Hallo zusammen,
ich hoffe ich bin im richtigen Forum, die Abkürzungen sind für Neulinge nicht ganz eindeutig..
Kurz zu mir; ich habe vor einigen Jahren noch 170 kg auf 181cm gewogen (männlich) und anschließend stark abgenommen. Seit 4-5 Jahren betreibe ich akut Kraftsport, teilweise in Richtung professionellem Bodybuilding. Zwischendurch habe ich immer mal wieder Probleme in der Hüfte gehabt, dass habe ich allerdings auf Technik-Fehler beim Kreuzheben u.a. geschoben und lediglich einen Hexenschuss diagnostiziert (teilweise beim Orthopäden) und dementsprechend gehandelt (Entspannungs-Spritze, Ibu...).
Nun habe ich seit Juni 2020 wieder einen "Hexenschuss", diesmal aber ohne das diese endet. So bin ich vor 2 Wochen erneut zu einem Arzt welcher mich endlich in ein MRT schickte, Diagnose: großer Bandscheibenvorfall. Dann bin ich relativ zugügig auf starke Schmerzmittel gekommen (zu dem Zeitpunkt im Ausland) und nehme seitdem Oxycodon, Ibuprofen und Novalgin.
Anschließend bin ich in meiner Heimat München zum Orthopäden und Neurochirugen gegangen (in den letzten 2-3 Tagen). Ebenfalls wurde ein Neurologischer Bericht gefertigt, soweit alles in Ordnung - ich habe lediglich starke Schmerzen aber keine Taubheitsgefühle oder sonstigen Probleme, der Neurologe kann eine OP allerdings aufgrund der Schmerzen und klar festgestellten Eincshränkungen unterstützen.
So ist der Stand momentan:
1.) Mein Orthopäde rät von einer OP ab und will es gerne mit PRT-Spritzen versuchen
das Wirbelsäulenzentrum (Taufkirchen) mit 2 verschiedenen Arzt-Meinungen;
2.1.) Katheter-Option wäre Möglichkeit, 3 Tage stationärer Aufenthalt, man versucht dem Gewebe das Wasser zu entziehen und so den Druck zu nehmen. Bei Erfolg kann man kurzfristig die Schmerzen auf ggf. 40-50% reduzieren. Vorteil: kaum Risiko, wäre ein Versuch - genau wie eine PRT aber halt Stationär.
2.2) eine Endoskopische OP ist ausgeschlossen, da das gewebe teilweise schon verkalkt ist. Hier würde man per Microchirugie operieren können. Insgesamt die höchsten Erfolgschancen.
Ich bin relativ Jung (unter 35) und habe einen guten vitalen Zustand, auch habe ich bisher immer OPs und ähnliches gut weggesteckt. Sehe also das OP Risiko für mich eher als gering.
Klar, man weiß neben dem üblichen OP Risiko (hat der Operateur schlecht geschlafen?) nicht wie sich die Narbenbildung entwickelt..
Was meint ihr? Habe ich die Optionen soweit richtig verstanden oder gibt es andere Wege?
Ich will es möglichst vermeiden noch ewig per PRT zu probieren, da ich die Probleme in Summe ja schon Jahre habe und schon Verkalkungen entstanden sind..
Nun probiere ich es diese Woche noch mit einer Meinung vom OCM München (Dr. Kirgis).
Anliegend noch mein MRT..
Vielen Dank!!
user3648
15 Sep 2020, 14:47
Hallo,
Wenn du in München bist, solltest du dir vielleicht noch mal ne Meinung im APEX-Spine holen. Dr. Schubert kann eigentlich alles endoskopisch operieren. Wird aber nur teilweise von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. So eine Bandscheiben OP von hinten ist nicht ohne. Damit sollte man nicht leichtfertig umgehen. Wenn keine Lähmungen oder Taubheit vorhanden sind, hat man Zeit... Da lohnt es sich wirklich, konservativ alles zu versuchen.
Wie lange bestehen die Schmerzen? Es ist nicht ungewöhnlich, dass 2 Monate Schmerzen vorhanden sind. Wo sind die Schmerzen? Nur im Rücken oder auch im Bein?
Liebe Grüße
Zitat (user3648 @ )
Hallo,
Wenn du in München bist, solltest du dir vielleicht noch mal ne Meinung im APEX-Spine holen. Dr. Schubert kann eigentlich alles endoskopisch operieren. Wird aber nur teilweise von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Von APEX habe ich leider bisher nur schlechtes gelesen, speziell auch Dr. Schubert. Ich bin privat versichert, Kosten sind in diesem Fall kein Problem und würde ich auch selbst übernehmen. Nur findet ich selbst dann kaum einen Chirugen der als "Ikone" gilt, bei jedem gibt es auch negative Berichte und persönlich habe ich noch bei keinem zu 100% sofort ein gutes Gefühl gehabt.
Die Schmerzen habe ich wiederkehrend seit 2 Jahren, seit 2 Monaten akut und seit Anfang September nur noch mit Oxycodon aushaltbar.
Habe die Schmerzen hauptsächlich im Bein an der Wade, sitzen geht fast gar nicht.
Konervativ "probieren" finde ich eigentlich OK, aber mich kostet das nur Zeit und ich will gerne auch wieder trainieren können. Deswegen meine starke Tendenz zu einer OP - nur; bei wem, wie, und: was spricht dagegen?
user3648
15 Sep 2020, 16:18
Hallo,
darf ich fragen, was du schlechtes gehört hast? Oder gelesen?
Es ist klar ein wenig arrogant ist er schon. Nur leider gibt es in DE kaum jemanden, der seine Fähigkeiten hat. Operieren tut er im Gegensatz zu anderen Privatkliniken nicht vorschnell. Gut möglich, dass er bei dir auch von einer OP abrät.
Du kannst hier viel im Forum lesen warun man sich nicht vorschnell operieren lassen sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nach einer OP noch schlimmer ist als vorher, ist aber in der Tat relativ gering.
Gibt genügend Vor und Nachteile einer Operation, je nach Operationsmethode. ich Frage nur, weil ich mich auch endoskopisch operieren lassen wollte vor Jahren, aber da hiess es auch nicht möglich. Die Realität war aber eher, keine Fähigkeiten und deshalb nicht möglich. Das habe ich aber erst hinterher erfahren....
OP bedeutet in der Regel für immer eine Schwachstelle.
Liebe Grüsse
Hallo Comby,
Zitat
Konservativ "probieren" finde ich eigentlich OK, aber mich kostet das nur Zeit und ich will gerne auch wieder trainieren können. Deswegen meine starke Tendenz zu einer OP - nur; bei wem, wie, und: was spricht dagegen?
Glaube nicht, dass du nach einer OP schnell wieder mit deinem gewohnten Training anfangen kannst. Die operierte Bandscheibe brauch Zeit zum Heilen, sonst folgt das Rezidiv postwendend. Frühstens nach 6 Wochen kannst du vorsichtig mit Rehasport beginnen, frühestens nach drei Monaten ins Training wieder einsteigen wenn es gut läuft. Wenn es schlecht läuft, kommt es zu Komplikationen, zu einem Rezidiv oder zu weiteren notwendigen OPs.
Ich hab das gerade durch mit einer Blasen-Mastdarmlähmung als OP-Komplikation (hat 8 Monate gebraucht, seitdem geht es wieder

) bei der mikrochirurgischen LWS-OP im September vor einem Jahr (BSV L4/5 mit Quadrizepslähmung), es folgte ein akutes Facettensyndrom das eine Denervierung brauchte (01/2020) und im Juli 2020 die OP der Facettengelenkszyste auf gleicher Höhe, die mir den Spinalkanal und die L5-Wurzel quetschte.
Ich bin sicherlich kein Standardbeispiel (medizinisches Personal neigt immer zu Komplikationen), aber es kann nach einer OP eben auch mal so laufen, und dann wird aus "OP, damit es schneller geht" auch mal ein Jahr Pause. Seit Gestern arbeite ich wieder, zumindest 50%, so lange hat das gedauert (allerdings war zwischendrin auch noch eine HWS-Cagefusion nötig).
Daher musst du nicht fragen, was spricht gegen eine OP, sondern: was spricht gegen einen konservativen Versuch?
Und da würde ich erst einem sagen: nichts, denn du hast weder eine Lähmung der Muskulatur noch einen Ausfall der Blasen-Mastdarm-Funktion, beides wären klare OP-Indikationen.
Es kann dir niemand garantieren, dass das funktioniert mit der konservativen Therapie, aber sollte es zu Problemen durch die OP kommen und du hast es nicht vorher konservativ probiert wirst du dich im nachhinein immer ärgern.
LG, Elke