Nachdem ich bei Diagnosestellung meiner Synovialzyste viel gesucht und wenig gefunden habe ( ein paar Beiträge gibts schon, aber nicht viele) dachte ich mir ich schreibe hier mal etwas darüber, so dass andere Suchende mehr dazu finden können.
Synovialzyste/ Facettengelenkszyste/ Juxtafacettenzysten, das meint alles das gleiche, nämlich eine durch Degeneration der Facettengelenke entstandene Ausstülpung von Material aus der oberflächlichen Deckschicht der Gelenke, die hier von den Facettengelenken ausgeht. Hat man Glück, dann stülpt sie sich nach außen und stört nich, hat man Pech, wächst die Zyste in den Spinalkanal hinein und macht Symptome, sobald sie eine Nervenwurzel ärgert, weil sie drauf drückt.
Die Konservative Option ist, sobald sie Beschwerden macht, begrenzt. Zwar können die Teile platzen, bilden sich dann aber meistens wieder so dass der ganze Spaß dann wieder von vorne los geht. Wenn es eine rein Flüssigkeitsgefüllte Zyste ist kann man versuchen, die Flüssigkeit zu Punktieren und dann dorthin Cortison zu spritzen, damit der Zystenbalg verklebt. Ansonsten bleibt nur OP oder dauerhaft PRT/ Schmerzmittel und ggf Inkaufnahme einer Lähmung.
Da man ursächlich von ( Mikro) Instabilität es ausgeht versteifen viele Ärzte bei vorliegen einer Zyste großzügig, das muss aber nicht zwingend erforderlich sein, man kann auch nur die Zyste entfernen und dann die Situation im Verlauf beobachten( mit viel Stabilitätstraining).
So - das sollte eigentlich nur ein kurzer Vorspann werden, jetzt ist es doch länger geworden, 😐.
Meine Zyste machte sich im Februar zunächst mit leichten Nervenschmerzen entlang der L5- Wurzel rechts (Po, Oberschenkel außen,Wade außen, Fußrücken, Groszeh) bemerkbar, nach zwei Wochen verschlimmerte es sich recht zügig, und es zeigte sich eine wechselnde leichte Großzehenheberparese. Daher führten wir ein MRT durch, bei dem die Radiologen nur die bekannten Recessusstenosen und die mäßige Spinalkanalstenose sahen, aber nichts, was die starken Nervenschmerzen erklärte. Mein Neurochirurg sah aber sofort die Synovialzyste, die zwar klein war, aber genau auf die L5- Wurzel rechts drückte. Da der Befund klein, noch eine HWS- OP und danach eine Reha notwendig war, bekam ich zunächst drei PRTs, die immer für ca. 10 Tage eine Besserung brachten, aber danach die Beschwerden unverändert ließen. Auch hofften wir dass die Stabilisationsübungen in der Reha vielleicht noch Wunder wirken würden. Aber leider verschlimmerten sich die Schmerzen Ende Mai zunächst im Intervall, dann stetig, und zuletzt blieb auch der Großzeh meist am Boden oder lies sich nur dezent heben ( KG 2 bei Aufnahme). Bei der Kontrollaufnahme könnte jetzt auch der Radiologe die Zyste erkennen ( ja, ich mittlerweile auch) Da ich mittlerweile bei 600 mg Tilidin und 2700 mg Gabapentin sowie 90 mg Duloxetin am Tag angekommen war, um mit den Schmerzen noch umgehen zu können, entschlossen wir und zur Operation.
Hierbei sollte lediglich die Zyste entfernt werden, d.h. Mikrochirurgischer Zugang mit laminärer Fensterung wie bei eine, Bandscheibenvorfall, dann die Zyste vom Facettengelenk abpräparieren und entfernen.
Das ist nun gestern geschehen, die Zyste war ein wenig verwachsen aber es gab keine Komplikationen.
Nach der OP war der Schmerz im Bein sofort weg

Das soweit bei mir zum Stand der Dinge.
Gerade bei Nervenschmerzen ohne Rückenschmerzen sollte man auch mal an so etwas denken und nicht alle sehen das sofort.

Es ist nicht so häufig wie Bandscheibenvorfälle, kann aber ähnliche Symptome machen.
Daher hab ich es hier etwas ausführlicher gehalten.
LG, Elke