nachfolgend notiere ich Euch mal ein paar Entscheidungshilfen, worauf man beim PC-Neukauf achten sollte. Damit fällt es Euch ebenso leichter, einen PC-Minivan von einer Luxuskarosse zu unterscheiden. Natürlich gilt das in ähnlicher Form auch für den Kauf von Notebooks.
Als erstes ist es das wichtigste, daß man sich vor dem Kauf überlegt, was man mit dem PC alles anstellen möchte, und ob man auf eine Eigenschaft besonders großen Wert legt. Dies kann z.B. sein:
- Office
- Internet- / netzwerkfähig
- grafikintensive Anwendungen (z.B. 3D-Shooter, CAD-Programme)
- Soundprogrammierung (z.B. mit Midi-Keyboard)
- weitere Sonderwünsche
Wenn es ein OFFICE-PC werden soll, dann ist nicht sehr viel zu beachten. Dann kann man jedes preislich günstige Schnäppchen kaufen, was es derzeit als Neuware auf dem Markt gibt. Office braucht wenig Ressourcen.
Soll er INTERNET können, wäre die Überlegung, ob ein internes Modem Sinn macht oder ob ein externes Modem bzw. eine ISDN-Karte vorhanden ist. Steht der PC in einem Netzwerk, dann ist das Modem für die Internetanbindung meist überflüssig, da der Internetzugang ggfs. über die Netzwerkkarte realisiert werden kann.
Bei GRAFIKINTENSIVE Anwendungen (z.B. 3D-Shooter, CAD-Anwendungen) muß sehr großen Wert auf eine sehr gute Grafikkarte gelegt werden. Viel MBs auf der Karte sind nicht gleichbedeutend mit besser. Die GeForce4 MX 440 mit 64 MB RAM ist z.B. träger als die GeForce2 GTS mit 32 MB RAM. Ausführliche Beratung vor dem Kauf tut hier dringend Not.
Die Qualität der SOUNDKARTE ist wichtig bei Midi-Files-Programmierung oder beim Anschluß des PCs an die heimische Stereoanlage. Normal ist eine Soundkarte auf dem Mainboard. Eine separate Soundkarte bringt jedoch den Vorteil, daß Ressourcen frei werden. So daß z.B. eine grafikintensive Anwendung und separater Sound selbst dann noch ruckelfrei läuft.
Wichtig sind natürlich ANTIVIREN-PROGRAMME, welche meist auch vor Dialer schützen. Der Markt bietet dafür eine Menge an, und welches Programm man nimmt ist letztendlich eine Religionsfrage, bei der sich die halbe Welt streitet. Prinzipiell: Wer raus ins Internet geht, sollte immer geschützt sein. Für kostenbewußte Menschen gibt es auch kostenlose Virenwächter (z.B. unter http://www.free-av.de). Allerdings muß man bei allen Antivirenprogrammen natürlich immer wieder Update-Files nachladen (= Internetkosten!), weil pro Woche ca. 5 - 10 neue Viren/Würmer/Trojaner dazukommen.
Für Zusatzgeräte wie z.B. Drucker, Webcams usw. können in aller Regel aus dem Internet die notwendigen Treiber kostenlos runtergeladen werden. Es sei denn, daß man ein wahres Exotengerät aus der Steinzeit besitzt, dann wird es schwierig. Als Faustregel gilt: man tippe bei Google folgende Suchbegriffe ein: genaue Gerätbezeichnung + Treiber (bzw. Driver) + Download.
CPU (Prozessor)
Bei Office-Anwendungen sekundär (es reichen schon 1 GHz oder weniger)
Bei grafik- oder soundintensive Anwendungen sehr wichtig (sollte mindestens 1,5 GHz haben, besser mehr!). Falls der PC CDs oder DVDs brennen soll, dann ist ein leistungsstarker Prozessor ohnehin wichtig. Später mal auf einen schnelleren Prozessor umsteigen geht nicht immer. Es kommt darauf an, ob das Mainboard dafür ausgelegt ist. Bei Rennsemmeln unter den PCs (ab 2,5 GHz aufwärts) macht es auch Sinn auf ein gutes Mainboard zu achten. Besonders wg. dem BUS, nicht daß eine veraltete Technik hier die Geschwindigkeit wieder ausbremst.
RAM (Arbeitsspeicher)
Mein empfohlenes Minimum bei Neu-PCs ist 256 MB. SD RAM ist etwas langsamer, DDR RAM etwas schneller, aber auch etwas teurer. Corsair RAM ist überteuert, Finger weg! Bei rechenintensiven Anwendungen unbedingt 512 MB RAM als Minimum nehmen, und dann auch DDR RAM. Tipp: ein weiterer Speicherriegel kann nachträglich recht problemlos eingebaut werden.
HD (Festplatte)
Ein Neu-PC hat heutzutage 60 GB oder mehr an Festplattenplatz. Normal reicht das. Falls der PC überwiegend ein Spiele-PC werden soll, oder viel aus dem Internet downgeloadet wird, dann ist der Platz meist schnell etwas zu eng. Abhilfe schafft dann eine zweite Festplatte, die man auf alle Fälle nachrüsten kann bzw. sollte.
Ganz wichtig: BETRIEBSSYSTEM!!!
Als Faustregel gilt: Wer spielt nimmt Microsoft. Weil die meisten Spiele schlichtweg Microsoft-kompatibel gemacht wurden. Für Office und Internet kann es auch Linux sein (z.B. SuSE-Linux), Office-Pakete sowie Internetbrowser gibts auch hier sehr gute und kostenlose bzw. preisgünstige. Die Lizenz für ein aktuelles und vollwertiges MS-Betriebssystem kostet rund 200 Euros. Deswegen sollte man beim PC-Kauf darauf achten, daß zumindest eine Lizenz für ein Betriebssystem schon dabei ist.
Soweit eine kleine Zusammenstellung meinerseits. Falls jemand noch etwas hinzufügen oder ergänzen möchte, so möge er das gerne tun

Liebe Grüße
Thergana