mal kurz Linderung, mehr aber nicht.

Als dann die Herbstferien näher rückten freute ich mich so sehr, endlich wieder entspannen zu können. Aber wieder Pustekuchen: es begann die bisher allerschlimmste Zeit. Direkt am ersten Ferientag fuhr ich zu meiner Mutter in meine Heimat, und es ging schlagartig noch weiter bergab. Der Schmerz im unteren Rücken wurde stärker denn je und wechselte sich gefühlt ununterbrochen mit einem extremen Schmerz im Bereich der BWS bis in den Nacken ab. Es fühlte sich bei jeder Bewegung an, als hätte ich plötzlich Drahtseile in mir. Nach wenigen sanften Rückenschulübungen wurde es noch schlimmer. Meine Arme kribbelt en und ich konnte nichts mehr.
Zwei Hausarztbesuche (wenig hilfreich, weil man nicht diagnostizieren wollte, dafür sollte ich zu meinen Ärzten gehen, die ich aber aufgrund der langen Rückfahrt nicht erreichen konnte) und ein kurzer Krankenhausaufenthalt (ich solle mal zur Thaimassage) später, habe ich dann nach zwei Wochen Horror die Zugfahrt auf mich genommen. Es war grausam, schon nach 20 Minuten konnte ich nicht mehr sitzen, weil der obere Rücken so weh tat..

Naja. Zurück im anderen Bundesland schickte mich mein Orthopäde erneut ins MRT. BWS und HWS, LWS nicht noch mal (schade..) da war dann letztlich nicht wirklich was drauf zu erkennen, außer dass meine hws quasi falschrum gekrümmt ist. Da hatte ich aber meine Schmerzen nicht. Alles andere wer muskulär (Die erwähnten Drahtseile). Ich bekam also erneut Termine für PRT, zwei habe ich bisher bekommen. Mein neuer Hausarzt hier vor Ort hat mit Akupunktur begonnen und mir dann endlich noch ein mrt für die LWS aufgeschrieben. Das hatte ich gestern.

Ergebnis: Der Vergleich zeigt wohl, dass sich die Vorfälle kaum verändert haben, es ist auch kein Neuer hinzugekommen, wie ich eigentlich fast befürchtet hatte.. (zumal auch mein Zeh recht seit ein paar Tagen kribbelt). Neu war hingegen jetzt eine sichtbare Entzündung eines Facettengelenks rechts, auf Höhe des einen Vorfalls. Nun habe ich leider erst am Donnerstag meinen nächsten Arzttermin, dann endlich auch beim Neurochirurgen. Weil mir das viel zu lange war, fast eine Woche zu warten und ich wissen wollte, was man mit der Diagnose vielleicht anders macht, habe ich natürlich im Internet nachgelesen und war fast erschreckt, wie sehr meine Symptome passen: sehr sehr lokaler Schmerz direkt im Rücken (hatte quasi nie Ausstrahlen in Po oder Bein, dafür aber eben heftigst im Rücken. nicht stechend sondern dumpf. Sobald ich liege, ist es besser (außer morgens, da tut dann interessanter Weise die linke Hüfte sehr weh..) stehen ist der absolute Horror, sitzen ist nur minimal besser, laufen ist meistens okay, der Rücken ist bis oben hin verspannt, man hat das Gefühl, man könnte durchbrechen, etc etc. Genau das habe ich alles.

Was ich mich nun frage ist: geht so eine Entzündung immer automatisch mit Arthrose einher? Oder geht das auch "alleine"?
Ich habe ja den Befund noch nicht und hat das nicht erwähnt... Die Bandscheibe ist jetzt auch noch nicht soooo eingefallen, wie ich das z. T. schon auf Bildern gesehen habe.

Die Dinge, die ich zum Facettensyndrom gelesen habe, machen mir extremst Angst. Erst war ich froh, dass meine neuen zusätzlichen Beschwerden erklärt werden konnten, aber ich mache ja gefühlt schon alles, was man so tun kann.. Entzündungshemmende Medikamente, Spritzen, Physiotherapie.. Selbst eine Inversionsbank habe ich mir in meiner Verzweiflung gekauft, nachdem sie mir bei einem Bekannten ganz gut gefallen hatte..
Ich dachte, dass die Denervierung vielleicht noch eine Option wäre, aber dann besteht die Entzündung ja im Grunde weiter und treibt ihr Unwesen? sad.gif
So sehr ich eine Operation eigentlich vermeiden wollte, so verzweifelt bin ich jetzt, weil es mir scheint, als gäbe es diese Option für mich in der Form gar nicht mehr, wenn nun die neue Diagnose hinzukommt..
Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt lieber schonen sollte, ob ich weiter probieren soll, Muskeln aufzubauen.. Ich würde gerne Rückenschwimmen testen, aber auch das geht ja nicht momentan..
Ich habe bspw. auch schon mehrfach festgestellt, dass ich eine verkürzte Beinrückseite habe. Wenn ich auf dem Rücken liege und die Beine strecke, kriege ich sie ohne Hilfe gar nicht durchgestreckt und bin sehr weit weg von einem rechten Winkel.. Rechts scheint auch da schlechter zu gehen, sodass ich angefangen habe, Zusammenhänge zusammenzubasteln, weil das keiner meiner Ärzte und Therapeuten tut.. Aber weit komme ich da auch nicht. Ich dehne jetzt sehr regelmäßig und intensiv, mache Übungen.. aber vielleicht ist das einfach auch alles verkehrt?

Für mich wirkt alles gerade so dermaßen aussichtslos, dass ich gar nicht weiß, wie ich es bis Donnerstag zur Besprechung aushalten soll. Mein Umfeld versteht mich auch nicht richtig, weil niemand diese Schmerzen nachempfinden kann. Parallel habe ich extremste Zukunftsangst, weil ich seit den Ferien nicht mehr Arbeit und den Anschluss in der Schule komplett verpasse. Ich habe mich schon längst damit gefunden, dass ich am Ende Zeit dranhänge, aber weil es einfach nicht besser wird, habe ich einen Nervenzusammenbruch nach dem nächsten, weil ich so defintitv auch weiterhin nicht arbeitsfähig bin und natürlich so definitiv nicht leben möchte.. Jeder Tag ist eine absolute Qual.
Ich traue mich kaum, es hier zu schreiben, obwohl mich hier wahrscheinlich am ehesten alle verstehen können: Ich habs psychisch echt schon sehr lange sehr viel ausgehalten und mitgemacht, aber jetzt ist einfach alles nur noch dunkel. Ich habe eigentlich einen Kinderwunsch, möchte meine Ausbildung abschließen.. Sogar in der Uni wurde mir eine Stelle in der Lehre angeboten und dann zerbricht alles gefühlt..


Jetzt höre ich aber mal auf, ich kann wirklich niemandem verübeln, wenn ihr das nicht lesen mögt.. Aber ich suche so sehr nach einem Hoffnungsschimmer.. sad.gif

Ich hoffe, es geht euch allen einigermaßen.. Liebe Grüße von der traurigen Schubi. huh.gif
blumi
Hallo Schubi,

du bist ein Aktivmensch, und versuchst auch deine Beschwerden aktiv anzugehen. Das verstehe ich gut, ich bin auch einer.

Leider musst du jetzt erst einmal das Gegenteil tun, und das wird dir schwer fallen, weil es überhaupt nicht zu dir passt. Aber eine aktivierte Facettengelenksarthrose heißt, dass dort eine nicht bakterielle Entzündung ist, und die machst du durch Übungen und Belastungen schlimmer und nicht besser.

Mit anderen Worten: öfter hinlegen, am besten in einer Stufenbettlagerung, um die Wirbelsäule zu entlasten. Entzündungshemmer wie Ibuprofen, Diclophenac oder Celebrex, Arcocia etc. sind jetzt das Schmerzmittel der Wahl.
Mir hat eine Lumbalorthese (Lumbotrain Lady heist meine, ist wie eine Bandage mit einer Stützpellote) sehr geholfen, weil ich damit laufen konnte, was ansonsten schmerzbedingt nicht mehr möglich war.

Man kann das Facettengelenk direkt infiltrieren und somit herausfinden, ob dort definitiv die Schmerzursache liegt. Die aktivierte Arthrose ist vermutlich durch den Höhenverlusst durch den Bandscheibenvorfall entstanden. Die Muskulatur macht dicht weil sie deine Wirbelsäule entlasten will. Leider führt das zusätzlich meist zu einem muskulären Schmerz und Verspannungen über den ganzen Rücken....

Wenn die Infiltration des Facettengelenks hilft, kannst du es je nachdem mit mehreren Infiltrationen oder mit einer Denervierung versuchen. Bei mir half die Infiltration nur ca. 1 1/2 Tage, in der Zeit war ich aber quasi schmerzfrei, so dass ich mich zügig für einen Denervation entschieden habe. Wenn die Beschwerdefreiheit oder zumindest eine Reduktion länger angehalten hätte, hätte ich vermutlich erst einemal eine Reihe von Infiltrationen versucht. Die Denervation von L3 bis S1 bds. wurde bei mir Anfang Januar diesen Jahres durchgeführt und seit dem habe ich keine LWS-Schmerzen mehr biggrin.gif .
Laut meinem Neurochirurgen hält das ca. 6 Monate bis 1 1/2 Jahre, da sind die 10 Monate jetzt schon mal ganz gut. Und sobald man schmerzfrei ist muss die tiefe Rückenmuskulatur ganz geziehlt aufgebaut werden, mit speziellen Übungen und Training, am besten unter Anleitung von Physio- und Sporttherapeuten.

Natürlich heilt eine Denervierung nicht. Die Arthrose hast du dein Leben lang, mit der musst du dich arrangieren und zurechtkommen. Je mehr aber deine tiefe Muskulatur dort tragen kann, desto mehr entlastet die deine Wirbelsäule, und desto weniger kommt es zu einer Aktivierung der Arthrose ( die musst du dir quasi vorstellen wie ein Kniegelenkserguss, nur dass man den von aussen sehen kann). Aber sie bringt dir erst einmal Schmerzfreiheit und ermöglicht dir damit ein geziehltes Training der tiefen Muskulatur. Rückenschwimmen wäre langfristig ein idealer Sport, mache ich normalerweise auch jede Woche und es fehlt mir zur Zeit sehr.

Ich würde dir raten Ibu zu nehmen (wenn du es gut verträgst, ich komme am besten mit Arcixia klar), viel zu entlasten, dir eine Lumbalorthese verschreiben lassen und dir mal die betroffenen Facettengelenke infiltrieren lassen. Und wenn das hilft, eine Denervierung in Erwägung ziehen. Erkundige dich aber vorher, wie erfolgreich der jeweilige Operateur das durchführt, da gibt es deutliche qualitative Unterschiede.

Ich drücke dir die Daumen.

LG, Elke
schubi91
Liebe Elke,

danke für deine Antwort!
Das heißt, die Entzündung im Facettengelenk ist immer automatisch durch Arthrose ausgelöst? sad.gif

Wenn ich meine Übungen mache, habe ich eigentlich keine großartigen Schmerzen (mehr) du schreibst, wenn man nach Infiltration oder Denervierung schmerzfrei ist, sollte man versuchen, Muskeln aufzubauen..
Ist ausruhen denn dann auf jeden Fall das, was ich tun muss? Ich fühle mich wie so ein "Mittelding" :-/

Hach, es ist doch einfach zum weinen.gif
blumi
Hallo Schubi,

natürlich solltest du nicht den ganzen Tag liegen, das geht ja auch gar nicht, aber immer wieder Entlastungspausen einlegen. Die Arthrose ist ja auch nicht immer im aktivierten Zustand, sondern es ist eher so ein schubweises Geschehen.
Solange aber die Aktivierung, also Entzündung, da ist, ist ein intensives Training kontraindiziert. da sind dann eher isometrische Übungen angesagt, die zwar die Tiefenmuskulatur trainieren, aber keine weitere Belastung auf die Facetten ausüben, deshalb auch die Idee mit der Orthese, damit kannst du dann z.B. Spaziergänge machen, ohne deinen Rücken zu sehr zu belasten. Insofern ist das, was du mit "Mittelding" beschreibst, ganz gut getroffen, vorsichtige leichte Belastung ohne Gewicht und ohne Lordose (geht auf die Facettengelenke) und immer mal wieder Entlastung mit hochgelegten Beinen und damit Entlordosierung.

Die Entzündung ist nicht immer durch eine Arthrose ausgelöst, in deinem Fall ist das aber naheliegend durch den vorausgegangenen Bandscheibenvorfall.
Gelenke können z.B. auch durch Bakterien befallen werden, z:b. bei eine Streptokokkeninfektion gibt es das mal, da wären aber Facettengelenke untypisch. Auch eine Borrelliose kann mal eine Entzündung von Gelenken machen, die kann sogar die Facettengelenke befallen, auch wenn sie meist dann auch z.B. an die Knie geht oder Kopfschmerzen macht, und du müsstest den Primäraffekt übersehen haben. Da mal einen Titer bestimmen zu lassen schadet bestimmt nicht, da nicht immer das naheliegende auch das zutreffende ist.
Ansonsten kann natürlich jeder Keim auch ein Gelenk befallen, dann hättest du aber auch Allgemeinsymptome wie Fieber und erhöhte Entzündungswerte, und es müsste eine Eintritspforte geben, wie es z.B. nach einer Operation vorkommen kann.

Solange es sich um eine Aktivierung/Entzündung handelt solltest du Wärme in dem betroffenen Bereich meiden. So gut sich das an den Rückenmuskeln anfühlt, so sehr verschlechtert das den Lokalbefund an den Facettengelenken, da eine Entzündungsreaktion durch Wärme verstärkt wird.

Vieles wirst du auch für dich selbst herausfinden müssen, da allgemeine Empfehlungen nicht auf jeden passen. Und manchmal muss man auch einfach ungewöhnlich Dinge tun. Z.B. habe ich mich bei einer längeren Zugfahrt einfach auf den Gang gelegt statt mit Schmerzen sitzen zu bleiben. Das führt zwar zu eineigen mißbilligenden Blicken, aber wenn dadurch die Schmerzen nachlassen ist das das kleinere Übel.

LG, Elke
schubi91
Danke Elke!

Das ist einleuchtend.. ich habe beim Arzt ein kleines Blutbild machen lassen, wo dann auch irgendein Rheumafaktor-gedöns getestet wurde, aber ich denke nichts zur Borreliose.. Knieschmerzen habe ich tatsächlich auch manchmal sehr heftige.. aber ich dachte, das hätte vielleicht auch was mit der Fehlhaltung zu tun..

An die Sache mit der Wärme habe ich auch sofort gedacht, nachdem er von Entzündung sprach. Ich habe natürlich so viel Wärme draufgemacht, wie nur möglich war. rolleyes.gif Genau aus dem Grund, den du nennst. Ich habe auch allerschönste Verbrennungen auf meinem Rücken, weil ich 24/7 mit zwei Wärmflaschen unterwegs war. Die lasse ich jetzt natürlich weg, aber es fällt mir sehr schwer..

Und das mit der Zugfahrt: Oh ja. Genau das habe ich sehr sehr ähnlich auf meiner Fahrt auch gemacht. Wie schnell man doch durch Schmerzen sämtliche Hemmungen verliert.
maeranha
Hallo,
wenn da eine Entzündung sein sollte, die man NICHT immer im Blutbild belegen kann ist Wärme mal gewaltig kontraproduktiv !
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Nanu
Hallo schubi91,

lass den Kopf nicht hängen. Das kann man alles mit ganz viel Geduld so in den Griff bekommen, dass man damit leben kann. Lass das übermäßige googeln sein. Da macht man sich meist noch verrückter. Dass man vom Umfeld nicht so verstanden wird ist leider oft, grad, wenn man noch so jung ist und da jeder irgendwie "Rücken" hat ist das manchmal echt nervenaufreibend. Ich kann deine Sorgen gut verstehen, da ich momentan in ner ähnlichen Situation stecke. Das nimmt einen irgendwann wirklich mit, vor allem wenn man den Eindruck hat viel zu tun, dass es besser wird, und man gar keinen oder kaum einen Effekt merkt.

Was einem hilft muss man leider selbst raus finden. Bei mir hilft oft ein Mix aus Bewegung und zwischendurch hinlegen und ganz viel Eis(aber das ist ne ähnliche Geschichte wie die wärme, ein sehr zweischneidiges Schwert), Pferdesalbe mag zumindest meine Muskulatur recht gerne. Wenn es ganz akut ist liege ich meist wirklich überwiegend rum, und gehe etwas spazieren. In den Schmerz hinein trainieren ist oft eher kontraproduktiv, auch wenn man natürlich auf Dauer eine gute Muskulatur braucht um die Probleme abzufangen.

Facettengelenke spritzen und Denervieren ist ein Ansatz der Temporäre Beschwerdefreiheit bringen kann, die zu allererst hergestellt werden sollte um alles andere nach und Nach in den Griff zu bekommen smilie_troest.gif.

Liebe Grüße
Nanu
herates
klingt wie bei mir.

was man auch mal machen kann ist eine zeitlang eine Antidepressivum zu nehmen, das hemmt auch Schmerzen. So kam ich da raus. dann habe ich ich erstmal konsequent Bauchmuskeln trainiert. damit habe ich die schmerzen in der LWS größtenteils wegbekommen. dafur danke ich meinem neuen Physio und Orthopäden. vorher sollte ich nur rücken trainieren.. aber nur Bauchmuskeltraining in der liegenden Position. zudem nehme ich abends auch ein richtig grosses Bad, um mit der war die tiefliegenden Muskeln zu entspannen.

du bist im Referendariat? ist das korrekt? du könntest überlegen in Teilzeit zu gehen, falls möglich. das nimmt Stress und Zeitmangel raus. der einzige Nachteil wäre das monetäre.
schubi91
Hallo ihr beiden,

danke für eure Tipps!
mir macht zusätzlich extrem zu schaffen, dass ich das Gefühl habe, gar nicht herausfinden zu können, was mir richtig hilft.
in den Momenten, in denen ich dehne und Übungen mache, tut mir das eigentlich recht gut. Direkt danach ist es eigentlich auch noch in Ordnung.
Aber am Mittwoch war ich bspw. bei der Physiotherapie, habe auch echt intensive Übungen gemacht, war dann aber am nächsten Tag zur
PRT UND auch noch beim Osteopathen.. Danach kamen die Schmerzen dann etwa zwei Stunden später extrem. Dann hab ich einfach keinen Überblick mehr, was davon jetzt vielleicht doof war. Oder ob es ohne vielleicht noch schlimmer wäre...

Ich habe schon angefangen so eine Art Schmerztagebuch zu führen, aber ich erkenne keine Muster bisher..


@herates: Wie sehen solche Übungen für den Bauch im Liegen aus? Hast du da was Bestimmtes? Ich würde das Ganze natürlich nur in Absprache bzw. unter Anleitung ausprobieren.
In die Badewanne würde ich auch so uneeeeendlich gerne, leider habe ich keine mehr.. sad.gif

Und genau, ich bin im Referendariat und muss jetzt mal langsam nachfragen, welche Möglichkeiten ich noch so habe. Momentan ist auch an Teilzeit absolut nicht zu denken. Ich hatte allerdings auch mal gelesen, dass das nur in sehr wenigen Fällen überhaupt möglich ist. Wenn man insgesamt über 8 Wochen gefehlt hat, kann man am Ende wohl bis zu 6 Monate dranhängen, aber ich habe parallel natürlich auch Angst, dass ich das dann trotzdem nicht packe.

Liebe Grüße!
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter